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Gast







Beitrag26.01.2007 04:33
Artikel
von Gast
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Bitte beachten : Deutsch ist nicht meine Muttersprache:

Wir befinden uns in einer kleinen deutschen Stadt, rund Vierzigtausend Menschen wohnen hier. Mit dem Niedergang der Lokalen Stahlindustrie, von der sich die verbaut wirkende Stadt nie erholt hat, kam, wie auch nicht anders zu erwarten ein beachtlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Mit Anna (28), einer Schwarzafrikanerin, frühstücke ich in einem Café in der Innenstadt. Viele der älteren Gäste starren uns an, nicht etwa weil sie schwarz und ich ein Weißer bin ?den Ausländer sind offensichtlich die meisten von ihnen, oder sie mindestens einen Kopf größer ist als ich, viele scheinen zu wissen womit sie ihr Gelt verdient, ich jedoch weiß es zu diesem Zeitpunkt noch nicht?

Die Arbeiterwohnungen stehen lehr, jedoch nicht lange, denn ein weitaus älteres Gewerbe hat in großem Maße wieder Einzug erhalten. Bei meinen ersten oberflächlichen Recherchen mit Hilfe des lokalen Wochenblatts, finde ich auf Anhieb sieben Adressen, alles ehemalige Arbeiterwohnungen, bei welchen man, teilweise sogar rund um die Uhr mit käuflicher Liebe versorgt werden kann.

Anna fühlt sich sichtlich unwohl, daher fahren wir, sofort nach dem Frühstück zu ihr. Auf der Fahrt, versucht sie mir zu erklären, - was ihr sichtlich nicht leicht fällt, womit sie ihr Gelt verdient. Wir unterhalten uns in Englisch, Deutsch spricht sie weniger gut. Die Frau auf meinem Beifahrersitz ist eine Prostituierte. Erst reagiere ich etwas geschockt, dass die hübsche Frau die ich gestern Abend in der Disco angegraben hatte, und die mich mit zu sich nach Hause genommen hatte, das was sie mit mir teilte wohl nicht nur mit mir teilt?

Ich habe mich ausschließlich für die Häuser interessiert, in welchen in großem Umfang Prostitution betrieben wird. Männer und Frauen die ihre Dienste nicht Hauptberuflich ausüben interessierten mich für diesen Artikel nicht. Ungefähr 400000 Personen gehen in Deutschland dem Geschäft mit der käuflichen Liebe nach.

Als sie meinen Gesichtsausdruck bemerkt, wird sie traurig; schnell versichere ich ihr dass ich damit leben könne, immerhin seien wir ja nicht verheiratet. Zur gleichen Zeit wuchs mein Interesse für diese Frau, die sich in einem Milieu durchschlägt, welches ich nur aus den Medien und den Polizeiberichten kenne?

In Deutschland ist das Geschäft mit der Liebe mehr oder weniger Legal, es besteht sogar die Möglichkeit sich unter dem Beruf Prostituierte(r) beim Arbeitsamt einzuschreiben. Auch ist der Anspruch auf die abgemachte Bezahlung der Dienstleister, nach Ausübung der Dienstleistung gesetzlich verankert. (Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostituierten, seit 01.01.2002 in Kraft)

Anfangs ist Anna zurückhaltend und vermeidet das Thema wenn sie kann. ?Work is work, privat is privat.? pflegt sie zu sagen, wenn ich ihr eine Frage über ihre Arbeit stelle. Sie weiß nicht ob sie mir vertrauen kann, nun wir kennen uns ja auch kaum zwei Wochen. ?Bin ich arbeit oder privat?? frage ich sie ?privat? wirft sie mir etwas beleidigt an den Kopf. Ich für meinen Teil hätte zu diesem Zeitpunkt wohl ?beides? antworten müssen, aber zum Glück fragt sie mich nicht. Sie weiß nicht dass ich schreibe, ich wusste es selbst nicht als wir uns kennen lernten?

