Der Märchenonkel*Innen-Thread

[Blattgold]

"... bin ich bestimmt nicht, aber die Satzteile Flasche leer, ich habe fertig, stammen eindeutig von mir und ich habe sie schützen lassen!", sagte Giovanni Trapattoni und stampfte mit dem Fuß auf.
"Na und?", fragte Dörte-Diana in gleichgültigem Tonfall.
"Dafür sind jetzt 1.000 Euro Strafe fällig, weil du das gesagt hast, ohne mich zu fragen", erklärte der ehemalige Fußballtrainer.
"Mach dich nicht lächerlich!", sagte Horst-Kevin III und stellte sich schützend vor Dörte-Diana. "Du hast wirklich genug Kohle als Trainer verdient und jetzt tauchst du hier mit so einem Quatsch auf!"
"Hoalt a moal, hoalt a moal", mischte sich Franz Beckenbauer ein.
"I kenn' dr Trap jetz' scho so loang, der moant des ernst, verstehst?"
"Na und", wiederholte Dörte-Diana in gleichgültigem Tonfall.
Da erschien auf einmal eine weitere Gestalt und sagte:

[Eris Ado]

"Ich glaube nicht, dass er das ernst meint. Bei solchen Beträgen ist Trap sicher noch im Spaßbereich.", teilte der Neuankömmling mit.
Beckenbauer: "Ach, der Rheuma-Kai schaut a moi wieda vorbei. Wir kannten an guaten Mittelstürma braucha. Mechst an Vertrag?"
Da ging Horst-Kevin III energisch dazwischen: "Hier geht es nicht um die Transferpolitik des FC Bayern München!"
"Um was geht es denn dann?", fragte Rheuma-Kai mit Blick auf Horst-Kevin III.
"Ich weiß es doch auch nicht mehr", schrie der verzweifelt. "Dörte-Diana und ich wollten uns nur ganz friedlich die Weltherrschaft unter den Nagel reißen. Und dann tauchen plötzlich die seltsamsten Gestalten auf, die noch seltsamere Anliegen haben. Immer mehr kommen. Wir müssen eine Mauer bauen. Ganz dringend."
"Habt ihr schon mal durchgerechnet, wie viel das kosten würde?", fragte ein frisch Angekommener ...

[Ralphie]

Der Mann war beinahe ein Meter neunzig groß und so breit wie der schon sprichwörtliche Kleiderschrank.

[Merlinor]

"Na, vielleicht brauchen wir gar keine Mauer," meinte Horst-Kevin III. plötzlich mit einem nachdenklichen Blick auf den Neuankömmling.
"Wir stellen einfach Dich an den Eingang, als Türsteher."
Seine Mine hellte sich auf: "Ja, das machen wir! Das ist viel billiger, als eine Mauer zu bauen ... äh ...vermutlich ..."
Er deutete auf den mächtigen Mann: "Wie hoch ist Dein Stundensatz, Dicker? Hm, wie hoch?"
Der Mann drehte sich in seine Richtung und ...

[Eris Ado]

... sprach: "Den kannst Du dir nicht leisten, Bro."
"Snoop Dogg", murmelte Horst-Kevin III.
"Exakt", sprach der und verteilte Tüten an alle Anwesenden. Auch Dörte-Diana nahm dankbar eine in ihre linke Hand, zündete sie an und nahm gierig einige hastige Züge. Danach schaute sie deutlich entspannter aus der Wäsche.
"Fuck Weltherrschaft", kicherte sie. "Warum sich die ganze Mühe machen, wenn ich hier ganz locker abhängen kann."
"So, jetzt noch ein bisschen Blut und wir lebten in der besten aller möglichen Welten", schnurrte Horst-Kevin III, während er genüsslich an seinem Joint sog.
Doch plötzlich ...

[Blattgold]

... erschien ein Mann mit gebräunter Haut. "Un momento, por favor! Seit etlichen Jahren kontrolliert meine Familie den weltweiten Drogenhandel und jetzt wollt ihr kleinen Wichtigtuer uns in die Suppe spucken?" Er stellte sich breitbeinig in eine angriffslustige Position.
"Wer bist denn du überhaupt, hä?", fragte Horst-Kevin III.
"Ah si, claro, ihr habt mich nicht erkannt. Ich heiße Carlos und bin der Neffe von Pablo Escobar und mit mir ist nicht zu spaßen!"
"Oh Mann, bleib' ganz cool, Bro", sagte Snoop Dog und zog genüsslich an einem großen übergroßen Joint.
"Wir könnten doch gemeinsame Sache machen", schlug Dörte-Diana vor und schnippte die Asche von ihrem Joint.
"Si, das klingt vernünftig. Wie habt ihr euch das vorgestellt?", fragte Carlos.
"Okay Bro, ich habe da schon eine Idee", sagte Snoop Dog. "Wir machen ...

