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Diese Werke sind ihren Autoren besonders wichtig sie sagt sie findet den fluss nicht


 
 
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anuphti
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Beitrag17.09.2022 13:54
sie sagt sie findet den fluss nicht
von anuphti
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Neue Version »

sie sagt sie findet den fluss nicht

manche schwimmen
mit der strömung
andere dagegen
du sagst du stehst im wald
und findest den fluss nicht

du kommentierst meine
nachrichten mit herzchen
wochen nachdem
ich sie geschickt habe
du lebst

du schmetterst türen zu
weil du zu schnell bist um sie
leise zu schließen
du verteilst bananenschalen
strategisch im ganzen haus damit
ich weiß dass du (wieder) da bist

du kochst
veganes curry und
es wäre überhaupt nicht scharf
sagst du und gibst mir gleichzeitig
ein glas wasser und ein breites grinsen
ich probiere es trotzdem

du demonstrierst für
klimaschutz und gegen rassismus
du hast eine eigene meinung
und du sagst sie auch
in fünf verschiedenen sprachen
anata wa subarashīdesu *

du hast mir meine vintage jeans geklaut
und mir seitdem schon x-mal
zum flicken gegeben
was du liebst
gibst du nicht auf

eines tages wirst du ihn finden
den fluss im wald







*du bist großartig

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Perry
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Alter: 71
Beiträge: 2509



P
Beitrag17.09.2022 23:12
Hallo incognito,
von Perry
Antworten mit Zitat

scheint ein "besonders" LD zu sein, dem hier das LI seine Aufmerksamkeit schenkt. Erinnert mich ein wenig an meine Studentenzeit. Wink
Konstruktiv fehlt mir bei

"du hast mir meine vintage jeans geklaut
und ... mir seitdem schon x-mal"

ein "sie."

LG
Perry
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anuphti
Geschlecht:weiblichTrostkeks

Alter: 58
Beiträge: 4320
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Beitrag18.09.2022 13:54
Re: Hallo incognito,
von anuphti
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Perry hat Folgendes geschrieben:
scheint ein "besonders" LD zu sein, dem hier das LI seine Aufmerksamkeit schenkt. Erinnert mich ein wenig an meine Studentenzeit. Wink
Konstruktiv fehlt mir bei

"du hast mir meine vintage jeans geklaut
und ... mir seitdem schon x-mal"

ein "sie."

LG
Perry


Hallo Perry,

vielen Dank für´s Lesen und Deine Eindrücke. Studentenzeit trifft es gut.

Rein grammatikalisch fehlt das sie nicht, weil sich die Zeile natürlich auf die Jeans bezieht, die vor dem "und" stehen.

Im Sinne von "du hast meinen Kuchen erst geklaut und dann gegessen".
Ich halte das für korrekt. Oder doch nicht?
Jetzt bin ich total verunsichert ...

Danke derweil!
Inko.


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Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)

You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach)
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holg
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Beiträge: 2396
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Bronzenes Licht Der bronzene Roboter


Beitrag18.09.2022 15:54

von holg
Antworten mit Zitat

Hallo Inko.
Du kannst sogar das mir in der zweiten Zeile weglassen
Zitat:
du hast mir meine vintage jeans geklaut
und seitdem schon x-mal
zum flicken gegeben

Dann ist es immer noch korrekt und fließt mE schöner.

Das klingt für mich Melancholisch wie das Loslassen seines Kindes, das schon lange seinen eigenen Weg geht (auch wenn die Richtung mehr als unklar ist) und sich immer mehr von Zuhause löst. Einerseits ist da der Trennungsschmerz, andererseits das Wissen, dass das Gör ganz gut geraten ist.

Das ganze in konkreten Bildern erzählt und ohne in pathetische Behauptungen auszuweichen. Ist halt kein Schlager, sondern Lyrik im besten Sinne.

Konkrete Arbeitsvorschläge (ist ja de Werkstatt hier) habe ich (noch) nicht. Dazu bin ich nicht tief genug eingestiegen. Wollte nur dalassen, dass mir das ganz gut gefällt.
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anuphti
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Alter: 58
Beiträge: 4320
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Beitrag19.09.2022 11:26

von anuphti
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo holg,

danke für den Hinweis, ja Du hast Recht, das ist noch schöner und fließender.
Und ja völlig richtig erkannt, Nestflucht ist das Thema und ich habe versucht "das Gör" unsentimental zu zeichnen, so dass ihr Charakter durchschimmert.

