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Schamanismus oder Literaturkritik?


 
 
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Christof Lais Sperl
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Beitrag03.10.2022 11:19
Schamanismus oder Literaturkritik?
von Christof Lais Sperl
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Liebe KollegInnen, einmal ein garantiert fantasyfreier Essay, zu dem ich gern ein wenig Feedback hätte. Klar, der SPIEGEL hat das gelesen, aber nicht kommentiert. Was meint ihr?
*****

Schamanismus oder Literaturkritik? – eine Replik auf Samira El Ouassil in SPON 25.8.2022


Die Schauspielerin, Musikerin und Autorin Samira El Ouassil beschreibt auf Spiegel Online eine der allseits wütend geführten Debatten, die uns mittlerweile im wöchentlichen Rhythmus ereilen. Es geht einmal wieder um die Frage, was gezeigt werden kann. Zu den heißesten Breaking News wird die jüngst beschlossene Rücknahme eines neuen Winnetou-Filmbuches seitens des Ravensburger Verlages - und die Mechanismen der öffentlichen Auseinandersetzung. Samira El Ouassil beruft sich zur Untermauerung ihrer berechtigten Kritik an den Verfechtern des Karl May (und deren mehr als dürftigen Argumenten) unter anderem auf das Auftreten fachlich ebenso vernachlässigbarer aber dafür umso lautstärkerer Figuren, die meines Wissens zur Literaturwissenschaft glücklicherweise bisher nur wenig beigetragen haben. Deshalb erstmal langsam. In solcher Gemengelage gilt Vorsicht bekanntlich als Mutter aller Porzellankisten: Es ist immer gut, auf hohem Niveau zu debattieren, doch dazu brauchen wir erst einmal die richtigen Leute. Vom notorischen Dauertwitterer Sigmar Gabriel, so El Ouassil, sei außer einer plötzlichen Verteidigung des Winnetou seit zweieinhalb Wochen gar nichts zu hören gewesen, sogar der zweifelhafte Kemmerich (der mit Blumenstrauß auf Landtagsparkett) und seine unaussprechliche Parteifreundin Leutheusser-Schnarrenberger werden als Partisanen der wahrlich amateurhaften Ravensburger-Missbilligung und Repräsentanten des „Trotzstolzes“ frisch getauft aus dem Hut gezaubert. Doch die haben doch nur darauf gewartet, hier einen neuen Trigger zu erkennen, und gleich mal wieder eifrig losdreschen zu können. Sie erfüllen dahingehend also alle zeitgemäßen Erwartungen des Sloterdijkschen Empörungskollektivs. Erholungssuchende und Kenner der angespannten Nachrichtenlage werden über die Sommerpause des ehemaligen Politikers nicht ganz unglücklich gewesen sein; dass nun ausgerechnet ebendieser Gabriel zum Thema Winnetou aus der Kuckucksuhr der Meinungen springt, dient Samira El Ouassil zur Diskreditierung der gesamten kritischen Diskussion zur Verlagspolitik. Ravensburger selbst teilt mit, die Entscheidung sei der Chefetage nicht leicht gefallen. Zwei Meinungsblöcke stünden sich in der Redaktion gegenüber. Auch ich sehe die Entscheidung kritisch, will mich mit empörten Selbstdarstellern wie Gabriel allerdings ganz und gar nicht gern gemein machen.

Dies ist kein guter, sondern ein eher unbelesener und amateurhafter Einstieg in die Debatte, zumal in der Folge auch wirkliche Experten wie Johannes Franzen und Jürgen Zimmerer sowie der Verband der in Deutschland lebenden Native Americans zu Worte kommen. Doch auch diese rudimentäre, lückenhafte und eher zufällige  Zusammenstellung wirkt leider recht missglückt. Franzen missfällt die altertümliche Sprache des Karl May, als ob wir es als Leser*innen von Belletristik, und darum handelt es sich doch,  nicht dauerhaft mit Artefakten aus der Vergangenheit zu tun hätten. Wer mit Klassikern und sprachlichem Wandel aber nichts anfangen kann, ist im Umgang mit Texten summa summarum fehl am Platz. Das Kolorit der Zeit kann zur Analyse des Öfteren auch hilfreich sein. Immerhin gelingt Franzen eine eindrucksvolle Schilderung der ritualisierten und gut geölten bundesdeutschen Diskussionsmechanismen, sobald der schnelle Vorwurf der Cancel Culture droht. Er beschreibt die intellektuell schwachen und gefühligen  Diskussionsbeiträge von Gabriel und Kemmerich analog zu El Ouassil, doch was sollen wir damit anfangen, wenn substanziell und wissenschaftlich unter dem Strich kaum etwas zustande kommt? Wir wären dann nur so weit gelangt zu wissen, dass nur Laien einen Karl May heute noch zu verteidigen bereit seien. Das ist entschieden zu wenig.