[Eris Ado]

... dem Himmelsvater ein Angebot. Er soll ein ein elftes Gebot verkünden: Du sollst Dir jeden Tag mindestens einen Joint reinziehen. Das lässt die Nachfrage explodieren und wir können den Stoff zu Spitzenpreisen verscherbeln. Im Gegenzug opfern wir dem Himmelsvater pro Woche drei Jungfrauen."
Horst-Kevin III blickte etwas irritiert und entgegnete: "Wo sollen wir denn so viele Jungfrauen hernehmen? Glaubst Du nicht, dass wir eine schlechte Presse bekommen, wenn wir zwecks Jungfrauensuche durch die Gegend ziehen?"
"Nehmen wir doch einfach Jungmänner", schlug Dörte-Diana vor, "von denen gibt es mehr als genug, sie sind leicht einzufangen, zum Beispiel in der Comic-Buchhandlung, und vermissen tut die kein Mensch."
"Hört sich ganz vernünftig an", sprach Carlos ...

[Merlinor]

"Und wie kommt Ihr auf die Idee, der Himmelsvater stünde auf Jungfrauen- oder Jungmänneropfer," erklang unvermittelt eine milde Männerstimme von hinten.
Alle drehten sich um. Dort stand im Halbschatten plötzlich ein breiter, mächtiger Sessel mit wuchtigen Armlehnen. In ihm saß eine schlanke, elegante Gestalt und paffte gemütlich an einem fetten Joint. Es war der fetteste Joint, den sie je gesehen hatten.
Die sanfte Stimme fuhr fort: "Peace Freunde, Peace. Kommt zu mir, rauchen wir einen zusammen."
Sie gingen näher und erkannten - na wen wohl? - den Himmelsvater - wen auch sonst.
"Joints und Blutopfer, das geht ja nun wirklich nicht zusammen," säuselte die Stimme weiter. Dann wurde sie schneidend: "Also diese Schnapsidee schlagt Euch mal schnell aus dem Sinn. Fürs Abräumen von Dummköpfen bleibt nach wie vor der Satan zuständig. Passt auf, dass Ihr nicht selbst in dessen Beuteschema fallt!"
Dann lächelte er wieder sanft, nahm einen tiefen Zug von seinem Joint und fuhr fort: " Die Idee, das Kiffen zur Bürgerpflicht zu machen, finde ich aber gut. Also passt auf: Ihr werdet ...

[Eris Ado]

... jetzt in die nächste Kirche gehen um eure Sünden zu beichten. Danach kommt ihr zurück, damit ich euch erläutern kann, wie es weitergeht."

Das Grüppchen machte sich auf den Weg. "Jetzt macht er einen auf Gutgott, will von Opfern nichts mehr wissen", maulte Richard Dawkins. "Wer hat denn damals die ganzen Leute ersäuft? Der hat doch nicht mehr alle Latten am Zaun. Ich finde, wir sollten ihn entmündigen lassen."
Dörte-Diana stimmte ihm zu. "Ja, seine Zurechnungsfähigkeit ist mehr als zweifelhaft. Und wenn er entmündigt ist, dann wird Satan sein Vormund. Dann werden wir mit dem Geschäfte machen."
"Hört sich teuflisch gut an, Dödi", stimmte auch Horst-Kevin III zu. "Gut, jetzt brauchen wir noch einen Arzt, der die Untersuchung vornimmt. Vorschläge?"
"Dr. Motte?", fragte Snoop Dogg ...

[Blattgold]

"Nein!", brüllte eine männliche Stimme.
Alle sahen sich verdutzt an.
"Wenn hier jemand ein Arzt ist, dann ja wohl ich!", sagte Dr. Frankenstein und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Gut", meinte Snoop Dogg, "dann werden wir zur Tat schreiten."
"Seid ihr euch wirklich sicher, dass dieser Plan zum Erfolg für uns alle führen wird?", fragte Dörte-Diana.
"Nun", sagte Horst-Kevin III, und legte den Arm auf ihre Schulter.
"Wir werden ...

