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kai Gänsefüßchen
Alter: 42 Beiträge: 17 Wohnort: am schönen Bodensee
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25.09.2008 22:00 Identität - Prolog von kai
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Hallo zusammen,
ich würde sehr gerne eure Meinung zu folgendem Teil meines Roman-Prologs hören.
Dabei möchte ich gerne wissen, ob ich ...
1. die Charaktere nicht hölzern oder stereotyp sondern glaubwürdig rüber gebracht habe?
2. es geschafft hab Spannung bei euch zu erzeugen?
3. überhaupt daran weiterschreiben soll? Ich habe den kompletten Plot des Romans fertig im Kopf. Bringt aber nichts, sollte mein Stil hoffnungslos (langweilig oder unprof.) sein.
4. sonstige Dinge verbessern sollte...
Ich würde mich sehr freuen wenn ihr euch die Zeit zum lesen nehmt.
Jede Art der Kritik ist willkommen.. haut rein...
Prolog
Es war schon kurz nach Mitternacht als der rostige Ford Taunus knirschend über das Kies der Hofeinfahrt rauschte. Die Scheinwerferkegel erleuchteten flüchtig die verwitterte Veranda, bevor der Motor verstummte und die Dunkelheit erneut alles in sich verschluckte. Nichts in dieser schwarzen Stille verriet etwas über die schrecklichen Dinge, die in dieser Nacht das verschlafene irische Städtchen Arklow noch heimsuchen sollten. Als sich die Beifahrertüre einen Spalt öffnete, begann ein kleines Lämpchen den Innenraum des Wagens in sein dämmriges Licht zu hüllen.
»Es war wirklich ein schöner Abend, Lennart«, sagte Mona dankend. Der fade Schein des Lichts tauchte ihr Gesicht in Schatten, doch ihre fesselnden Augen leuchteten wie blaue Glühwürmchen aus der Dunkelheit. »Ich hoffe wir wiederholen das in nächster Zeit noch einmal«, fügte Mona hinzu.
Lennart suchte nach den richtigen Worten, denn er wollte nicht, dass der Abend wieder ohne einen Abschiedskuss endete. »Wann immer du willst!«, antwortete Lennart, überrascht über die verblödete Antwort die ihm gerade über die Lippen rutschte. Mona wandte sich zur Beifahrertür um auszusteigen, da fasste Lennart sie an der Schulter. »Willst du nicht noch ...«
Lennarts Worte verstummten unter Monas Lippen, die sie so stürmisch auf seine presste, dass diese kurzzeitig zu schmerzen begannen. Verwirrt, versuchte er zu verstehen was gerade geschah. Es war ihr erster Kuss. Befreiend wich Lennarts angespannte Schüchternheit einem noch viel aufregenderem Gefühl. Einen kurzen Moment schien alles um ihn herum zu verschmelzen. Behutsam löste Mona ihre Lippen von seinen und flüsterte »Gute Nacht, Lennart. Pass auf dich auf.« Sie lächelte ihn erwartend an.
»Träum was schönes«, sagte Lennart mit erregter Stimme während er mit seiner Hand sanft über ihre Wange strich. Völlig regungslos schauten die Beiden sich noch einen Augenblick lang an.
»Ich muss jetzt wirklich ...«, sagte Mona bedauernd und stieg aus dem Wagen. Knirschend sanken ihre roten Pumps in das Kies, während sie zur Veranda ging. Lennart drehte den Zündschlüssel. Hechelnd startete der alte Ford seinen Motor und warf sein Scheinwerferlicht erneut auf die Veranda. Mona hatte währenddessen die Stufen erreicht die auf die Veranda führten. Sie drehte sich noch einmal zu Lennart um und hob verlegen die Hand, bevor sie die Verandastufen zur Haustüre hinaufstieg.
Lennart legte knarrend den Rückwärtsgang ein und setzte den Ford in Bewegung. Er wendete kurz und ein letztes mal huschten die Lichtkegel über das alte irische Vorstadthaus, bevor sie sich in der weiten dunklen Landschaft verloren. Mona machte die letzten Schritte zur Tür. Die Panelen unter ihren Pumps knarrten leise. Sie begann in ihre Handtasche nach dem Schlüsselbund zu fischen, doch in dieser dunklen Nacht konnte sie sich fast nur auf ihren Tastsinn verlassen. Angst begann ihre Adern zu durchfluten. Endlich hatte sie den Türschlüssel ertastet und angelte ihn klirrend aus der Handtasche. Hecktisch fummelte sie den Schlüssel in das Türschloss, huschte ins Haus, und schob die Türe hinter sich zu.
