Welches Genre beschreibt mein Buch?

[Nina C]

Nun müsste ich eigentlich mein Exposé fürs nächste Buch schreiben (mit dem ich euch, so fürchte ich, ohnehin noch „beglücken“ müssen werd), und hänge schon beim Genre.
Kurzfassung:
Es ist ein Episodenroman, bestehend aus drei Handlungssträngen, die unabhängig voneinander sind, zwei der Protagonisten kennen sich flüchtig, auf die Handlung hat das keinen Einfluss. Jeder der drei gerät (auch nur vermeintlich) aus anderen Gründen in die Räder islamischen Terrorismus, mit fatalem Ende.
Rangetastet habe ich mich: Es ist politische Gegenwartsliteratur. Nenne ich das politischen Thriller? Aber es ist eigentlich kein Spannungsroman, es ist ein Drama. Politisches Drama? Ist das überhaupt ein Genre?
Ich hänge! – macht mich jemand los?

Dank & liebe Grüße

Nina

[Thomas74]

Bei deiner Kurzbeschreibung musste ich an Peer Martins "Sommer unter schwarzen Flügeln" denken.
Kannst ja mal schauen, ob das in deine Richtung geht und wie diese Reihe eingeordnet wurde.

[Pickman]

Ohne weitere Details zu kennen, würde ich den Text dem Genre Politthriller zuordnen. Dabei berufe ich mich auf Axel Melzener, Genre. Ein Leitfaden für Autoren.

[Caliban]

[Pickman]

[Dyrnberg]

Vielleicht helfen Dir auch die Links in diesem Thread weiter:

https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=76746&highlight=

[Nina C]

Danke schon einmal! – auch für interne und externe Verlinkung.
Irgendeine Spannung ist da, es hat durchaus seinen Weiterlese-Moment und ich habe mich ein wenig im verdichteten Schreiben versucht (ohne, dass das zur Gewohnheit werden wird ), aber als Thriller würde ich es eben nicht einordnen.
Zunächst habe ich versucht, bei Amazon ähnlich gelagerte Bücher zu finden und mir die Kategorien anzusehen, aber das war eher eine Freakshow. Ein Werk über Foltererfahrung war unter „Orientalische Literatur“ eingeordnet (da die Autorin Türkin war), eines über Gefangenentraumata unter „Kriegs- und Actionliteratur“ oO – ja, ne. Verlagsseiten haben wiederum gar nicht eingeordnet, sondern alles schnöde unter „Roman“ oder „Belletristik“ laufen lassen (warum muss ich das dann überhaupt ins Exposé pinseln -.-)
Bei Peer habe ich mal geguckt, danke für den Tipp. „Ausländerfeindlichkeit für Jugendliche“ als Kategorie ist unfreiwillig komisch, zeitgenössische Literatur für junge Erwachsene kommt näher, nur eigentlich will ich den Altersbezug gar nicht (die Protagonisten bewegen sich, je nach Strang und Stelle zwischen 13 und 40).
Ich habe es nun erst einmal „gesellschaftspolitisches Gegenwartsdrama in drei Erzählsträngen“ genannt, mal sehen, ob sich noch etwas Besseres ergibt.

Liebe Grüße

Nina

[etcetera]

Der Thriller wechselt im schnellen Rhythmus zwischen Anspannung und Erleichterung. Beim klassischen Thriller steht die Handlung im Vordergrund - stehen jedoch die Personen, ihre Eigenschaften und ihr Seelenleben im Vordergrund, handelt es sich um einen Psychothriller. Beim Politthriller bewegt sich die Handlung auf einer staatlichen, meist internationalen Ebene. Putsch, Terror und Spionage sind dann meist die gängigen Themen.
Am Anfang steht meist eine heile Welt, in der etwas Fremdes oder Bedrohliches eindringt oder die zusammenbricht. Doch in allen Fällen muß sich der Protagonist gegen physische, seelische oder moralische Gewalteinwirkung behaupten.

Bei dem, was du andeutest (ich kenne den Roman eben nicht) würde ich auf einen politischen Spannungsroman tippen. Bezeichnend hierbei ist, daß der Protagonist in einen Konflikt gerät, der (ähnlich wie beim Thriller) ein erhöhtes Gefahrenpotential beinhaltet.

[Caliban]

Ich seh das Problem eher bei den drei Handlungssträngen, die sich anscheinend im Rahmen der Geschichte nicht gegenseitig beeinflussen. Leser / Zuschauer erwarten das mittlerweile bei Romanen / Filmen. Bin also gespannt, wie die Geschichte ankommt.

[Nina C]

@etcetera
Hm, auch wieder wahr (danke ), so gesehen wäre es ein Spannungsroman. Nur - und das meine ich jetzt ganz ernst – wären auf der Basis nicht die meisten Dramen gleichzeitig Spannungsromane?

@Caliban
Ich halte es für durchaus möglich, dass das anders gewünscht ist. Ist mir aber, ehrlich gesagt, völlig wurscht. Das Ding ist, entgegen meiner Erwartungen (da ein bisschen experimentell für mich), großartig geworden, ich bin übelst stolz drauf und freu mich einfach, dass es fertig ist. Zumal es ein verbindendes Grundthema gibt, das jedem Strang seinen Sinn gibt, es sind quasi Facetten. Also werde ich’s Verlagen anbieten und wenn nicht, mach ich’s eben selbst. Aber vielleicht habe ich auch Glück - es ist ohnehin ein bisschen anspruchsvoller, daher darf es möglicherweise auch etwas weniger konventionell.
Aber wenn ich mich in ein, zwei Monaten hier öffentlich mit dem Exposé quäle, freu ich mich, wenn du reinschaust.

Liebe Grüße

Nina

[Pickman]

[Nina C]

Danke
Jetzt ist erst mal die aktuelle Veröffentlichung für nächsten Monat in Planung, dann schicke das Exposé und vergesse es für sechs Monate geflissentlich wieder, um nicht verrückt zu werden.

Nina