[Merlinor]

"... gar nichts tun," unterbrach ihn Dr. Frankenstein zornig, "überhaupt nichts!"
"Hä?" sagte Horst-Kevin III verdattert: "Warum denn das? Und warum unterbrichst Du mich?"
Frankenstein ignorierte diese Fragen kalt und fragte seinerseits: "Bei wem, glaubt Ihr, müsst Ihr Euer Entmündigungsgesuch einreichen? Bei wem?"
Allgemeines Schulterzucken, unsichere Blicke.
"Sag Du es uns", meinte Dörte-Diana dann zaghaft.
"Beim obersten Richter natürlich, das solltet Ihr doch eigentlich wissen."
Eifriges Nicken aus der Runde.
"Na, und wer ist dieser oberste Richter?" fragte Dr. Frankenstein nach einer kurzen Pause und starrt mit bohrendem Blicken in die Runde: Na? Wer? Wohl?"  
Nach ratloser Pause seitens seiner Zuhörer gab er die Antwort selbst: "Der Himmelsvater natürlich, Ihr Hirnis! Wer denn sonst? Glaubt Ihr, der wird sich selbst entmündigen?"
Horst-Kevin III, Snoop Dogg und Dörte-Diana sahen ihn mit offenem Mund an und versuchten Worte zu finden.
Dörte-Diana fasste sich als erstes: "Aber, was ... was machen wir denn dann?"
Frankenstein schüttelte fassungslos den Kopf und murmelte dann mit ersterbender Stimme: "Oh je, Euch hat anscheinend schon jemand das Gehirn ausgebaut ... Eigentlich wollte ja ich ... da ist mir wohl jemand zuvorgekommen." Er seufzte resigniert.
Dann fasste er sich wieder und knurrte mit fester Stimme: "Gut, wenn das so ist, dann können wir auch ... "

[Eris Ado]

... einen guten Plan umsetzen. Wir bauen uns einen perfekten Menschen, der in der Lage ist, alles platt zu machen. Auch den Himmelsvater. Wir nehmen einen toten Körper mit den kräftigsten Muskeln, die die Welt bisher gesehen hat, und implantieren in diesen das leistungsfähigste Gehirn, das die Welt bisher gesehen hat. Dann erwecken wir diesen Übermenschen mittels Elektrizität zum Leben."

"Hört sich gut an", meinte Horst-Kevin III. "Dabei kann eigentlich nichts schief gehen."

"Gut, worauf warten wir noch?", fragte Dörte-Diana tatendurstig. "Auf gehts zum Friedhof! Und nehmt Spaten mit!"

Die Gruppe setzte sich langsam in Bewegung ...

[Ralphie]

Nach einer Stunde erreichten sie ein Wäldchen, das nur so groß wie ein Fußballfeld war.

[Blattgold]

Julian Nagelsmann trat der Gruppe mit finsterer Miene entgegen.
"Hey, ihr könnt' gleich wieder abzischen! Ich mache hier ein geheimes Training mit der Nationalelf, damit uns nicht ständig diese Journalisten fotografieren, Fragen stellen, Filmaufnahmen machen, noch mehr Fragen stellen, verstanden?"
"Kann ich vorher noch ein paar Autogramme haben, wenn ich die Mannschaft schon einmal treffe?, fragte Horst-Kevin III.
"Oh Mann, das wird ewig dauern, bis du von allen die Autogramme bekommst!", erwiderte Nagelsmann grimmig.
"Moment!", mischte sich Dörte-Diana ein. "Was hast du hier eigentlich zu sagen, ich kenne dich nicht."
Der Bundestrainer schnaubte vor Wut.
"Hör' mal gut zu, ... "

[F.J.G.]

"… hör mal gut zu, Dörte-Diana, du bist es hier, die nichts zu sagen hat! Wobei …" Nagelsmann räusperte sich. "Wobei, du könntest etwas sagen. Du könntest dein Handy zücken und uns was zu essen bestellen."
"Warum machst du das nicht selbst?" Dörte-Diana verstaute ihre Hände in einem imaginären Beutel an ihrem Rücken.
"Dann verrat mir halt, wie ich hier mitten im Gemüse der Natur eine neue Wechselstrombatterie für mein HiPhone herbekomme."
"Okay, okay." Dörte-Diana zog ein streichholzschachtelgroßes Kästchen aus ihrer Kelly Bag, klappte es bis zum Format DIN A4 aus und zog an einem Metallring so lange, bis die Antenne dreieinhalb Meter in die Höhe ragte.
"Also", fuhr Nagelsmann fort. "Ich hätte gern ein linksdrehendes bleifreies Sushi mit Kongolesischem Wasabi, salzfreier Sojasauce, dazu einen Cheeseburger ohne Käse, eine Schwarzwälder Kirschtorte 'Hanoi-Style' und …"
"Was soll das sein, Schwarzwälder Kirsch à la Hanoi?"
"Unterbrich mich nicht! Siehst du nicht, dass ich hungrig bin? Also, ich meine eine Schwarzwälder Kirschtorte mit Kugelfisch statt Amarenakirsche, mit einer Schicht Seetang, und … du weißt schon … dieses Zeug was immer in die Phō Ga kommt … und zum Trinken einen Amaretto im Speckmantel. Hast du's soweit?"
Doch Dörte-Diana zuckte nur mit den Schultern.
"Was ist die Landesvorwahl für Vietnam?"
"Willst du mich verarschen?", brüllte der Trainer.
"Du sagtest doch, du willst Essen aus Hanoi …"
"Kannst du nicht die Ohren aufmachen?! Ich sagte nicht Hanoi! Ich sagte Haneu!"

