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Verschiedene Typografie- und Grammatikfragen

 
 
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Golovin
Leseratte
G


Beiträge: 109



G
Beitrag24.10.2022 17:49

von Golovin
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Aber ist es dann bei einer Metaphorik wie "Vorhang gefallen" auch "wäre"? Er ist ja nicht gefallen in der Realität, im Geiste ist es aber möglich.
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Araragi
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Beitrag24.10.2022 17:51

von Araragi
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Nochmal zu den Anführungszeichen, hab gerade mal gegoogelt, vielleicht hilft das ja: https://www.pcmag.com/how-to/remap-your-keyboard
Wenn ich das richtig verstehe (ohne es testen zu können, weil ich kein Windows habe), bringt auch Windows schon Bordmittel mit, sich oft gebrauchte Sonderzeichen auf Tastenkombinationen legen zu können – auf Systemebene und nicht nur in Word.


Das ist sehr nett gemeint, aber ich wollte vor einigen Monaten meine Leertaste mit der rechten Shift-Taste vertauschen, das lag daran weil sich die Leertaste aus irgendeinem Grund doppelt aktiviert hat sobald ich sie gedrückt habe, und habe für diese Aktion sage und schreibe ganze vier Stunden gebraucht. Es gab mehrere Tutorials und viele haben nicht gestimmt. Und ich weiß schon gar nicht mehr wie ich das Problem gelöst habe, aber seit dem denke ich mir "nie wieder".


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Minerva
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Beitrag24.10.2022 18:12

von Minerva
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Vorab will ich noch mal anmerken, dass ich die Zusammenlegung der Threads hier unglücklich finde, weil hier mehrere Themen parallel stattfinden.

Golovin hat Folgendes geschrieben:
Aber ist es dann bei einer Metaphorik wie "Vorhang gefallen" auch "wäre"? Er ist ja nicht gefallen in der Realität, im Geiste ist es aber möglich.


Du meinst das:
Zitat:
Als sei/wäre ein Vorhang gefallen, dämpft seine Stimme mein Zittern.


Deswegen empfehle ich beide Gegenproben.

Die WÄRE-Probe
: Ist der Vorhang denn tatsächlich gefallen? Nee, isser nicht, deswegen nehmen wir Konjunktiv 2.
Unabhängig davon, ob er es könnte oder nicht. Die Frage ist, ob es so ist oder nicht.

Das gilt auch für Zukunftsgedanken. Die können theoretisch eintreffen.
In Zukunft wäre alles viel besser!
Vielleicht wird das so, aber jetzt ist es nicht so.

Wenn du mit Suchen/Ersetzen wäre und sei im Manuskript suchen würdest, guckst du auf den jeweiligen Satz und denkst dann: Is aber nicht so. Ausgangspunkt: Der Punkt an dem die Überlegung stattfindet.

Wenn dich das verunsichert, hole die zweite Probe mit SEI hervor:
Werden hier Annahmen/Gedanken/etwas Gesagtes indirekt wiedergegeben?
Nein.

Also:
Als wäre ein Vorhang gefallen, dämpft seine Stimme mein Zittern.


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Ralphie
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Beitrag24.10.2022 18:24

von Ralphie
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Das hast du toll erklärt, Minerva.

 Daumen hoch
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Arawn
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Beiträge: 433



Beitrag24.10.2022 18:40

von Arawn
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
und für die französischen Gänsefüßchen braucht man nur eine Tastenkombination belegen.

Eine Tastenkombination zu belegen und sie sich zu merken, ist nur unwesentlich weniger aufwendig, als sich einfach die schon bestehenden Tastenkombinationen zu merken. Die funktionieren nicht nur auf dem eigenen, sondern auch auf anderen Rechnern.

