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Now00 Erklärbär
N Alter: 40 Beiträge: 4 Wohnort: Österreich
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N 12.02.2023 19:03 Texterin / Korrektorin werden von Now00
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Liebe Alle,
ich arbeite derzeit als Sekretärin / Backoffice und möchte mich liebend gerne beruflich neu orientieren bzw. weiterbilden, da mich der Job einfach nicht erfüllt bzw. ich mir immer mehr den Kopf darüber zerbreche, dass ich nichts "Ordentliches" aus meinem Leben gemacht habe.
Ich möchte mich gerne beruflich neu orientieren und zwar in die Richtung Texterin, Korrektorat, ... wobei mich Korrektorat eher interessieren würde als das "Kreative".
Leider habe ich keine Ahnung, wie und wo man mit der Neuorientierung anfängt. Ohne spezielle Ausbildung hatte ich mit meinen Bewerbungen bisher leider keine Chance (Werbeagentur, Verlag, etc.)
Auch Internetrecherchen bringen mich leider nicht unbedingt weiter. Beispielsweise wird für den Beruf Werbetexterin als Basis ein Germanistikstudium vorgeschlagen. Muss man wirklich so tief eintauchen - inkl. Literatur etc (was mich leider nicht interessiert), nur um Texte korrigieren zu dürfen?
Kann mir jemand bitte Tipps geben, wie ich das am besten angehe? Wo ich mich beraten lassen kann, welche Ausbildung klug wäre? Ach ja, ich bin aus Österreich!
Ich wäre euch sehr dankbar für Antworten und Meinungen.
Vielen Dank!
Liebe Grüße
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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12.02.2023 19:25
von Caliban
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Lektor ist kein geschützter Beruf. So kann sich jeder nennen. Es gibt auch einen Verband, soweit ich weiß. Studium ist sicher nicht nötig. Meine Korrektorin hat auch nicht studiert und bin trotzdem schwer zufrieden mit ihr.
Was man wissen sollte (Belletristik), wäre - meiner Meinung nach - Folgendes:
Lektor:
- sollte stilistische Schnitzer erkennen können
- Wissen über Spannungsbögen, Character Arcs, diverse Strukturen für Geschichten (Dreiakter, Vierakter etc.), Überblick über verschiedene Modelle / Methoden (Heldenreise, Snowflake, Beatsheets, ABC-Story Structure etc.)
Erweitertes Korrektorat:
Siehe oben + grammatikalische Fähigkeiten, um Rechtschreibfehler / Kommafehler etc. finden zu können.
Korrektorat:
grammatikalische Fähigkeiten, um Rechtschreibfehler / Kommafehler etc. finden zu können.
Aber das ist nur meine Meinung und ich bin ja kein Lektor / Korrektor. Das Wissen übers Handwerk fürs Romaneschreiben gibt es in unzähligen Ratgebern oder Tutorial-Videos (mehr in Englisch, weniger in Deutsch).
Zum Stilistischen: Vielleicht 30-50 TB-Seiten von einem guten Lektor lektorieren lassen und analysieren, was der so gemacht hat, um den Text zu verbessern, und sich daran orientieren?
Ob es Workshops zur Weiterbildung gibt, weiß ich nicht. Könnte ich mir aber vorstellen. Vielleicht gibt es auch Coaches etc. oder ein Praktikum in einem Verlag.
Willst eher in Festanstellung oder als Freiberuflerin tätig werden? Zweiteres dürfte hart werden.
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Now00 Erklärbär
N Alter: 40 Beiträge: 4 Wohnort: Österreich
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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12.02.2023 22:56
von Willebroer
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Now00 hat Folgendes geschrieben: |
Wenn, dann würde mich hauptsächlich Korrektorin interessieren. Ich frage mich, wie man da beruflich Fuß fassen kann. |
Nach deiner Vorstellung sieht es eher so aus, als wolltest du nicht Lesen, sondern Schreiben zu deinem Beruf machen ...