Noch viel schlimmer wird es bei Jürgen Zimmerer, den El Ouassil ebenfalls als Zeugen benennt: Zur Aussage, ein Kind verstünde die Sprache von 1912 nicht, kann man stehen wir man will, solche Texte könnten durchaus modernisiert werden, wie es am Beispiel von Astrid Lindgren bereits ziemlich griffig vorgemacht wurde. Allein, eine bloße Jahreszahl taugt nicht zur Textkritik. Doch wenn Zimmerer den Schriftsteller May ganz nach der Manier des berüchtigten Godwin’s Law unvermittelt zum Vorwurf macht, auch Hitler und Himmler hätten ihn schließlich so geliebt, wird Korrelation mit Kausalität verwechselt. Der informierte Mensch weiß, dass Hitler Kinder, Hunde, Kuchen, Amphetamine liebte - und Vegetarier war, es käme mir nun aber gar nicht in den Sinn, nur deshalb den Umgang mit kleinen Menschen zu meiden, nach Jahren wieder Fleisch zu konsumieren, Katzen zu bevorzugen, auf süßes Gebäck zu verzichten, oder den eigenen Umgang mit legalen Genussmitteln zu überdenken. Wenn jemand aus einer ungeliebten Ecke Spaghetti mag, werde ich ihnen selbst doch deshalb nicht gleich abschwören. Da kann der Mensch ganz unbekümmert und frei sein.

Die Vereinigung der Native Americans in Deutschland schließlich (die entsprechende Website der NAAoG war vorübergehend nicht erreichbar) hebt ab auf die Verwendung holzschnittartiger Paradebeispiele aus dem Schatz der indigenen Sprachen Amerikas, von denen es dutzende Sprachfamilien und Hunderte Idiome gibt. Aus der Algonkin-Sprache nutzt May beispielsweise das Wort sqaw („Ehefrau“) dessen Etymologie aus der Bedeutung „Vagina“ sprachwissenschaftlich nicht belegt, wohl aber eine als rassistisch anzunehmende Bezeichnung im Sinn einer Ehefrau eines Weißen darstellen könnte. Das ist nach Stand der Dinge alles umstritten. Die durchschnittlichen Konsumenten von Literatur werden sich mit indigenen Sprachen kaum auskennen. Die entsprechend dünne Argumentation lässt an so etwas wie Heilpraktiker der Linguistik denken: Ich weiß nicht viel, rede aber gern darüber. Solche Laiendarstellung wird somit flugs zur behelfsmäßigen Geste. Auch die NAAoG begrüßt selbstverständlich die Rücknahme des Winnetou-Buches, allerdings werden auch hier nur solch dürftige Belege zur Untermauerung der Kritik aufgeführt, wie wir sie gerade besprochen haben.


Nun aber zur eigentlichen Hauptfigur. May war mehr als ein seichter Schnulzromantiker. Seine Textstrukturen sind vielschichtig und differenziert lesbar. Es verstecken sich geheime Botschaften darin. Begeben wir uns daher auf ein Gabrielfernes Anspruchsniveau, welches einer klugen Debatte und einem wissenschaftlichen Umgang mit Literatur gerecht wird: Einer der bedeutendsten deutschsprachigen Übersetzer und Schriftsteller der Nachkriegszeit, Arno Schmidt, der qualitativ in der gleichen Liga wie Clarice Lispector, Djuna Barnes oder James Joyce anzusiedeln ist, beschrieb in seinen Arbeiten zu May verschlüsselte Tiefenstrukturen, die jeder Annahme literarischer Seichtigkeit Hohn sprechen. Eine detaillierte Diskussion dieser Schmidtschen Entdeckungen führte hier allerdings zu weit.  

