18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Lyrik -> Werkstatt
Rechtschreibreform


 
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
chachaturian
Wortedrechsler
C


Beiträge: 87
Wohnort: Berlin


C
Beitrag26.09.2008 13:51
Rechtschreibreform
von chachaturian
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Rechtschreibreform


Vergoldet in schönen Lettern
moderner Murx als Regelwerk
die Kommission reformte sich
und ignorant oder gelehrig
bleibt das Volk zurück

Wie blöd muß man sein
aus dem „ß“
ein „ss“ zu schmieden
in einem Fall ja
ansonsten wieder nicht
und das als höchste Logik zu preisen?

Gegen solchen Unsinn
hilft zuverlässig
die neuen Regeln zu boykottieren
wenn sich die Schüler
damit quälen müssen:
bitteschön

Dabei würde ich so gern
Das „ß“ im „daß“
durch ein einfaches „s“ ersetzen

Auf die Idee kommt
vielleicht eine neue Kommission
erst in 100 Jahren

Bis dahin schreibe ich weiter
wie mir die Nase gewachsen ist
und lasse dem Rechtschreibteufel
seinen Tribut.



(Ein bißchen Ketzerei muß schon sein!)
www.literaturpodium.de

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
MosesBob
Geschlecht:männlichGehirn²

Administrator
Alter: 44
Beiträge: 18344

Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor



Beitrag27.09.2008 04:33

von MosesBob
Antworten mit Zitat

Hallo chachaturian!

Eine ganze Zeitlang habe ich mich auch massenwahnsinnig gegen die Rechtschreibreform gewehrt. Heute stehe ich ihr durchaus wohlgesonnen gegenüber, wenn man mal von der Kommaregelung und der Regel für zusammengeschriebene oder zusammen geschriebene Wörter absieht - aber zumindest in letzterem Fall ist ja eine weitere Reform der Reform der Reform der Reform in Sicht. Würde "das/dass" grundsätzlich immer mit "s" geschrieben, hätte ich wahrscheinlich immense Probleme beim Lesen. Auf der anderen Seite hört man ja aber auch nicht beim Sprechen, ob ein "das" nun mit "ss" oder "s" geschrieben wird, also würde auch das wahrscheinlich irgendwie gehen. Alles eine Frage der Gewohnheit?

Beste Grüße,

Martin


_________________
Das Leben geht weiter – das tut es immer.
(James Herbert)

Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die eines Experten sein, der versichert, das sei technisch unmöglich.
(Sir Peter Ustinov)

Der Weise lebt still inmitten der Welt, sein Herz ist ein offener Raum.
(Laotse)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor
Goldene Feder Lyrik


Beitrag27.09.2008 14:03

von jim-knopf
Antworten mit Zitat

Hey chachaturian

Die Frage nach dem Sinn oder Unsinn der neuen Rechtschreibreform ist das eine. Die andere ist für mich, wie und ob sich so ein Thema mit der Lyrik vereinbaren lässt. Ist es wirklich ein Thema, über das es sich lohnt, lyrisch zu schreiben?

Nun, ich denke, es kommt auf die eigene Auffassung und Definition von Lyrik an. Meint man mit lyrisch etwas schönes, etwas beklemmendes, etwas aufrührerisches, nachdenkliches...?

Ich persönlich denke, die Hauptaufgabe der Lyrik ist der Transport aller Arten von Stimmungen. Und dein Gedicht hat keine Stimmung, es versucht nur zu kritisieren, es könnte auch ein Kritikertext sein. Darum ist dein Gedicht für mein Verständnis von lyrisch "leer". Vll ist es ein Gedicht, aber Lyrik ist es nicht, zumindest für mich persönlich.

Sei mir nicht böse, das ganze ist nur meine persönliche Meinung. Was nun den Inhalt deines Textes angeben, muss ich zugeben: Ich habe von Anfang an die neue Rechtschreibung gelernt und kenn die alte nicht. Daher  kann ich nichts darüber sagen.

