In der Leitung Linas Stimme

[Zinna]

Mit ihren Nebentönen
Schwärmt sie
von unserer Prärie
Epochen ist das her

Wir waren zwölf
steckten Bussardfedern ins Haar
krochen durch Wiesen
und mit vierzehn ins Scheunenstroh

Sind heute groß
erwachsen irgendwie
tragen statt Federschmuck
Verantwortung
Nur Lina spielt
da nicht mit

[Abari]

Hey,

den Text mag ich. Flüssig geschrieben, sauber durchgeführt und eine schlüssige Conclusio - das ist voll meins. Die Nebentöne finde ich ... naja ... irgendwie sperrig. Aber gut, was soll's.

Edit: Nein, es sind nicht die "Nebentöne". Das "ihren" davor empfinde ich als unwegsam. Wenn Du es weggelassen hättest, wäre sogar noch ein Wort für Deine wunderbare Miniatur übrig gewesen. Hm.

100%ig Punkte.

[Zinna]

Tja ...

[tronde]

Hallo!
Von mir gibt es nur Bauchgefühlpunkte, eine lyrische Analyse maße ich mir nicht an. Also eher nur ein Platzhalterkommentar...
Das Gedicht gefällt mir sehr. Schöne Bilder, "tragen statt Federschmuck Verantwortung": toll.
Das Thema, hach sie könnte sich ja auch mit "Ich bin's, Lina." gemeldet haben
Ziemlich oben dabei.

Herzliche Grüße!

[Bananenfischin]

Von mir gibt es zeitbedingt leider nur einen kurzen Kommentar.
Dieses Gedicht ist für mich im Vergleich innerhalb dieses Wettbewerbs ein oberer Punktekandidat. Es gefällt mir eigentlich sehr gut, ich mag die Sprache, den Fluss. Ich habe nur das Gefühl, dass es mit der letzten Strophe unrund bleibt, dass es länger hätte sein müssen, die Konklusion kommt mir zu abrupt. Lieblingsstelle:

[V.K.B.]

Jemand, der Lina von früher (Jugend) kannte, telefoniert nach Ewigkeiten wieder mit ihr und bemerkt, dass sie nicht erwachsen werden wollte. Das Ende ("Nur Lina spielt | da nicht mit") lässt für mich offen, ob das jetzt bewundernd oder abwertend gemeint sein soll.
Was ich interessant fand: oft fällt bei sowas ja die Phrase "du hast dich überhaupt nicht verändert". Brecht ließ den darauf Angesprochenen in einem seiner Gedichte (oder war es Ultrakurzprosa?) mit Erbleichen darauf reagieren. Hier scheint es wirklich mal wortwörtlich zu gelten. Oder ist da nur jemand spießig geworden, und Lina hat sich ihren jugendlichen Freigeist erhalten? So könnte ich mir das gut vorstellen, denn den Vorwurf, ich sei nie erwachsen geworden, durfte ich mir von meiner Ex auch schon anhören. Ich denke aber, was Leute, die vorwurfsvoll oder implizit vorwurfsvoll von "erwachsen werden" sprechen, damit meinen (und verkörpern), ist genau das, was der angesprochenen Person zuwider ist. Und wo man zurückdenkt (wenn man mutig ist auch laut): Wenn du das bist, was man "erwachsen" nennt, dann will ich das wirklich nie werden.
Von daher kann ich deine Lina also gut verstehen.
Vielleicht geht aber auch gar nicht ums Erwachsen- sonder eher ums Altwerden? Mein Definition von letzterem wäre jedenfalls: Alt ist man in dem Moment, wenn auch der letzte Traum, in dem man gelegentlich schwelgt, einer Erinnerung gewichen ist.
Du merkst also schon, ein Gedicht, über das ich viel und gerne nachgedacht habe. Und das, obwohl ich mit ungereimter Lyrik oft nur wenig anfangen kann.

10 Punkte von mir.

[dürüm]

Knapp geschlagen von "ich bin dann mal weg" bist Du mein zweiter Favorit.
Kurz gestolpert an der Stellen "wir waren zwölf" (da habe ich zuerst eine Bande von 12 Indianern gesehen, bis zur Zeile mit "vierzehn", da habe ich es dann verstanden)

Sehr gerne gelesen!

Dix Points

Gruß
Kerem

[Heidi]

[d.frank]

Mag ich in seiner Nüchternheit, die keine großen und nebulösen Worte braucht, um die Nostalgie zu beschreiben.

[MoL]

Lieber Inko!

Ach lieber Inko, wie herrlich und erfrischend, mein Platz 2!