Sicherlich, May war Rassist. Keine Frage. Der Belege gibt es leider viele. Das muss deutlich angesprochen werden. Gerade deshalb dürfen wir uns auch nicht voreinig mit dem gefühligen Tunnelblick Kemmerichs oder Gabriels gemein machen. Doch, das ist zur Einordnung wichtig,  wir reden hier vor allem über Belletristik. May hat keine historischen Abhandlungen geschrieben. Und gerade deshalb bietet es sich an, alle Problemzonen, auch die mit der squaw, mit Fußnoten zu versehen, oder die Texte in Begleitbänden handwerklich sauber einzuordnen. Aus der Schulzeit sind uns allen die Reclam-Literaturschlüssel noch sattsam bekannt. Nur wenige die die Entscheidung des Ravensburger Verlages anprangern träumen davon, ihren Kindern, wie El Ouassil befürchtet, heimlich Pippi Langstrumpf mit dem steindummen N-Wort vorzulesen. Die meisten werden und können dem Kind Erklärungen liefern. Ich plädiere für eine professionelle und zugleich entspannte Debatte. Immerhin ist Winnetou der Held. Was will man mehr? Auch beim Klassiker Tom Sawyer und Huckleberry Finn von Twain könnte man die Zeilen zu Injun Joe und dem Charakter des Jim mit ein paar Fußnoten einordnen, um auf eine vielleicht zukünftig heraufziehende Diskussion zu verweisen.

Zuletzt sei noch ein kleiner Whataboutism gestattet: Mit welcher Legitimation pilgert das Bildungsbürgertum eigentlich, von Kritik dabei gänzlich verschont, zu Musikfesten, deren Arien von schlimmsten Antisemiten komponiert worden sind? Und warum streamen wir, von ebensolch donnerndem Schweigen begleitet, Bands ganz oben in die teutonischen Charts,  die ihre Videos von Riefenstahl-Filmchen untermalen lassen? Ich muss wohl einmal Jan Faktors Trottel befragen. Der weiß da was.



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HansGlogger
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Beitrag03.10.2022 18:48

von HansGlogger
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Den Artikel von Samira El Ouassil in SPON 25.8.2022  hättest Du verlinken können. Ich habe ihn auch so gefunden und es nicht geschafft ihn ganz zu Ende zu lesen (Ich las auch das O zuerst als Q). Ein Los, das er mit anderen SPON-Kommentaren teilt. Aber nun verstehe ich Dich besser.

Ich habe aber immer noch Schwierigkeiten zu verstehen, welchen Standpunkt Du nun vertrittst. Die Entscheidung des Ravensburger Verlag scheint Dir zu missfallen, die Kritik daran auch.

Zitat:
Auch ich sehe die Entscheidung kritisch, will mich mit empörten Selbstdarstellern wie Gabriel allerdings ganz und gar nicht gern gemein machen.


Du beklagst das fehlende Niveau der Diskussion und bringst Sätze wie

Zitat:
Sicherlich, May war Rassist. Keine Frage. Der Belege gibt es leider viele.


Dann bringe Belege im Text, wenigstens einen. Und lege dar, ob Du May als Rassist nach heutigen, die veröffentlichte Meinung dominierenden Kriterien siehst oder meinst, dass er auch im Vergleich zu seinen Zeitgenossen deutlich mehr "Rassismus" (was immer man darunter verstehen mag) an den Tag legte.


Dazu ist der Beitrag voll von Anspielungen und Seitenhieben, die die Belesenheit des Autors demonstrieren sollen.
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Christof Lais Sperl
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Beitrag03.10.2022 19:03
Überlegenswert
von Christof Lais Sperl
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Guter Kommentar! Gibt zu bedenken. Allerdings ist ja das Belesene auch eine Art Schwert! Danke! Gruß CLS

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kioto
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Beitrag03.10.2022 19:44

von kioto
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Hallo Christof Lais Sperl,

Ich unterstütze den Post von HansGlogger. May war bestimmt kein Rassist

Es wird versucht, die ganze Debatte auf hohem Niveau zu führen, mit Menschen, die das verstehen und entsprechenden Hintergrund haben. Du versuchst ja ebenfalls, durch Eloquenz darzustellen, dass du dazu gehörst und die Debatte führen darfst. Und die heutigen Maßstäbe werden an Menschen und Sachverhalte der Vergangenheit angelegt.
Ich halte vieles davon verfehlt. Einige besonders eifrige Vertreter betreiben, entschuldigt, moralische Selbstbefriedigung.
Es fehlen häufig sachliche Argumentationen und vor allem fehlt die Diskussion mit den Betroffenen. Wurden Vertreter der nordamerikanischen Indigenen befragt, ob sie sich durch Karl May beleidigt fühlen. Wer auf Haiti fühlt sich beleidigt, wenn ein Weißer Dreadlocks hat?
Fühle ich mich beleidigt, weil der neben mir in der Business Class sitzende Japaner den selben Business Outfit trägt wie ich und keinen Kimono, inklusive Schuhe im gleichen Muster, nur die Krawatte ist unterschiedlich. Oder Japanerinnen zu Weihnachten mir roten Zipfelmützen rumlaufen oder ich in Osaka im "Hochleben" von Japaner*innen mit Dirndl oder Lederhose bedient wurde. Ach ja, Weißwurscht gab es da auch.

