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Lernen, dann schreiben ODER schreiben, dann überarbeiten?

 
 
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Günter Wendt
Geschlecht:männlichExposéadler


Beiträge: 2861



Beitrag01.03.2023 19:04
Re: Lernen, dann schreiben ODER schreiben, dann überarbeiten?
von Günter Wendt
Antworten mit Zitat

Marleng hat Folgendes geschrieben:
Hallo zusammen,

mir interessiert noch etwas brennend und ich habe im Forum schon viel gelesen, aber noch keine konkrete Antwort. Daher hier die Frage an euch, wie es bei euch ist:

1) Erst mal schreiben und dann überarbeiten? Z.B. in verschiedenen Schritten (Plot, Charaktere, Perspektive, Wiederholungen, Grammatik etc.). Das würde mir sehr gut liegen, weil ich extrem ausgebremst werden, wenn ich nur über irgendwas nachdenke währenddessen. Bei mir "fließt" der Text so aus den Fingern und ich komme extrem schnell voran. Da ich aber Probleme damit habe, immer in der richtigen Erzählweise zu bleiben und häufig passiv statt aktiv schreibe, würde das noch viel Überarbeitung bedeuten.

2) Erst lernen, üben und dann schreiben? Die zweite Option wäre, es erst einmal in aller Ruhe zu lernen, dann irgendwie zu üben und anzuwenden und dann am eigentlichen Manuskript weiter zu arbeiten. Problem in meinem Fall: Das bremst mich aus, wenn ich während des Schreibens über meine Sätze nachdenken würde. Und ich weiß nicht, ob ich es so schnell in meinen Instinkt bekomme. Da bin ich eher unsicher, ob das so schnell geht und ich glaube nicht. Also tendiere ich zu 1, aber vielleicht ist 2 viel sinnvoller?

Wie geht ihr bei eurer Arbeit vor? Freu mich auf eure Eindrücke!


1.
Erst schreiben. Dann überarbeiten.
Ich schreibe kapitelweise und überfliege es. Dann korrigiere ich. Lese es laut vor.
So geht das dann kapitelweise.
Am Ende gehe ich mit meiner Papyrus-Software drüber und schaue was die zu „meckern“ hat. Intensiv nutze ich die Stilanalyse, damit das Skript durch einheitlichen Stil „glatt“ ist. Genauso achte ich auf Wortwiederholungen und Satzlänge.
Danach geht’s zum Verlagslektorat.
Natürlich muss ich manchmal beim Schreiben parallel recherchieren, wenn ich auf eine wichtige Frage stoße.


Zu 2.
Bevor ich meinen ersten Krimi zu schreiben begann, hatte ich mehrere Jahre Erfahrungen gesammelt. Ich habe kurze Geschichten verfasst, an Schreibwettbewerben teilgenommen und im Internet auf Kamelopedia viele Jahre Satireartikel verfasst. Parallel dazu viele Seminare besucht, an Volkshochschulen und privaten Instituten. In der selben Zeit arbeitete ich in zwei Radiostationen in der Newsredaktion und durfte journalistische Texte für Zeitungen verfassen.
Bevor man also beginnt zu schreiben, es sei denn man ist ein Naturtalent, muß man lernen. Üben. Und viel lesen.
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Michel
Geschlecht:männlichBücherwurm

Alter: 52
Beiträge: 3379
Wohnort: bei Freiburg
Das bronzene Bühnenlicht Das goldene Niemandsland
Der silberne Durchblick Der silberne Spiegel - Prosa
Silberne Neonzeit


Beitrag02.03.2023 10:37

von Michel
Antworten mit Zitat

Ich habe meinen ersten Roman geschrieben und anschließend überarbeitet, so gut ich das damals konnte. War wichtig, diese Erfahrung, ein Projekt mit rund 1000 Seiten auch fertigzustellen.
Natürlich ist es bei der Verlagsbewerbung durchgefallen. smile
Anschließend habe ich mir gesagt: Jetzt lerne ich erst mal, richtig zu schreiben. Ich habe mir Schreibratgeber besorgt, erst mal sehr allgemeine und dann zu immer spezielleren Themen. Parallel dazu habe ich den nächsten Roman verfasst. Wenn ich heute hineinlese, finde ich eine unglaubliche Menge meiner alten Lieblingsfehler, aber nicht mehr halb so viele wie beim Erstling. Parallel dazu habe ich begonnen, meine Texte in Foren wie hier und später in AGs zu prüfen und in fremden AGs mitzuarbeiten - ein echter Augenöffner.