Freut mich sehr, dass es Dir gefällt und über weitere Verbesserungsvorschläge wäre ich dankbar.
Gerade wenn man über Familie schreibt, ist man doch etwas betriebsblind.

Vielen Dank und liebe Grüße
Inko
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Dyrnberg
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 567
Wohnort: Wien


Beitrag19.09.2022 12:12

von Dyrnberg
Antworten mit Zitat

Lyrik zu kritisieren ist für mich noch schwieriger als Prosa. Es ist schlicht (für mich) absurd, wie subjektiv das ist. Laughing Hier also meine total subjektiven Eindrücke - gerne ignorieren.

Beispiel: Ich mag den Beginn nicht.

Zitat:
manche schwimmen
mit der strömung
andere dagegen


Dieses sprachliche Bild ist (1) so oft zitiert, dass es quasi eine ausgelutschte Phrase ist. (2) Jede(r) geht von sich aus, dass er aus der Masse herausragt. Dass er/sie eben ganz unkonventionell gegen den Strom schwimmt. Jede(r)! Natürlich geht auch der/die verliebte (oder doch angewiderte?) Ich-Erzähler(in) davon aus, dass die/der Angebetete ganz unkonventionell und klug ist und "seine eigene Meinung" sagt, wie später zu lesen ist. Insofern verliert mich das Gedicht schon nach dem ersten Absatz. Oder... fast. Denn dann kommt:

Zitat:
du sagst du stehst im wald
und findest den fluss nicht


Und das finde ich ganz großartig! Ohne sagen zu können, warum. Und als Leser frage ich mich dann, ob die Phrase der ersten Zeile nicht Absicht ist. Um danach eben mit einem ganz anderen, völlig unbekannten "Bild" zu kommen? Wahrscheinlich.

Zitat:
du demonstrierst für
klimaschutz und gegen rassismus
du hast eine eigene meinung
und du sagst sie auch
in fünf verschiedenen sprachen
anata wa subarashīdesu *


Diese "Strophe" finde ich auch spannend, da ich nicht verstehe, ob sie bewundernd oder ironisch gemeint ist. Jeder demonstriert heute für Klimaschutz und gegen Rassismus. Das ist nichts Besonderes und kein Zeichen von "gegen den Strom schwimmen", im Gegenteil. (Nicht falsch verstehen: Klimaschutz ist wichtig und Rassismus sch***! Aber eben... nichts besonderes. Sondern Mainstream.) Wirft der Ich-Erzähler dass hier vor? Quasi: Du hältst Dich für klug und besonders, gehst in Wahrheit aber nur demonstrieren, forderst also von anderen etwas statt selbst etwas zu tun, statt wirklich Dein Leben zu ändern? Das wird mir hier nicht klar. Und das mag ich.

Zitat:
was du liebst
gibst du nicht auf


Schöne Zeile!

Das Ende mag ich nicht. Zu versöhnlich. Da wünsche ich mir mehr Vagheit. So was wie:

Zitat:
Und was, wenn er Dich eines Tages findet?
Der Fluss im Wald.


Man sieht: Ich mag es nicht, wenn Gedichte Moral predigen. Eindeutigkeit vermitteln. (Das ist aber wahrscheinlich mein Problem.) Wo das nicht der Fall ist, finde ich es spannend.

As said: Hochwillkürliche subjektive Einschätzungen. Gerne einfach ignorieren.
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holg
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Beitrag19.09.2022 12:35
Re: sie sagt sie findet den fluss nicht
von holg
Antworten mit Zitat

Ok.
Ich war zuletzt in der Lyrik stark für Komprimierung und Reduktion.
Insofern könnte ich mir vorstellen, dass ein paar Stellen dichter wirken könnten, wenn sie entsprechend bearbeitet wären. Zwei, drei Beispiele:

Zitat:
du schmetterst türen zu
zu eilig um sie
leise zu schließen


Zitat:
du kochst
veganes curry und
es sei überhaupt nicht scharf
und gibst mir ein glas
wasser dazu und grinst
ich probiere es trotzdem


Zitat:
du demonstrierst für
klimaschutz und gegen rassismus
sagst deine eigene meinung
in fünf verschiedenen sprachen
anata wa subarashīdesu *


Ist natürlich nur meine persönliche Vorliebe, die da rein spielt. Von daher weiß ich auch nicht, ob das was für dich ist.


