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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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Egopus Cholyriker
Alter: 60 Beiträge: 851 Wohnort: Duisburg
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02.09.2008 08:45
von Egopus
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Da lese ich hier im Trash-Bereich rum und entdecke
eines der besten Lyrik-Stücke der letzten Wochen.
Warum hast du es im Trash eingestellt?
Traust du dich nicht zu dieser wirklich reinen Art der Lyrik zu stehen?
Dieser Text ist klasse!!!!!
Verstecke ihn ( und diesen Stil ) nicht in Alibi-Rubriken!!!!!!
Glückwunsch
Wie ich schon vor längerer Zeit sagte:
Du wirst eine der Besten werden und wir werden alle sagen:
Die kenne ich.
Sehr beeindruckte Grüße
Michael
_________________ Brachial-Poet |
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Marten Reißwolf
Alter: 50 Beiträge: 1660
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02.09.2008 09:03
von Marten
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Dito
Das gehört nicht in den Trash Bereich.
schließe mich an
"Dieser Text ist klasse!!!!!"
Marten
_________________ Und so erkannten die Großen derer, dass was sie einst sagten, auch gegen sie verwendet werden kann!
Die einzigen Zeilen für deren Veröffentlichung ich bezahlen werde, sind die auf meinem Grabstein und selbst das werde ich nicht mehr erleben.
Life is a long way, in a short time, we are allways on the run! |
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Herbstregen Gänsefüßchen
Beiträge: 19
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02.09.2008 09:52
von Herbstregen
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Hallo Krümel!
Ein, wie ich finde, wirklich wunderbares Werk mit sehr kraftvollen Bildern! :)
Ich habe es mehrere Male gelesen und mit jedem Mal bleibt bei mir ein tolles Gefühl zurück.
Besonders gut gefällt mir die zweite Strophe.
Mehr davon bitte; das ist berauschend wie Ambrosia. ;)
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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02.09.2008 10:06
von Enfant Terrible
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Wow... mit soviel Lob habe ich nun wirklich nicht gerechnet... Vielen, vielen Dank! Es freut mich sehr, dass euch dieses Gedicht gefällt!
@ Egopus: Ich hatte am Anfang tatsächlich vor, den Text in "Lyrik" zu posten, doch dann kamen mir zweifel. Ich war mir ziemlich sicher, dass man mich wegen dem Thema (Einhörner und so) verreißen würde, ohne das Gedicht wirklich gelesen zu haben. Ich selbst hielt es für keine gute Lxrik. Deswegen passte es in meine Augen besser zum Trash. Aber vielleicht darf ich es verschieben lassen...
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
ASP
Geschmacksverwirrte über meine Schreibe:
"Schreib nie mehr sowas. Ich bitte dich darum." © Eddie
"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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Probber Blütenprinzessin
Beiträge: 6717 Wohnort: zz9 plural z alpha
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02.09.2008 10:40
von Probber
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Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben: | Aber vielleicht darf ich es verschieben lassen... |
Du darfst.
Obwohl ich es schon trashig finde - nicht, weil ein Einhorn vorkommt, sondern wegen dem, worauf es rumkaut.
Allerdings bedeutet für mich Trash auch nicht automatisch schlecht, Trash richtet sich für mich nach dem Inhalt.
Also, bleibt's oder ab in die Lyrik?
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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02.09.2008 10:42
von Enfant Terrible
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Beam mich rüber
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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02.09.2008 11:37
von Tiefgang
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Hallo Terrorkrümel!
Das ist sehr gut geschrieben, aber vom Hocker wirfts mich ehrlich gesagt nicht - habe ich ev. ein Verständnisproblem?
Ich lese es folgendermaßen: es geht um die Zufluchtsorte der Kindheit, die heilen Welten, die einem wie Ammenmärchen in die Schaltkreise gepflanzt werden. Irgendwann schaltet man aber und bekommt einen elektrischen Schlag von der Realität versetzt: Schlaganfall, Paradise Lost!