Und heute? Kann ich die Finger nicht vom Korrigieren lassen, auch während ich schreibe. Ich versuche das zu begrenzen, weil ich sonst aus dem Erzählfluss falle, aber zum Anwärmen lese ich i.d.R. das letzte fertige Kapitel und bastle auch ein wenig daran herum.
Mein Eindruck ist: Durch die vielen Überarbeitungen kann ich viele Fehler inzwischen schon beim Schreiben vermeiden. Passivkonstruktionen finde ich deutlich besser als früher. Andere muss ich später mit der Suchfunktion angehen, weil ich vollkommen blind dafür bin. Gott, wie viele "war" und "hatte" sich im letzten Manuskript versteckt hatten  Shocked


_________________
Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken
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Arminius
Geschlecht:männlichReißwolf

Alter: 65
Beiträge: 1226
Wohnort: An der Elbe


Beitrag09.03.2023 20:58
Re: Lernen, dann schreiben ODER schreiben, dann überarbeiten?
von Arminius
Antworten mit Zitat

Marleng hat Folgendes geschrieben:
1) Erst mal schreiben und dann überarbeiten? Z.B. in verschiedenen Schritten (Plot, Charaktere, Perspektive, Wiederholungen, Grammatik etc.). Das würde mir sehr gut liegen, weil ich extrem ausgebremst werden, wenn ich nur über irgendwas nachdenke währenddessen. Bei mir "fließt" der Text so aus den Fingern und ich komme extrem schnell voran. Da ich aber Probleme damit habe, immer in der richtigen Erzählweise zu bleiben und häufig passiv statt aktiv schreibe, würde das noch viel Überarbeitung bedeuten.

2) Erst lernen, üben und dann schreiben? Die zweite Option wäre, es erst einmal in aller Ruhe zu lernen, dann irgendwie zu üben und anzuwenden und dann am eigentlichen Manuskript weiter zu arbeiten. Problem in meinem Fall: Das bremst mich aus, wenn ich während des Schreibens über meine Sätze nachdenken würde. Und ich weiß nicht, ob ich es so schnell in meinen Instinkt bekomme. Da bin ich eher unsicher, ob das so schnell geht und ich glaube nicht. Also tendiere ich zu 1, aber vielleicht ist 2 viel sinnvoller?


Das ist sicher von der Erfahrung abhängig. Anfänger werden sich erst mal durch die Basics beißen müssen. Eigentlich ist es wie bei jeder anderen Tätigkeit: Übung macht den Meister. Man lernt ohnehin nie aus.

Für meine Themen muss ich enorm viel recherchieren. Also sammle ich erstmal Stoff. Irgendwann suche ich dann den Einstieg ins Schreiben. Dabei gehe ich nicht unbedingt linear vor. Wenn ein Kapitel fertig ist, kommt es in die Mache, d.h. es wird überprüft, korrigiert, geändert bis ich der Meinung bin, dass es stimmig ist. Ich neige also zur Methode 1, auch weil ich durch meine vorherigen Arbeiten (auch als Co-Autor) Erfahrung gesammelt habe, die mir zugute kommt (Zeitersparnis!).


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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag09.03.2023 22:24

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Ich überarbeite immer, wenn mir nichts mehr einfällt, wie es weitergeht. Deshalb sind meine Texte so geschliffen. wink

Ansonsten sollte man ruhig mal was ausprobieren, was einem eigentlich nicht so liegt. Zum einen kann man dann besser beurteilen, ob man wirklich die bessere Methode gefunden hat, zum anderen kann es dazu beitragen, schlechten Angewohnheiten auszuweichen, die man vielleicht nur schwer wieder loswird.
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