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Schreibregeln und deren Anwendung

 
 
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2284
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag07.11.2022 05:26
Re: Schreibregeln und deren Anwendung
von Pickman
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Stoffel hat Folgendes geschrieben:
Sind die Schreibregeln dann also doch nicht so wichtig?


Die Regeln sind nicht wichtig, der Erfolg ist es.

Einige Regeln können, den Weg dahin ebnen, andere nicht. Ich habe mir einige von diesen Ratgebern reingezogen. Am Ende muss man selbst entscheiden, welche Ratschläge man beherzigen möchte und welche nicht. Jeder ist für seine Texte selbst verantwortlich. Ich lasse alle diese Tipps durch den Filter meiner persönlichen Lebens-, Lese- und Schreiberfahrungen laufen und wende nur an, was mir danach noch plausibel erscheint.

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Da liegt die Schule aber mal wieder grandios daneben, ich hab im Aufsatzunterricht damals sogar noch gelernt: Jeder Redesatz braucht zwingend einen Redebegleitsatz, sonst ist das falsch. Außerdem: So viele Adjektive wie möglich verwenden, das macht deine Geschichte anschaulicher und interessanter. Laughing
Der absolute Renner war aber: Bei einem Spannungshöhepunkt solltest du immer vom Präteritum ins Präsens wechseln.

Was du in der normalen Schule über das Schreiben lernst, solltest du für Literatur schnellstmöglich wieder vergessen.


Große Grütze! Das hatte ich alles verdrängt (frühkindliches Trauma), und jetzt ist es wieder da! Aaarg! Diese Schmerzen! Meine Psychologin wird noch reich an mir.


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Tempus fugit.
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

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Beitrag07.11.2022 09:35

von Taranisa
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Thematisierten wir damals, vor ewig langer Zeit, im Deutschunterricht Schreibregeln für Geschichten? Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Naja, das macht nichts. Hauptsache, ich kenne diese heute. Mr. Green

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Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
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Merlinor
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Beitrag10.11.2022 01:19

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Taranisa hat Folgendes geschrieben:
... im Deutschunterricht Schreibregeln für Geschichten? ...

Gab es. Aber die habe ich schon damals gleich ignoriert. Was die da im Deutschunterricht erzählten, hat mich einfach nicht interessiert.
Ich habe meine Aufsätze, Erörterungen und was auch immer ohne diese Regeln geschrieben, habe oft gezielt die gesetzten Themen verdreht und mir einen Spaß daraus gemacht, eine völlig andere Geschichte, oder die Erörterung eines völlig danebenliegenden Themas zu zu schreiben, das aber so gemacht, dass der Lehrer mir keinen Strick daraus drehen konnte und habe mir so meine Einsen abgeholt. Und wenn es mal keine Eins war, habe ich dem Lehrer wortreich dargelegt, warum das Thema in keinem Fall verfehlt war und mir meine Eins dann eben so erstritten. Das war das einzig Lustige am Deutschunterricht.
Boah, was habe ich die Schule gehasst ... sogar "Lieblingsfächer" wie Deutsch, Mathematik, Physik oder Kunst waren mir dort verhasst.

Schreibregeln? Ja, es gibt sinnvolle Schreibregeln, doch man muss gezielt und frei damit umgehen.
In der Schule wurden die aber mit Sicherheit nicht gelehrt.

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

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Fistandantilus
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Beitrag10.11.2022 03:37

von Fistandantilus
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Merlinor hat Folgendes geschrieben:
habe oft gezielt die gesetzten Themen verdreht und mir einen Spaß daraus gemacht, eine völlig andere Geschichte, oder die Erörterung eines völlig danebenliegenden Themas zu zu schreiben

Ui, das hatte mir einst eine glatte 6 eingebracht. Ganz nett - Themaverfehlung, setzen Very Happy

Ich hatte prinzipiell immer Spaß am Deutschunterricht, aber die Lehrer wohl nicht so recht mit mir. Ich glaube, zwischen Klasse 5 und 11 hatte ich immer eine astreine 4 im Zeugnis. In der Kollegstufe zum Abi meinten es die Götter etwas gnädiger mit mir, der Lehrer konnte mit meinem Stil etwas anfangen, plötzlich gab es Einsen und Zweien (also zweistellige Punktzahlen). Vieles ist und bleibt eine höchst subjektive Einschätzung.
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Merlinor
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Beitrag11.11.2022 12:20

von Merlinor
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Fistandantilus hat Folgendes geschrieben:
... Ui, das hatte mir einst eine glatte 6 eingebracht. Ganz nett - Themaverfehlung, setzen Very Happy ...


