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Selbstdarstellung und Schriftstellerei

 
 
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Zirkusaffe
Geschlecht:männlichLeseratte

Alter: 29
Beiträge: 198
Wohnort: Hoher Norden


Beitrag18.09.2022 18:30

von Zirkusaffe
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht erschafft man sich so einen Abba-3D-Avatea, 30 Jahre jünger, und lässt den auf Markus Lanz los.
Dann wärst du, Zirkusaffe, -2.


Das wäre doch mal etwas, ein Kind in Planung sprechen zu lassen.

"Haben die mich eigentlich gefragt, ob ich auf die Welt kommen will?"
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3212
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag18.09.2022 20:10

von Taranisa
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Diese Öffentlichkeitsscheu finde ich übrigens unprofessionell (egal ob wegen Werbung fürs Buch oder sonstwie). Macht ihr das beruflich auch so?
Das ist schon ein Manko,..

Durch das "ihr" ist mit der Frage nicht nur Maunzilla gemeint. Was mich betrifft: Von mir ist ein Foto und eine Kurzbiographie in den Romanen. Lesungen führe ich auch gerne durch und hätte, wäre diese nicht kurzfristig abgesagt worden, auf der diesjährigen LBM eine halbstündige Lesung halten dürfen. Auf meiner Homepage erzähle ich u.a. auch etwas über mich, Fotos dafür erstellte meine Nachbarin, die professionell fotografiert (Schleichwerbung on - und gerne auch Cover gestaltet - Schleichwerbung off). Facebook und Instagram erwähnte ich in einem früheren Post bereits. Öffentlichkeitscheu bin ich keineswegs, aber ich dränge mich auch nicht auf. Eigen- bzw. Romanwerbung im richtigen Maß finde ich gut, wird es übertrieben, nervt es. Meine Meinung.
Mein Hauptberuf ist übrigens Bürokauffrau in einem kleinen Handwerksbetrieb. Auf der Firmenhomepage sind Portraitfotos unseres Teams. Wink


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Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 990
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag19.09.2022 04:07

von Nina C
Antworten mit Zitat

Ich halte es da mit Elena Ferrante oder Patrick Süßkind und somit gar nichts von Personenkult. Natürlich habe ich Meinungen, mit denen ich auch nicht unbedingt hinterm Berg halte, aber das muss für mich immer inhaltliche Gründe habe. Ob ich gerne male, fett bin oder fallschirmspringe (oder alles davon), geht eigentlich niemanden etwas an. Bücher sollten imho (und auch das ist nur eine ganz persönliche Meinung) für sich stehen. Umgekehrt interessiert mich ehrlich gesagt auch nichts, was mit Autoren von Büchern, die ich selbst lese, zu tun hat. Ausnahmen gibt es nur entweder, wenn es sich um eine rechtsextremistische o ä. Person handeln würde, die ich wirtschaftlich nicht unterstützen möchte. Oder wenn das Buch Bezugnahme zum Beruf der Person hätte (Kathy Reichs z. B.).
(Und ja, das halte ich mit meinem Brotjob, der naturwissenschaftlicher Art ist, ebenso. Aber da hat mich auch noch niemand gefragt, was ich gerne esse oder was mein Lieblingstierchen ist - obwohl letzteres wenigstens irgendwie Sinn ergeben würde Very Happy)

Liebe Grüße

Nina


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Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire)
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag19.09.2022 07:04

von BlueNote
Antworten mit Zitat

Zitat:

Ob ich gerne male, fett bin oder fallschirmspringe (oder alles davon), geht eigentlich niemanden etwas an. Bücher sollten imho (und auch das ist nur eine ganz persönliche Meinung) für sich stehen.

Wenn Autoren interviewt werden, geht es ja auch nicht darum, ob sie malen, warum sie fett sind oder ob sie fallschirmspringen (zumindest sehr selten). Solche persönlichen Dinge, die nichts mit der Schreibenwelt zu tun haben, interessieren mich tatsächlich auch sehr wenig. Aber die "Persönlichkeit" eines Autors dann im gewissen Rahmen eben doch.
Zitat:

Und ja, das halte ich mit meinem Brotjob, der naturwissenschaftlicher Art ist, ebenso. Aber da hat mich auch noch niemand gefragt, was ich gerne esse oder was mein Lieblingstierchen ist - obwohl letzteres wenigstens irgendwie Sinn ergeben würde

D.h., dass du auch dein "naturwissenschaftliches" Thema nicht vor Publikum präsentieren kannst oder willst (weil um Hobbies geht es ja nicht)?
Zitat:

Facebook und Instagram erwähnte ich in einem früheren Post bereits.