Nein!!!

Karl May hat ein idealisiertes und deshalb natürlich falsches Bild der Indianer gezeichnet. Wer wissen will, wie es wirklich war, liest Maximilian von der Wied oder Alexander von Humboldt oder Georg Forster oder andere Reisebeschreibungen aus dieser Epoche oder Dee Brown "Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses oder "Ishi - Der Letzte seines Stammes".

Ich nehme zwei Bananen, gehe damit in den Zoo und gebe eine davon einem Schimpansen. Der weiß ev. nicht damit anzufangen, so schäle ich meine und er macht mir das nach. Huuuuup!!!!! Kulturelle Aneignung. Aber alle sind zufrieden. Schon der Schimpanse beherrscht den grundlegenden Mechanismus der kulturellen und technologischen Entwicklung, der es möglich macht, dass wir nicht mehr im Urwald Bananen suchen, sondern zum Mond fliegen.

Evolution tritt ohne den Austausch von Genen auf der Stelle, bei Kultur ist es genauso.

Die Ambitionen dieser politisch Korrekten sind für mich paternalistisch und postkolonial und eben meistens unnütz.

Gruß Werner


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Stanislav Lem: Literatur versucht, gewöhnliche Dinge ungewöhnlich zu beschreiben, man erfährt fast alles über fast nichts.
Phantastik beschreibt ungewöhnliche Dinge (leider m.M.) meist gewöhnlich, man erfährt fast nicht über fast alles.

Gruß, Werner am NO-Kanal
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HansGlogger
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Beitrag03.10.2022 21:38

von HansGlogger
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Auch dieser Ikonoklasmus (um ein schönes Fremdwort zu gebrauchen) wird vorüber gehen. Gelassenheit des Alters.
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Pickman
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Beitrag03.10.2022 21:50

von Pickman
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Hi Christof,

inhaltlich glaube ich das Folgende beitragen zu können: https://scompler.com/winnetou/, stilistisch betrachtet, sehe ich zu viele wertende Adjektive.

Im Übrigen scheint mir Hans mit seinen Kommentaren nicht ganz falsch zu liegen.

Cheers

Pickman


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nebenfluss
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Beitrag04.10.2022 00:30

von nebenfluss
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Wer ist eigentlich der Autor hinter diesem Buch zum Film? Doch nicht Karl May, oder?

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"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
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Christof Lais Sperl
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Beitrag04.10.2022 05:34
Schön!
von Christof Lais Sperl
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Ganz hervorragender Input, der die Substanz des dsfo zeigt. Dazu ist das Forum da. Gedanken posten. Kritik von schlauen Leuten lesen. Kritik annehmen, Sinne schärfen. Vielen Dank für die guten Gedanken und Verweise, die der Abrundung des Textes dienen können und werden! Beispielsweise der Vorwurf des Rassismus kann so ja nicht husch husch erhoben werden, da muss ich anders verweisen oder erklären. Ich hatte gedacht, die Herausstellung der Mayschen Qualitäten reichte zur Diskussion der Rezeption aus. Sehr gut auch der mir bis dahin nicht bekannte Input zur Kampagne der BLIND. Allerdings wirkt der verlinkte Text vor dem Hintergrund der Ravensburger-Meldung (ein Tweet) auch recht dünn und oberflächlich. Mit der BLIND muss man immer rechnen, mir selbst geht es primär um einen professionellen Umgang mit Literatur.
VlG C


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Beitrag17.10.2022 17:13

von Gast
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Verehrter Schreibtitan @Cristof Lais Sperl, wie gerne würde ich hier etwas ebenso Kluges wie Ausgewogenes zum Thema Karl May beitragen, hüte mich jedoch vor dieser Gefahr, Zit.:

[quote]Die entsprechend dünne Argumentation lässt an so etwas wie Heilpraktiker der Linguistik denken: Ich weiß nicht viel, rede aber gern darüber[quote]

Also gebe ich unumwunden zu: Als ich das erste Mal Karl May las, tat ich das nur aus gesundheitlichen Gründen. Ich war acht und so lange krank, dass ich nichts mehr zu lesen hatte. Und dann kam mein Spielfreund Ingo mit drei Bänden Karl May ...
Das hat für mich fürs Leben gereicht. Ingo zwang mich später auch zu drei Teilen Winnetou im Deli-Theater. Auch das reichte mir fürs Leben. Also Sorry für meinen niveaulosen Kommentar: Hier lese ich, ich kann nicht anders.undefined
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Christof Lais Sperl
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Beitrag17.10.2022 17:43
Oha
von Christof Lais Sperl
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Schöner Kommentar!