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anuphti
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Beitrag19.09.2022 13:02

von anuphti
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo Dyrnberg,

willkommen in der Lyrik smile extra

Dyrnberg hat Folgendes geschrieben:
Lyrik zu kritisieren ist für mich noch schwieriger als Prosa. Es ist schlicht (für mich) absurd, wie subjektiv das ist. Laughing Hier also meine total subjektiven Eindrücke - gerne ignorieren.
(ich ignoriere nie einen Kommentar, vielen Dank für Deine Zeit und Mühe!)
Beispiel: Ich mag den Beginn nicht.

Zitat:
manche schwimmen
mit der strömung
andere dagegen


Dieses sprachliche Bild ist (1) so oft zitiert, dass es quasi eine ausgelutschte Phrase ist. (2) Jede(r) geht von sich aus, dass er aus der Masse herausragt. Dass er/sie eben ganz unkonventionell gegen den Strom schwimmt. Jede(r)! Natürlich geht auch der/die verliebte (oder doch angewiderte?) Ich-Erzähler(in) davon aus, dass die/der Angebetete ganz unkonventionell und klug ist und "seine eigene Meinung" sagt, wie später zu lesen ist. Insofern verliert mich das Gedicht schon nach dem ersten Absatz. Oder... fast. Denn dann kommt:
Zitat:
du sagst du stehst im wald
und findest den fluss nicht


Und das finde ich ganz großartig! Ohne sagen zu können, warum. Und als Leser frage ich mich dann, ob die Phrase der ersten Zeile nicht Absicht ist. Um danach eben mit einem ganz anderen, völlig unbekannten "Bild" zu kommen? Wahrscheinlich.
(Ja, genau!)

Zitat:
du demonstrierst für
klimaschutz und gegen rassismus
du hast eine eigene meinung
und du sagst sie auch
in fünf verschiedenen sprachen
anata wa subarashīdesu *


Diese "Strophe" finde ich auch spannend, da ich nicht verstehe, ob sie bewundernd oder ironisch gemeint ist. Jeder demonstriert heute für Klimaschutz und gegen Rassismus. (hast Du schon dafür/dagegen demonstriert? Ehrliche Frage, weil ich dieses Thema tatsächlich eher bei Jugendlichen verorte und nicht unbedingt in der Gruppe von uns Älteren/weißen privilegierten Babyboomern (verzeih, wenn ich Dich falsch einordne) ich war im lockdown das allererste Mal in meinem Leben auf einer Demonstration)
Das ist nichts Besonderes und kein Zeichen von "gegen den Strom schwimmen", im Gegenteil. (Nicht falsch verstehen: Klimaschutz ist wichtig und Rassismus sch***! Aber eben... nichts besonderes. Sondern Mainstream.) Wirft der Ich-Erzähler dass hier vor? Quasi: Du hältst Dich für klug und besonders, gehst in Wahrheit aber nur demonstrieren, forderst also von anderen etwas statt selbst etwas zu tun, statt wirklich Dein Leben zu ändern? Das wird mir hier nicht klar. Und das mag ich.

Zitat:
was du liebst
gibst du nicht auf


Schöne Zeile!  (Danke!)
Das Ende mag ich nicht. Zu versöhnlich. Da wünsche ich mir mehr Vagheit. So was wie:

Zitat:
Und was, wenn er Dich eines Tages findet?
Der Fluss im Wald.



(Toller Vorschlag, mag ich auch sehr. Aber in diesem Fall bin ich mir tatsächlich sicher, dass sie ihren Fluss finden wird, und deshalb, in diesem ganz speziellen Fall, kann ich es nicht vage formulieren. Alternativ, eventuell: "eines tages wird er dich finden")


Man sieht: Ich mag es nicht, wenn Gedichte Moral predigen. Eindeutigkeit vermitteln. (Das ist aber wahrscheinlich mein Problem.) Wo das nicht der Fall ist, finde ich es spannend.
(geht mir auch so und ist überhaupt kein Problem. Das Teil steht aus guten Grund in der Werkstatt, weil ich Textarbeit und den Austausch mit anderen als sehr bereichernd empfinde!)
As said: Hochwillkürliche subjektive Einschätzungen. (natürlich, wie auch sonst smile extra ) Gerne einfach ignorieren. (ich bedanke mich sehr!!)


