Warum schreibt ihr?

[Tetz]

[Lakritze]

Danke! Ja, ich versuche gerade, sie an eine Agentur zu bringen, bislang aber ohne Erfolg.

[Tetz]

Dann brauchst du ja keine Testleser mehr ^^
Sonst hätte ich mich mal zur Verfügung gestellt

Hast du bei dem Keil&Keil-Wettbewerb mitgemacht?

[Lakritze]

Wenn das Manuskript weiterhin abgelehnt wird, dann überlege ich mir das vielleicht noch mal, denn dann gibt es offensichtlich noch Verbesserungspotential.

Nee, von dem habe ich gar nichts mitbekommen. Aber ich habe auch seit 2019 daran gearbeitet, das wäre wohl zu lang gewesen.

[Tetz]

Hab dir mal ne PN geschrieben, um den Thread nicht zu überlasten

[simbad]

Warum ich schreibe?

Darüber habe ich nie nachgedacht.
Ja, es ist so was wie ein innerer Zwang ... na ein bisschen. Aber es treibt mich immer wieder dazu.  

Die Protagonisten in einer Geschichte können all die Dinge machen, die ich wohl bis an mein Lebensende nicht mehr werde machen können. Sie sind eine befreite Version meiner selbst, auf die eine oder andere Weise.
Man kann Welten erschaffen und lernt dabei noch ein wenig über die eigene Welt. Es ist beides. Kreativität und Lernen von Neuem.

Ruhm, Ehre und/oder Geld sind mir egal. Ein bisschen Anerkennung wäre toll. Klar, wenn es ein bisschen was auf die Rente drauf gäbe wäre das eine tolle Sache. Aber im Moment ist das nicht nötig und auch nicht mein Ziel.

[zauberdepp]

1.) Weil ich nicht nicht schreiben kann. Mein Verstand zischelt und brodelt beständig vor sich hin, wie eine chemische Substanz, die kurz vor einer exothermen Reaktion steht, so voller Ideen ist er.

2.) Ja, das klingt furchtbar cheesy, aber: Aus Liebe. Zum Beispiel aus Liebe zum Handwerk. Und... Nun, nicht nur. Aber es muss nicht alles ungefiltert im Internet landen.

[MacWrite]

Weil ich nichts anderes wirklich gut kann? Weil die Welt voller unentdeckter Geschichten steckt? Weil ich etwas hinterlassen will, was mich überlebt?

Ja, letzteres wohl am ehesten. Vielleicht ist das ja ein menschliches Grundbedürfnis, das uns alle hier umtreibt …

[Lapidar]

Ehrlich gesagt?- *Lach* Keine Ahnung.
Ich sehe etwas und mir fällt dazu eine Geschichte ein. Früher hab ich die für mich behalten. Heute schreib ich die auf und teile sie.

[lia88]

Ich wusste es lange Zeit nicht, aber habe es inzwischen glaube ich rausgefunden ._.
Ich schreibe für die Botschaft, die in meinen Büchern steckt. Es ist nicht mal ne konkrete Botschaft, aber so ne Art Mix aus Vertrauen und Sehnsucht - das mischt sich bei mir automatisch in die Geschichte. Es geht drum, nicht aufzugeben - dass das Gute stärker ist als das Böse - und dass man okay so ist, wie man ist, auch wenn man nicht 'perfekt' ist.

Seit ich das weiß, denke ich, dass ich am liebsten SP machen würde, damit ich die Message haben kann, die ich haben möchte. Und damit ich die Geschichte eben in diese Richtung basteln kann, da es irgendwie automatisch eh passiert. Ich möchte nicht, dass mir plötzlich was anderes aufgetragen wird, sonst würd ich das nicht schreiben wollen ._.

Ich hab drei Projekte, wenn alle drei Schüsse daneben gehen, lass ichs mit dem Schreiben. Es ist zu aufwändig, um es just for fun zu tun. Verbiegen und anders schreiben, andere Themen, andere Botschaften, oä --- käm für mich trotzdem nicht in Frage.

