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fabian Klammeraffe
Beiträge: 610
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20.11.2022 21:00 und alles, was du sagst ... von fabian
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und alles, was du sagst,
kann gegen dich verwendet werden.
Meine liebe Freundin,
es ist heiß hier an meinem letzten Tag an der Küste.
Ein Wind weht von Afrika herüber, er streicht über die Haut und trocknet den Schweiß, aber er bringt keine Kühlung.
Ich halte mich abseits von den großen Straßen und Plätzen, fern von der immer gleichen Hektik, die ich hinter mir lassen wollte. Wie so oft auf dieser Reise bin ich lieber dort, wo die Häuser niedrig sind, mit kleinen Fenstern und mit Türen, die zur Straße hin offen stehen.
Alte Häuser, vor denen alte Menschen sitzen und kleine Kinder spielen.
Hinter einem Kloster habe ich ein kühles Plätzchen gefunden. Ein Gärtner hat mich in der Mittagshitze eingelassen, einfach so, er sah, dass ich unter der Hitze litt. Er hat mir ein kleines Tor in der Klostermauer aufgestoßen, dahinter ein fensterloser, kühler Raum. Hier sitze ich jetzt im Halbdunkel und schaue in einen verwilderten Park. Draußen summen Bienen, ich habe keine Ahnung, was für Blüten sie in diesem grünen Durcheinander finden, Pflanzen sind nicht so meine Sache, das weisst du ja.
Eigentlich müsstest du hier an meiner Stelle sein, es gibt so vieles zu entdecken, alles wächst und wuchert, treibt und vergeht und kommt wieder. Alles, was du dir wünschst, ist hier draußen. Aber ich weiß, dieser Weg ist dir versperrt.
Und es ist ja auch nur eine Illusion, nur eine Insel im steigenden Meer. Ein paar Ecken weiter braust der Verkehr wie überall, hier ist er bloß ein leises Rauschen, aber wenn man will, kann man ihn schon hören, noch ganz weit weg, aber immer schon nah.
Ich habe so vieles auf dieser Reise wiedergefunden, ich bin angekommen und wieder fortgegangen und es fühlte sich richtig an, auch, wenn ich ein Lächeln hinter mir ließ oder einen Blick – ich hatte sie ja herausgefordert und erwidert, manchmal offen, manchmal etwas verschämt. Ein gegenseitiges "ich habe dich gesehen", das nachhallt für einen Moment oder auch ein paar Tage.
Wenn ich nach Hause komme, werde ich diesen Brief vielleicht ungeöffnet in deinem Briefkasten vorfinden. Wenn ich dann auf dem Hof stehe und hinauf zur Wohnung schaue, werden vielleicht auch die Fenster geschlossen und die Vorhänge zugezogen sein.
Ich fürchte den sinnlosen Kampf, um schweigend oder mit Worten Brücken zu bauen, die kein Widerlager mehr finden, keine Welten mehr verbinden können.
Ich grüße Dich von Ferne.
K.
Weitere Werke von fabian:
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d.frank Reißwolf
D Alter: 44 Beiträge: 1129 Wohnort: berlin
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D 28.11.2022 13:41
von d.frank
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Zuerst: in der Liste erscheint nur der erste Teil des Titels mit ....., also ein beabsichtigtes AHA Erlebnis?
Weiters mag ich das, auch wenn ich immer wieder über den ungeöffneten Brief im Kasten stolpere und denke: Logikfehler?
Es spricht von Abständen. Wie man dort und trotzdem weit weg sein kann, verbunden und trotzdem einander fern. Vielleicht, wenn sie den Brief geöffnet vorgefunden hätte, dann wäre da noch ein bisschen Hoffnung, die letzte Tür noch nicht zugestoßen, aber dass sie ihn überhaupt vorfindet, lässt das ebenfalls offen. Es redet auch vom Rückzug und der gleichzeitigen Sehnsucht nach Wiederkehr.
edit: Man kann den Brief auch als Email lesen und wahrscheinlich ist er auch so gemeint, aber dann fehlt da trotzdem ein winziger, vager Hinweis und die Betrachtung von dieser Seite aus wäre ebenfalls erwähnenswert gewesen.
edit
Hatte ich beim ersten Lesen hier einen der ersten Plätze gesehen, bin ich dann doch bei 6 Punkten angekommen, weil dieses Detail mit dem Brief für mich irgendwie immer noch unrund ist.