Liege ich hiermit völlig daneben?
Lieben Gruß
Tiefgang (an der Oberfläche?)
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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02.09.2008 11:53
von Enfant Terrible
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Nein, du hast die Grundaussage völlig richtig erfasst: Das Böse hat sich seit dem letzten Besuch des Paradieses in die heile Welt geschlichen, und nun sieht das LI, wie sich alles verändert hat. Diese verwüstete Welt lädt nicht mehr zum Träumen ein.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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Tiefgang Reißwolf
Alter: 43 Beiträge: 1139 Wohnort: Hamburg
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02.09.2008 12:02
von Tiefgang
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Hm, ich habs jetzt schon zum wiederholten male gelesen; es ist wirklich klasse geschrieben (Hut ab!); vllt. störte mich anfangs (bzw. noch immer) der Schlusssatz etwas. Aber ich will nicht rumdoktern.
Daumen hoch!
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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02.09.2008 15:47
von Enfant Terrible
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Doch, doktore ruhig herum, wenn dir etwas einfällt! Denn genau daraus besteht wertvolle Textarbeit: dass man Stellen des Gefallens bzw. Missfallens aufzeigt und Verbesserungsvorschläge aufzeigt.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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WhiteMonkeY Leseratte
Beiträge: 197
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02.09.2008 15:53 Re: Fantasyparadies von WhiteMonkeY
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Terrorkrümel hat Folgendes geschrieben: | Als ich das letzte Mal
hier gewesen bin,
hatten die Träume
weicheren Boden
zum Landen. | Klasse, jedoch holpert mir das "weicheren", wüsste es jedoch nicht besser, da mir "noch weichen" schwächer erscheint
Stachelige Schleier
von Feenstaub | nicht "aus Feenstaub"? - falls es jemand genau weiß, bitte melden
zerstechen die Bilder
in meinen Augen.
Etwas geschwollen
schillern nun die Farben -
überreif,
um zu kippen.
Über dem Topf
am Ende des Regenbogens
sammeln sich die Fliegen.
Ein Einhorn kaut
an frisch abgesägten | gefällt mir nicht und holpert, vielleicht "verlorenen" ?
Gliedmaßen,
und Rauch steigt schon
aus dem Schornstein
des Knusperhäuschens. | Der Rauch über dem Knusperhäuschen kommt mir immer noch romantisch vor, auch wenn das Häuschen der Hexe gehört und die Zeilen sich gut lesen.
Ein bisschen Heimat. | Das Gedicht braucht einen Abschluss, und dieser gefällt mir |
_________________ "Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt." aus Uganda
"Erfolg buchstabiert sich T-U-N.“ Susanne Westphal |
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jim-knopf Dichter und Trinker
Alter: 35 Beiträge: 3974 Wohnort: München
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02.09.2008 16:08 Re: Fantasyparadies von jim-knopf
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Hey Krümel
ich möchte mich hier auch nochmal einschalten, weil ich geraden den Schlusssatz (mit 3 s bähhhh) ...
Zitat: | Ein bisschen Heimat. |
...wunderbar finde.
Er gibt dem Text am Ende den Raum für Interpretationen, der vorher vll ein wenig gefehlt hat. Das war alles ein wenig negativ eingefärbt, wohingegen der letzte Satz das ganze aus dem Feuer zieht und das ganze vorher gelesene (im positiven Sinn) aus dem Feuer zieht.
Nicht das mir die Zeilen davor nicht gefallen hätten, es sind einzigartige grandiose Bilder. Aber für mich wie gessagt ein bisschen zu einseitig negativ.
Vll noch ein paar Anmerkungen:
Zitat: | und Rauch steigt schon
aus dem Schornstein
des Knusperhäuschens. |
Dieses Bilder ist nicht so stark, nicht so intensiv, wie die Bilder zuvor. Ich würde es nicht an das Ende dieser Auszählung hängen. Am Anfang die schwächeren Bilder, gegen Ende hin die Stärkeren. Das erhöht noch einmal den Kontrast zwischen den Strophen und dem letzten Satz. Nur so als Vorschlag...