[charlott.rei]

Ich schreibe, weil ich mit meinen Worten Menschen berühren möchte. Es ist für mich eine absolute Traumvorstellung daran zu denken, dass es irgendwann einen Menschen geben wird, der mein Buch liest und selbst nach dem Lesen noch von meinen Charakteren und Worten träumt. Ich würde einfach gerne von jemandem die Lieblingsautorin sein. Das ist das große Ziel. Ein Traum wäre es natürlich so viele Menschen, wie möglich dazu zu bringen sich in meine Worte zu verlieben aber fürs Erste ist es mein Traum eine Person dazu zu bringen.

[FlinkeTinte]

Ich schreibe, da mich der kreative Schöpfungsprozess fordert und fördert. Das Gestalten und Erleben von Geschichten durch die Augen eigens konstruierter Geschöpfe. Jeden Gedanken, jede Regung nicht nur zu erleben, sondern zu formen.
Wenn darüber hinaus meine Texte den ein oder anderen Leser, deren Alltag vergessen lassen oder gar bereichern, würde mich das mit großem Stolz erfüllen. Ein gedrucktes Exemplar meiner Arbeit in den eigenen Händen, nein, in den Händen meiner Kinder oder gar Enkel? Ein Lebensziel.

[FantasieVoll]

Ich schreibe, weil ich es faszinierend finde, aus meiner Fantasie heraus Geschichten erschaffen zu können, das finde ich noch faszinierender als das Lesen von Geschichten. Und ich schreibe, weil es für mich auch einen therapeutischen Effekt hat und mir hilft, manches aus meinem Leben, das nicht so schön gewesen ist,  besser zu verarbeiten. Und ich schreibe, weil es einfach verdammt guttut und ich hoffe, dass ich irgendwann mal ein Publikum dafür finde.

[ManfredBremer]

weil ich was zu sagen habe das meines Wissens bisher ungesagt ist.

[Gast]

[Ralphie]

[ausgefuchst]

2016 hatte ich mit meinem Buch angefangen, weil ich Urlaub und Zeit hatte und es einfach mal probieren wollte. Meine Älteste liebte lesen (sie lass mit 5 Jahren schon Harry Potter) und dann dachte ich mir, ach schreibst ihr halt was. Die ersten Szenen hatte ich immer wieder umschreiben müssen,  weil sie es zerriss. Sie war eine mega kritische Testleserin
Es landete dann bis Herbst 2022 in der Schublade. Auch weil meine Grosse mittlerweile nicht mehr lebt...
Nun, letzten Herbst dann, hab ich  das Geschriebene auf dem Laptop wiederentdeckt. Es waren erst 50 Seiten. Ich hab sie gelesen und sie haben mir gefallen. Dann war da der Wunsch,  das Buch fertig zu schreiben. Für meine Tochter. Und für die anderen Kinder. Irgendwie fühlte es sich richtig an. Ich hab geschrieben,  um es zu Ende zu bringen.

Und dann stellte ich fest, dass ich schreiben liebte. Ich habe die Jahre davor schon hunderte Blogartikel und rund 20 Fachartikel in Zeitschriften veröffentlicht - Ziel war, entweder Aufmerksamkeit für Projekte zu generieren oder wissenschaftliche Erkenntnisse zu publizieren. Aber ich hab mir nie Gedanken darüber gemacht,  dass das Schreiben an sich der Grund sein könnte. Bis ich es spürte.

Das Buch ist jetzt fertig. Bis Ende des Monats habe ich das Exposé fertig und dann wage ich es, an Agenturen heranzutreten.

Während des Schreibens habe ich auf jeden Fall erkannt,  dass es das Schreiben an sich ist, was ich liebe. Und ich kann mir gut vorstellen, dass ein weiteres Jugendbuch entsteht. Wann, steht in den Sternen, da ich gerade mit der Diss und einer grossen Forschung anfange.
Aber die Ideen sprudeln weiter. Und ich notiere einfach alles. Die Zeit wird kommen, ein neues Projekt zu beginnen 😍
Was aus dem aktuellen Buch wird? Mal sehen. Es sit aber auch nicht ganz so wichtig,  denn es ist geschrieben!