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holg
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Beitrag18.10.2022 13:09

von holg
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Zuerst Mal könntest du das Thema der Diskussion korrekt darstellen.
Der Ravensburger hat kein Karl May Buch zurückgezogen. Er hat ein relativ neues Kinderbuch, das auf Mays Winnetou-Erzählungen basiert, zurückgezogen, nachdem der Verlag Hinweise dazu erhielt, dass es einige der im Werk Mays vorhandenen Stereotypen und Rassismen unreflektiert übernimmt. Das passierte zunächst relativ unaufgeregt und nach einem verlagsinternen Prüfungs- und Abwägungsprozess (es scheint also, als sei die Kritik, zumindest in der Einschätzung eines relativ großen deutschen Verlages, zumindest nicht allzu weit hergeholt).
Die Winnetou-soll-gecancelt-werden-Diskussion konnte nur deshalb erfolgreich lanciert werden, weil bekannt wurde, dass einige Wochen zuvor eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt seine Sendelizenzen für die Winnetou-Filme nicht verlängert hat; ein völlig üblicher Vorgang – bis unsere gute deutsche Empörungsindustrie, allen voran die Springerpresse, darauf angesprungen ist. Die Rekonstruktion des Geschehens findet sich in dem von pickman verlinkten Blogeintrag.

Da es nie darum ging, Karl May und seine Winnetou-Bücher vom Markt zu nehmen, steht der Text in großen Teilen ohne Thema da.
 
Was bleibt kommt mir vor wie der Versuch, wortgewaltig und intellektuell aufgebauscht, einige Diskussionsteilnehmer von oben herab runterputzen zu wollen, während Einzelstimmen, die Tiefe und Mehrschichtigkeit (versteckte Botschaften in Karl Mays Büchern, diese Formulierung klingt bisschen nach Erich von Dänikens biblischen Alienfantasien) behaupten, unkritisiert bleiben.

Sinnvolle Ansätze, wie eine kommentierte Überarbeitung ähnlich der Pippi Langstrumpf Bücher könnten ein Ersatzthema werden, falls du an dem Text nochmal arbeiten möchtest.

Auch bisschen Schade, dass der Text sich an blöden Beispielen wie der Herkunft von Sqaw aufhält. Allein die Tatsache, dass beliebig Sprachversatzstücke aus hunderten Sprachen durcheinander gewürfelt wurden, hätte etwas prägnanter herausgearbeitet werden können. Immerhin ist das so ähnlich, als würde ein, sagen wir, chinesischer Autor nativen Deutschen ständig mon Dieu inshallah oder hej hvordan går det in den Mund legen.
Oder die mehr als merkwürdige Sprachstörung Winnetous, der, obwohl sein eigenes Idiom viele ähnliche Laute enthält (mehr als das deutsche oder englische), er auch nach Jahren der Freundschaft, ausgerechnet Charly nicht vernünftig aussprechen können soll, sondern klingt, wie die Französin aus der Weißbierwerbung, die wieder dieses Prickeln, ach lassen wir das.

Davon ab:
Ich habe als Jugendlicher und junger Erwachsener ungefähr die Hälfte aller Bücher von Karl May gelesen, ach was, verschlungen. Vielleicht hatten wir ja damals nichts anderes.
Vor ein paar Jahren habe ich nochmal den Versuch gemacht Winnetou zu lesen. Meine Güte, ist das schlecht geschrieben. Formal, stilistisch, inhaltlich ist das wirklich nichts tolles.
Da ich auf verschiedenen Verkaufsplattformen für die Büchersammlung (und da waren durchaus Exemplare meines Vaters aus den 60ern dabei) keinerlei Interesse wecken konnte, sind sie ins Altpapier gewandert. Schade, eigentlich. Auf dem Höhepunkt der Empörung hätte ich sicherlich ein paar Trotzkäufer beglücken können.