Zitat: | Etwas geschwollen
schillern nun die Farben -
überreif,
um zu kippen. |
Hier gefällt mich das "um zu kippen" nicht so gut. Ehrlich gesagt verstehe ich es nicht ganz (vll kannst du mich aufklären?), andererseits klingt es für mich im Satz nicht richtig. Vll habe ich aber auch etwas übersehen, dann steinige mich.
Aber vor allem diese beiden Textstellen...
Zitat: | Über dem Topf
am Ende des Regenbogens
sammeln sich die Fliegen. |
und
Zitat: | Ein Einhorn kaut
an frisch abgesägten
Gliedmaßen, |
haben mir es angetan. Das Bild mit dem Einhorn würde ich an dern Schluss (vor den anschließenden Satz) stellen. Es ist das intensivste und beklemmenste der gesammelten Bilder.
Insgesamt ist das wirklich beeindruckend. Auch wenn deine Bilder eher etwas traurig sind, ich liebe die Märchenwelt und ihre Gestalten.
Grüsse
Jim
_________________ Ich habe heute leider keine Signatur für dich. |
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WhiteMonkeY Leseratte
Beiträge: 197
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02.09.2008 16:18
von WhiteMonkeY
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Jim trifft es recht gut, auch wenn er mir die Möglichkeit des Editierens nimmt
Ich hätte gerne "verlorenen" gestrichen und durch "abgetrennten" ersetzt, oder am besten einfach nur vorgeschlagen, das "frisch" zu streichen - nur meine Meinung.
Wie Jim habe ich Kritik am Hexenhaus, jedoch eignet es sich - erst recht wie du es geschrieben hast - für das Ende der Aufzählung.
Jetzt musst du entweder damit zufrieden sein, dass die Aufzählung am Ende die Kurve bekommt und somit das "bisschen Heimat" gewollt einbindet, oder du schreibst das Häuschen etwas um, was (jedoch) den Kontrast zur abschließenden Zeile verschärft.
_________________ "Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt." aus Uganda
"Erfolg buchstabiert sich T-U-N.“ Susanne Westphal |
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Eredor Dichter und dichter
Moderator Alter: 32 Beiträge: 3415 Wohnort: Heidelberg
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02.09.2008 18:09
von Eredor
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Will ich mich auch mit deinem Gedicht auseinandersetzen, das mir wie den anderen auch sehr gut gefiel.
Zitat: | Als ich das letzte Mal
hier gewesen bin,
hatten die Träume | "War die Landung im Traum weicher" o.Ä. würde sich besser lesen!
weicheren Boden
zum Landen.
Stachelige Schleier
von Feenstaub
zerstechen die Bilder
in meinen Augen.
Etwas geschwollen
schillern nun die Farben -
überreif,
um zu kippen.
Über dem Topf | doppelt "über"
am Ende des Regenbogens
sammeln sich die Fliegen.
Ein Einhorn kaut
an frisch abgesägten
Gliedmaßen,
und Rauch steigt schon
aus dem Schornstein
des Knusperhäuschens.
Ein bisschen Heimat. |wieso muss ich da nur an Kekse denken? Gefällt mir gut der Satz
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lg Dennis
Achja - die Stelle mit den überreifen Farben könnte darstellen, wie das LI diese Todeslandschaft übertrieben Wahrnimmt. Hat einen leicht negativen Touch... außer ich habe es falsch verstanden, was wahrscheinlicher sein könnte
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Egopus Cholyriker
Alter: 60 Beiträge: 851 Wohnort: Duisburg
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02.09.2008 18:11
von Egopus
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Ich finde das Gedicht kann durch die Verbesserungen nur schlechter werden.
Man muss nicht jeden Diamanten schleifen.
der Wert darf auch darin liegen, dass es ein Diamant IST.
Krümel, versaue dir dein Meisterwerk nicht.