Ich glaube, darauf komme ich demnächst nochmal zurück. Bislang kann ich mit Facebook und Instagram noch nix anfangen, aber vielleicht wird das ja noch.
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Dyrnberg
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 567
Wohnort: Wien


Beitrag19.09.2022 08:46

von Dyrnberg
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Es ist schwierig, die Ausgangsfrage zu beantworten, ist der Begriff "Selbstdarstellung" doch eindeutig negativ konnotiert. Wer wird hier antworten: "Ja, voll geil! Ich liebe Selbstdarstellung!" Der Begriff wird doch meist mit Narzismus, Egoismus, Nicht-authentisch-Sein und Oberflächlichkeit assoziiert.

Zum anderen würde ich zwei Dinge auseinander halten: Autor:innen, die sich vermarkten. Und Menschen, die aus anderen Gründen berühmt sind, und ein Buch schreiben. Keines davon ist verwerflich, es scheinen mir nur zwei sehr unterschiedliche Zugänge zur Schriftstellerei zu sein.


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Ein Roadtrip durch die Philosophie: "Die Nacht der Fragen und der Morgen danach" (Roman)
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Canyamel
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 350
Wohnort: Saargemünd


Beitrag21.09.2022 08:41

von Canyamel
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Ich finde, die Frage nach den Vorteilen einer intensiven Selbstvermarktung als Schriftsteller kann man nicht pauschal beantworten. Es hängt von der Persönlichkeit und den Büchern ab.

Als Leser interessiert mich grundsätzlich die Persönlichkeit eines Schriftstellers eher wenig. Ich muss nicht wissen, was John Grisham oder Tommy Jaud für Menschen sind. Nicht, weil ich sie schlecht finde, sondern weil ihr, nennen wir ihn mal "Blick auf die Welt" eher ein konventioneller ist. Auf der anderen Seite interessieren mich die Persönlichkeiten von Curzio Malaparte und Louis Ferdinand Celine durchaus, weil ich mich immer wieder frage, wie diese Menschen zu zynischen Opportunisten und Misanthropen werden konnten.

Aus Autorensicht steht sicher außer Zweifel, dass eine gute Selbstvermarktung zum Verkaufserfolg der Bücher beiträgt. Benjamin von Stuckrad-Barre ist ein unglaublich unterhaltsamer Typ. Und von Frank Schätzing habe ich gehört, er mache aus seinen Lesungen zuweilen ein richtiges Multimedia-Event. Aber so etwas liegt halt nicht jedem.

Wir leben auch irgendwie in einer Zeit, in der persönlicher Seelenstriptease zunehmend zum guten Ton zu gehören scheint. Wer einen Roman zum Thema Magersucht rausbringt, von dem wird inzwischen fast schon erwartet, dass er oder sie in Interviews in allen Einzelheiten seine persönlichen Erfahrungen mit diesem Thema schildert. Dabei ist Schriftsteller nicht "nur" eine Berufung sondern eben auch ein Beruf. Das Privatleben kann interessant sein, sollte aber nicht die Qualität der Werke überschatten. Ich habe hochinteressante Menschen kennengelernt, deren Bücher schlecht geschrieben waren. Ob die dauerhaft Erfolg haben? Ich glaube, eher nicht.


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Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur die langweilige nicht. (Voltaire)
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Babella
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 890

Das goldene Aufbruchstück Der bronzene Roboter


Beitrag24.09.2022 00:01

von Babella
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Walther Moers ist sehr öffentlichkeitsscheu, hier ein Interview, sehr sympathisch kommt er rüber:

https://www.sueddeutsche.de/kultur/interview-mit-walter-moers-ich-kann-mir-kaum-etwas-schlimmeres-vorstellen-als-prominent-zu-sein-1.3726809-3

Ich kann das gut nachvollziehen und das Beispiel zeigt ja auch sehr schön, dass man zugleich sehr bekannt und sehr unbekannt sein kann. Wieso soll ein Autor gleich allen gehören? Reicht es nicht, wenn er einen Käptn Blaubär in die Welt setzt und ein "kleines Arschloch", über die man lachen kann? Muss der sich auch noch in Talkshows rumtreiben mit den anderen eitlen Leuten?

