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Skatha Eselsohr
Beiträge: 370 Wohnort: Alpenraum
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23.03.2023 17:38 zwischen.stille von Skatha
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nach gefrierendem tagesregen
stehst du in den straßen ziehen
nebelschwaden durch deine
sinne hast du zurückgelassen
streifst durch die viertel bei
nacht leuchten viele lichter
fremder und weisen dich
zurück in den schatten
nach kristallinem ungewitter
weilst du zeitvergessen in
gassen hältst du den atem
der stille nicht zu schaden
in den sanftseligsten nächten
erstarken die erlesenen ängste
lassen dich trostbedürftig zu
anderer lieblichter spähen
die nacht verrinnt
das zwischen geht
dein körper glutgefüllt
und eingeschneit
nach wolkenbruch und niederschlägen
und beschuss von allen reizen
stehst du abends in den straßen …
.
Weitere Werke von Skatha:
_________________ It is not despair, for despair is only for those who see the end beyond all doubt. We do not.
(J.R.R. Tolkien, The Lord of the Rings) |
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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23.03.2023 18:44 Re: zwischen.stille von anuphti
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Skatha hat Folgendes geschrieben: | .
nach gefrierendem tagesregen
stehst du in den straßen ziehen
nebelschwaden durch deine
sinne hast du zurückgelassen
streifst durch die viertel bei
nacht leuchten viele lichter
fremder und weisen dich
zurück in den schatten------> meine Lieblingsstellen!
nach kristallinem ungewitter hier stolpere ich etwas, das kristallin ist mir im Vergleich zu dem übrigen Text fast zu "hart und kantig".
weilst du zeitvergessen in
gassen hältst du den atem
der stille nicht zu schaden
in den sanftseligsten nächten
erstarken die erlesenen ängste
lassen dich trostbedürftig zu
anderer lieblichter spähen
die nacht verrinnt
das zwischen geht
dein körper glutgefüllt
und eingeschneit
nach wolkenbruch und niederschlägen
und beschuss von allen reizen
stehst du abends in den straßen …
. |
Liebe Skatha,
wie schön!!
Schon Dein Titel zieht mich an und dann hüpfst Du von Apokoinu zu Apokoinu, wie ein Kind von Pfütze zu Pfütze im Platzregen.
Sehr gerne gelesen. Anmerkungen direkt im Text.
Eine Frage zu der pink markierten Textstelle:
Hier sehe/lese/spüre ich einen Kontrast, den ich gedanklich nicht auflösen kann: in den sanftseligsten Nächten erstarken die erlesenen Ängste (erlesene Ängste, einmal wörtlich "angelesene Ängste" und dann übertragen "besonders ausgewählte/erlesene Ängste"). Warum erstarken die gerade in den "sanftseligsten Nächten"?
Schön, dass in der Lyrik wieder mehr los ist!!!!!!
Ganz liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Skatha Eselsohr
Beiträge: 370 Wohnort: Alpenraum
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24.03.2023 18:36
von Skatha
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Hallo Nuff,
danke für deine freundlichen Worte und dass du deine Eindrücke dagelassen hast. Darüber freue ich mich sehr.
anuphti hat Folgendes geschrieben: | Warum erstarken die gerade in den "sanftseligsten Nächten"? |
Eine schöne Frage, und ich weiß nicht, ob ich die Gefühle und Gedanken, die mich zu diesen Zeilen hingeführt haben, in konkrete Worte fassen kann (und möchte). Für dich probiere ich mich aber an einer Annäherung:
edit: wieder gestrichen, weil es nicht dem entsprach, was ich ausdrücken möchte. manchmal ists in ordnung, etwas offen zu lassen, denke ich. 😊
Liebe Grüße zurück
Skatha
_________________ It is not despair, for despair is only for those who see the end beyond all doubt. We do not.
(J.R.R. Tolkien, The Lord of the Rings) |
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Berthold Wortedrechsler
Beiträge: 58 Wohnort: Schwaben
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25.03.2023 08:21
von Berthold
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Hallo Skatha,
dein Gedicht gefällt mir: Je öfter ich es lese, desto besser.
Meine Gedanken, Eindrücke etc. zu deinem Werk -
Die Wetterkapriolen in diesem Gedicht scheinen nicht nur ein meteorologisches Phänomen zu beleuchten, sondern auch LDs Gemütslage zu spiegeln. - Nach 'gefrierendem Tagesregen' zum Beispiel wären ja Straßen, Gassen und Wege komplett vereist, und das Gedicht würde wohl einen anderen Lauf nehmen.
Die Figur des LD scheint mir ein verklausuliertes LI zu repräsentieren; zumal ich hier Einblicke in LDs Emotionen erhalte, die so nicht beobachtbar sind.