Vielen Dank für Deine Zeit und Mühe, den Sprung in die ungewohnten Gefilde der Lyrik zu wagen. Deinem Einstand entnehme ich, dass Du Philosoph bist? Und da ist natürlich im besten Sinne prosaische Klarheit gefragt. Ich finde auch, dass Dein Buch sehr spannend klingt! Das Leben der Philosophen als Hintergrund für Ihre Philosophien.

Ich arbeite noch an diesem Gedicht und freue mich über Deinen Input!

Liebe Grüße
Inko


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anuphti
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Beitrag19.09.2022 13:08

von anuphti
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo holg,

Zitat:
Ok.
Ich war zuletzt in der Lyrik stark für Komprimierung und Reduktion.
Insofern könnte ich mir vorstellen, dass ein paar Stellen dichter wirken könnten, wenn sie entsprechend bearbeitet wären.


vielen Dank, ja genau! Du hast genau erfasst, womit ich noch kämpfe. Sobald ich konkrete Personen vor Augen habe, ufere ich aus, und versuche zu viel Info hineinzubringen.
Die angesprochenen Stellen sollen den Charakter des LD greifbarer machen (ohne sentimental zu sein)
Auch mit Dyrnbergs Kommentar im Hintergrund ist mir klar, dass ich da noch arbeiten muss.
ich häng mich rein ...
Wenn Du Ideen hast, nur her damit.

Ich geh mal denken!

Viele liebe Grüße
Inko
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anuphti
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Beitrag19.09.2022 23:23
sie sagt sie findet den fluss nicht 2. Version
von anuphti
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Edit: Liebe Alle,  dritter Versuch Embarassed



Zitat:
sie sagt sie findet den fluss nicht

manche schwimmen
mit der strömung
andere dagegen
du sagst du stehst im wald
und findest den fluss nicht

du suchst
den doppelten boden und
die andere seite
sprachen sind für dich mehr
als google translate
anata wa subarashīdesu *
du willst wissen
und nicht glauben

du hast mir meine vintage jeans geklaut
x-mal geflickt
hast du sie immer dabei
was du liebst
gibst du nicht auf

du lachst
und zwischen dem geruch nach curry
und einer getrockneten bananenschale
schmiege ich mich in
eine vertraute kulisse aus
knallenden türen und klappernden töpfen
du singst



eines tages wirst du ihn finden
den fluss im wald




* du bist großartig



Zweiter Versuch. (edit, inzwischen schon dritte Version ...)

Vielen Dank für alle Anregungen. Ich bin immer noch nicht zufrieden und freue mich über weitere Leseeindrücke, weil ich den Finger noch nicht genau drauf legen kann.
Es wird schon dichter, aber irgendwas fehlt noch ...

Wie gesagt, noch nicht zufrieden ... es wird noch mehrere Versionen geben fürchte ich (aber vom "Römischen Brunnen gibt es ja auch sieben Versionen (ich habe also noch Hoffnung)

LG
Inko
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anuphti
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Beitrag22.09.2022 10:55

von anuphti
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vierte Version (ich komme der Sache näher)

Zitat:
sie sagt sie findet den fluss nicht

manche schwimmen
mit der strömung
andere dagegen
du sagst du stehst im wald
und findest den fluss nicht

du suchst
den doppelten boden und
die andere seite
sprachen sind für dich mehr als
luft zum atmen
anata wa subarashīdesu *
du willst wissen
und nicht glauben

du klaust mir meine vintage jeans
x-mal geflickt
hast du sie immer dabei
was du liebst
gibst du nicht auf

du lachst
und kochst der
duft von curry dehnt sich durch
den tag eine
getrocknete bananenschale
schmiegt sich in
eine vertraute kulisse aus
chaos und knallenden türen
und ich höre wie du singst


eines tages
du wirst ihn finden
den fluss im wald




* du bist großartig
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anuphti
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Beitrag24.09.2022 11:51

von anuphti
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Version Nummer fünf, dann löse ich mal auf.