Offenbar nicht. Finde ich schön.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2822



Beitrag24.09.2022 00:35

von Maunzilla
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Er könnte vermutlich viel mehr Geld verdienen.

Diese inszenierte Öffentlichkeitsscheu finde ich jedoch ziemlich kokett. Wenn er nicht in die Öffentlichkeit will, wieso gibt er dann überhaupt Interviews? Und dazu noch so banale? (Gut, für die depperten Fragen kann er nichts.)


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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag24.09.2022 13:01

von Willebroer
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Er könnte vermutlich viel mehr Geld verdienen.

Diese inszenierte Öffentlichkeitsscheu finde ich jedoch ziemlich kokett. Wenn er nicht in die Öffentlichkeit will, wieso gibt er dann überhaupt Interviews? Und dazu noch so banale? (Gut, für die depperten Fragen kann er nichts.)


Vielleicht hat er ein gesundes Gleichgewicht gefunden zwischen den Extremen.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag25.09.2022 09:56

von BlueNote
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Na ja, es gibt gelungene und weniger gelungene Interviews. Gelungen finde ich es, wenn das Gespräch tiefere Einblicke in das literarische Schaffen eines Autors bietet - ob sich der Autor mit Rechtsradikalen prügelt oder auf Messen geht, interessiert mich dagegen nicht besonders. Ein guter Autor hat der Welt etwas zu sagen - oder anders gesagt, es ist gut, wenn das Publikum dem, was ein Autor sagt, etwas abgewinnen kann. Es auf sein Leben adaptieren kann, z.B.

Man muss aber auch fragen, wo findet diese Art der Öffentlichkeitsarbeit heutzutage noch statt? Ich bin versucht zu sagen, dass die Verflachung auch in diesem Bereich stark um sich gegriffen hat. Allerdings ... wenn ich mir alte Interviews von Günther Grass mit Günter Gaus ansehe, wurde hier die Attitüde der Intellektualität schon arg herausgekehrt. Mit der Zeit ist wohl nicht nur der Rauch aus Grass' Pfeife verpufft und hat sich ins Nirgendwo verflüchtigt.

Immerhin!!! haben die neuen Internetformate, in denen oft quirlige junge Menschen einen bedeutenden Menschen interviewen, ab und zu wenigstens einen kurzen bedeutenden Moment - sie (die Moderatoren) können es, wenn sie wollen, dürfen es aber wahrscheinlich (nicht so oft).

Mir würde manchmal bereits ein "interessanter Blick" eines Autors (auf einem Foto) genügen. Wenn ein Autor selbst das verweigert, so ist mir das suspekt. Ein Schriftsteller muss schon "mit seinem Gesicht" hinter dem stehen, was er sagt (gut, anatomisch vielleicht ein bisschen schwierig, aber vielleicht versteht man auch so, was ich meine).
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2822



Beitrag25.09.2022 19:23

von Maunzilla
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Ich denke, das hängt stark von der Art Literatur ab. Wer Sachbücher zu politischen, wirtschaftlichen, oder wissenschaftlichen Themen schreibt, kann das nicht gut anonym tun. Wer elitäre Literatur schreibt, muß Netzwerke und Seilschaften bilden, um an Geld, Pfründe, Posten und Renommé zu kommen, ohne die man nicht auskommt (weil man von 18 Semestern Germanistik- und Philosophie-Studium und 350 verkauften Büchern schlecht leben kann. ^^")
Bei Werken von mehr oder weniger seichter Unterhaltung hingegen, spielt die Person des Autors eine untergeordnete Rolle. Sicher möchten die Fans gerne wissen, wer John Grisham ist. Aber ob der gute Mann mal als Anwalt, Tankwart oder Kindergärtner gearbeitet hat, ob er keine oder drei Kinder hat, ist nicht besonders relevant für die Kaufentscheidung des Lesers. Klar verkaufen schöne Menschen mehr und verdienen auch mehr Geld, doch die meisten Autoren von Unterhaltungsliteratur haben einen richtigen Beruf oder verkaufen so viele Bücher, daß sie nicht unbedingt darauf angewiesen sind, die letzten 10-15% herauszupressen.