Michael
_________________ Brachial-Poet |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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02.09.2008 18:49
von Enfant Terrible
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Huch, so viele Meinungen...Ich danke euch allen auf jeden Fall ganz herzlich für eure Kommentare und die Textarbeit. Ich habe mich sehr darüber gefreut!
@ jim-knopf: Die von dir hervorgehobenen Stellen sind auch meine Favoriten. Das ganze Gedicht ist um und durch die Metapher des aasfressenden Einhorns entstanden.
Kennst du den Ausdruck "Die Farben kippen"? Ich meinte damit, dass die Farben so grell und künstlich sind, dass sie kurz davor stehen, sich in ihr beängstigendes Gegenteil zu verwandeln.
Die Metapher mit dem Knusperhäuschchen sollte einen unheilvollen Touch haben in der Bedeutung: Das LI strickt sich noch eine Illusion von Heimat, doch die Hexe heizt schon ihren Ofen, dessen Rauch man aufsteigen sieht. Oder ist das zu weit hergeholt?
@ White Monkey:Die abgesägten Körperteile möchte ich auf jeden Fall lassen, da keine der angebotenen Alternativen das in sich trägt, was dieses Wort transportiert: das Gewaltsame, Brutale, Beängstigende. Körperteile, die abgetrennt sind oder verloren wurden - das kann auch infolge eines Unfalls oder einer Krankheit passieren, aber das "absägen" hat einen Nimbus der Gewalt. Verstehst du, was ich meine?
@ Dennis: Danke auch dir für deine Anmerkungen! Aber ich verstehe nicht, was dich an dem doppelten "über" stört. Es kommt zwei mal in verschiedenen Zusammenhängen vor, einmal als Präposition und einmal als Teil des Adjektivs "überreif", um es zu verstärken. Ich wüsste nicht, wie ich das ohne die beiden "über"s authentisch und korrekt umschreiben könnte.
@ Egopus: Danke für deine Warnung, aber du musst dir keine Sorgen machen. Wie du in diesem Beitrag lesen kannst, habe ich mir Gedanken um die Wortwahl etc. gemacht und werde nicht ändern, was kein grober Fehler, Stilbruch o. Ä. ist. Dennoch will ich die hilfsbereiten Rezensionen natürlich nicht unbeachtet lassen.
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
um die Dunkelheit zu sehen"
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"Deine Sprache ist so saftig, fast möchte man reinbeißen." © Hallogallo |
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WhiteMonkeY Leseratte
Beiträge: 197
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02.09.2008 22:28
von WhiteMonkeY
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Ja, verstehe ich natürlich, daher schrieb ich auch, dass die beste Alternative wohl wäre, einfach das "frisch" zu streichen, und somit ja das "abgesägt" zu behalten. Aber wäre dann wohl nur eine Kleinigkeit und nur meine Meinung.
Schön, wenn es so wenig anzukreiden gibt
Wegen dem "von vs. aus" hat sich noch keiner gemeldet?
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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03.09.2008 10:33
von Enfant Terrible
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Nun möchte ich aber wissen, warum genau dich das "frisch abgesägt" stört? Passt es vom Klang, vom Rhytmus her nicht ins Gedicht, erzeugt es den falschen Klang, oder...? Wenn ich genau weiß, was das Problem ist, kann ich mir eine passende Alternative überlegen.
WhiteMonkeY hat Folgendes geschrieben: | Wegen dem "von vs. aus" hat sich noch keiner gemeldet? |
Soweit ich in der Grammatik nachgeschlagen habe, geht beides. "Von" fand ich in dem Kontext einfach schöner, lyrischer... ist eigentlich nur eine Kleinigkeit.