Grüsse
Jim

 Very Happy


_________________
Ich habe heute leider keine Signatur für dich.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6393
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag27.09.2008 16:18

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Die Rechtschreibreform hatte immerhin den Vorteil, dass heute jeder schreiben darf, wie er will. In irgendeiner Reform zur Reform stimmt es schon.  lol  lol
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Brynhilda
Felix Aestheticus

Alter: 44
Beiträge: 7760
Wohnort: Oderint, dum probent.


Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag27.09.2008 19:48

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Ich möchte hier an dieser Stelle keinen Kommentar zu dem Gedicht angeben, sondern zu folgender Bemerkung:

jim-knopf1988 hat Folgendes geschrieben:
Ich persönlich denke, die Hauptaufgabe der Lyrik ist der Transport aller Arten von Stimmungen.


Ich denke, das ist nicht richtig.
Lyrik kann alles. Sie kann kritisieren und loben, sie kann Stimmungen und Gefühle wiedergeben, sie kann Geschichten erzählen. Sie kann Welten erschaffen und niederreißen.
Lyrik hat keinen Grenzen.
Sie kann alles tun, was sie will. Und wenn sie sich kritisch mit einer Sache auseinandersetzen möchte, dann kann sie das. Und sie hat jedes Recht, das zu tun.

Deshalb ist obiger Text ein Gedicht - und zwar mit jedem einzelnen Buchstaben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
jim-knopf
Geschlecht:männlichDichter und Trinker

Alter: 35
Beiträge: 3974
Wohnort: München
Das Goldene Pfand DSFo-Sponsor
Goldene Feder Lyrik


Beitrag27.09.2008 21:18

von jim-knopf
Antworten mit Zitat

Hey Ilka,

ich verstehe, was du meinst.

Zitat:
Lyrik kann alles. Sie kann kritisieren und loben, sie kann Stimmungen und Gefühle wiedergeben, sie kann Geschichten erzählen. Sie kann Welten erschaffen und niederreißen.


Geschichten erzählen, Welten erschaffen, ..., auch das ist für mich eine Wiedergabe von Stimmung. Stimmung wird in so vielfältiger Weise erzeugt, dass ich dir in diesem Zitat...

Zitat:
Lyrik hat keinen Grenzen.


fast uneingeschränkt recht gebe.

Aber ein Text ohne Stimmung, ein text ohne Leben ist für mich keine Lyrik, genausowenig, wie ein Sachtext in Zeilenform für mich Lyrik ist.

Grüsse
Jim







 Very Happy


_________________
Ich habe heute leider keine Signatur für dich.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Enfant Terrible
Geschlecht:weiblichalte Motzbirne

Alter: 30
Beiträge: 7278
Wohnort: München


Ein Fingerhut voller Tränen - Ein Gedichtband
Beitrag27.09.2008 21:22

von Enfant Terrible
Antworten mit Zitat

Auch ich halte den Text zwar für in mancher Hinsicht gelungen, aber nicht für lyrisch. Um ein gutes kritisches Gedicht zu sein, ist er meiner Meinung zu plakativ, zu eindimensional. Er fügt den gewöhnlichen Gegenargumenten und Beschwerden zur Rechtschreibreform nichts Lyrisches bei. Der Text gibt nichts Neues, sondern wiederholt mit Zeilenumbruch allgemein Bekanntes und oft Gehörtes - etwas, das zu nichts weiter als zum Abnicken anregt. Auch die Subsummierung in der letzten Strophe ist etwas dürftig.
Tut mir leid! Aktuell und realistisch ist der Text gewissen, aber in meinen Augen leider nicht lyrisch.


_________________
"...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP

Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen MSN Messenger Skype Name
Brynhilda
Felix Aestheticus

Alter: 44
Beiträge: 7760
Wohnort: Oderint, dum probent.