Unter Windows:

› Alt + 0155
‹ Alt + 0139
» Alt + 0187
« Alt + 0171

(Alt-Taste gedrückt halten und Ziffernfolge eingeben.)
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Minerva
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Beitrag24.10.2022 18:44
Re: "Als sei" oder "als wäre"? - und eine andere Kleinigkeit
von Minerva
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

1. Möchte der Sprecher (oder Erzähler) bei der Wiedergabe indirekter Rede explizit darauf hinweisen, dass das Gesagte nicht der Wahrheit entspricht (oder zumindest nach Meinung des Sprechers/Erzählers nicht), kann man statt Konjunktiv I auch Konjunktiv II verwenden, um genau das auszudrücken. Beispiel: "Linda konnte es auf der Party mal wieder nicht lassen, alle Gäste darauf hinzuweisen, dass die Erde eine Scheibe wäre."  

2. Analog: Hält der Sprecher/Erzähler das Wiedergegebene für eine unumstößliche Tatsache und möchte das explizit verdeutlichen, kann in der indirekten Rede auch Indikativ statt Konjunktiv (z.B. "ist" statt "sei") verwendet werden. Beispiel: "Völlig zu Recht monierte Franz, dass Putin ein Tyrann ist."

Auf diese Weise kann man also Zustimmung und Distanzierung zum Wiedergegebenen ausdrücken. Grammatikalisch ist das vollkommen akzeptabel. (Weiß ich aber auch erst, seit ich "Deutsch als Fremdsprache" unterrichte.)


So, lieber Veith, das trifft sich ja gut, dass du DaF-Lehrer bist. Vielleicht kannst du mir helfen, das Konjunktiv-2-wäre-sei-Dings endlich ganz zu verstehen ...

Erst mal Danke für die Hinweise. Hier wollte ich fragen, ob das nicht auch daran liegt, weil es sich um Dialogtext handelt?

Barbara sagte zu Bärbel:
"Linda konnte es auf der Party mal wieder nicht lassen, alle Gäste darauf hinzuweisen, dass die Erde eine Scheibe wäre."


Weswegen in diesem Fall sowieso ein bisschen Freiheit der natürlichen Rede gilt?

Und bei einer Erzählstimme eines ICH-Erzählers:

Gestern Abend war ich unterwegs gewesen. Auf dieser Party von Frank. Und Linda, die Hohlfritte konnte es mal wieder nicht lassen, alle darauf hinzuweisen, dass die Erde eine Scheibe wäre.

Gilt das denn auch für einen personalen oder auktorialen Erzähler? Macht nicht letzterer einen Fehler, weil sich so ein Erzähler vielleicht nicht so disanziert vom Inhalt wie ein involvierter Ich-Erzähler??? Und wo steht da der personale?

So, und hier noch meine Masterhirnknotenfrage an dich:

Erlebte Rede, personaler Erzähler - was ist richtig, vor allem warum:

a) Nicht, dass Lena noch dachte, er wäre unfähig, das Problem zu lösen.

oder b) Nicht, dass Lena noch dachte, er sei unfähig, das Problem zu lösen.


Zählt hier der Konjunktiv II, weil die Vorstellung/Gedanke in dieser erlebten Rede, Lena könnte das denken, irreal ist? (WÄRE)

Oder zählt der Gedanke, den Lena haben könnte? Also Wiedergabe von (wenn auch irrealen) Gedanken. (SEI)

Oder zählt es als Gedanke/Annahme, weil das hier ein Gedanke aus der erlebten Rede ist? (SEI)

Spielt die Tatsache oder gar die Überzeugung, ob der Erzähler unfähig ist dabei eine Rolle (also die Wahrheit oder nicht?). Spielt es eine Rolle, ob er fähig ist, aber denkt er sei es nicht oder umgekehrt?
------------------
Sorry, wenn meine Fragen zu verwirrend sind, ich bekomme es nicht zusammen und mache es immer komplizierter sad

Vielen Dank schon mal!!!

Zur weiteren Verwirrung will ich noch ergänzen, dass man auch wegen Uneindeutigkeiten manchmal den Konjunktiv 2 nimmt, obwohl das andere richtig wäre. Mr. Green

(1)Sie sagten, sie haben Pech gehabt.

Einzahl zur Probe, Eindeutigkeit liegt hier vor:

(2)Sie sagten, sie habe Pech gehabt.