Dein Gedicht zeigt einen Tagesablauf im Leben des LD. Das Ende des Gedichtes ließe sich mehr oder weniger nahtlos mit dem Anfang des Gedichtes verknüpfen, so dass eine Endlosschleife entstünde; das Leben: Ein Lauf im Hamsterrad.
So, wie ich deine Überschrift lese, könnte ich sie mit 'Tag. Nacht' übersetzen. Die Zeit des Lärms, der Niederschläge, der Reize versus die Zeit der Stille und Selbstvergessenheit.
Zitat: | nach kristallinem ungewitter
weilst du zeitvergessen in
gassen hältst du den atem
der stille nicht zu schaden |
Das zweite 'du' empfinde ich als leichte Störung und entbehrlich?
Das 'kristalline Ungewitter', lässt es in meiner Phantasie zeitgleich schneien und regnen.
Zitat: | in den sanftseligsten nächten
erstarken die erlesenen ängste
lassen dich trostbedürftig zu
anderer lieblichter spähen |
Meine Lieblingsstrophe.
Zitat: | die nacht verrinnt
das zwischen geht
dein körper glutgefüllt
und eingeschneit |
Diese Strophe finde ich stark. - Das Bild von dem 'Körper', der nach außen kühl und emotionslos wirkt (eingeschneit) und doch tief in seinem Inneren vor Wünschen, Sehnsüchten, Hoffnungen, vielleicht auch Ärger, Frust und Zorn brennt (glutgefüllt).
Zitat: | nach wolkenbruch und niederschlägen
und beschuss von allen reizen
stehst du abends in den straßen … |
Nichts hat sich im Vergleich zum Vortag, so scheint mir, geändert. Und wieder steht LD am Abend auf der Straße und wieder und wieder …
Allsätze würde ich vermeiden, sie vermitteln mE leicht den Eindruck: Hier wird übertrieben.
- Meine zwei Cent. -
Skatha, ich habe dein Gedicht gern und beeindruckt gelesen.
LG, Berthold
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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25.03.2023 14:16
von anuphti
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Skatha hat Folgendes geschrieben: | Hallo Nuff,
danke für deine freundlichen Worte und dass du deine Eindrücke dagelassen hast. Darüber freue ich mich sehr.
anuphti hat Folgendes geschrieben: | Warum erstarken die gerade in den "sanftseligsten Nächten"? |
Eine schöne Frage, und ich weiß nicht, ob ich die Gefühle und Gedanken, die mich zu diesen Zeilen hingeführt haben, in konkrete Worte fassen kann (und möchte). Für dich probiere ich mich aber an einer Annäherung:
edit: wieder gestrichen, weil es nicht dem entsprach, was ich ausdrücken möchte. manchmal ists in ordnung, etwas offen zu lassen, denke ich. 😊
Liebe Grüße zurück
Skatha |
Na wie gut, dass ich es vorher schon gelesen hatte
Ich fand Deine Erklärung hilfreich insofern, als dass sie für mich die Formulierung nachvollziehbarer gemacht hatte.
So ein bisschen wie, man lässt seine Schutzschilde runter und dadurch ist man angreifbarer (durch Ängste z.B.)
Aber auf jeden Fall noch besser verständlich.
Liebe Grüße
Nuff
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Skatha Eselsohr
Beiträge: 370 Wohnort: Alpenraum
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25.03.2023 16:22
von Skatha
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Hallo Berthold,
ich habe mit Freude deine Interpretation gelesen, du greifst interessante Punkte auf und ich mag deinen Blick auf bzw hinter die bildhafte Sprache. Manches in deiner Auslegung hat auch für mich den Deutungsraum erweitert.
Das mit der Endlosschleife hast du schön formuliert.
Ohne dem zweiten 'du' wäre die dritte Strophe auch möglich, das stimmt. Hm. Ich glaube, beide Versionen haben was für sich.
Berthold hat Folgendes geschrieben: | Skatha, ich habe dein Gedicht gern und beeindruckt gelesen. |
Das freut mich sehr. Vielen lieben Dank fürs Teilen deiner Sichtweise und Gedanken zu meinem kleinen Text, das weiß ich zu schätzen!
Liebe Grüße
Skatha
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Skatha Eselsohr
Beiträge: 370 Wohnort: Alpenraum
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25.03.2023 16:28
von Skatha
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anuphti hat Folgendes geschrieben: | Na wie gut, dass ich es vorher schon gelesen hatte
Ich fand Deine Erklärung hilfreich insofern, als dass sie für mich die Formulierung nachvollziehbarer gemacht hatte.
So ein bisschen wie, man lässt seine Schutzschilde runter und dadurch ist man angreifbarer (durch Ängste z.B.)
Aber auf jeden Fall noch besser verständlich.
Liebe Grüße
Nuff |
Freu mich zu hören, dass es für dich nützlich war.
Liebe Grüße
Skatha
_________________ It is not despair, for despair is only for those who see the end beyond all doubt. We do not.
(J.R.R. Tolkien, The Lord of the Rings) |
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