Edgar Allan Poe (1809 bis 1849) - Zum 200. Geburtstag
Beitrag27.09.2008 21:56

von Brynhilda
Antworten mit Zitat

Leute, warum engt ihr den Begriff "Lyrisch" denn so ein?
Könnt ihr den Ansprüchen, die ihr aufstellt, gerecht werden?

Natürlich ist das ein Gedicht, und also ist es ein lyrischer Text.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Harald
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant

Alter: 76
Beiträge: 5132
Wohnort: Schlüchtern


Beitrag27.09.2008 23:07

von Harald
Antworten mit Zitat

Mich würde eher interessieren, ob alle Gedichte, die in dem von dem Verfasser ausgelobten Wettbewerb es mit dieser nicht unbedingt mitreißenden Qualität auf die ersten Plätze schaffen.

Das wäre fast ein Grund, dort mitzumachen, die erste Preise wären uns sicher. Wink  Very Happy  Very Happy

Also ehrlich, gehört bei mir fast zu den "Senkrechtdichtern"

Harald

PS  siehe den Titel " Hochkant"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
chachaturian
Wortedrechsler
C


Beiträge: 87
Wohnort: Berlin


C
Beitrag09.02.2011 23:50

von chachaturian
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Lyrik nach Straßenverkehrsordnung zu schreiben, scheint mir ein Unding zu sein. Ich werde mit Sicherheit nicht verlangen, daß alle so schreiben müßten wie ich und nur meine Gedichte echte Gedichte seinen. Nur soviel, um diejenigen etwas zum Nachdenken zu bewegen, die meinen es gäbe nur eine gültige Form Gedichte zu schreiben. Gleichwohl mag es sein, daß es Kunstformen gibt und sagen wir unreflektiertere Gedichte. Nur mal angenommen man dürfte nur so Gedichte Schreiben wie Günter Grass oder Gottfried Benn, so wäre das eine ziemliche Monokultur. Wir gefielen eben Gedichte, jedenfalls ein stattliche Anzahl von Erich Fried sehr gut. Vermutlich hätte ich sonst die Gedichte für immer rechts liegen gelassen. Ich denke, so wie die Rechtschreibreform von oben durchgedrückt wurde, muß man sich nicht wundern, daß es Widerstand gab und gibt. Icvh will gar nicht ausschließen 10 % der Regelungen mögen sinnvoll sein. Mit den könnte ich leben. Nur der Rest Murks, da wird man doch mal opponieren dürfen ... Oder meutern? Ich habe einfach gesagt, ihr könnt mich mal!

www.umweltdebatte.de
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mr. Curiosity
Exposéadler

Alter: 35
Beiträge: 2545
Wohnort: Köln
Der goldene Käfig


Beitrag10.02.2011 00:00

von Mr. Curiosity
Antworten mit Zitat

Ich bin zwar kein Mod, aber:
Bitte push doch keine Beiträge nach zwei Jahren wieder hoch.


_________________


"Wenn du Schriftsteller sein willst, dann sag, dass du der Beste bist ...
Aber nicht, solange es mich gibt, kapiert?! Es sei denn, du willst das draußen austragen."

(Ernest Hemingway in "Midnight in Paris")
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
chachaturian
Wortedrechsler
C


Beiträge: 87
Wohnort: Berlin


C
Beitrag10.02.2011 00:57

von chachaturian
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich hatte nicht beobachtet, daß es dazu eine Diskussion gab und das heute zum ersten Mal gelesen alles ...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 1 von 1

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Lyrik -> Werkstatt
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du keine Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  

EmpfehlungEmpfehlungBuchEmpfehlungBuchBuchBuchBuchBuchEmpfehlung

von Jarda

von LightVersionXX

von Günter Wendt

von Minerva

von hexsaa

von BiancaW.

von Heidi Christina Jaax

von silke-k-weiler

von Ruth

von MShadow

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!