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Christof Lais Sperl
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Beitrag18.10.2022 14:10
Holg
von Christof Lais Sperl
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Hallo Holg, genau so wie beschrieben ist es (nahezu). Wo ist dann das Problem? Ich kritisiere nicht May. Sondern die Teilnehmer an der Debatte. Das Squawbeispiel kam ja nicht von mir, und ich bin (siehe Text) der erste, welcher kommentierte Ausgaben verteidigt. In der Tat: Ich disse die Teilnehmer an der Diskussion, weil sie, mit Verlaub, k.A. haben  ; )

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Beitrag19.10.2022 12:02

von Gast
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holg hat Folgendes geschrieben:
Zuerst Mal könntest du das Thema der Diskussion korrekt darstellen.
Der Ravensburger hat kein Karl May Buch zurückgezogen. Er hat ein relativ neues Kinderbuch, das auf Mays Winnetou-Erzählungen basiert, zurückgezogen, nachdem der Verlag Hinweise dazu erhielt, dass es einige der im Werk Mays vorhandenen Stereotypen und Rassismen unreflektiert übernimmt. Das passierte zunächst relativ unaufgeregt und nach einem verlagsinternen Prüfungs- und Abwägungsprozess (es scheint also, als sei die Kritik, zumindest in der Einschätzung eines relativ großen deutschen Verlages, zumindest nicht allzu weit hergeholt).
Die Winnetou-soll-gecancelt-werden-Diskussion konnte nur deshalb erfolgreich lanciert werden, weil bekannt wurde, dass einige Wochen zuvor eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt seine Sendelizenzen für die Winnetou-Filme nicht verlängert hat; ein völlig üblicher Vorgang – bis unsere gute deutsche Empörungsindustrie, allen voran die Springerpresse, darauf angesprungen ist. Die Rekonstruktion des Geschehens findet sich in dem von pickman verlinkten Blogeintrag.

Da es nie darum ging, Karl May und seine Winnetou-Bücher vom Markt zu nehmen, steht der Text in großen Teilen ohne Thema da.
 
Was bleibt kommt mir vor wie der Versuch, wortgewaltig und intellektuell aufgebauscht, einige Diskussionsteilnehmer von oben herab runterputzen zu wollen, während Einzelstimmen, die Tiefe und Mehrschichtigkeit (versteckte Botschaften in Karl Mays Büchern, diese Formulierung klingt bisschen nach Erich von Dänikens biblischen Alienfantasien) behaupten, unkritisiert bleiben.

Sinnvolle Ansätze, wie eine kommentierte Überarbeitung ähnlich der Pippi Langstrumpf Bücher könnten ein Ersatzthema werden, falls du an dem Text nochmal arbeiten möchtest.

Auch bisschen Schade, dass der Text sich an blöden Beispielen wie der Herkunft von Sqaw aufhält. Allein die Tatsache, dass beliebig Sprachversatzstücke aus hunderten Sprachen durcheinander gewürfelt wurden, hätte etwas prägnanter herausgearbeitet werden können. Immerhin ist das so ähnlich, als würde ein, sagen wir, chinesischer Autor nativen Deutschen ständig mon Dieu inshallah oder hej hvordan går det in den Mund legen.
Oder die mehr als merkwürdige Sprachstörung Winnetous, der, obwohl sein eigenes Idiom viele ähnliche Laute enthält (mehr als das deutsche oder englische), er auch nach Jahren der Freundschaft, ausgerechnet Charly nicht vernünftig aussprechen können soll, sondern klingt, wie die Französin aus der Weißbierwerbung, die wieder dieses Prickeln, ach lassen wir das.

Davon ab:
Ich habe als Jugendlicher und junger Erwachsener ungefähr die Hälfte aller Bücher von Karl May gelesen, ach was, verschlungen. Vielleicht hatten wir ja damals nichts anderes.
Vor ein paar Jahren habe ich nochmal den Versuch gemacht Winnetou zu lesen. Meine Güte, ist das schlecht geschrieben. Formal, stilistisch, inhaltlich ist das wirklich nichts tolles.
Da ich auf verschiedenen Verkaufsplattformen für die Büchersammlung (und da waren durchaus Exemplare meines Vaters aus den 60ern dabei) keinerlei Interesse wecken konnte, sind sie ins Altpapier gewandert. Schade, eigentlich. Auf dem Höhepunkt der Empörung hätte ich sicherlich ein paar Trotzkäufer beglücken können.


Ich warte auf den Tag, da jemand daherkommt und sagt, dass das Erlernen einer Fremdsprache kulturelle Aneignung sei. Genauso wie ich auf den Tag warte, da jemand daherkommt und sagt, die Sixtinische Kapelle müsse mit schwarzer Farbe übermalt werden. Denn die Darstellung eines Schöpfungsaktes, auf dem nur weiße Menschen zu sehen sind, stellt die Krönung des institutionalisierten Rassismus dar. Lieber Gott, bitte mach, dass ich diesen Tag noch erleben darf.
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Beitrag19.10.2022 12:12
Re: Holg
von Gast
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Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben:
Sicherlich, May war Rassist. Keine Frage.