Die Adressen sehen auf den ersten Blick aus wie jede andere in der Stadt, ein großer Mietwohnungsblock, in dem sich bis zu fünfzig Wohnungen befinden. Die meisten werden auch als solche benutzt, bei näherem hinsehen findet man jedoch Klingeln, bei denen ein kleines Rotes Herz als Aufkleber hinter einem Allerweltsnahmen wie SOMMER oder SONNE klebt.

Ich treffe mich nun schon seit vier Wochen mit Anna, und meine Faszination für die junge Mutter, deren Sohn die lokale Grundschule besucht, wächst immer noch. Ihre jüngere Schwester Jessica (21) studiert in Deutschland. Sie weiß nicht, womit ihre große Schwester die gemeinsame Unterkunft, und das Studium finanziert?

Prostitution kommt in vielen verschiedenen Formen vor. Zum einen gibt es dem klassischen Straßenstrich, bei dem die Prostituierte sich an einer einschlägig bekannten Strasse hinstellt und auf Kundschaft wartet, zum andern die jedermann wenigstens von außen bekannten Bordellen, wo der Kunde sich seine Dienstleisterin aussucht und die Dienstleistung vor Ort in einem dafür eingerichteten Zimmer erbracht wir.

Anna ist 2003 nach Deutschland gezogen, nachdem sie in ihrer Heimat 2001 einen bereits in die Jahre gekommen Deutschen geheiratet hatte. In Deutschland angekommen, mit ihrem damals sechsjährigen Sohn, hält das Glück jedoch nicht lange an. Ihr Mann, untersagt ihr das Haus zu verlassen, und geht auch ansonsten nicht zimperlich mit der jungen Afrikanerin um. Ende 2004 reicht sie die Scheidung ein?

Es gibt jedoch auch Damen die ihr Gewerbe in meist gemieteten Wohnwagen ausüben, man findet sie oftmals auf Raststädten. Auch weit verbreitet ist das Ausüben der Prostitution in Mietwohnungen, seltener, und auch eher als Nebenverdienst in der Eigenen Wohnung. Viele wohnen nicht an ihrem Arbeitsplatz, die meisten führen wie viele andere Menschen auch ein mehr oder weniger normales Privatleben, haben feste Beziehungen, und mischen sich auch sonst unter die restliche Bevölkerung.

Auf sich alleine gestellt, mit einer abgebrochenen Frisösenausbildung und einem sechsjährigen Sohn und einer Studierenden Schwester, findet Anna sich in einem Land wieder, dessen Sprache sie nicht ganz beherrscht. Anfangs arbeitet sie als Kassiererin, als der Laden geschlossen wird, wird sie arbeitslos. Eine Freundin macht sie mit dem Mann bekannt, welcher kurze Zeit später ihr Zuhälter wird. Bezüglich eines  normaleren Job sagt sie: ?all they would let me do is Putzen! And for what money ???  

Die Gründe warum eine Person sich prostituiert sind vielseitig. Neben der Armutsprostitution, sowie der Prostitution als Beschaffungsmethode um eine Drogenabhängigkeit zu finanzieren, wird oft die Unsichere oder Illegale Situation vieler Prostituierten vom Zuhälter ausgenutzt um die Frauen unter Druck zu setzen. Gewalt und Angst spielen oft eine große Rolle.

Wieder sind ein paar Wochen vergangen. Ich habe Anna auch schon in ihrer Dienstwohnung besucht, und habe dort einige ihrer Arbeitskolleginnen kennen gelernt. Man kennt mich in Zwischen. Einige reagieren gereizt auf meine Anwesenheit, andere wiederum interessieren sich so für mich, dass ich erfreut feststelle dass Anna eifersüchtig wird. Dies erinnert mich daran dass ich es mit richtigen Menschen zu tun habe, die wie jeder andere auch Gefühle haben. Manchmal vergesse ich dies in dieser Welt die nicht die meine ist, in die mir jedoch in letzter Zeit tiefe einblicke gewährt wurden?