_________________ Die Wahrheit ist keine Hure, die sich denen an den Hals wirft, welche ihrer nicht begehren: Vielmehr ist sie eine so spröde Schöne, daß selbst wer ihr alles opfert noch nicht ihrer Gunst gewiß sein darf.
*Arthur Schopenhauer |
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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28.11.2022 18:42
von nebenfluss
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Ein Beitrag aus meinem unbepunkteten Mittelfeld (quasi Plätze 11-18).
Bei diesem Beitrag bin ich mir nicht ganz sicher, welche Vorgabe er erfüllen möchte. Vermutlich eher das Bildmotiv, das ja an mediterranen Urlaub denken lässt, der fensterlose kühle Innenraum des Klosters passt dazu, die Auszeit selbst und all das, was K. In ihrem Brief an die Freundin schreibt, wäre dann der Schatz, um den es gehen soll. Es könnte aber auch sein, dass Lina, die offenbar den Kontakt abgebrochen hat, möglicherweise gar nicht mehr unter Leute gehen mag oder kann, die liebe Freundin ist.
Was den Text letztlich aus meinen Punkterängen rausgehalten hat: Ich verstehe den Zusammenhang zwischen Titel/Motto und dem sonstigen Inhalt nicht. Als wollte die Geschichte mir etwas ganz anderes erzählen als das was ich lese. Bin auf die anderen Kommentare gespannt.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6155 Wohnort: Nullraum
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28.11.2022 20:40
von V.K.B.
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Eine Briefgeschichte also. Den Inhalt kann ich nicht wirklich entschlüsseln. Also Mission Accomplished, da geht es mir genau wie den Zensoren/Überwachern/Was-auch-immer, die diesen Brief mitlesen könnten und vor denen der Schreiber offenbar Angst hat. Wirklich etwas zu entnehmen fällt schwer, bis auf darauf, wie der Schreiber sich fühlt. Resigniert, hilflos, verfolgt. Fürchtet einen sinnlosen Kampf, den man nicht mehr gewinnen kann und unüberbrückbare Differenzen. Befindet sich der Empfänger (noch) unter Hausarrest, oder fürchtet der/die Sprecher/in, er/sie könne schon abgeholt worden sein? Irgendwie sowas jedenfalls, wenn ich nicht ganz falsch liege.
Und hier ist leider mein Problem mit der Geschichte. Zu vieles bleibt unklar, ich müsste die Lücken selbst füllen. Wie du es mit der Inspiration des Bilds getan hast. Laut Vorgabe müsste es um Schätze gehen, aber das lese ich aus der Geschichte (vom Wettbewerb losgelöst) nicht heraus. Der Schatz der Freiheit? Der Redefreiheit? Leider bleibt mir hier zu vieles unklar.
Verdammt viele Geschichten diesmal, und nur so wenig Punkte. Leider bleiben für diese Geschichte keine mehr übrig. Heißt aber nicht, dass ich sie schlecht fand.
Beste Grüße,
Veith
_________________ Hang the cosmic muse!
Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills … |
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tronde Klammeraffe
T
Beiträge: 522
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T 28.11.2022 22:18
von tronde
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Hallo!
Sprachlich gut geschrieben. Lässt – wahrscheinlich gewollt – viele Fragen entstehen: Was ist wohl mit der Freundin? Warum ist sie nicht mit auf der Reise?
Worüber ich gestolpert bin: Warum schaut sie in den Briefkasten der Freundin? Klar, die Freundin kann krank sein und ihr den Schlüssel überlassen habe; für mich war das im Gegensatz zu den anderen Fragen eine, die mich rausgerissen hat.
DIe Sprache finde ich gut. Den Absatz mit dem Lächeln finde ich schön.
Herzliche Grüße
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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29.11.2022 11:28
von hobbes
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Verstehe ich auch nicht, diese Geschichte. In diesem Fall weckt das einen gewissen Ärger in mir, ich werde sauer auf die Geschichte und bin geneigt, Dinge zu schreiben wie: Warum muss das so aufgeblasen sein? Warum stehen hier so viele Worte, die nichts sagen und sich noch dazu wiederholen? Warum redet keiner Klartext?
Ich mag die vorangestellten Worte, aber ich sehe ihren Sinn nicht. Ist das wirklich so, dass hier einer redet und alles wird gegen ihn verwendet? Wer? Der Erzähler? Ist es überhaupt einer? Oder ist es eher eine Karin? Und warum ist Karin gegangen? Und wer ist die liebe Freundin? Lebt die überhaupt noch? Ist sie sauer? Waren sie ein Paar und sind es jetzt nicht mehr?