Du schreibst: "Sicherlich, May war Rassist. Keine Frage." Oh Mann! Wann hat das eigentlich eingesetzt, dass Männer scheinbar vergessen haben, dass sie Eier haben? Klar: Karl May war ein Rassist, Emanuel Kant war ein Rassist........

Ich warte also auf den Tag, da jemand daherkommt und sagt, dass das Grundgesetz als Machwerk von alten weißen Männern neu durchdacht werden sollte. Lieber Gott, bitte mach, dass ich diesen Tag noch erleben darf. Gruß, ein Negerkuss Liebhaber.
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Beitrag19.10.2022 13:39
Re: Holg
von V.K.B.
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Zitat:
Lieber Gott, bitte mach, dass ich diesen Tag noch erleben darf.
Darf ich dich darauf hinweisen, dass "Gott" (ohne Namen) auf den biblischen (und ursprünglich alttestamentarischen) JHWH referiert, den Bündnis- und Schutzgott der Juden? Schäm dich, wenn du kein Jude bist, denn dann hast du dich gerade der Kulturellen Aneignung schuldig gemacht. Und dich auch noch als Deutscher bei jüdischem Kultureigentum bedient, also echt jetzt, das geht doch gar nicht! Verstecken

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Beitrag19.10.2022 13:59
Re: Holg
von Gast
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Lieber Gott, bitte mach, dass ich diesen Tag noch erleben darf.
Darf ich dich darauf hinweisen, dass "Gott" (ohne Namen) auf den biblischen (und ursprünglich alttestamentarischen) JHWH referiert, den Bündnis- und Schutzgott der Juden? Schäm dich, wenn du kein Jude bist, denn dann hast du dich gerade der Kulturellen Aneignung schuldig gemacht. Und dich auch noch als Deutscher bei jüdischem Kultureigentum bedient, also echt jetzt, das geht doch gar nicht! Verstecken


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Beitrag19.10.2022 15:46
Re: Holg
von holg
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Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben:
Hallo Holg, genau so wie beschrieben ist es (nahezu). Wo ist dann das Problem? Ich kritisiere nicht May. Sondern die Teilnehmer an der Debatte. Das Squawbeispiel kam ja nicht von mir, und ich bin (siehe Text) der erste, welcher kommentierte Ausgaben verteidigt. In der Tat: Ich disse die Teilnehmer an der Diskussion, weil sie, mit Verlaub, k.A. haben  ; )

Ich versuchs mal kurz:
Statt auf den strunzdämlichen Kommentaren abgehalfterter Politdasrteller rumzutreten, könntest du direkt zum Punkt kommen und den May Diskurs scharf von dem Unterdrückungsgetöse (das sich ja nur billig an Karl May aufhängt, wo es eigentlich um Fanfiction geht) abgrenzen.
Statt an einzelnen Argumenten aufgehängt (cherry-picking) Kritikerstimmen zu diskreditieren, könntest du etwas weniger überheblich an die Kritik herangehen.
Schmidt dagegen stellst du ohne ein einziges Argument oder einen Beleg für die Behauptung verschlüsselter Tiefenstrukturen dafür aber als einzigen wahren Kenner ganz im Sinne der Expertise durch Eminenz statt durch Evidenz als Gegenpunkt in den Essay.

Deine konstruktiven Dialogvorschläge finde ich explizit gut, würde mir wünschen, dein Text stellte diese in den Vordergrund und nicht die Selbsterhöhung über andere Stimmen.


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Beitrag19.10.2022 15:54

von holg
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Zitat:
Ich warte auf den Tag, da jemand daherkommt und sagt, dass das Erlernen einer Fremdsprache kulturelle Aneignung sei. Genauso wie ich auf den Tag warte, da jemand daherkommt und sagt, die Sixtinische Kapelle müsse mit schwarzer Farbe übermalt werden. Denn die Darstellung eines Schöpfungsaktes, auf dem nur weiße Menschen zu sehen sind, stellt die Krönung des institutionalisierten Rassismus dar. Lieber Gott, bitte mach, dass ich diesen Tag noch erleben darf.

Ich warte auf den Tag, an dem nicht im Internet irgend ein Typ völlig zusammenhanglos erbärmlichen Unsinn unter eine bis dahin konstruktive Diskussion kotzt.