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Fjodor
Geschlecht:männlichReißwolf


Beiträge: 1500



Beitrag29.09.2022 10:35

von Fjodor
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Da hat sich schon manches getan. Schriftstellerinnen umarmen auf ihren Profilbildern einen Baum, Krimiautoren tragen dunkle Sonnenbrillen.

Natürlich kann eine Schriftstellerpersönlichkeit interessant sein und darf sich dann auch präsentieren - allerdings spricht Literatur weitestgehend für sich selbst und gibt somit auch Autoren die Chance auf eine Künstlerexistenz, die selbst als Person nicht auf den Präsentierteller wollen.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag01.10.2022 11:49

von BlueNote
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Zitat:

Schriftstellerinnen umarmen auf ihren Profilbildern einen Baum

Pütchen hat das so erfolgreich vorgemacht, dass selbst Ministerpräsident Markus Thomas Theodor Söder sich davon inspirieren hat lassen.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2822



Beitrag01.10.2022 15:56

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Leute mit so vielen Vornamen waren mir schon immer suspekt. Wink

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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 990
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag10.10.2022 05:14

von Nina C
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@BlueNote
Sehe ich anders. Ich bekomme gelegentlich Autoreninterviews mit und würde sagen, dass es mittlerweile ziemlich üblich ist, Fragen jenseits des Schriftstellerischen zu stellen.
Mein Brotjob bedingt nicht das Präsentieren vor Publikum egal welcher Themen Smile. Es kommt vor, dass ich Fachfragen gestellt bekomme, die beantworte ich gerne. Ich erkläre auch generell gerne, weil es mir gefällt ein Thema so zu bearbeiten, dass es für Laien nachvollziehbar wird. Aber all das braucht eben nicht spezifisch meine Person, das kann ich theoretisch auch vollkommen anonym tun.
Aber zurück zu: Warum sollte Frau Ferrante etwas damit falsch machen, ihre Person aus dem Fokus zu nehmen? Warum sollte es für jemand anderen falsch sein? Ein Interview mit jemandem mag noch so gut sein, dass man seine „Persönlichkeit“ dadurch kennenlernt, halte ich ohnehin für viel zu hoch gegriffen. Das hat doch irgendwann ein bisschen Super-Illu-Niveau, bei der sich Karen in Prinz Haakon verliebt, weil sein Lieblingsdessert Tiramisu ist. Very Happy

Liebe Grüße

Nina


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MacWrite
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 449
Wohnort: Taunus


Beitrag18.10.2022 13:54

von MacWrite
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Nun ja, es gibt viele Varianten der Selbstvermarktung. Dass ein Frank Schätzing als ehemaliger Werbeagenturinhaber und Kreativdirektor seine Klaviatur zu bespielen weiß, liegt auf der Hand. Aber auch das Gegenteil hat seinen Charme und entfaltet Wirkung: Elena Ferrante. Die Jagd der Medien nach der geheimnisvollen Autorin hinter dem Pseudonym hat dem Verkauf ihrer Bücher wohl kaum geschadet Wink
Mein Standpunkt ist, wer als Schreibender mit seinem Werk vor die Öffentlichkeit tritt, sollte sich auch nicht zu schade sein, als Person aufzutreten und dafür einzustehen. Wobei eine akzeptable Ausnahme jene Autor:innen sein mögen, die unter zahlreichen Pseudonymen an vielen Fronten unterwegs sind.

Just my 5 cents
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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 990
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag18.10.2022 22:14

von Nina C
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Mh, für mich hat das nichts mit „zu schade“ zu tun. Es gab immer wieder Autoren, die ihr restliches Leben sehr strikt trennen, sowohl mit als auch ohne Pseudonym. Bill Watterson (den ich ewig lieben werde) und Patrick Süßkind zählen auch dazu. Ich empfinde das in einer sehr von Selbstdarstellung geprägten (Social)-Media-Welt sympathisch und halte es für mich persönlich (!) auch schlicht für gesünder.

Liebe Grüße

Nina


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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3212
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag19.10.2022 08:28

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Ich sehe es wie Nina. Gerade weil Menschen, die bekannt sind / werden, sich der öffentlichen Kritik besonders aussetzen, kann ich verstehen, wenn Autorinnen und Autoren als Privatpersonen mehr im Hintergrund bleiben wollen. Selbst veröffentliche ich unter meinem realen Namen, achte jedoch sehr darauf, was ich öffentlich z.B. über Facebook oder Instagram poste.
Auch bei verschiedenen Genre ist zur Unterscheidung und der Erwartung der Leserschaft ein weiterer Name sinnvoll.