Oft handelt es sich bei den Hintermännern um gut organisierte Banden. Die Schwächen der Frauen werden gezielt ausgenutzt, Alkohol oder Drogen zum Beispiel, und auch oft von den Zuhälter besorgt, es bildet sich ein Teufelskreis aus dem die Prostituierte kaum ausbrechen kann.

Gegen 20 Uhr klingelt es, -wir befinden uns in  der Dienstwohnung. Anna hatte den ganzen Tag mit mir dort verbracht, und das Telefon abgestellt, ?today I will not work, I just want to spend the day with you? sagte sie im Vorfeld. Schell zieht sie sich etwas über und geht zum Spion. ?Fuck? sagt sie leise, ihr Zuhälter steht vor der Tür?

Je nachdem wo und für wen die Prostituierte arbeitet sind die Rahmenbedingung unterschiedlich. Es gibt Zimmer für welche die Damen 50? Miete am Tag zahlen, den Rest des Geldes jedoch für sich behalten können. Bei manchen Betrieben jedoch bekommen die Frauen kaum Geld,  moderne Sklaverei also, Angst und Gewalt, oder Bedrohung der Familie in der Heimat werden benutz um sich die Frauen gefügig zu machen.

Ein gut gepflegter großer Mann um die fünfzig betritt das Zimmer. Als er mich sieht mustert er mich und fragt höflich jedoch bestimmt: ?sind sie zum vergnügen oder privat hier? - Privat? lautete meine Antwort, weniger scharf als ich es beabsichtigt hatte. Anna welche verzweifelt nach Geld suchte, sie war drei Tage mit der Zahlung im Rückstand, bringt uns ein Bier und wir stoßen an?

Prostitution wird nicht zu unrecht, das älteste Gewerbe der Welt genannt, bereits im alten Babylon war das Prinzip der käuflichen Liebe bekannt. Die Helenen, die Römer, und auch im asiatischen Raum, nahmen diejenigen die es sich Leisten konnten jenen Dienst in Anspruch.

Annas Aufenthaltsgenehmigung läuft Ende des Jahres aus, ihr Pass ist auch abgelaufen. Letzteren hat sie zwecks Erneuerung an ihre Botschaft geschickt. Sie ist besorgt, die Rufnummer ihres Diensthandys ist inaktiv; gesperrt, sie hatte es auf der Strasse gekauft, gestohlen höchst wahrscheinlich. Ein erheblicher Verdienstausfall, immerhin inseriert sie ausschließlich im lokalen Wochenblatt, ohne Angabe von Adresse, nur die Telefonnummer?

Je nach Land ist Prostitution, legal, toleriert oder verboten. Das Strafmass reicht von Geltbussen bis hin zur Todesstrafe. In manchen Ländern wiederum ist es für die Damen sogar möglich eine Krankenversicherung abzuschließen.

Anna hat besuch von einer Zeitungsmitarbeiterin. Gegen Barzahlung wird ihre Anzeige aufgenommen, sie hat eine neu Handynummer, diesmal ganz offiziell gekauft. Die Frau des Wochenmagazins macht die Runde der Wohnungen, kaum eine inseriert nicht, die Konkurrenz ist groß.

Es ist nicht schwer die Anzeigen der Damen zu finden. In Deutschland sind sie in vielen populären Wochenzeitungen zu finden. In Ländern mit nicht so liberaler Gesetzgebung, wird mit Umschreibung geworben. Es werden z.B. ?Massagen? angeboten.

Ich bin gerade mit Anna und ihrer Freundin dabei ein Paar Bier zu trinken, -Anna trinkt wesentlich mehr als ich zu meiner wildesten Zeit; als es klingelt. Kundschaft! Ich verstecke mich mit Celine in der kleinen Kochnische, welche durch einen Vorhang vom Wohnzimmer getrennt ist. Anna öffnet dem Freier die Tür, es ist zu spät für Celine und mich die Wohnung zu verlassen?