Mit der korrekten Form in der Mehrzahl (1) wäre man verwirrt, weil man nicht weiß, auf welches "sie" sich bezogen wird, deswegen schmeißen wir da schnell Konjunktiv  II rein:
(3)Sie sagten, sie hätten Pech gehabt.

Und in dem Fall ist der falsche Konjunktiv II hier (3) richtig, denn bitteschön, es gibt ja wohl keine Regeln in der deutschen Sprache, ohne Ausnahmen!


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V.K.B.
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Beitrag24.10.2022 18:47

von V.K.B.
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Arawn hat Folgendes geschrieben:
(Alt-Taste gedrückt halten und Ziffernfolge eingeben.)
Das ist aber nun doch keine praktische Lösung beim Schreiben. Wie lange dauert das denn jedes Mal, das haut einen doch völlig aus dem Flow, wenn man z.B. lebendige Dialoge schreiben will. Da ist man mit AltGr-x und y (+Shift für die einfachen Anführungszeichen) doch echt besser bedient.

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V.K.B.
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Beitrag24.10.2022 19:02
Re: "Als sei" oder "als wäre"? - und eine andere Kleinigkeit
von V.K.B.
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Minerva hat Folgendes geschrieben:
Barbara sagte zu Bärbel:
"Linda konnte es auf der Party mal wieder nicht lassen, alle Gäste darauf hinzuweisen, dass die Erde eine Scheibe wäre."
Subtext wäre dann: Barbara möchte Bärbel gegenüber explizit klarstellen, dass sie Linda auf keinen Fall zustimmt.

Zitat:
Gilt das denn auch für einen personalen oder auktorialen Erzähler? Macht nicht letzterer einen Fehler, weil sich so ein Erzähler vielleicht nicht so disanziert vom Inhalt wie ein involvierter Ich-Erzähler??? Und wo steht da der personale?
Hängt davon ab, wie nahe du an den Figuren bist. Ein neutraler Erzähler sollte auch neutral bei Konjunktiv I bleiben. Steigt der Erzähler bei jemandem in den Kopf (Deep-PoV zum Beispiel), sollte er sich der Meinung der Figur anpassen.

Zitat:
Spielt es eine Rolle, ob er fähig ist, aber denkt er sei es nicht oder umgekehrt?
Genau das. Meint der Erzähler, er könne das Problem lösen, würde er "wäre" verwenden. Ist er sicher, dass er es nicht kann, könnte er sogar etwas sagen wie: "Nicht, dass Lena noch bemerkte, dass die Lösung des Problems weit außerhalb seiner Kompetenzen lag." (also Indikativ für Zustimmung)

Zitat:
Oder zählt der Gedanke, den Lena haben könnte?
Nein. Es zählt der Gedanke des Erzählers, der Lenas Gedanken wiedergibt.

Hilft das weiter?

Zitat:
So, lieber Veith, das trifft sich ja gut, dass du DaF-Lehrer bist.
PS: Offizieller DaF-Lehrer bin ich übrigens nicht, habe das Fach also nicht studiert. Ich bin nur freiberuflicher Dozent, der sich selbst diesbezüglich weitergebildet hat, um bei der Flüchtlingskrise vor ein paar Jahren Deutschkurse übernehmen zu können.

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Minerva
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Beitrag24.10.2022 19:10

von Minerva
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Vielen Dank Veith. Zu 95% habe ich es geschnallt.
Danke für die Erläuterung zum Erzähler!


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Arawn
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Beiträge: 433



Beitrag01.11.2022 02:48

von Arawn
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Wie lange dauert das denn jedes Mal, das haut einen doch völlig aus dem Flow, wenn man z.B. lebendige Dialoge schreiben will.

Zugegeben, besonders komfortabel ist es nicht.

Es gibt ein Tool, mit dem man recht bequem Sonderzeichen eingeben kann: Ergonis Popchar. Gibt es für Mac und PC.