Mona drückte den Lichtschalter neben der Eingangstür und sofort machte sich Erleichterung in ihr breit. Sie stand noch einen Moment in dem hellen Flur, bevor sie sich auf den Weg in die Küche machte.
»Mist, der Biomüll ...«, fluchte Mona laut. Sie hatte ihn heute morgen schon raus bringen wollen, hatte ihn aber dann in der Hektik auf der in die Tage gekommenen Küchenzeile stehen lassen. Dabei wäre es auch schon morgens höchste Zeit gewesen. Die ersten Schimmelhauben hatten sich schon über der undefinierbaren Masse gebildet. Mona war nicht die ordentlichste Person, aber sie tat was sie konnte um den Haushalt im Griff zu halten. Ein unangenehmer Gestank hatte sich in der der Küche verbreitet, was wohl auch Monas Katze Pawly dazu veranlasste, die Nacht lieber im Freien zu verbringen. Zumindest stand der Fressnapf noch völlig unangetastet neben dem vergilbten Kühlschrank.
Mona hatte keine Wahl, sie musste den Müll gleich entsorgen, wenn sie nicht bis morgen am Gestank ersticken wollte. Angewidert versuchte sie das Eimerchen mit ausgestreckten Armen so weit wie nur möglich von sich fern zu halten. Der Misthaufen war auf der anderen Seite der Einfahrt, gegenüber der Veranda. Mona öffnete die Eingangstüre. Kühle Luft streifte ihr Gesicht, als sie den ersten Schritt auf die knarzende Veranda machte. Es war noch immer beängstigen, allein, in dieser rabenschwarzen Nacht. Sie machte ein paar Schritte hinaus.
Plötzlich huschte etwas um die Ecke, die Verandastufen hinauf. Mona zuckte fürchterlich zusammen. Adrenalin schoss ihr in alle Blutgefäße. Ihr Herz raste, obwohl ihr Augen schon lange erkannt hatten, dass es sich um Pawly handelte. Ihr Gehirn schien wohl etwas länger zu brauchen, um zu bemerken, dass sie nicht in Gefahr war. In Zwischenzeit war Pawly schon längst durch die offene Eingangstüre im Haus verschwunden.
Mona beschloss, den Biomüll genau an Ort und stelle stehen zu lassen und die Entsorgung morgen früh fortzusetzen. Sie stellte das Eimerchen vor sich auf den Boden.
Das Licht, dass durch die Haustüre auf die Veranda geworfen würde verdunkelte sich mit einem mal. Mona drehte sich um. Vor ihr erhob sich ein großer dunkler Schatten. Unerträgliche Schmerzen durchfuhren ihre Eingeweide. Sie spürte wie Flüssigkeit ihren Körper verließ. Warm. Mona sackte auf die Dielen. Die Schmerzen raubten ihr alle Sinne. Alles vor ihren Augen verschwamm. »Was war geschehen.« Langsam kroch die Kälte in ihren Körper. Blut floss ihr aus den Mund. Schrecklicher Gestank. Sie spürte wie ihr ein kalter Hauch über das Gesicht blies. Es wurde dunkel ...
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Nina Dichterin
Beiträge: 5008 Wohnort: Berlin
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25.09.2008 23:15
von Nina
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Hi Kai,
Dein Stil ist gut. Ein paar Kleinigkeiten wären noch zu machen, aber nichts Schlimmes. Außer: Kies. Wie ist der passende Artikel dazu? Meines Wissens: der Kies und nicht das Kies? Am besten schaust Du das noch mal nach.
An ein paar Stellen sind kleine Flüchtigkeitsfehler, ich glaube einen Rechtschreibfehler habe ich beim Lesen gesehen, ein, zwei, vielleicht drei Formulierungen würde ich leicht ändern.
Ansonsten: sauber, spannend geschrieben. Weiter schreiben!
LG
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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kai Gänsefüßchen
Alter: 42 Beiträge: 17 Wohnort: am schönen Bodensee
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27.09.2008 10:13
von kai
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Vielen Dank, Nina.