Ich habe keine Ahnung. Ich lese eine gewisse Sehnsucht heraus, die von "es ist sinnlos" niedergeknüppelt wird, eine Traurigkeit, eine Verlorenheit. Auch ein "nun denn, so ist es jetzt eben."
Aber alles, was ich herauslese, steht halt ziemlich verloren im Raum. Lässt mich verloren im Raum stehen.
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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Michel Bücherwurm
Alter: 52 Beiträge: 3374 Wohnort: bei Freiburg
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29.11.2022 15:01
von Michel
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Ein Brief, ein langer Brief an Lina, die längst nicht mehr antwortet.
Ich werde mitgenommen auf eine Reise in die Ferne und ins Innere des Schreibers, in etwas altmodischer, beinahe lyrischer Sprache, aber mit klaren Bildern aus unserer Zeit (die steigende Flut). Der Name Lina fällt nicht ein einziges Mal - darüber lese ich hinweg.
Was ich aber ein Problem finde, ist das fehlende Fehlen. Wo Lina ist, scheint festzustehen, und ob dem Schreiber unklar bleibt, wo sie innerlich ist, wird mir nicht ausreichend klar (»Aber ich weiß, dieser Weg ist dir versperrt«). Demenz? Depression? Zerstritten? Letzteres wohl nicht, sonst könnte der Schreiber kaum seinen eigenen Brief aus dem wohl gemeinsamen Kasten fischen. »Wo ist Lina?« bleibt hier also eher die Frage des (etwas ratlosen) Lesers als die des Schreibers.
_________________ Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken |
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holg Exposéadler
Moderator
Beiträge: 2396 Wohnort: knapp rechts von links
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30.11.2022 12:06
von holg
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Postkartenprosa beim Wort genommen. Auf eine große Karte klein geschrieben, könnte, nein ich lass das.
Das hier ist ein wunderschöner Brief, der sich vordergründig in der Beschreibung der Urlaubsumgebung ergeht, eigentlich aber in Nebenbemerkungen (und am Schluß immer offener) einen Beziehungsstatus dokumentiert.
Die themensetzenden Schätze sind wohl die beschriebenen Orte, an denen K. (hehe) zu sich selbst findet.
Der Text beschreibt anschaulich, stimmungsvoll, viel implizierend. Doch da, wo er deutlich werden sollte/könnte, spricht er in Rätseln. Warum sollte K. den Brief im Briefkasten der lieben Freundin finden? Wenn ich mir überlege, auf wieviele Briefkästen, die nicht meine sind, ich Zugriff habe, kommt mir der Gedanke, als schriebe K. an sich selbst. Das wäre dann ja eine typische Therapie-Übung. Dann würden aber ein paar andere Formulierungen im Text ihre Bedeutung ziemlich verändern.
Bin mir unsicher. Werde nochmal wiederkommen.
zurück.
Nicht schlauer, aber der Stil, die Sprache, der Fluß. Das gefällt mir so gut, dass ich nicht wieder einfach so weg gehen kann.
_________________ Why so testerical? |
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Elisa Eselsohr
E
Beiträge: 276
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Nachtvogel Leseratte
Alter: 32 Beiträge: 117 Wohnort: Münster
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03.12.2022 02:36
von Nachtvogel
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Ziemlich rätselhaft und schön geschrieben. Mag ich, aber ist mir ein bisschen zu offen. Für Punkte hat es leider nicht gereicht.
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Murnockerl Eselsohr
M
Beiträge: 340
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M 03.12.2022 12:03
von Murnockerl
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Stimmungsvoller Text, gerne gelesen. In inhaltlicher Hinsicht bleibe ich mit einem kleinen Fragezeichen zurück.
Leider bleiben im Vergleich zu anderen Kandidaten keine Punkte übrig.
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gold Papiertiger
Beiträge: 4943 Wohnort: unter Wasser
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04.12.2022 19:52
von gold
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hallo Inko,
Deine Geschichte gefällt mir. Sie ist in sich stimmig. sie zählt daher zu meinen ersten Zehn.