[schollek]

Ich schreibe, weil ich diesen Roman jetzt schreiben muss. Weil nur ich ihn schreiben kann. Inhaltlich verwandt mit Herbstmilch, erzählt er auf autobiografische Weise die Geschichte meines Heimatdorfes. Beginnend mit meinem Urgroßvater, der nur mit viel Glück den 1. Weltkrieg überlebt, eine Frau heiratet, deren Vater bei einer Blinddarmoperation auf dem Küchentisch verstarb und die, selbst herzkrank, mit ihrer Mutter allein den Hof bewirtschaften muss. In der Nazizeit wird er Bürgermeister. Seine Tochter wird von einem deutschen entflohenen Kriegsgefangenen geschwängert, muss diesen heiraten und zerstört damit völlig die Zukunftspläne ihres Vaters, der nur eine/n Nachkommen haben durfte, um durch eine arrangierte Heirat die Hofgröße zu verdoppeln. In diesem Spannungsfeld entwickelt sich tödlicher Hass, der die Familie zu zerreißen und den Neuankömmling an den Rand des Selbstmords bringt.
Nur ich kann ihn schreiben, weil ich die Interna kenne und als einer der ganz wenigen Studierten des Dorfes dazu überhaupt in der Lage bin. Mag daraus werden was will, ich muss es tun.

[Loopius]

'Loopius schrieb, seit er schreibe konnte. In seinem Kopf gab es so viele Bilder, die er nur durch Text mitteilen konnte. Künstlerisch, im Sinne von Malen, oder gar Filme drehen, konnte er wahrlich nicht.
Außerdem gab es da noch dieses eine Bild, diesen Wunsch, dass er einmal in seinem Leben, ein eigenes Werk veröffentlichen würde.'

[AmandaLovedale]

Ich schreibe, damit Ruhe in meinem Kopf herrscht!

Nach der ersten langen Geschichte, die biographische Anteile hat, haben Figuren in meinem Kopf angefangen, um Aufmerksamkeit zu bitten. Na ja, wenn sie mal bitten würden! In jeder freien Minute - egal, ob ich gerade Musik höre, putze oder versuche zu schlafen - reden sie auf mich ein. Sie erzählen mir Bruchstücke von ihren Geschichten, zeigen mir einzelne Szenen, übermitteln mir ein bestimmtes Gefühl. Und wenn ich versuche es zu ignorieren, wird es nur schlimmer. Erst wenn ich die gesamte Geschichte kenne, gibt der Charaktere Ruhe. Aber die ganze Geschichte erfahre ich erst während des Schreibens ...

Also schreibe ich und höre zu. Erfahre den Grund für die Gefühle, den Rahmen um die Bruchstücke.

Es ist ein bisschen wie es in Filmen über Geister dargestellt wird: der Geist hat noch eine Aufgabe zu erfüllen, bevor er die Welt ganz verlassen kann. Und offenbar muss ich erst das Wort 'Ende' unter die Geschichte der Charaktere schreiben, damit sie endlich Ruhe finden ... Beziehungsweise ich! Denn erst dann herrscht Ruhe in meinem Kopf.

Bis der nächste Geist mich als sein Medium auswählt 😉

Man könnte also sagen, ich schreibe nicht aus Spaß sondern aus Notwehr! 😄

[Gast]

Für mich sind es drei Aspekte:
1. Wer beruflich viel schreibt, schreibt gelegentlich auch in seiner Freizeit weiter. Dann locken die Freiheit der eigenen Themenwahl und die Unabhängigkeit von der Meinungen anderer. Davon muss man dann weder reich werden noch berühmt.
2. Schreiben hat nach meiner Einschätzung und im Unterschied zum Reden viel mit Verbindlichkeit zu tun und mit Mut, zum Geschriebenen auch zu stehen.
3. Wer schreibt ist Überzeugungstäter.

[matthias38]

Zur Bereicherung anderer und meiner eigenen Bereicherung. Wenn ich Leser und Leserinnen in eine Welt führen kann, die sie nicht kennen, ist das toll. Und beim Schreiben lerne ich viel über mich selbst.