Und plötzlich knackte es in der Telefonleitung.
"Willkommen beim Lieferdienst 'Zum schmutzigen Löffel' in Halle-Neustadt. Wenn Sie verdorbenes Essen reklamieren wollen, drücken Sie bitte die Eins. Wenn Sie sich für unser Sortiment interessieren und mehr über eine Speise erfahren wollen, mit der Sie sich eventuell den Magen verderben möchten, bleiben Sie bitte in der Leitung. Ein demotivierter, hilfloser Agent wird Ihnen sofort zur …"

"Agent!" Horst-Kevin III riss die Augen auf. "Also ist die Nationalmannschaft doch nichts anderes als ein Geheimdienst-Syndikat!"

Im nächsten Moment schnappte sich Nagelsmann die Kelly Bag von Dörte-Diana und rannte …

[Eris Ado]

... zum Mannschaftsbus. "Los, alles einsteigen! Wir sind aufgeflogen. Unser Plan durch grottenschlechtes Gekicke Basketball zum deutschen Nationalsport zu machen, können wir uns in die Haare schmieren. Genauso wie die Millionen des Basketballverbands."
"Bedeutet das, dass wir bei der nächsten EM nicht mehr in der Vorrunde ausscheiden müssen?" ertönte es von den hinteren Reihen.
"Exakt! Und jetzt los!"
Der Bus schloß die Türen und entfernte sich in ansprechendem Tempo.

"Jetzt hat der Typ meine Kelly Bag mitgenommen. Ärgerlich, aber ich habe glücklicherweise immer zwei dabei, man kann ja nie wissen."
Wird das jetzt ein Plauderstündchen?", fragte Dr. Frankenstein sarkastisch. "Wir haben einiges zu tun."

[Blattgold]

Sie näherten sich einem großen Schloss.
"Uh, ich bekomme Angst!", sagte Dörte-Diana.
"Bleib' mal locker", sagte Dr. Frankenstein, das ist mein Zuhause."
"Ich bin ja bei dir", versuchte Horst-Kevin III sie zu beruhigen.
Eine Hängebrücke rasselte hinunter.
Dr. Frankenstein streckte den Arm aus. "Immer hereinspaziert, immer hereinspaziert, fühlt euch wie zu Hause."
"Okay Mann", sagte Snoop Dog, "hoffentlich hast du guten Stoff, Bruder, sonst kriegst du eine kräftige Kopfnuss verpasst!"
Die Gruppe überquerte die Hängebrücke und nachdem alle den Schlosshof erreicht hatten, ratterte sie wie von Geisterhand wieder nach oben.
"Ui, wer wohnt da noch?", fragte Horst-Kevin III.
"Lass dich überraschen, das wirst du noch früh genug erfahren", antwortete Dr. Frankenstein.
Sie näherten sich einer breiten Steintreppe, wo auf dem obersten Absatz der Eingang war. Die Flügeltüren öffneten sich und es erschien schemenhaft eine Gestalt.
"Herzlich willkommen", sagte ...

[Eris Ado]

... Elisabeth Bathory, "fühlt euch hier wie zu Hause. Nun, es ist schon spät. Ich weise das Personal an, für euch Gästezimmer bereit zu machen. Selbstverständlich bekommt jeder sein eigenes Zimmer, so dass euer Schlaf nicht gestört wird."
Mit den Worten "Ausgezeichnete Idee, meine Holde", bekräftigte Dr. Frankenstein die Aussage.
Währenddessen flüsterte Dörte-Diana Horst Kevin unheilahnend "Diese Frau gefällt mir nicht. Die sieht mich so lüstern an" zu.
"Ach was. Ich finde sie durchaus sympathisch. Und schau dir mal ihre Haut an. So strahlend, so jugendlich. Das sieht man nicht oft.", entgegnete dieser.

Nach einem kurzen Abendmahl begaben sich die Mitglieder der Gruppe auf ihre Zimmer ...