Liebe Grüße
gold
_________________ es sind die Krähen
die zetern
in wogenden Zedern
Make Tofu Not War (Goshka Macuga)
Es dauert lange, bis man jung wird. (Pablo Picasso) |
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Constantine Bücherwurm
Beiträge: 3311
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05.12.2022 14:47
von Constantine
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Bonjour sehr geehrte Postkarte und liebe Freundin,
ich habe mich sehr über deine Postkarte gefreut. Etwas verwirrt bin ich, dass du mir bekannterweise dies schreibst:
Zitat: | Pflanzen sind nicht so meine Sache, aber das weißt du ja. |
aber dann folgendes:
Zitat: | es gibt so vieles zu entdecken, alles wächst und wuchert, treibt und vergeht und kommt wieder. |
und ich mich frage, gab es nichts Anderes zu schreiben außer diesen Füllseln? Du verwendest 397 Wörter und hättest hier und dann einiges einsparen und mir sinnigeres erzählen können? Oder vermutest du, dass noch jemand deine Postkarte mitliest und erhoffst dir, bevor du diese Mitleser irritierst, gibst du ihnen für sie gedachte Infos anstatt nur für mich zu schreiben.
Zitat: | Alles, was du dir wünschst, ist hier draußen. Aber ich weiß, dieser Weg ist dir versperrt. |
ich hege eine starke Vermutung, dass du mir diese Postkarte geschrieben hast, da du mir Bekanntes unter die Nase reibst, und ich mich leider frage, ob du mich verärgern möchtest oder annimmst, ich hätte Gedächtnisschwund, gar Demenz, da du viel über meine Situation und mich weißt und mich daran erinnern musst.
Zitat: | Wenn ich nach Hause komme, werde ich diesen Brief vielleicht ungeöffnet in deinem Briefkasten vorfinden. Wenn ich dann auf dem Hof stehe und hinauf zur Wohnung schaue, werden vielleicht auch die Fenster geschlossen und die Vorhänge zugezogen sein.
Ich fürchte den sinnlosen Kampf, um schweigend oder mit Worten Brücken zu bauen, die kein Widerlager mehr finden, keine Welten mehr verbinden können. |
Ich hätte dich lieber bei mir gewünscht, dass du deinen Urlaub dazu nutzt dich mit mir aussprechen. Doch leider musstest du in den Urlaub, in die Ferne, fahren und schickst mir eine nichtssagende Postkarte mit deinen Vorahnungen oder Befürchtungen, stattdessen wäre einfach nur deine Anwesenheit schön gewesen. Was habe ich dir angetan, dass du keinen Sinn mehr in unserer Freundschaft siehst? So gut scheinst du mich leider auch nicht zu kennen, wenn du Sinnlosigkeit im Kampf für unsere Freundschaft siehst, mir aber dann eine unpersönliche Postkarte mit einem "Meine liebe Freundin, " und einigem nichtigen Inhalt zukommen lässt
Zitat: |
Ein Wind weht von Afrika herüber, er streicht über die Haut und trocknet den Schweiß, aber er bringt keine Kühlung. |
Zitat: | Wie so oft auf dieser Reise bin ich lieber dort, wo die Häuser niedrig sind, mit kleinen Fenstern und mit Türen, die zur Straße hin offen stehen.
Alte Häuser, vor denen alte Menschen sitzen und kleine Kinder spielen. |
Zitat: | Und es ist ja auch nur eine Illusion, nur eine Insel im steigenden Meer. Ein paar Ecken weiter braust der Verkehr wie überall, hier ist er bloß ein leises Rauschen, aber wenn man will, kann man ihn schon hören, noch ganz weit weg, aber immer schon nah.
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Zitat: | Ich habe so vieles auf dieser Reise wiedergefunden, ich bin angekommen und wieder fortgegangen |
, die nichts mit mir oder uns zu tun haben.
Freundin, liebe Freundin nennst du mich, aber du spürst unsere Freundschaft nicht mehr.
Ja, du wolltest der Hektik entfliehen
Zitat: | fern von der immer gleichen Hektik, die ich hinter mir lassen wollte. |
und doch ist sie dir einige der insgesamt 397 Wörter wert
Zitat: | Ein paar Ecken weiter braust der Verkehr wie überall, hier ist er bloß ein leises Rauschen, aber wenn man will, kann man ihn schon hören, noch ganz weit weg, aber immer schon nah. |
anstatt während deiner freien Tage zu mir zu kommen, mit mir der Hektik zu entfliehen und mich als Freundin in den Arm zu nehmen.
Wenn du in meinen Briefkasten schauen möchtest, steht es dir frei, dies zu tun
Zitat: | werde ich diesen Brief vielleicht ungeöffnet in deinem Briefkasten vorfinden |
, auch wenn ich mich frage, wie und warum du in meinen Briefkasten schauen möchtest.