Aber Spaß beiseite: Korrektor ist vor allem ein Vertrauensjob. Denn man sieht dem Text ja nicht direkt an, ob die Fehler alle raus sind. Wenn man auf sich gestellt ist, hängt man etwas in der Luft, weil man meist die eigenen Fehler nicht sieht.
Feste Stellen in der Branche gibt es kaum noch. Falls ja - und falls man keine Berufserfahrung/Referenzen hat -, gibt es vielleicht die Chance, sich über eine Arbeitsprobe zu qualifizieren. Ansonsten könntest du anderen zunächst deine Hilfe anbieten - aber eher ohne oder mit rein symbolischer Bezahlung. Wenn es gut läuft, wirst du vielleicht weiterempfohlen.
Früher waren bei anspruchvollen Aufträgen durchaus mehrere Korrekturdurchläufe üblich - auch heute gibt es das noch. Da hatte man dann ein gewisses Feedback von den Kollegen. Irgendwo müssen die Erfahrungen ja herkommen.
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Now00 Erklärbär
N Alter: 40 Beiträge: 4 Wohnort: Österreich
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Levo Klammeraffe
L
Beiträge: 869
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L 13.02.2023 10:07
von Levo
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Viele Lektoren bieten ein Korrektorat auch einzeln an (weil es z B für SPler, die wenig Geld haben, zunächst wichtiger ist, ein gutes Korrektorat zu haben als ein teureres Lektorat). Allerdings haben viele Schreibprogramme bereits ein verdammt gutes Korrekturtool, das vielleicht noch an eher semantischen Problemen scheitert.
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Caliban Eselsohr
Alter: 49 Beiträge: 306 Wohnort: Passau
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13.02.2023 11:06
von Caliban
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Levo hat Folgendes geschrieben: | Viele Lektoren bieten ein Korrektorat auch einzeln an (weil es z B für SPler, die wenig Geld haben, zunächst wichtiger ist, ein gutes Korrektorat zu haben als ein teureres Lektorat). Allerdings haben viele Schreibprogramme bereits ein verdammt gutes Korrekturtool, das vielleicht noch an eher semantischen Problemen scheitert. |
Also meine Korrektorin findet immer noch eine Menge, weil die Softwares (Dudenkorrektor oder Languagetool etc.) doch einiges übersehen.
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Levo Klammeraffe
L
Beiträge: 869
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L 13.02.2023 11:08
von Levo
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Zitat: |
Levo hat Folgendes geschrieben:
Viele Lektoren bieten ein Korrektorat auch einzeln an (weil es z B für SPler, die wenig Geld haben, zunächst wichtiger ist, ein gutes Korrektorat zu haben als ein teureres Lektorat). Allerdings haben viele Schreibprogramme bereits ein verdammt gutes Korrekturtool, das vielleicht noch an eher semantischen Problemen scheitert.
Also meine Korrektorin findet immer noch eine Menge, weil die Softwares (Dudenkorrektor oder Languagetool etc.) doch einiges übersehen. |
Glaube ich sofort. Verdammt gut ist ja noch lange nicht perfekt.
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Now00 Erklärbär
N Alter: 40 Beiträge: 4 Wohnort: Österreich
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Levo Klammeraffe
L
Beiträge: 869
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L 13.02.2023 12:38
von Levo
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Zitat: | Muss es denn eigentlich perfekt sein? Mein Umfeld belächelt dies immer ein wenig, weil Fehler in diversen Texten laut ihnen nicht so schlimm sind und der Masse auch relativ egal. |
Denke, es sollte so nah an der korrekten Rechtschreibung, Zeichensetzung / Zeichensatz und Grammatik (ausgenommen wörtliche Rede) sein wie möglich. In Sachbüchern empfinde ich jeden Typo etc-Fehler als Schritt zur Disqualifikation, in Belletristik mindestens unästhetisch, störend und den Leser beleidigend. Da ich selbst nicht firm in all diesen Sachen bin, erwarte ich von einem gepflegten Text, dass mindestens mir nichts auffällt. Und wenn ich ein Korrektorat bezahle, sollte es Perfektion sein, ja.