Freut mich, dass du Dir die Zeit genommen hast. Und noch mehr, dass es Dir gefallen hat. Dann werd' ich mich mal in meinen Urlaub, der heute begonnen hat, weiter ins schreiben stürzen, es scheint ja nich völlig hoffnungslos zu sein.
Es heißt der Kies, du hast recht! Wir Schwaben haben da einige Problemwörter denn hier sagt man tatsächlich (im Dialekt): das Kies.
Zitat: | An ein paar Stellen sind kleine Flüchtigkeitsfehler, ich glaube einen Rechtschreibfehler habe ich beim Lesen gesehen, ein, zwei, vielleicht drei Formulierungen würde ich leicht ändern. |
Hättest du lust, mir die Stellen zu zeigen die du ansprichst?
Was denkt der Rest hier im Forum?
Gruß
Kai
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Hoody Exposéadler
Beiträge: 2273 Wohnort: Alpen
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27.09.2008 10:33 Super Anfang =) von Hoody
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Also erstmal wirklich eine toller Anfang. Besonders der Schluss gefällt mir und macht neugierig auf den Rest der noch kommen wird (hoffentlich). So solls ja auch sein .
Paar Wortwiederholungen sind mir aufgefallen.
Zitat: | Knirschend sanken ihre roten Pumps in das Kies, während sie zur Veranda ging. Lennart drehte den Zündschlüssel. Hechelnd startete der alte Ford seinen Motor und warf sein Scheinwerferlicht erneut auf die Veranda. Mona hatte währenddessen die Stufen erreicht die auf die Veranda führten. Sie drehte sich noch einmal zu Lennart um und hob verlegen die Hand, bevor sie die Verandastufen zur Haustüre hinaufstieg.
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Also das war eigentlich das einzige was mir auffiel und bisschen beim Lesen störte aber sonst wirklich gelungen =).
Ich hoffe das mit den Zitieren habe ich hin bekommen mach das zum ersten mal^^.
Also viel Spaß beim schreiben noch .
LG Jarda.
_________________ Nennt mich einfach Hubi oder J-da oder Huvi : D
Ich bin wie eine Runde Tetris. Nichts will passen.
"Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann."
Henry de Montherlant
"Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen."
Konrad Adenauer |
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Nina Dichterin
Beiträge: 5008 Wohnort: Berlin
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27.09.2008 10:56
von Nina
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kai hat Folgendes geschrieben: | Vielen Dank, Nina.
Zitat: | An ein paar Stellen sind kleine Flüchtigkeitsfehler, ich glaube einen Rechtschreibfehler habe ich beim Lesen gesehen, ein, zwei, vielleicht drei Formulierungen würde ich leicht ändern. |
Hättest du lust, mir die Stellen zu zeigen die du ansprichst? |
Bitte, sehr gern. Und ja, ich habe gerade noch mal über Deinen Text gelesen. Hier die Stellen:
Zitat: | »Es war wirklich ein schöner Abend, Lennart«, sagte Mona dankend. Der fade Schein des Lichts tauchte ihr Gesicht in Schatten, doch ihre fesselnden Augen leuchteten wie blaue Glühwürmchen aus der Dunkelheit. »Ich hoffe wir wiederholen das in nächster Zeit noch einmal«, fügte Mona hinzu. |
Das letzte: fügte Mona hinzu kann weg, da es klar ist, dass sie gerade spricht. Außerdem führst Du den nächsten Absatz sofort mit Lennard weiter. Ich finde, das kann weg. (Ich würde Lennard übrigens mit "D" am Ende schreiben, aber das ist Geschmackssache).
Zitat: | antwortete Lennart, überrascht über die verblödete Antwort die ihm gerade über die Lippen rutschte |
Geschmackssache: über die Lippen rutschte... (Ich hab letztens ein Gedicht geschrieben, in dem ich auch solche Bilder verwendete). Über die Lippen kam, würde ich alternativ vorschlagen. Aber wie gesagt: das ist okay so wie Du es hast, nur sprachlich - finde ich zumindest - anders, als die übrige Sprache.
Zitat: | Befreiend wich Lennarts angespannte Schüchternheit einem noch viel aufregenderem Gefühl |
Einem noch viel ... ? Noch viel kann weg und Sinn und die Aussage bleiben dennoch erhalten.
Zitat: | Sie lächelte ihn erwartend an. |
Geschmackssache: ich würde sagen: Erwartungsvoll. Erwartend geht aber auch.