Deine Postkarte überzeugt mich nicht wirklich und ich sage dir im Voraus, sie wird nicht in meinem Briefkasten sein. Es tut mir leid, liebe Freundin: zéro points.
Merci beaucoup
Constantine
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dürüm Wolf im Negligé
Alter: 46 Beiträge: 966 Wohnort: Cape Town
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05.12.2022 16:39
von dürüm
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Ich mag den langsamen Fluss der Sprache in diesem Brief. Es klingt mehr wie ein Brief, als wie eine Postkarte, aber trotzdem.
Ich mag Briefe.
Schreibt er von den Kanaren? Afrika taucht vor meinen Augen auf, eine Beziehung, die irgendwie zu Ende ging.
Mag ich.
Vier Punkte.
Gruß
Kerem
_________________ Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca) |
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F.J.G. Bitte keinen Weichspüler verwenden
Alter: 33 Beiträge: 1954 Wohnort: Wurde erfragt
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05.12.2022 17:20
von F.J.G.
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Wertes unbekanntes schreibendes Wesen,
ei der Daus, diesmal ist in der Postkartenprosa irgendwie echt der Wurm drin … bitte nicht falsch verstehen, der Wurm kann sich genau so gut bei mir eingenistet haben.
Mein persönliches Empfinden: Ich erkenne nicht, was dieser Text sagen will; ich sehe nicht, wer der Narrator ist, und genau so wenig nehme ich wahr, inwiefern der Titel etwas mit dem Text zu tun haben soll.
Bedauernde Grüße
der Kojote
_________________ Ab sofort erhältlich: Achtung Ungarn! Ein humorvolles Benutzerhandbuch |
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Heidi Reißwolf
Beiträge: 1425 Wohnort: Hamburg
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05.12.2022 18:03
von Heidi
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Der Titel
steht erst mal so da wie er da steht. Macht mich nicht sonderlich neugierig, ist aber auch nicht uninteressant. Einen Zusammenhang zum Text finde ich allerdings nicht.
Die Sprache
Es ist eine schnörkellose, angenehme Sprache, der ich gerne folge.
Die Figur(en)
Die Ich-Figur zeigt sich als Persönlichkeit nur minimal. Sie versteckt sich lieber hinter nebulösen Aussagen. Es ist aber doch ein leicht melancholischer Unterton zu erfühlen.
Der Inhalt
Es ist mir nicht klar, wovon genau die Ich-Figur hier erzählt. Klar, sie ist an der Küste in der Nähe von Afrika und beschreibt recht genau wie es dort aussieht. Wie es in ihr aussieht verrät die Figur nur vage. Zum Ende hin werden die Aussagen der Ich-Figur immer abstrakter für mich.
Zitat: | Wenn ich nach Hause komme, werde ich diesen Brief vielleicht ungeöffnet in deinem Briefkasten vorfinden. Wenn ich dann auf dem Hof stehe und hinauf zur Wohnung schaue, werden vielleicht auch die Fenster geschlossen und die Vorhänge zugezogen sein. |
Zitat: | Ich fürchte den sinnlosen Kampf, um schweigend oder mit Worten Brücken zu bauen, die kein Widerlager mehr finden, keine Welten mehr verbinden können. |
Es entstehen viele Fragen bei mir. Etwa, warum der Brief ungeöffnet im Briefkasten liegen könnte, oder warum die Fenster und Vorhänge verschlossen sein könnten. Warum fürchtet die Ich-Figur welchen sinnlosen Kampf? Und vorher noch: warum sollte das lyrische Du anstelle des Ichs an diesem Ort sein? Warum hält sich die Ich-Figur in der Nähe eines Klosters auf? Warum ist es überhaupt in Afrika? Und so weiter.
Der Gesamteindruck
Ausgegoren finde ich den Text nicht.
Ich mag es, wenn in Geschichten Fragen aufgeworfen werden, aber dann wünsche ich mir solche, die ich mir selbst beantworten kann, weil der Text beispielsweise Urmenschliches transportiert. In diesem Text bleiben viele Fragen offen, die ich mir selbst nicht beantworten kann.
Was ich gut finde, ist die beschriebene Landschaft und die Atmosphäre, die damit transportiert wird, auch der Hauch von Melancholie sprachlich mitschwingt.