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MacWrite Eselsohr
Beiträge: 453 Wohnort: Taunus
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13.02.2023 12:40
von MacWrite
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Der Masse mögen Fehler egal sein, den Verlagen nicht. Ist eben eine ganz eigene Welt. Speziell, wenn ich das mit meinen langjährigen Erfahrungen in Werbeagenturen vergleiche
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3223 Wohnort: Frankenberg/Eder
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13.02.2023 13:00
von Taranisa
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Ich runzle bei Fehlern in Texten, die mehrfach durchgegangen worden sind, auch die Stirn. Mal was übersehen, kann (auch mir) passieren, häufen sollte es sich nicht.
Die Masse: Wenn ich sehe, was manche z.B. in den sozialen Medien an "Kommentaren" eintippen ... Vor dem Absenden durchlesen, scheint dabei vernachlässigt zu werden. Oder woran scheitert es in Sachen Rechtschreibung und Ausdruck?
Ich finde, gerade wir von der schreibenden Zunft sollten als gutes Beispiel dienen und Fehler (möglichst) vermeiden.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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BrianG Klammeraffe
Alter: 47 Beiträge: 709
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14.02.2023 15:09
von BrianG
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Der Unterschied zwischen Korrektor und Lektor wurde ja schon behandelt. Ich möchte hier noch eine weitere Abstufung reinwerfen, nämlich das Fachlektorat.
Hast du eine bestimmte Qualifikation oder Ausbildung? Du schreibst, dass du im Sekretariat bzw. Backoffice tätig bist. Bedeutet das, dass du eine wirtschaftliche Ausbildung hast? Vielleicht Buchhaltung oder was mit Steuern, oder etwas ganz anderes? Da gibt's bestimmt Fachliteratur, Schulungsmaterial, usw. bei dem jemand "drüberschauen" muss.
Anders als beim literarischen Lektorat bringst du in dem Fall dann deine Expertise ein. Statt auf Charakterentwicklung und Spannungsbögen zu achten, konzentrierst du dich darauf, ob da Humbug steht. Verwechselt der Autor möglicherweise Gewinn und Umsatz? Wird in den Beispielen immer auf die falschen Cent-Beträge gerundet? Usw.
_________________ Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer. |
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Marleng Gänsefüßchen
Alter: 37 Beiträge: 47 Wohnort: Bayern
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15.02.2023 18:43
von Marleng
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Now00 hat Folgendes geschrieben: | Vielen Dank für deine Antwort!
Wenn, dann würde mich hauptsächlich Korrektorin interessieren. Ich frage mich, wie man da beruflich Fuß fassen kann. 🤔
Als Festanstellung würde ich mir das vorstellen. |
Zwar sagst du, dass du eine Festanstellung und keine Selbstständigkeit suchst und auch eher Korrektorat statt selbst schreiben, aber vielleicht hilft der Hinweis ja trotzdem.
Falls du erst mal neben deinem aktuellen Job einsteigen und Erfahrungen sammeln möchtest (und den einen oder anderen Euro verdienen willst), kannst du eine Freelancer-Tätigkeit anmelden (kein Gewerbe) als Autorin/Texterin/Copywriterin und z.B. auf Textbroker oder Content(de) Aufträge annehmen (vorher Einstufungstest). Dann erhält man zumindest einen ersten Einblick ins Agenturgeschäft.
