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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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05.02.2023 13:05 Zeitfrage von Ribanna
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Ich überarbeite gerade Band 2 und bin auf diesen Satz gestoßen:
Das Leben auf einem Bauernhof besteht aus Werden und Vergehen, der der Bauer hatte ein gesegnetes Alter erreicht, niemand war ernstlich erschüttert von seinem Tod
Der erste Teil ist ja eine allgemeingültige Feststellung, während der Rest Erzählstimme ist. Daher die unterschiedlichen Zeiten.
Aber ist das auch richtig?[/b]
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Skatha Eselsohr
Beiträge: 370 Wohnort: Alpenraum
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05.02.2023 13:15
von Skatha
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Hallo Ribanna,
ich stehe vielleicht am Schlauch, aber auf was bezieht sich das erste 'der'?
Zitat: | Das Leben auf einem Bauernhof besteht aus Werden und Vergehen, der der Bauer hatte ein gesegnetes Alter erreicht, niemand war ernstlich erschüttert von seinem Tod |
_________________ It is not despair, for despair is only for those who see the end beyond all doubt. We do not.
(J.R.R. Tolkien, The Lord of the Rings) |
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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05.02.2023 13:21
von Ribanna
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Skatha hat Folgendes geschrieben: | Hallo Ribanna,
ich stehe vielleicht am Schlauch, aber auf was bezieht sich das erste 'der'?
Zitat: | Das Leben auf einem Bauernhof besteht aus Werden und Vergehen, der der Bauer hatte ein gesegnetes Alter erreicht, niemand war ernstlich erschüttert von seinem Tod |
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Ups. Auf gar nichts. Ein Fehler.
Ich überarbeite ja noch
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Skatha Eselsohr
Beiträge: 370 Wohnort: Alpenraum
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05.02.2023 13:32
von Skatha
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Ribanna hat Folgendes geschrieben: | Skatha hat Folgendes geschrieben: | Hallo Ribanna,
ich stehe vielleicht am Schlauch, aber auf was bezieht sich das erste 'der'?
Zitat: | Das Leben auf einem Bauernhof besteht aus Werden und Vergehen, der der Bauer hatte ein gesegnetes Alter erreicht, niemand war ernstlich erschüttert von seinem Tod |
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Ups. Auf gar nichts. Ein Fehler. |
Ok.
Dann ohne Gewähr, aber ich würde in diesem Fall trotzdem in deiner Erzählzeitform bleiben und für Präteritum im ersten Satzteil plädieren, auch wenn es eine allgemeine Aussage ist.
_________________ It is not despair, for despair is only for those who see the end beyond all doubt. We do not.
(J.R.R. Tolkien, The Lord of the Rings) |
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Fistandantilus Weltenwanderer
Alter: 43 Beiträge: 814 Wohnort: Augsburg
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05.02.2023 13:43
von Fistandantilus
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Ich habe es in Verlagsbüchern durchaus schon gelesen, dass innerhalb eines Satzes die allgemeingültige Feststellung im Präsens und etwas aus der Geschichte an sich im Präteritum stand. Ich würde also nicht sagen, dass das falsch ist, aber manche Leser könnten stolpern. Ich selbst hatte so eine Konstruktion schon zwei-, dreimal in einem meiner eigenen Romane, das hatten alle Testleser angestrichen Ich sag mal, mit einheitlich Präteritum bist Du "auf der sicheren Seite".
Ich frage mich, ob es nicht besser "niemand war ernstlich erschüttert über seinen Tod" heißen sollte. Ist aber bloß ein Bauchgefühl.
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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05.02.2023 13:54
von Ribanna
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Ja, über seinen Tod klingt besser. Danke. Auf der eigentlichen Frage kaue ich noch herum.
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Skatha Eselsohr
Beiträge: 370 Wohnort: Alpenraum
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05.02.2023 14:09
von Skatha
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Ich überlege gerade, warum ich eher für Präteritum wäre (obwohl vermutlich wirklich beides möglich ist). Ribanna, du meintest, (nur) der Rest des Satzes sei Erählstimme. Aber im Grunde erzählt doch dieselbe Stimme den Lesern auch von dieser allgemeingültigen Aussage oder? Wenn die Aussage im Präsens steht, klingt es für mich wie von einer Stimme aus dem Off und reißt mich ein wenig aus der Geschichte. Deshalb klingts für mich als Leserin im Präteritum wohl stimmiger.