Schönes groß.
Zitat: | Völlig regungslos schauten die Beiden sich noch einen Augenblick lang an. |
Das klingt, als lägen beide nach einem Überfall im Sterben.
Zitat: | Die Panelen unter ihren Pumps knarrten leise. |
Panele ist Plural von Panel, oder?
Zitat: | Sie begann in ihre Handtasche nach dem Schlüsselbund zu fischen |
in ihrer Handtasche
Zitat: | Mona drückte den Lichtschalter neben der Eingangstür und sofort machte sich Erleichterung in ihr breit. |
Das liest sich, als wäre es ein Problem für Mona ihre Haustüre aufzuschließen. Ich weiß aber, was Du meinst. Du willst Angst oder ein mulmiges Gefühl ausdrücken. Vielleicht ergänzt Du noch etwas oben im Satz?
Zitat: | Die ersten Schimmelhauben hatten sich schon über der undefinierbaren Masse gebildet. |
Da würde ich "auf" statt "über" schreiben, weil der Schimmel sich ja AUF der Masse gebildet hat und nicht "über". Aber vielleicht hing ÜBER der Masse ja eine Lampe. Aber vielleicht möchtest Du es auch so lassen?
Zitat: | Es war noch immer beängstigen, allein, in dieser rabenschwarzen Nacht. |
BeängstigenD wohin manchmal die Buchstaben so verschwinden, obwohl sie eben noch auf der Tastatur waren.
Zitat: | Ihr Herz raste, obwohl ihr Augen schon lange erkannt hatten, |
Schon wieder! ihrE Augen...
Zitat: | Mona beschloss, den Biomüll genau an Ort und stelle stehen zu lassen |
Stelle groß
Zitat: | Das Licht, dass durch die Haustüre auf die Veranda geworfen würde verdunkelte sich mit einem mal. |
Mal groß. Und "dass" mit nur einem "s". Wenn man "dieses, jenes, welches" ersetzen kann, ist es mit nur einem s "das".
Zitat: | Unerträgliche Schmerzen durchfuhren ihre Eingeweide. |
Ähm… ? Hm... dieses Durchfuhren ihre Eingeweide wirkt auf mich, als hätte ihr jemand etwas inziziert. Vielleicht ist das ja auch passiert? Oder hat sie "nur" Schmerzen?
Zitat: | »Was war geschehen.«??? |
Was war geschehen? Wer hatte diesen Satz in diese Geschichte gestellt? Wirkt komisch. Der kann doch weg. Das ist doch eher sowieso ein Gedanke, den das Gehirn des Lesers produziert. Und der braucht deshalb auch nicht aufgeschrieben zu werden.
Zitat: | Schrecklicher Gestank. |
Weshalb? So schnell? Wirkt merkwürdig an der Stelle. Aber vielleicht ist das ein Hinweis auf einen Mörder, der sich nicht gewaschen hat?
So, das wars. Sieht schlimmer aus, als es ist.
Hoffe, ich konnte Dir helfen. Viel Spaß beim Korrigieren und weiter schreiben und schönen Urlaub Dir.
LG
Nina
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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kai Gänsefüßchen
Alter: 42 Beiträge: 17 Wohnort: am schönen Bodensee
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27.09.2008 17:19
von kai
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Hi,
@Jarda: Erstmal vielen Dank für deine Kritik. Das Wort Veranda kommt tatsächlich sehr oft vor. Es gibt aber auch wirklich kein Synonym für 'Veranda'! "Vorbau" wäre evtl. mal noch einsetzbar . Vllt. bekomm ich die ein oder andere Veranda durch Umvormulierungen rausgeschmissen.
@Nina: Wow, du hast dir ja richtig Arbeit gemacht! Danke. Ich mach mich gleich mal ans überarbeiten und editiere dann den das neue Zeug hier in den Beitrag 'oben' rein (ich glaube so läuft das hier im Forum?)
Zitat: | Zitat:
Völlig regungslos schauten die Beiden sich noch einen Augenblick lang an.
Das klingt, als lägen beide nach einem Überfall im Sterben. |
so hab ich das ja noch nie geseh'n. Wie geil ist das denn. Ja, das gehört auf jedenfall überarbeitet.