Im Deutschen werden die Anführungszeichen nach dem Schema ›9(9) unten 6(6) oben‹ und der Apostroph nach dem Schema ›9 oben‹ gesetzt. (6 und 9 wegen der Form der Zeichen in vielen serifenhaltigen Schriften.) Man könnte also auch die Ziffern verwenden und später dokumentweit per Befehl ›Search and Replace‹ ersetzen, wenn die Software keine Funktion anbietet, um die Ersatzzeichen ›"‹ und ›'‹ zu ersetzen. Allerdings ersetzt der Apostroph manchmal auch Buchstaben am Anfang von Wörtern.
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Ribanna
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Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag01.11.2022 10:03

von Ribanna
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Arawn hat Folgendes geschrieben:
V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Wie lange dauert das denn jedes Mal, das haut einen doch völlig aus dem Flow, wenn man z.B. lebendige Dialoge schreiben will.

Zugegeben, besonders komfortabel ist es nicht.

Es gibt ein Tool, mit dem man recht bequem Sonderzeichen eingeben kann: Ergonis Popchar. Gibt es für Mac und PC.

Im Deutschen werden die Anführungszeichen nach dem Schema ›9(9) unten 6(6) oben‹ und der Apostroph nach dem Schema ›9 oben‹ gesetzt. (6 und 9 wegen der Form der Zeichen in vielen serifenhaltigen Schriften.) Man könnte also auch die Ziffern verwenden und später dokumentweit per Befehl ›Search and Replace‹ ersetzen, wenn die Software keine Funktion anbietet, um die Ersatzzeichen ›"‹ und ›'‹ zu ersetzen. Allerdings ersetzt der Apostroph manchmal auch Buchstaben am Anfang von Wörtern.


Also, bei Libre Office und wenn ich mich richtig erinnere auch bei Word kann man bei den Einstellungen der Autokorrektur typografische Anführungszeichen durch Guillemets ersetzen lassen. Oder ähnliche Anpassungen vornehmen.


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Ralphie
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Beitrag01.11.2022 10:11

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Bei Word ist diese Funktion vorinstalliert.
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Arawn
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Beiträge: 433



Beitrag01.11.2022 14:19

von Arawn
Antworten mit Zitat

Ribanna hat Folgendes geschrieben:
Also, bei Libre Office und wenn ich mich richtig erinnere auch bei Word kann man bei den Einstellungen der Autokorrektur typografische Anführungszeichen durch Guillemets ersetzen lassen.

Das Zeichen ›'‹ dient aber auch als Ersatz für den Apostroph ›’‹ (9). LibreOffice ersetzt den falschen Apostroph ›'‹ durch ›‘‹ (6). Die Ähnlichkeit mit den Ziffern ›9‹ bzw. ›6‹ lässt sich nicht bei allen Schriften nachvollziehen.

Edit 1: Kann sein, dass de3r Fehler in aktuellen Versionen von LibreOffice behoben ist. Ich hab hier noch Version 5.4.5.1.
Edit 1 Ende.

Edit 2: Ich hab eben Libre Office 7.3.6 installiert. Das Programm ersetzt den Schreibmaschinen-Apostroph nicht immer durch den typografisch richtigen Apostroph, sondern manchmal durch ein eröffnendes/schließendes einfaches Anführungszeichen.
Edit 2 Ende.

Außerdem kann es vorkommen, dass mit Anführungszeichen ausgezeichnete Textstellen verschachtelt sind. D. h. prinzipiell kann man auch im selben Text ›deutsche‹ und französische, die doppelten und die einfachen Anführungszeichen verwenden, sofern man dabei konsequent ist.

LibreOffice ist aber aus einem anderen Grund sehr empfehlenswert: Es nutzt nämlich die Text-Engine ›HarfBuzz‹. Das ist dieselbe Engine, die auch Firefox nutzt. Damit versteht LibreOffice sämtliche OpenType-Features von Fonts, u. z. selbst Features, die gar nicht registriert sind.

