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Lyro Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 128 Wohnort: Deutschland
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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20.03.2023 14:51
von anuphti
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Hallo Lyro,
mein erster Gedanke gilt einem dieser furchtbaren Unglücke, als ein geistesgestörter Täter eine Frau und ihr Kind vor einen einfahrenden Zug gestoßen hatte (Frankfurt 2019)
Das heißt, es breitet sich schon bei den ersten Zeilen Entsetzen in mir aus.
Doch dann wird es unklar. Es klingt so, als ob kein Täter anwesend war, und als ob der Zug die Schuld trägt.
Gerade die zweite Strophe geht ganz stark ins Abstrakte.
Die dritte wird dann endgültig metaphysisch.
Dort wo die Seele ankommt
wird das Fremde wüten
und die "gleisen" (ist der Plural beabsichtigt, oder ein Schreibfehler?) werden schwer auf ihr wiegen.
Ist mit "ihr" die Seele gemeint? Und wenn ja, was kann die Seele dafür, dass sie gestorben ist (sterben Seelen?)
Fazit, am Ende frage ich mich ob meine spontane erste Assoziation völlig falsch war.
Dann gehe ich wieder zurück und überlege, ob es vielleicht um die Ukraine geht und um die Rettungszüge aus der Ukraine heraus?
Und noch einen Schritt weiter zum Zugunglück in Bayern, in dem fünf ukrainische Flüchtlinge gestorben sind.
Wie auch immer, Du hast mit Deinen Zeilen etwas ausgelöst, und je nachdem, welches das beabsichtigte Thema ist, würde ich vielleicht noch etwas fein tunen.
Gerne gelesen!
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Lyro Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 128 Wohnort: Deutschland
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20.03.2023 17:48
von Lyro
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anuphti hat Folgendes geschrieben: | Hallo Lyro,
mein erster Gedanke gilt einem dieser furchtbaren Unglücke, als ein geistesgestörter Täter eine Frau und ihr Kind vor einen einfahrenden Zug gestoßen hatte (Frankfurt 2019)
Das heißt, es breitet sich schon bei den ersten Zeilen Entsetzen in mir aus.
Doch dann wird es unklar. Es klingt so, als ob kein Täter anwesend war, und als ob der Zug die Schuld trägt.
Gerade die zweite Strophe geht ganz stark ins Abstrakte.
Die dritte wird dann endgültig metaphysisch.
Dort wo die Seele ankommt
wird das Fremde wüten
und die "gleisen" (ist der Plural beabsichtigt, oder ein Schreibfehler?) werden schwer auf ihr wiegen.
Ist mit "ihr" die Seele gemeint? Und wenn ja, was kann die Seele dafür, dass sie gestorben ist (sterben Seelen?)
Fazit, am Ende frage ich mich ob meine spontane erste Assoziation völlig falsch war.
Dann gehe ich wieder zurück und überlege, ob es vielleicht um die Ukraine geht und um die Rettungszüge aus der Ukraine heraus?
Und noch einen Schritt weiter zum Zugunglück in Bayern, in dem fünf ukrainische Flüchtlinge gestorben sind.
Wie auch immer, Du hast mit Deinen Zeilen etwas ausgelöst, und je nachdem, welches das beabsichtigte Thema ist, würde ich vielleicht noch etwas fein tunen.
Gerne gelesen!
Liebe Grüße
Nuff |
Hallo Nuff,
vielen Dank für deine Einschätzung.
Ich hätte es lieber in die Werkstatt geben sollen. Weiß gar nicht, ob das noch möglich ist.
Nun gut, ich bin ja auch hier zum Lernen!
Das Gedicht bzw. diese Thematik war schon lange auf meinem Computer und irgendwie wusste ich nicht, was ich damit tun soll.
Ja, deine Interpretation geht schon in die richtige Richtung.
Es geht um Einwanderung, allerdings konkreter um türkische Gastarbeiter.
Der Zug als Metapher ins Ungewisse.
Es geht nicht um Tod oder Zugunglücke, auch, wenn der Text natürlich drastisch ist.
Mit "sie" ist die Frau gemeint, aber ich merke gerade, dass das Gedicht insgesamt sehr abstrakt ist und vielleicht nur mit Hintergrundwissen verstanden werden kann.
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Sue Rovia Klammeraffe
Alter: 30 Beiträge: 586 Wohnort: Metronom
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24.03.2023 00:20
von Sue Rovia
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Hi,
hattest du nicht noch ein zweites Gedicht, bzw. eine zweite Version eingestellt? Ich habe gerade nochmal in Werkstatt und Feeback geschaut und sogar in die Prosa, aber nichts gefunden.
Ich bin mir ziemlich sicher, etwas gelesen zu haben, das ich sehr mochte.
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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24.03.2023 00:29
von anuphti
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Sue Ulmer hat Folgendes geschrieben: | Hi,
hattest du nicht noch ein zweites Gedicht, bzw. eine zweite Version eingestellt? Ich habe gerade nochmal in Werkstatt und Feeback geschaut und sogar in die Prosa, aber nichts gefunden.
Ich bin mir ziemlich sicher, etwas gelesen zu haben, das ich sehr mochte. |
Ich meine es stand in dem Beitrag von Lyro, direkt über Deinem, ich hatte ihn auch gelesen, kam aber noch nicht dazu, etwas dazu zusagen.
Lyro?
stell doch die zweite Version hier auch noch einmal ein.
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Lyro Leseratte
Alter: 30 Beiträge: 128 Wohnort: Deutschland
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24.03.2023 08:30
von Lyro
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Hallo ihr Lieben,
ich hatte es ursprünglich in meine Antwort zu Dir, Nuff, gepackt - aber es dann wieder herausgenommen, weil ich mir nicht mehr sicher war, ob es noch Sinn ergeben würde. Denn die zweite Version weicht stark von der ersten ab - und außerdem wäre dieser Beitrag wohl unter "Werkstatt" besser aufgehoben.
Ich war mir auch deswegen unsicher, weil ich das Gefühl hatte, mit dem Gedicht nicht ganz zufrieden zu sein. Wenn man etwas schreibt und sich selbst nur damit beschäftigt, verfällt man in Betriebsblindheit.
Aktuell arbeite ich an meinem neuen Gedichtband und ich weiß noch nicht, ob ich es überhaupt mitaufnehmen soll.
Hier die zweite Version, die ich persönlich auch besser finde:
reise ohne rückkehr
da steht sie mit kind und koffer
bald kommt der zug
ihr herz trägt gewicht
die leise hoffnung
ein wind möge ihn aufhalten
ein regen seine gleisen verrosten
ob es ein tag dauert oder ein jahr
die reise ins ungewisse dort
wo ihr name in der fremde untergeht
jetzt kommt der zug
ihr herz trägt glut und alles
geht mit ihm
fort
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