Das Milieu ist rau, nicht nur viele der Zuhälter neigen dazu Differenzen mit der Faust zu klären, auch von einigen Kunden fürchten sich die Prostituierten mit Recht. Auf dem Straßenstrich hat es sich eingebürgert dass die Damen einer Freundin das Autokennzeichen des Freiers mitteilen. Sollte sich die Prostituierte nach einer abgemachten Zeit nicht melden, ruft die Freundin die Polizei. Auch in Wohnungen arbeiten sie oft nicht alleine.

Es ist eine Sache zu wissen womit die Geliebte ihr Gelt verdient, eine ganz andere es mit eigenen Ohren zu hören, sehen konnte ich zum glück nichts! Als der Freier gegangen ist gehe ich zu ihr, Anna flüchtet sich jedoch ins Bad. Nach einer schnellen Dusche wirft sie sich mir in die arme, sie weint; mir geht es nicht besser?

Es gibt viele Stimmen die sich gegen die Prostitution aussprechen. Die Würde der Frauen würde verletzt. Familien zerstört. Andere wiederum sehen in der Prostitution durchaus einen Anerkennenswerten Beruf, räumen jedoch ein dass Regulierungen und Kontrollen nötig sind um die Ausbeutung der Prostituierten zu verhindern, und diese zu schützen.

Anna hat ein geschwollenes Auge, etliche blaue Flecken und Schrammen. Der letzte Kunde so sagt sie habe sie so zugerichtet. Sie hat die Prostitution satt- will aufhören. Sie würde am liebsten nach England ziehen, wo Freunde von ihr Wohnen, will das ihrem Sohn jedoch nicht zumuten. Nach Afrika traut sie sich auch nicht zurück. Zusammen mit Celine will sie eine Kneipe eröffnen. Sie haben gespart, wohin sie geht will sie mir nicht verraten. Ein neuer Anfang soll es sein, nichts was sie an diesen Abschnitt ihres Lebens erinnert will sie mitnehmen - auch mich nicht.

Wir befinden uns noch immer in einer kleinen deutschen Stadt, rund Vierzigtausend Menschen wohnen hier.

Anna nicht mehr, zum zweiten mal wagt sie den Schritt ein neues Leben zu beginnen, ich wünsche ihr alles Gute. Und mir scheint auch ich werde neue Wege gehen? [/i]

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Harpy
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H


Beiträge: 165
Wohnort: Meiningen


H
Beitrag26.01.2007 09:27

von Harpy
Antworten mit Zitat

Also vom Ausdruck her ist dein Artikel leicht zu lesen und auch inhaltlich sehr gelungen.

Aber: Naja... wie du dir sicher denken kannst, sind da noch ein paar kleine Rechtschreibfehler drin, auch was die Groß- und Kleinschreibung betrifft.

Eine Stadt mit Vierzigtausend Einwohnern.
Eine Stadt mit vierzigtausend Einwohnern wäre richtig.

Ein lehres Haus.
Ein leeres Haus, hier die richtige Variante.

so zieht sich das durch den Text, mehr oder weniger. Nicht in großem Umfang. Dafür, dass es nicht deine Muttersprache ist, kannst du aber stolz sein! Im Englischen scheint mir da aber auch was aufgefallen zu sein.
Ich dächte, privat wird im Englischen private geschrieben. Naja, fragen wir einfach mal www.leo.org, ganz nebenbei eine prima Übersetzungsmaschine, vielleicht die beste im Internet, was Englisch - Deutsch, Deutsch - Englisch betrifft.  Wink

Zum Inhalt: Die Geschichte hat großen Wiedererkennungswert, da viele der Schicksale von Prostituierten, gerade ausländischer Frauen, sich sehr ähneln. Ich finde es gut, wie du zwischen Geschichte und erklärung wechselst. Das spornt zum Nachdenken an. Für mich persönlich habe ich keine neuen erkenntnisse über Prostitution gewinnen können, aber sicher werden viele Menschen noch von deiner Geschichte lernen.