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um die Dunkelheit zu sehen"
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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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11.09.2008 12:01
von Taugenichts
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Ich habe es schon damals gelesen, hatte aber gemischte Gefühle und da du schon so viele Kommentare hattest, wollte ich es eig. nicht kommentieren ^^
Also der Anfang gefällt mir noch recht gut, wobei mir der Anglizismus Fantasy im Titel unangenehm in die Augen sticht. Ich mag Anglizismen nur, wenn man sie durch das ganze Gedicht zieht, um etwas bestimmtes damit auszudrücken. So einzeln wirken sie auf mich immer einfach falsch und unpassend.
Etwas geschwollen
schillern nun die Farben -
überreif,
um zu kippen.
Diese Strophe gefällt mir eigentlich sehr gut, aber ich bin mit dem um zu kippen nicht einverstanden. Für mein Sprachverständnis müsste es entweder umkippend, als zusätzliches Adjektiv zu überreif oder "kurz davor" umzukippen, heissen.
Nun zum Problempunkt des Gedichts.
Das Einhorn.
Also ich muss gestehen, dass es für mich nach mehrmaligem Lesen zumindest immer akzeptabler wird. Trotzdem ist es an dieser Stelle einfach zu viel des Guten. Bisher war der Ton eher verträumt/humorvoll, aber nun eine so drastische Sprache? Das passt hier wirklich nicht her. Vielleicht willst du jetzt erwidern, dass genau DAS war was du beabsichtigt hast, nämlich das Märchen Bild kaputt zu machen. Und in einer Geschichte würde das vielleicht auch funktionieren. Ein Gedicht ist für mich aber ein zu kleiner Sprachraum für so drastische über den Inhalt geführte Brüche. Wenn es das Einhorn wild mit Schneewittchen treiben würde. Oder ihm das Horn abfällt etc.
Aber dieses zombie-angehauchte, auf Gliedmaßen kauen ist einfach..... mir fällt kein richtiges Wort ein..... hm, unpassend.
Und dann gehts auch noch mit dem letzten Satz zu Ende. Wieso denn ein bisschen Heimat? Weil deine Träume so furchtbar sind? Deine Traumwelt so grau? Hrm. Auch das wird irgendwie besser, desto häufiger es lese. Aber so als alleinstehender Satz passt es mir trotzdem nicht. Heimat ist ein mit so vielen Dingen konnotiertes Wort, die alle nicht hierher passen.
Vielleicht würde es mir besser gefallen, wenn du das Vorher Nachher mit ein bisschen Antithetik darstellen würdest.
Früher dies, nun nur noch das. etc.
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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Enfant Terrible alte Motzbirne
Alter: 30 Beiträge: 7278 Wohnort: München
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11.09.2008 20:07
von Enfant Terrible
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Ich danke dir vielmals für deine tiefgründige und ausführliche Kritik! Die angesprochenen Punkte werde ich überdenken, zuerst aber will ich natürlich Stellung beziehen:
Taugenichts hat Folgendes geschrieben: | Also der Anfang gefällt mir noch recht gut, wobei mir der Anglizismus Fantasy im Titel unangenehm in die Augen sticht. Ich mag Anglizismen nur, wenn man sie durch das ganze Gedicht zieht, um etwas bestimmtes damit auszudrücken. So einzeln wirken sie auf mich immer einfach falsch und unpassend. |
Ich gebe beschämt zu, den Titel ein wenig provokativ gewählt zu haben - etwa als Experiment, wie die erklärten Fantasyhasser darauf reagieren werden. Und auch ein wenig ironisch war der Titel gemeint. Ich werde mir aber überlegen, ihn zu ändern. Hättest du einen guten Vorschlag?
Taugenichts hat Folgendes geschrieben: | Etwas geschwollen
schillern nun die Farben -
überreif,
um zu kippen.
Diese Strophe gefällt mir eigentlich sehr gut, aber ich bin mit dem um zu kippen nicht einverstanden. Für mein Sprachverständnis müsste es entweder umkippend, als zusätzliches Adjektiv zu überreif oder "kurz davor" umzukippen, heissen. |
Ja, grammatikalisch ist diese Stelle nicht ganz sauber.