In diesem Text soll vermutlich das Schätze-Thema umgesetzt sein. Der Schatz kommt dabei nicht so wirklich hervor. Es sei denn, die liebe Freundin soll der Schatz sein? Das wäre mir dann aber etwas zu weit hergeholt.
Trotz angenehmer Sprache und schöner Atmosphäre gibt es keine Punkte.
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Jenni Bücherwurm
Beiträge: 3310
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05.12.2022 19:16
von Jenni
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K. schreibt einen Brief an ihre liebe Freundin. An Lina? K. berichtet von einer Reise, Begegnungen und Erlebnissen, die ihr gut tun. Der Freundin ist dieser Weg versperrt, wahrscheinlich bleibt auch der Brief ungelesen. Ich vermute, sie ist depressiv? Und K. findet nicht die richtigen Worte, um ihr zu helfen? Oder es steckt noch etwas darin, was ich nicht verstehe. Denn der Ausdruck aus der Rechtssprechung, alles Gesagte könne gegen einen verwendet werden, gegen dich, wird so bedeutungsschwer vorangestellt, das soll ich mit ins Lesen nehmen. Oder ins Kommentieren? Dann sage ich jetzt lieber mal nichts mehr, bevor ich noch was falsches sage.
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Bananenfischin Show-don't-Tellefant
Moderatorin
Beiträge: 5339 Wohnort: NRW
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06.12.2022 10:49
von Bananenfischin
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Von mir gibt es zeitbedingt leider nur einen kurzen Kommentar.
Dieser Text ist für mich im Vergleich innerhalb dieses Wettbewerbs kein Punktekandidat. Er ist zwar stimmungsvoll, wirkt aber auf mich unentschlossen, so als sei er angefangen worden, ohne zu wissen, worauf es hinauslaufen soll.
_________________ Schriftstellerin, Lektorin, Hundebespaßerin – gern auch in umgekehrter Reihenfolge
Aktuelles Buch: Geliebte Orlando. Virginia Woolf und Vita Sackville-West: Eine Leidenschaft
I assure you, all my novels were first rate before they were written. (Virginia Woolf) |
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Minerva Nachtfalter
Beiträge: 1150 Wohnort: Sterndal
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06.12.2022 15:41
von Minerva
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Vorbemerkung: Leider war meine Zeit diesmal arg knapp, deswegen nur ein kleiner Standard-Kommentar. (Sorry)
Nach meiner Ansicht waren alle Beiträge von hoher Qualität und unterhaltsam. Weswegen es deiner nicht auf meine Punkteliste geschafft hat, weiß ich nicht. Das Aussortieren, auch deines Beitrags, ist mir schwer gefallen.
_________________ ... will alles ganz genau wissen ... |
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anderswolf Reißwolf
Beiträge: 1069
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06.12.2022 18:01
von anderswolf
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K schreibt vom Mittelmeer an Lina: altertümlich angehaucht, pathetisch selbst für einen Brief, seltsam erschöpft. Inhaltlich wenig für die vielen Worte, als fürchte K jeden Aufhänger zum Anstoß. Passt beides zum Titel, berührt aber auch mich nicht. Einziges Rätsel: der versperrte Weg.
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Gast
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07.12.2022 23:28
von Gast
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Platzhalterkommentar zum Zwecke des Erwerbs des Punktevergaberechtes
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fabian Klammeraffe
Beiträge: 610
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08.12.2022 14:37 Re: und alles, was du sagst ... von fabian
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Da bist du ja, meine kleine Geschichte.
Die erste Hürde hast du also genommen.
Nun stehst du da jeseits der gläsernen Wand, auf eigenen Füßen, fertig und unvollendet zugleich. Die letzten zwei Sätze hab ich noch im Editor redigiert, dann hab ich dich fort geschickt
Sagst mir, was ich sagen wollte, legst mich fest, wo ich noch suchen wollte.
Wirst jetzt zusammen mit deinen Geschwistern geknufft und gepufft werden, vielleicht sogar ein wenig getätschelt.
Auf jeden Fall gehörst du für ein paar Tage nicht mehr zu mir.
Wenn ich dich zurückbekomme, wirst du vielleicht voller blauer Flecken sein, mit verrenkten Gliedern, vielleicht wirst du schielen. Oder du wirst einfach nur stumm und kommentarlos vor der Tür stehen.
Aber das macht nichts.
An deinem Anfang stand ein heißer Wind aus Afrika.
Der macht dich schön für mich.
Egal, was danach aus dir wurde.
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