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Kris
Eselsohr


Beiträge: 453



Beitrag19.10.2022 11:42

von Kris
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Meine Wahrnehmung dazu:
Ich schreibe unter Pseudonym, da ich auch im Brot-Job schreibe und einfach in der Buchwelt meine Ruhe haben möchte.
Kundenmeetings die mit „Hab neulich deinen Roman gelesen und hätte da ne Frage, warum Sigmund stirbt..." – das wäre mir ein Graus. Außerdem wäre sicher der ein oder die andere voreingenommen, meinen beruflichen Buchstaben gegenüber. Confused

ABER! Wenn ich sehe, was Autor*innen in den sozialen Medien alles anstellen und von sich privat teilen und dann beobachte, wie die Reaktionen der Follower sind, dann stelle ich fest:
Selbstdarstellung ist ein Muss, wenn man gesehen und gelesen werden will. Die Größe des Verlags ist dabei gar nicht relevant. hmm

Die Selbstdarstellung reicht von morgendlichen Kaffeegrüßen, Sonnenuntergangsbildern, Reflexionen zum Schreiben an sich bis zu Statusmeldungen zum aktuellen Werk. Und die Follower mögen das. Mein Eindruck: Persönliches, inkl. Fotos von den Schreibenden, gehen am besten.

Ich habe nicht die Zeit – und ehrlicherweise auch nicht die Lust –, das für meinen Autorenaccount zu leisten. Denn man muss sehr regelmäßig posten, um sichtbar zu bleiben. Und man braucht Interaktion, damit der Feed für andere Lesende attraktiv wird.
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BlueNote
Geschlecht:männlichStimme der Vernunft


Beiträge: 7304
Wohnort: NBY



Beitrag20.10.2022 19:15

von BlueNote
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Wenn das Wort "muss" ins Spiel kommt, verliere ich auch ganz schnell die Lust.
Vielleicht man darf, man kann ...
aber muss??

Nein danke!
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag20.10.2022 19:28

von Willebroer
Antworten mit Zitat

BlueNote hat Folgendes geschrieben:
Wenn das Wort "muss" ins Spiel kommt, verliere ich auch ganz schnell die Lust.
Vielleicht man darf, man kann ...
aber muss??

Nein danke!


Das bezog sich auf Vermarktung über soziale Medien. Wenn ich das richtig verstanden habe.
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Mogwai
Gänsefüßchen


Beiträge: 37



Beitrag25.10.2022 15:50

von Mogwai
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Es kommt drauf an, oder? Ich kenne etliche, im englischsprachigen Raum sehr erfolgreiche SPs, die nie "echt" vor der Kamera stehen.

Fakt ist, Leser lieben irgendwelche Einblicke. Aber sie interessieren sich überwiegend für Lesestoff, nicht wirklich für die Person hinter dem Namen. Selbst extrem erfolgreiche Autoren haben im Schnitt höchstens 20 Menschen, die sich wirklich für den Autoren als Privatperson interessieren.

Es gibt etliche Top-Autoren (im SP-Bereich), die nie ihr Gesicht zeigen. Sie sind auf Tiktok, Insta und Co. Und sie machen Pageflipvideos, alternativ irgendwelche Bäume im Sturm oder Kerzenbilder. Diese Videos gehen absolut viral, wenn der Text des Videos stimmt und Leser anspricht.

Niemand von denen ist die Rampensau, sie alle haben nur den Algorithmus verstanden, der für sie persönlich öde aussieht, doch für Fremde nicht auffällig ist.  (Mein Stream darf mich langweilen, aber Fremde sehen nur Ausschnitte davon. Sie werden niemals sehen, dass täglich sehr ähnliches Material kommt.)

Selbstdarstellung kann so vielseitig sein. Man braucht sich nicht selbst zu zeigen, wenn man sein Gesicht nicht in die Kamera halten will. Rund ums Buch geht es viral ohnehin um den Hook. Häppchen, Teaser, whatever werden gepostet, um möglichst viele zur Vorbestellung und zum Kauf zu bewegen.

(Persönlich mag ich keinen Autoren mehr sehen. Unter Stephen King hab ich mir als Kind immer einen riesigen Mann, der Böse aussieht, vorgestellt. Dann sah ich ein Foto von ihm ...)
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