Hoffe, ich konnte dir, Phönix, ein wenig helfen.

Gruß, Harpy
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Gast







Beitrag26.01.2007 23:42

von Gast
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Harpy hat Folgendes geschrieben:

Aber: Naja... wie du dir sicher denken kannst, sind da noch ein paar kleine Rechtschreibfehler drin, auch was die Groß- und Kleinschreibung betrifft.



Nun ja gegen Fehler die MS Word nicht findet komme ich kaum an.

Leute die über ausreichend Deutschkenntnisse verfügen, so dass ich ihnen meine Texte zum Verbessern geben könnte, sind in meinem Umfeld Mangelware, oder in diesem besonderen fall nicht Leseberechtigt.
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Gast







Beitrag28.01.2007 21:52

von Gast
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Harpy hat Folgendes geschrieben:

Also vom Ausdruck her ist dein Artikel leicht zu lesen


Da gebe ich dir recht.
ABER
Zitat:

 und auch inhaltlich sehr gelungen.

Hier wiederum muss ich sagen: das Thema ist  doch schon ausgeschöpft bis zum geht-nicht-mehr; sozusagen wie der Wetterbericht von letzter Woche.
Zitat:

Aber: Naja... wie du dir sicher denken kannst, sind da noch ein paar kleine Rechtschreibfehler drin, auch was die Groß- und Kleinschreibung betrifft.

Er hat ja gesagt er sei Ausländer


Das einzige was ich mich frage: wie gründlich hast du für den Artikel nachgeforscht? Oder ist alles aus Zeitungen und Büchern zusammengenommen ?

MFG
Sony
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Gast







Beitrag28.01.2007 23:53

von Gast
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Anonymous hat Folgendes geschrieben:

Das einzige was ich mich frage: wie gründlich hast du für den Artikel nachgeforscht? Oder ist alles aus Zeitungen und Büchern zusammengenommen ?

MFG
Sony


Sagt dir der Spruch: Nach einer wahren Begebenheit etwas ?
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Harpy
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H


Beiträge: 165
Wohnort: Meiningen


H
Beitrag29.01.2007 10:56

von Harpy
Antworten mit Zitat

Ja, das Kernproblem ist die Brisanz deiner Geschichte. Jetzt möchte ich mich nur mal spezifisch auf den Inhalt beziehen. Im grunde haben der Gast und ich dir beide versucht es zu verdeutlichen. die Wahrheit über Prostitution ist zwar schrecklich, aber leider schon so tief in den Gedanken der Menschen verwoben, dass es kaum jemanden schockt. Denke daran, es IST das älteste Gewerbe der Welt! Darüber weiß man(n) doch genau bescheid. Naja, mehr oder weniger. Und das ist leider nicht zu beeinflussen.

Jetzt kommt es darauf an, was du mit deinem Artikel vor hast. Wilslt du ihn an eine Zeitung schicken? Ich denke, die Chancen in einem Regionalblatt, nicht in einer Großstadt, stünden vielleicht 20% für dich.
Ganz ehrlich. Wenn du Aufsehen erregen willst. Dann dichte doch einfach was dazu unter dem Vorbehalt: NACH eine wahren Geschichte...
Fantasie ist die Würze des Geistes.  Wink

Gruß, Harpy
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Gast







Beitrag29.01.2007 16:05

von Gast
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Harpy hat Folgendes geschrieben:


Jetzt kommt es darauf an, was du mit deinem Artikel vor hast. Wilslt du ihn an eine Zeitung schicken? Ich denke, die Chancen in einem Regionalblatt, nicht in einer Großstadt, stünden vielleicht 20% für dich.
Ganz ehrlich. Wenn du Aufsehen erregen willst. Dann dichte doch einfach was dazu unter dem Vorbehalt: NACH eine wahren Geschichte...
Fantasie ist die Würze des Geistes.  Wink