Ich bin dann beim Überarbeiten. (Falls ihr ich mich sucht )
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Nina Dichterin
Beiträge: 5008 Wohnort: Berlin
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27.09.2008 17:25
von Nina
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Zitat: | so hab ich das ja noch nie geseh'n. Wie geil ist das denn. Ja, das gehört auf jedenfall überarbeitet. |
Tja, dafür hat man andere Leser, die Feedback geben: da sieht man dann manchmal mehr als vorher. Gern geschehen. Freue mich, dass Du meine Arbeit und Anregungen zu schätzen weißt.
Du kannst hier übrigens nicht editieren, sondern müßtest dann die überarbeitete Version einfach anhängen.
Viel Spaß bei der Arbeit!
_________________ Liebe tut der Seele gut. |
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Geebee12 Gänsefüßchen
Alter: 37 Beiträge: 24 Wohnort: Menzendorf
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27.09.2008 17:28
von Geebee12
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Ich finde es spitze. Hat man mal angefangen muss man es bis zum Schluß lesen.
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kai Gänsefüßchen
Alter: 42 Beiträge: 17 Wohnort: am schönen Bodensee
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28.09.2008 14:06
von kai
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Hi,
so, mit einem dicken Kopf (ultimativer Kater) hab ich mich jetzt dran gemacht den Text noch fertig zu überarbeiten.
@Geebee12: Vielen Dank für dein Lob. Motivation pur
Ich hab nun alle Verbesserungen reflektiert und einiges geändert. Ein paar Dinge aber auch beibehalten. Nur ein Beispiel ist Lennart mit t zu schrieben. Dieses harte T passt dabei einfach besser zu seinem verbissenen, grieskrämerischen Charachter später in der Geschichte.
Ach und das Vernada problem ist auch aus der Welt.
So, jetzt aber genug geredet. hier der überarbeitet text: (ich finde er gewinnt schon viel durch die Änderungen)
Prolog
Es war schon kurz nach Mitternacht als der rostige Ford Taunus knirschend über den Kies der Hofeinfahrt rauschte. Die Scheinwerferkegel erleuchteten flüchtig die verwitterte Veranda, bevor der Motor verstummte und die Dunkelheit erneut alles in sich verschluckte. Nichts in dieser schwarzen Stille verriet etwas über die schrecklichen Dinge, die in dieser Nacht das verschlafene irische Städtchen Arklow noch heimsuchen sollten. Als sich die Beifahrertüre einen Spalt öffnete, begann ein kleines Lämpchen den Innenraum des Wagens in sein dämmriges Licht zu hüllen.
»Es war wirklich ein schöner Abend, Lennart«, sagte Mona dankend. Der fade Schein des Lichts tauchte ihr Gesicht in Schatten, doch ihre fesselnden Augen leuchteten wie blaue Glühwürmchen aus der Dunkelheit. »Ich hoffe wir sehn uns in nächster Zeit öfter mal«.
Lennart suchte nach den richtigen Worten, denn er wollte nicht, dass der Abend wieder ohne einen Abschiedskuss endete. »Wann immer du willst!«, antwortete Lennart, überrascht über die verblödete Antwort die ihm gerade über die Lippen kam. Mona wandte sich zur Beifahrertür um auszusteigen, da fasste Lennart sie an der Schulter. »Willst du nicht noch ...«
Lennarts Worte verstummten unter Monas Lippen, die sie so stürmisch auf seine presste, dass diese kurzzeitig zu schmerzen begannen. Verwirrt, versuchte er zu verstehen was gerade geschah. Es war ihr erster Kuss. Befreiend wich Lennarts angespannte Schüchternheit einem viel aufregenderem Gefühl. Einen kurzen Moment schien alles um ihn herum zu verschmelzen. Behutsam löste Mona ihre Lippen von seinen und flüsterte »Gute Nacht, Lennart. Pass auf dich auf.« Sie lächelte ihn erwartungsvoll an.
»Träum was Schönes«, sagte Lennart mit erregter Stimme während er mit seiner Hand sanft über ihre Wange strich. Einen Augenblick lang schmachteten sich die beiden schweigend an.
»Ich muss jetzt wirklich ...«, sagte Mona bedauernd und stieg aus dem Wagen. Knirschend sanken ihre roten Pumps in den Kies. Lennart drehte den Zündschlüssel. Hechelnd startete der alte Ford seinen Motor und warf sein Scheinwerferlicht auf den Hof. Mona hatte währenddessen die Stufen erreicht die auf die Veranda führten. Sie drehte sich noch einmal zu Lennart um und hob verlegen die Hand, bevor sie die Stufen zur Haustüre hinaufstieg.