Mein Vorschlag (vielleicht zu banal, um zu passen): Wie wäre es mit überreif zum Kippen?
Taugenichts hat Folgendes geschrieben: | Nun zum Problempunkt des Gedichts.
Das Einhorn.
Also ich muss gestehen, dass es für mich nach mehrmaligem Lesen zumindest immer akzeptabler wird. Trotzdem ist es an dieser Stelle einfach zu viel des Guten. Bisher war der Ton eher verträumt/humorvoll, aber nun eine so drastische Sprache? Das passt hier wirklich nicht her. Vielleicht willst du jetzt erwidern, dass genau DAS war was du beabsichtigt hast, nämlich das Märchen Bild kaputt zu machen. |
Ja, werde ich Ich schätze deine Kritik sehr und kann sie auch nachvollziehen, doch ist die Einhorn-Metapher genau die Stelle im Gedicht, die ich bis aufs Blut verteidigen werde. Weil sie der Kern, die Quintessenz des Gedichts ist. Da die Zerstörung der Fantasiewelt schrittweise zunimmt, ist dieses Einhorn der Gipfel des Vorgangs.
Taugenichts hat Folgendes geschrieben: | Wenn es das Einhorn wild mit Schneewittchen treiben würde. Oder ihm das Horn abfällt etc.
Aber dieses zombie-angehauchte, auf Gliedmaßen kauen ist einfach..... mir fällt kein richtiges Wort ein..... hm, unpassend. |
Trashig? Ja, es kann sein. Aber die Metapher zu ändern bedeutet für mich, sie zu verkitschen und des Inhalts zu berauben. An dieser Stelle ist mein Motto: Lieber zu drastisch als verschleiert.
Ein abfallendes Horn... an sich ein schöner Vorschlag, nachdem du einmal die knöchernen Schmetterlinge so scharf kritisiert hast, bin ich darüber, um ehrlich zu sein, leicht überrascht...
Was ich damit sagen will: Das Gedicht ist um diesen Kern, das Einhorn, gewachsen. Wenn ich den Kern entferne, wird das Gedicht belanglos und plätschert nur so vor sich hin. "Alles hat sich verändert, ach ja..." Verstehst du, was ich meine?
Ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich nicht alle Kritikpunkte von dir übernehme - auf keinem Fall will ich, dass es wirkt, als würde ich undankbar deine Verbesserungen abschlagen. Denn deine wertvolle Auseinandersetzung mit dem Text hat mich sehr gefreut!
_________________ "...und ich bringe dir das Feuer
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ASP
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Taugenichts Reißwolf
Alter: 38 Beiträge: 1201
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11.09.2008 20:30
von Taugenichts
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Ahhhh. Wenn du noch was so zurückhaltendes sagst, werd ich nie wieder eins deiner Gedichte lesen.
"Ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich nicht alle Kritikpunkte von dir übernehme"
Mädel! Kauf die ein Rückgrat! Weder bin ich ein großer Literaturkritiker, noch solltest du Verbesserungsvorschläge von irgendjemandem annehmen MÜSSEN. Es ist DEIN Gedicht.
Nichtsdestotrotz:
Es sind immer genau diese Sätze. Diese Herzstücke, man will sie nicht hergeben. Aber ich habe schweren Herzens gelernt, dass es zum guten Schreiben gehört, sich dann auch mal von genau diesen Sätzen zu trennen. Oft hängt man an den abgetragensten, hässlichsten und ältesten Kleidungsstücken am meisten. Trotzdem bleiben sie hässlich und unpassend...
Das Einhorn kann tun und lassen, was es will. Aber auf Gliedmaßen kauen passt einfach nicht. Dann lass etwas verwesend herumliegen. Cinderella Syphillis kriegen oder sonst irgendwas. Aber dieses Bild passt einfach nicht, auf eine im Gedicht für jeden Leser störende Art und Weise ^^
_________________ Hellseherei existiert nicht. Die Leute glauben mir mein Geschwätz nur, weil ich einen schwarzen Smoking trage. |
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