Aufträge bekommst du ansonsten durch Bewerbungen via Facebook, es gibt unzählige Textergruppen und Kunden, die direkt nach Textern suchen. Ich selbst betreibe eine Text-Agentur und suche auch immer wieder nach neuen AutorInnen, aber eher schon jene, die einige Jahre Erfahrung mitbringen, weil wir sehr anspruchsvolle Kunden-Briefings haben. Aber trotzdem könntest du dich auch nach Agenturen umsehen. Da genießt man dann als AutorIn eine Art Auftrags-Flatrate, wenn man gut genug ist und stabile Preise, abwechslungsreiche Themen usw.
Man lernt sehr viel und eventuell springt dort dann auch der erste Korrektorats- oder direkt ein Lektoratsjob heraus. Wenn man Referenzen durch eigene Texte aufgebaut hat, kann dir das zudem helfen, wenn du dich via Facebook und Co. (oder die Plattform Das Auge) als freie Lektorin bewirbst.
Und wenn du am Ende eine Festanstellung suchst, dann zählen natürlich ebenfalls Referenzen aus Selbstständigkeit oder besuchte Kurse - wobei hier ganz klar nur seriöses Zeug relevant sein dürfte für Personaler. Da kenne ich mich aber weniger aus, was da für Festanstellungen gefragt ist - am Ende muss ja als Lektor vor allem die Fehlerquote stimmen.
Vielleicht hilft es.
Liebe Grüße
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Günter Wendt Exposéadler
Beiträge: 2865
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09.03.2023 12:21 Re: Texterin / Korrektorin werden von Günter Wendt
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Now00 hat Folgendes geschrieben: | Liebe Alle,
ich arbeite derzeit als Sekretärin / Backoffice und möchte mich liebend gerne beruflich neu orientieren bzw. weiterbilden, da mich der Job einfach nicht erfüllt bzw. ich mir immer mehr den Kopf darüber zerbreche, dass ich nichts "Ordentliches" aus meinem Leben gemacht habe.
Ich möchte mich gerne beruflich neu orientieren und zwar in die Richtung Texterin, Korrektorat, ... wobei mich Korrektorat eher interessieren würde als das "Kreative".
Leider habe ich keine Ahnung, wie und wo man mit der Neuorientierung anfängt. Ohne spezielle Ausbildung hatte ich mit meinen Bewerbungen bisher leider keine Chance (Werbeagentur, Verlag, etc.)
Auch Internetrecherchen bringen mich leider nicht unbedingt weiter. Beispielsweise wird für den Beruf Werbetexterin als Basis ein Germanistikstudium vorgeschlagen. Muss man wirklich so tief eintauchen - inkl. Literatur etc (was mich leider nicht interessiert), nur um Texte korrigieren zu dürfen?
Kann mir jemand bitte Tipps geben, wie ich das am besten angehe? Wo ich mich beraten lassen kann, welche Ausbildung klug wäre? Ach ja, ich bin aus Österreich!
Ich wäre euch sehr dankbar für Antworten und Meinungen.
Vielen Dank!
Liebe Grüße |
Klein anfangen und lernen:
„Quereinsteiger bekommen am ehesten über ein Praktikum oder ein Volontariat in einer Redaktion den Zugang zum Beruf.
Den weiteren Weg müssen sie sich dann mit Hilfe von Referenzen erkämpfen.“
„ Der Korrektor prüft Texte in Bezug auf die sprachliche Gestaltung, eine inhaltliche Korrektur wird in der Regel nicht vorgenommen.
Die Begutachtung der Texte erfolgt am Bildschirm, teilweise sind auch Korrekturabzüge auf Papier zu beurteilen.
Es geht in erster Linie um die Einhaltung der grammatikalischen, der rechtschreiblichen sowie der typografischen Regelungen und Vorgaben.
Korrektoren arbeiten in Verlagen für Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, aber auch in Druckereien und in Online-Redaktionen.“
Zitate aus
https://www.lektorat.de/Korrektorat
Es gibt, habe ich eben gesehen, sehr viele Angebote die ein Volontariat anbieten.
Einfach googeln „Volontariat Korrektor/Lektor“.
Viel Erfolg!
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