Gruß, Harpy


Schade dass die Wahrheit alleine in unserer ach so hypokritischen Gesellschaft nicht mehr ausreicht. Ich meine diese Überlegung weiterzuführen mündet in einer Spirale die nicht zu kontrolieren ist.
Man ist heute abgestumpft, und ein Text wird dich wohl nur noch selten erweichen. Bildmaterial nur noch mit der richtigen musikalischen Untermalung.

Es ist lieder ein Fakt dass zb die Szenen aus einem Film uns realer erscheinen als die Wirklichkeit.

Ich gebe dir dazu ein Beispiel:

Ich habe in geschriebener Form von Millionen Toten gelesen; es berürte mich nicht sonderlich.

Ich habe im Kino hunderte von Leichen gesehen; es berürte mich nicht sonderlich.

Ich habe in den Nachichten ebensoviele "richtige" Tote gesehen, sogar Menschen die vor laufender Kamera starben; und wieder berürte es mich nicht sonderlich.

Dann habe ich zum ersten mal eine Leiche vor mir liegen gehabt, es war eine Frau in unserem Alter; geköpft, Arme und Beine fehled. Weisst du was ich dachte ? - Im Film sieht das ganze "echter" aus.

Dann sah ich zum erstzen mal jemanden mit einer Schusswunde. (Kopfschuss) Er war (noch) bei Bewustsein, und verbrachte seine letzten Minuten damit den Schützen zu beschimpfen. Ja er hat ihn beschimpft...

Zitat:

?Eatur quo deorum ostenta et inimicorum iniquitas vocat. Iacta alea est.?
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Harpy
Leseratte
H


Beiträge: 165
Wohnort: Meiningen


H
Beitrag30.01.2007 12:37

von Harpy
Antworten mit Zitat

Das Leben ist grausam, daran besteht kein Zweifel. Und genau diese Grausamkeit versuchen die Medien den Menschen als das begreiflich zu machen was sie nicht sind.
Selbstverständlichkeiten. Das hat einen ganz bestimmten psychologischen Effekt, wie du selbst schon bemerkt hast.
Wenn man selber davon betroffen ist, vermittelt die eigene Wahrnehmung mehr als das, was einem über das Fernsehen gezeigt wird.
Ich brauche keinen Toten zu sehen, um mich davon betroffen zu fühlen. Es reicht, wenn ich die Person z.B. gut kenne, sie mir nah steht. Oder wenn du halt Zeuge wirst wie jemand stibt, das ist natürlich auch etwas, das sich ins Gedächtnis brennt.
Es schleicht sich mir der Verdacht ein, dass die Sensationsgier der Medien von dem Wunsch beseelt ist, die Menschen dahingehend abzustumpfen, dass sich die Gesellschaft bei einer eventuellen Katastrophe nicht in sich selbst auflöst, sondern in der Lage ist, rational zu bleiben. Aber das ist nur eine Vermutung von mir.

Letzten Endes geht es besonders Zeitungen, in erster Linie natürlich dem Verleger darum, möglichst einen Imagegewinn aus einer Story zu prügeln. Und es sei dir versicht, dass das, was im Fernsehen kommt, zum größten Teil noch so geschickt und unterschwellig mit Computern nachbearbeitet wurde, um Dramatisierungen zu verdeutlichen.
Das beginnt bei Musikuntermalung, dazu passenden Bewegungsabläufen, Zeitlupen, all die schönen Effekte, die unserer Wahrnehmung vorgaukeln, wir befänden uns im Zentrum des Grauens.

Gruß, Harpy
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Gast







Beitrag30.01.2007 15:44

von Gast
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Zitat:
Bild sprach als Erste mit der Leiche



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