[Minerva]

Vorbemerkung: Leider war meine Zeit diesmal arg knapp, deswegen nur ein kleiner Standard-Kommentar. (Sorry)

Nach meiner Ansicht waren alle Beiträge von hoher Qualität und unterhaltsam. Weswegen es deiner nicht auf meine Punkteliste geschafft hat, weiß ich nicht. Das Aussortieren, auch deines Beitrags, ist mir schwer gefallen.

[Jenni]

Erwachsenwerden, die Kindheit nur noch nostalgische Erinnerungen - nur Lina spielt da nicht mit. Das ist schön, ich kann mir jemanden vorstellen unter Lina und dem LI. Geiler Titel, der den Inhalt, die Erinnerung einleitet und dem Text Kontext verleiht.
Hier sind 8 Punkte.

[anderswolf]

"Früher war alles besser"-Lina sagt am Telefon, sie wolle lieber die problematischen Spiele der Kindheit spielen, als Verantwortung zu tragen (was immer das heißt). Wahrscheinlich behandelt der Text eigentlich den Konflikt zwischen Älter- und Erwachsenwerden. Sprachlich solide mit Ausreißern nach oben.

[Gast]

Ein angenervtes LI telefoniert mit Lina, die gedanklich irgendwie in der Vergangenheit stecken geblieben ist bzw. sich kindisch verhält. Im Vergleich zu anderen Beiträgen, die mir besser gefallen, schafft es dein Gedicht dieses Mal knapp nicht in meine Top Ten.

Die Themenvorgabe hast du übrigens sehr clever umgesetzt!

Edit: Aufgrund deiner Idee, auf welche Weise das Thema in deine Geschichte einfließt, hast du's doch noch in die Punkte geschafft, ein anderes Gedicht musste dir weichen!

[Zinna]

Hier ist Lina. - Diese Aufgabenvariante setzte sich fest und durch.
Liebäugelte ich mit Tür, Licht/Schatten und Schätzen,war sofort Lina am Telefon.
Dabei präsentierte sie sich in unterschiedlichen Rollen ( u.a. als -patientin, Agentin, sogar als Hochleistungsmilchkuh )
Übernehmen die (potentiellen) Werke die Aktivität, wird das Casting echt anstrengend...

Dann klingelte diese Lina an, die immer noch im Früher bleiben möchte/will/muss.
Eigenerfahrungen mit Federn im Haar waren glaube hilfreich.
Dann hatten wir noch einige Diskussionen um und über die 42. Fragt nicht...


@Abari

Danke für deine positiven Worte und Punkte.
Das Nebentöne hatte sich gegen Bei- und Untertöne durchgesetzt.

@ tronde

Danke dir.
Genau, Hier ist Lina meldete sie sich.

@ Bananenfischin

Ich freu mich über deine Eindrücke, auch über die Lieblingsstelle.

@ V.K.B.

Danke auch dir. Für Punkte und dein Nachdenken.
Meine Linas meine! LINAS Meine!!! Intention ist tatsächlich das Erwachsenwerden.
Spannend finde ich, was du zum Thema Erwachsen- oder Älterwerden schreibst.
Vielleicht funktioniert beides, das Früher nicht aus Blick und Händen lassen und dennoch "erwachsen" Leben.
Jeder hat es in der Hand, das für ihn Richtige auszuüben und sei es zu Anderen auf Telefonleitungsentfernung.

@ Kerem @ d.frank @ MoL @ Katinka2.0

Danke auch euch für Lob und Punkte

@ Minerva

Dir danke fürs Lesen und damit beschäftigen und rückmelden

@ Jenni
Auch dir danke, ich freue mich über deinen Kommentar.

@ anderswolf

Danke auch dir. Zum erwachsen oder älter werden habe ich oben an V.K.B. geschrieben, falls du dort schauen magst.

@ Heidi

Dankeschön für deine Ausführungen.

Zu den Nebentönen: Das ist schwierig, jeder Leser nimmt es unterschiedlich auf. Es ist nicht nebensächlich. Unterton hat so etwas unangenehmes, Beitöne ist nahe dran, am treffendsten sind mir die Nebentöne in ihrer Stimme.
Die Epochen, wo man durchs Präriegras spähte und kroch... ja, die können ja so unterschiedlich weit her sein.
Linas Stimme am Apparat oder am Telefon hatte ich in Erwägung, aber beides - nä.
In der Leitung (Telefonleitung mochte ich auch nicht) sagt sie Ich bin dran und die Leitung ermöglicht auch eine Entfernung/Distanz.

Ich freue mich über deinen Kommentar und die Punkte.

Vielen Dank nochmal an alle. Hoffentlich habe ich niemanden vergessen.

LG
Zinna

[hobbes]

[Zinna]

Huch hier ist ja eine Antwort offen. Tut mir leid,mich war am Wochenende unterwegs
Leipzig beim Kind und bei City: "Letzte Runde"

Danke Hobbes