Lennart legte knarrend den Rückwärtsgang ein und setzte den Ford in Bewegung. Er wendete kurz und ein letztes mal huschten die Lichtkegel über das alte irische Vorstadthaus, bevor sie sich in der weiten dunklen Landschaft verloren. Mona machte die letzten Schritte zur Tür. Die Holzdielen unter ihren Pumps knarrten leise. Sie begann in ihrer Handtasche nach dem Schlüsselbund zu fischen, doch in dieser Dunkelheit konnte sie sich fast nur auf ihren Tastsinn verlassen. Die Nacht strahlte eine immer größere Bedrohung auf sie aus. Angst begann ihre Adern zu durchfluten. Endlich hatte sie den Türschlüssel ertastet und angelte ihn klirrend aus der Handtasche. Hecktisch fummelte sie den Schlüssel in das Türschloss, huschte ins Haus, und schob die Türe hinter sich zu.
Mona drückte den Lichtschalter neben der Eingangstür. Sie stand noch einen Moment erleichtert in dem hellen Flur, bevor sie sich auf den Weg in die Küche machte.
»Mist, die Essensreste...«, fluchte Mona laut. Sie hatte sie heute morgen schon raus bringen wollen, hatte sie aber dann in der morgendlichen Hektik auf der in die Tage gekommenen Küchenzeile stehen lassen. Dabei wäre es auch schon morgens höchste Zeit gewesen. Die ersten Schimmelhauben hatten sich schon auf der undefinierbaren Masse gebildet. Mona war nicht die ordentlichste Person, aber sie tat was sie konnte um den Haushalt im Griff zu halten. Ein unangenehmer Gestank hatte sich in der der Küche verbreitet, was wohl auch Monas Katze Pawly dazu veranlasste, die Nacht lieber im Freien zu verbringen. Zumindest stand der Fressnapf noch völlig unangetastet neben dem vergilbten Kühlschrank.
Mona hatte keine Wahl, sie musste den Müll gleich entsorgen, wenn sie nicht bis morgen am Gestank ersticken wollte. Angewidert versuchte sie das Eimerchen mit ausgestreckten Armen so weit wie nur möglich von sich fern zu halten. Der Misthaufen war auf der anderen Seite der Einfahrt, gegenüber der Veranda. Mona öffnete die Eingangstüre. Kühle Luft streifte ihr Gesicht, als sie den ersten Schritt auf die knarzende Veranda machte. Es war noch immer beängstigend, allein, in dieser rabenschwarzen Nacht. Sie machte ein paar Schritte hinaus.
Plötzlich huschte etwas um die Ecke, die Stufen hinauf. Mona zuckte fürchterlich zusammen. Adrenalin schoss ihr in alle Blutgefäße. Ihr Herz raste, obwohl ihre Augen schon lange erkannt hatten, dass es sich um Pawly handelte. Es dauerte eine Weile bis sie verstand, dass sie nicht in Gefahr war. Inzwischen war Pawly schon längst durch die offene Eingangstüre im Haus verschwunden.
Mona beschloss, den Müll genau an Ort und Stelle stehen zu lassen und die Entsorgung morgen früh fortzusetzen. Sie stellte das Eimerchen vor sich auf den Boden.
Das Licht, das durch die Haustüre auf die Veranda geworfen wurde verdunkelte sich mit einem Mal. Mona drehte sich um. Vor ihr erhob sich ein großer dunkler Schatten. Unerträgliche Schmerzen durchzogen ihre Eingeweide. Sie spürte wie Flüssigkeit ihren Körper verließ. Warm. Mona sackte auf die Dielen. Die Schmerzen raubten ihr alle Sinne. Alles vor ihren Augen verschwamm. Langsam kroch Kälte in ihren Körper. Blut floss ihr aus den Mund. Die Schmerzen schienen wieder schwächer zu werden. Sie spürte wie ihr ein kalter Hauch über das Gesicht blies. Es wurde dunkel.
Dichter Nebel lag am Morgen über dem Umland von Arklow. Die gelben Absperrbänder, die die Hofeinfahrt rund um das Vorstadthaus in Rock Little vor neugierigen Passanten schützen sollten, flatterten angestrengt im Wind.
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