Es war oft eine Gratwanderung, aber das war ja der Spaß daran ... lol
Ich habe mich vor allem darum bemüht, das jeweilige Thema von einer Seite zu beleuchten, welche die Lehrer bei der Themenstellung ganz sicher nicht im Sinn gehabt hatten und dann möglichst tief in die unerwartete Richtung auszubauen. "Thema verfehlt" konnten sie deshalb (meistens) schlecht anführen und da ich das  sprachlich sauber und elegant ausarbeitete, konnten sie auch schwer an der Note basteln.
Und wenn doch, dann gab es heftige Diskussionen ... Mr. Green
Da ging es dann darum, dass nicht wichtig sei, wie das Thema seitens der Lehrer gemeint war, sondern ob ich es überhaupt behandelt hatte, oder nicht.
Und ich hatte ... Sich kaputt lachen

Aber nicht jedes Thema gab diese Möglichkeit her. Manche Themen waren einfach zu eindeutig, um damit herumzuspielen. Dann habe ich ich mich halt - zähneknirschend - genau daran gehalten.

LG Merlinor


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Taranisa
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Beitrag11.11.2022 12:28

von Taranisa
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Ich hatte damals mit einem Aufsatz zum Thema: Nach dem Einschlag einer Atombombe verlassen wir den Bunker. Was sehen wir? unsere Lehrerin begeistert. Mr. Green

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Merlinor
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Beitrag11.11.2022 12:30

von Merlinor
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Ein Trümmerfeld? Zombies? Mutierte Riesenmäuse?

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Sanny
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Beitrag11.11.2022 14:28

von Sanny
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Meine Devise war immer learning by doing oder auch Übung macht den Meister.
Ich habe mir nie Schreibratgeber gekauft, sondern Unmengen an Büchern gelesen und viel zum Spaß geschrieben, bevor ich mich an das erste ernsthafte Manuskript gesetzt habe.
Generell schreibe ich nach Gefühl und Satzmelodie. Ich zähle keine Adjektive oder Füllwörter, ich lese einen Satz laut vor und entscheide, ob er aufgebläht, hölzern oder sonstiges klingt. Ein bisschen wie das Abschmecken beim Kochen. Laughing
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Taranisa
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Beitrag11.11.2022 17:32

von Taranisa
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Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Ein Trümmerfeld? Zombies? Mutierte Riesenmäuse?

 Laughing
Zerstörung in jedem Fall, Zombies und mutierte Riesenmäuse eher nicht.
Zu der Zeit schrieben eine Schulfreundin und ich uns während der Schulferien gegenseitig Briefe. Ja, richtige Briefe mit Papier und Handschrift. Da war bestimmt auch das eine oder andere (damals) interessante dabei,  schließlich war ich schon zu der Zeit am Dauerlesen. Und Lesen bildet.


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Pickman
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Beitrag11.11.2022 23:07

von Pickman
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Ich habe für meine Deutsch-Leistungskurs-Abiklausur eine glatte 5 kassiert. Kann das einer von Euch toppen? Cool

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Araragi
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Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms


Beitrag12.11.2022 03:42

von Araragi
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Pickman hat Folgendes geschrieben:
Ich habe für meine Deutsch-Leistungskurs-Abiklausur eine glatte 5 kassiert. Kann das einer von Euch toppen? Cool


Ich erinnere mich nicht mehr an meinen Deutsch-Unterricht von der 1. bis zur 10. Klasse. Habe vor einigen Wochen bei meinen Eltern alte Schulbücher gefunden, darunter "Die große Flatter". Ich weiß wirklich absolut nichts mehr über dieses Buch, lese es vielleicht spaßeshalber mal.

Keine Ahnung ob das in irgendeiner Weise deine 5 toppen kann, vermutlich eher nicht. Mr. Green


Was ich noch zu dem Thema sagen wollte. Grundsätzlich bin ich absolut kein Freund von Ratgebern jeglicher Art. Allerding halte ich es durchaus für sinnvoll sich den ein oder anderen Podcast anzuhören. Zudem gibt es auf youtube eine Vorlesung von Brandon Sanderson vollkommen gratis. Dort habe ich sehr viel über das Geschichtenerzählen gelernt.

Was das Schreiben an sich jedoch angeht, das ist etwas, das möchte ich ganz alleine für mich lernen. Wenn ich das nach Anleitung poe á poe lernen müsste, so wie damals die Blockflöte im Musikunterricht, dann würde ich vollkommen durchdrehen.


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Fistandantilus
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Beitrag12.11.2022 04:45

von Fistandantilus
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Araragi hat Folgendes geschrieben:
Zudem gibt es auf youtube eine Vorlesung von Brandon Sanderson vollkommen gratis. Dort habe ich sehr viel über das Geschichtenerzählen gelernt.