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Beitrag19.10.2022 16:22
Holg und Oskar
von Christof Lais Sperl
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Holk, Kritik angenommen, ich verstehe, was stört. Gut. Schmidt hatte sich May vorgenommen, und in gewissen Landschaftsschilderungen Skizzen völlig anderer Bilder entdeckt. Ich kann/muss argumentativ da natürlich besser werden. Ich wollenden Polittypen einfach mal den Marsch Blasen.

Oskar: Der gute Kevin Kühnert, eigentlich einer, der sympathisch rüberkommt, hat einmal das Erlernen der (polnischen) Fremdsprache als kulturelle Aneignung bezeichnet. Wichtigtu: Ich habe nicht nur darüber, aber auch, ein Buch in SP veröffentlicht.

Nun ist es so, dass dieser Thread so kämpferisch geworden ist, dass es fast gefährlich wird. Das ist Vor- und Nachteil von Texten, in denen es nicht um den X-ten Lord-of -the-Finsternis geht, sondern um das wahre Leben. Daher schlage ich vor, erst mal zu überarbeiten. Trinkt einen Tee.


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Beitrag20.10.2022 11:41

von Gast
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holg hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Ich warte auf den Tag, da jemand daherkommt und sagt, dass das Erlernen einer Fremdsprache kulturelle Aneignung sei. Genauso wie ich auf den Tag warte, da jemand daherkommt und sagt, die Sixtinische Kapelle müsse mit schwarzer Farbe übermalt werden. Denn die Darstellung eines Schöpfungsaktes, auf dem nur weiße Menschen zu sehen sind, stellt die Krönung des institutionalisierten Rassismus dar. Lieber Gott, bitte mach, dass ich diesen Tag noch erleben darf.

Ich warte auf den Tag, an dem nicht im Internet irgend ein Typ völlig zusammenhanglos erbärmlichen Unsinn unter eine bis dahin konstruktive Diskussion kotzt.


Harter Hund, was? Aber ein Hund, der sein Revier noch auf traditionellen Wegen markiert, ist als kommentierender Sender im Internet in dem Sinne als interessanter einzustufen als einer, der mit den Wölfen heult, da er zur Pflege seiner Eier u.U. noch die Zunge benutzt, und nicht einen Lady Shave. Aber das ist nur meine Meinung, nicht mehr.
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Gast







Beitrag20.10.2022 12:27
Re: Holg
von Gast
Antworten mit Zitat

holg hat Folgendes geschrieben:
Christof Lais Sperl hat Folgendes geschrieben:
Hallo Holg, genau so wie beschrieben ist es (nahezu). Wo ist dann das Problem? Ich kritisiere nicht May. Sondern die Teilnehmer an der Debatte. Das Squawbeispiel kam ja nicht von mir, und ich bin (siehe Text) der erste, welcher kommentierte Ausgaben verteidigt. In der Tat: Ich disse die Teilnehmer an der Diskussion, weil sie, mit Verlaub, k.A. haben  ; )

Ich versuchs mal kurz:
Statt auf den strunzdämlichen Kommentaren abgehalfterter Politdasrteller rumzutreten, könntest du direkt zum Punkt kommen und den May Diskurs scharf von dem Unterdrückungsgetöse (das sich ja nur billig an Karl May aufhängt, wo es eigentlich um Fanfiction geht) abgrenzen.
Statt an einzelnen Argumenten aufgehängt (cherry-picking) Kritikerstimmen zu diskreditieren, könntest du etwas weniger überheblich an die Kritik herangehen.
Schmidt dagegen stellst du ohne ein einziges Argument oder einen Beleg für die Behauptung verschlüsselter Tiefenstrukturen dafür aber als einzigen wahren Kenner ganz im Sinne der Expertise durch Eminenz statt durch Evidenz als Gegenpunkt in den Essay.

Deine konstruktiven Dialogvorschläge finde ich explizit gut, würde mir wünschen, dein Text stellte diese in den Vordergrund und nicht die Selbsterhöhung über andere Stimmen.


"Statt auf den strunzdämlichen Kommentaren abgehalfterter Politdasrteller rumzutreten...." "würde mir wünschen, dein Text stellte diese in den Vordergrund und nicht die Selbsterhöhung über andere Stimmen" Ach herrlich! Ich liebe sowas. In der Kürze steckt schließlich die Würze. Ja, der Mann hat Coronas.
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Christof Lais Sperl
Geschlecht:männlichKlammeraffe

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Beiträge: 942
Wohnort: Hangover
Der silberne Roboter


Beitrag20.10.2022 14:13
Umgang
von Christof Lais Sperl
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Leute,  wir entfernen uns.
Ich plane einen Text zum Umgang im dsfo und dessen Wandel.


_________________
Lais
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