_________________ It is not despair, for despair is only for those who see the end beyond all doubt. We do not.
(J.R.R. Tolkien, The Lord of the Rings) |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6340 Wohnort: 50189 Elsdorf
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05.02.2023 14:19
von Ralphie
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Mach einfach drei Sätze aus dem Satz.
Das Leben auf einem Bauernhof besteht aus Werden und Vergehen. Der Bauer hatte ein gesegnetes Alter erreicht. Niemand war ernstlich erschüttert von seinem Tod.
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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05.02.2023 14:36
von Ribanna
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Das wäre möglich, Ralphie, aber dann bleibt die Frage trotzdem! Es geht ja um die Zeitform.
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6340 Wohnort: 50189 Elsdorf
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05.02.2023 14:41
von Ralphie
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Die Zeit ist in Ordnung.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6124 Wohnort: Nullraum
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06.02.2023 19:15
von V.K.B.
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Ich würde auch für Präsens im ersten Satzteil plädieren. Das ist auch nicht aus dem Off, sondern gehört zur Erzählstimme, die eine allgemeine Feststellung macht und damit sagt, das sei schon immer so gewesen und wird auch noch so sein, wenn die erzählte Geschichte schon lange vorbei ist. Ist also keine wirkliche Gegenwart (und damit ein Bruch in der Erzählzeit), sondern eine zeitlose Aussage, für die wir keine eigene Zeitform haben, sondern auch das Präsens verwenden.
Ich mach das bei allgemeingültigen Aussagen jedenfalls auch immer meistens so, wenn ich im Präteritum erzähle (es sei denn, das hört sich vom Bauchgefühl gar nicht gut an, was ich bei deinem Beispiel aber nicht finde).
Wurde bei mir aber auch schon oft von Testlesern angemerkt ("Warum hier Präsens und nicht in der Erzählzeit bleiben?"). Ich denke, das ist ein Punkt, um den man sich streiten kann, und damit eine Geschmacksfrage. Ein Verlagslektor hat (zumindest mir gegenüber) noch nie darauf bestanden, das zu ändern, wenn eine Geschichte von mir in eine Anthologie sollte.
_________________ Let the cosmic muse I summoned forth inspire thee …
Warning: Cthulhu may still occasionally jumpscare people … |
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tanja47 Eselsohr
T
Beiträge: 223
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2782
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06.02.2023 19:46
von Maunzilla
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Die Zeitform geht in Ordnung, aber nur wenn es separate Sätze sind. Allgemeine Sachverhalte schreibt man üblicherweise im Präsens, auch wenn die Erzählzeit sonst das Präteritum ist. Man kann freilich auch alles in der selben Form schildern, aber das ist kein Erfordernis, und klingt manchmal sogar etwas eigenartig, weil es insinuiert, daß sich daran zwischenzeitlich etwas geändert hätte.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5397 Wohnort: OWL
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06.02.2023 22:15
von Willebroer
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Für mich liegt der Unterschied darin, ob man
- erst den Leser anspricht und dann mit ihm zusammen in die Geschichte geht: Präsens-Variante
oder
- erst den Leser in die Geschichte holt und ihn dann mit der Bemerkung an der Hand nimmt: Präteritum.
Um einen Vergleich zum Jahrmarkt zu nehmen:
1. Du gibst ihm den Keks und er kommt in die Bude
2. Er kommt in die Bude, und du gibst ihm den Keks.
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Daniel de Iguazu Wortedrechsler
Alter: 46 Beiträge: 86
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06.02.2023 23:56
von Daniel de Iguazu
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Es ist beides in Ordnung und wohl Geschmackssache. Man findet immer Testleser, die eins von beidem bemängeln.
Entweder: Wieso springst du in den Zeiten und schreibst auf einmal im Präsens?
Oder: Das muss im Präsens stehen, weil das eine allgemeingültige Aussage ist.
Mich hat das Konzept vom epischen Präteritum überzeugt und ich schreibe seit geraumer Zeit auch allgemeingültige Aussagen im Präteritum.
Das epische Präteritum zeigt nicht die Vergangenheit, sondern den fiktionalen Charakter einer Geschichte an, also was jetzt gerade geschieht und was immer so ist.
Hier im DSFO wurde schon mal darüber diskutiert:
https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=41745
_________________ "The difference between fiction and reality is that fiction has to make sense." Tom Clancy |
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