Die Seminare von Sanderson auf youtube sind wirklich allererste Sahne!
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Thomas74
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Beitrag12.11.2022 09:18

von Thomas74
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Pickman hat Folgendes geschrieben:
Ich habe für meine Deutsch-Leistungskurs-Abiklausur eine glatte 5 kassiert. Kann das einer von Euch toppen? Cool


Ich in der mündlichen Deutschprüfung 15 Punkte...
Das war aber verdammt hoch gepokert mit einer 50:50 Chance auf eine glatte 6. Wir mussten uns im Vorfeld aus zwei Themen entscheiden. Es standen zur Auswahl einmal das Zeitalter der Romantik und einmal deutsche Nachkriegsliteratur.
Romantik hatten wir in der Prüfungsvorbereitung hoch und runter durchgekaut, Nachkriegsliteratur nur halbherzig angeschnitten. Ergo wählten 99% der Klasse dieses Thema.
Ich nahm als Einziger die Nachkriegsliteratur und habe auch nur dieses Thema gelernt. Bei jeder Frage zur Romantik wäre ich krachend untergegangen....


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Merlinor
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Beitrag12.11.2022 09:54

von Merlinor
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Hallo Leute

Wie Geschichtenerzählen geht, habe ich erst richtig verstanden, als ich einen kurzen Text gelesen hatte - und jetzt fragt mich bitte nicht, von wem der Text war und wo er veröffentlicht wurde. Vielleicht war er Teil eines Schreibratgebers, vielleicht war es ein Interview mit einem Autor, ich weiß es nicht mehr - in dem der Verfasser die Kunst des Geschichtenerzählens ungefähr so beschrieb:

"Stell Dir vor, Du bist ein wandernder Geschichtenerzähler, der von Dorf zu Dorf pilgert, um die Einwohner mit seinen Geschichten zu unterhalten. Am Abend sitzen alle um ein großes Lagerfeuer und Du stehst vor ihnen und erzählst Deine erste Geschichte.
Stell Dir diese Szene bildlich vor! Sieh Deinen Zuhörern in die Augen! Höre ihren Atem!
Wenn es Dir jetzt gelingt, dass ihre Augen vom ersten Moment an gebannt den Bewegungen Deines Mundes folgen, wenn Du sie darauf immer tiefer und tiefer in Deine Geschichte ziehen kannst, wenn sie Dir immer weiter mit aufgerissenen Augen und offenen Mündern in Deine Geschichte folgen und sie am Ende nach dem Schlussakkord noch minutenlang fassungslos schweigend und unfähig zu einer Reaktion ins Leere starren, dann hast Du gewonnen, dann hast Du Deine Geschichte GUT erzählt."

Daran versuche ich mich seither zu halten. Dieses Bild versuche ich mir zu vergegenwärtigen, wenn ich eine Geschichte schreibe, aber auch, wenn ich Sachtexte verfasse. Ich versuche dann, emphatisch nachzuvollziehen und mir bildlich vorzustellen, ob mein Erzählweise so einen Effekt bei eventuellen Zuhörern hervorrufen könnte. Dass dies auch für Sachtexte gilt, weiß ich, seit ich vor vielen Jahren einem Sachvortrag eines begnadeten Redners zuhörte, der genau diese Reaktion bei seinen Zuhörern hervorzurufen vermochte.
Meinen inneren Kritiker habe ich angewiesen, alles Gedöns von wegen Schreibregeln und anderer technischen Formalitäten zuerst einmal Beiseite zu legen und genau diesem Bild zu folgen und danach zu fragen, ob offene Münder und aufgerissene Augen das Ergebnis einer Lektüre meiner Worte sein könnten.

Natürlich weiß ich, dass dieses Bild gnadenlos überzeichnet ist, aber es zeigt den Weg, den es einzuschlagen gilt. Wenn sich dann herausstellt, dass mein Text diesen Weg verfehlt hat, dann darf der innere Kritiker auch den Handwerkskasten mit all den Schreibregeln und technischen Fertigkeiten, die ich mir in langen Jahren erarbeitet habe hervorkramen und den Text mit diesen Hilfsmitteln zerlegen und analysieren. Dann erst untersuche ich nach Kriterien wie Dramaturgie und sprachlichem Schliff und schaue, was ich da nachjustieren kann. Doch zuallererst steht immer dieses innere Bild und der Versuch, mich und meinen Text vor dieser Fantasie-Dorfkulisse am Lagerfeuer vorzustellen, um zu sehen, ob mein Text überhaupt eine Chance hat, zu wirken.

LG Merlinor


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Fistandantilus
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Beitrag12.11.2022 12:11

von Fistandantilus
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Thomas, das nenne ich mal Mut zur Lücke! Very Happy

Merlinor, das finde ich ein super Bild! Ich kenne auch eine Schreib"regel" (und weiß auch nicht mehr, wo ich sie gelesen habe): Du darfst als Autor alles, bloß nicht langweilen.

Das ist meine oberste Maxime, alles andere kommt danach.
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Merlinor
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Beitrag12.11.2022 19:35

von Merlinor
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Hallo

Und gerade, beim nochmaligen Überlesen meines Beitrages, sehe ich, dass ich allein bei der Darstellung des Bildes ein paar unnötige Wiederholungen und überflüssige Bekräftigungen eingebaut habe.
Was zeigt, wie wichtig eine Überarbeitung eines Textes nach etwas zeitlichem Abstand ist.
Tja ... Buch

LG Merlinor


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