Wenn ihr im Schriftmenü eine Schrift auswählt, die z. B. echte Kapitälchen enthält, auf die mittels eines OpenType-Features (smcp [small capitals] bzw. c2sc [capitals to small capitals]) zugegriffen werden kann, dann könnt ihr in das Feld mit der ausgewählten Schrift hinter den Namen der Schrift einfach einen Doppelpunkt gefolgt von dem Namen des Features schreiben, also z. B. ›Constantia:smcp‹ oder ›Constantia:smcp&c2sc‹.
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RaiBruHerte
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 305
Wohnort: Rheinf


Beitrag16.06.2023 12:48
sind Guillemets überambitioniert ?
von RaiBruHerte
Antworten mit Zitat

Das schreibt in einem anderen Forum ein Redakteur.
https://www.literaturcafe.de/anfuehrungszeichen-korrekte-zeichensetzung-bei-woertlicher-rede/
Hintergrund: Ein hier empfohlener Lektor schlägt diese sogar vor.
Nun stieß ich auf die Aussage
Zitat aus o.a. Link: "Schickt man sein Manuskript z. B. im Normseitenformat an einen Verlag, so sollte man jedoch die Gänsefüßchen-Variante der Anführungszeichen verwenden. Chevrons könnten auf den Verlag zu überambitioniert wirken."

Ich will gerade meine Texte überarbeiten und würde gerne die richtige
Darstellung der direkten Rede verwenden. Nun bin ich verwirrt.
Lesefluss und Eleganz sprechen für die Französischen. Von den Schweizern und Chevrons will ich gar nicht reden.
Was macht ihr?
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Bananenfischin
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Beitrag16.06.2023 13:44

von Bananenfischin
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Ich reiche auch heute noch meine Manuskripte mit Gänsefüßchen ein, weil ich nach wie vor schlicht in Word schreibe und es so am einfachsten ist. Eleganz ist mir in der Manuskriptfassung auch absolut unwichtig. Der Verlag ändert dann später in Chevrons.
Die Aussage "Chevrons könnten auf den Verlag zu überambitioniert wirken" finde ich aber ziemlich uff, ich würde eher denken, das ist Verlagen ziemlich egal, vor allem wenn der Rest stimmt.
Auf jeden Fall ist es so, dass im Deutschen Guillemets neben den deutschen Anführungszeichen ebenfalls zulässige Anführungszeichen sind, wobei die Gänsefüßchen eher der Hand- und Maschinenschrift zugeordnet sind und die Guillemets dem Buchdruck.


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Maunzilla
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Beiträge: 2821



Beitrag16.06.2023 16:48

von Maunzilla
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Es ist im Prinzip egal, welche Formatierung ihr verwendet, da der Buchsatz später gemacht wird und jeder Verlag seine eigene Formatierung hat, die er bevorzugt. Wichtig ist nur, daß ihr einheitliche Typographie verwendet und auf unnötige optische Spielereien und Verzierungen verzichtet. Alles andere ist später nur eine Frage von Suchen & Ersetzen.

Ich verwende die Anführungsstriche nach deutscher Manier in allen meinen Manuskripten, und ändere sie erst später für die Druckfassung ab. (Genauer gesagt verwende ich unterschiedliche Formatierungen für die verschiedenen Reihen in meinem Verlag.)

Das mit dem "überambitioniert" scheint mir ein klassisches Beispiel für German Angst zu sein. Nur nichts verkehrt zu machen, nur nicht anecken, bloß aufpassen, daß der andere nichts falsches über mich denken könnte...
Ich finde, man kann es mit dem Duckmäusertum auch übertreiben. Wenn ich im Verkehr mit anderen solche Angst habe, daß jemandem meine Nase nicht gefallen könnte, daß ich den Job nicht bekomme, weil meine Krawatte die falsche Farbe hat, daß ich eine schlechte Bewertung bekomme, weil ich mit dem falschen Kugelschreiber geschrieben habe, daß ich eine schlechte Note bekomme, weil ich den Namen links statt rechts aufs Blatt geschrieben habe... usw. dann sollte ich mir professionelle Hilfe suchen. Ich finde, das ist keine gesunde Einstellung. Wenn jemand mein Manuskript nicht kaufte, weil ich die falschen Gänsefüßchen verwendet hätte, dann wäre ich froh und dankte Gott auf Knien dafür, nicht mit solchen Leuten zu tun haben zu müssen. Rolling Eyes


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"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
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