Das Gedicht handelt von meiner jüngsten Tochter und ist inspiriert von ihrer Profil Biographie hier im DSFo.

Vielen Dank an alle Leser!

Liebe Grüße
Nuff


Zitat:
sie sagt sie findet den fluss nicht

manche schwimmen
mit der strömung
andere dagegen
du sagst du stehst im wald
und findest den fluss nicht

du suchst
doppelte böden und
die andere seite
sprachen sind für dich
der schlüssel zu
den rätseln dieser welt
anata wa subarashīdesu *
du willst wissen
und nicht glauben

du trägst meine vintage jeans
x-mal geflickt
sind sie ein teil von mir
was du liebst
gibst du nicht auf

du lachst
und kochst
der duft von curry dehnt
sich durch den tag
getrocknete bananenschalen
schmiegen sich in
eine vertraute kulisse aus
chaos und knallenden türen
und ich höre wie du singst


eines tages
wirst du ihn finden
den fluss im wald




* du bist großartig
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holg
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Beitrag24.09.2022 12:07

von holg
Antworten mit Zitat

Hallo Nuff.

Schön zu sehen, wie sich das Ding entwickelt.

Was würdest du davon ahlten die beiden unds hier zu streichen?
Aus dem Legato eine Pause machen.

du willst wissen
und nicht glauben

chaos und knallenden türen
und ich höre wie du singst


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anuphti
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Beitrag24.09.2022 12:13

von anuphti
pdf-Datei Antworten mit Zitat

holg hat Folgendes geschrieben:
Hallo Nuff.

Schön zu sehen, wie sich das Ding entwickelt.

Was würdest du davon ahlten die beiden unds hier zu streichen?
Aus dem Legato eine Pause machen.

du willst wissen
und nicht glauben

chaos und knallenden türen
und ich höre wie du singst


Das halte ich für eine großartige Idee!

Von den Unds tummeln sich viel zu viele in meinem Personal Darlings Asylum.

Hinfort mit Euch ... huiiiiiiiii

Danke für den Hinweis!!

Liebe Grüße
Nuff


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Taras
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Beitrag29.09.2022 10:19

von Taras
Antworten mit Zitat

anuphti hat Folgendes geschrieben:
du sagst du stehst im wald
und findest den fluss nicht


sprachen sind für dich
der schlüssel zur
den rätseln dieser welt


"du sagst du stehst im wald
und findest den fluss nicht"


Das gefällt mir.


"sprachen sind für dich
der schlüssel zur welt"


So wäre es etwas kürzer, aber ob das in deinem Sinn ist?

Insgesamt gefällt mir dein Gedicht wirklich gut.

LG Taras


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Michel
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Beitrag29.09.2022 12:07

von Michel
Antworten mit Zitat

Ich verfolge hier gespannt die Entwicklung des Gedichtes. Aus anfangs relativ konkreten Bildern und eher prosaischer Sprache verdichtet sich das immer weiter und entwickelt eine Ebene, die ich in der ersten Version nicht wahrgenommen habe.

Vor Gedichten stehe ich oft ratlos; ich kann sagen, ob sie etwas zum Schwingen bringen oder nicht, darüber hinaus tue ich mich schwer mit dem Einordnen. Hier stand ich z.B. ratlos vor der Vintage-Jeans und erst die Diskussion darüber hat das Bild für mich etwas geklärt. In der letzten Version hat sich die Bedeutung für mich stark verschoben, "was du liebst, gibst du nicht auf" bezieht sich viel stärker auf das LI.

Anfangs hatte ich den Eindruck einer Liebesbeziehung. Scheint sie ja auch zu sein, die Liebe zum erwachsen gewordenen Kind, eine Feier des so ganz eigenen Menschen, der sich da entwickelt hat.
Gefällt mir.


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anuphti
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Beitrag30.09.2022 11:26

von anuphti
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Taras hat Folgendes geschrieben:
anuphti hat Folgendes geschrieben:
du sagst du stehst im wald
und findest den fluss nicht


sprachen sind für dich
der schlüssel zur
den rätseln dieser welt


"du sagst du stehst im wald
und findest den fluss nicht"


Das gefällt mir.


"sprachen sind für dich
der schlüssel zur welt"


So wäre es etwas kürzer, aber ob das in deinem Sinn ist?

Insgesamt gefällt mir dein Gedicht wirklich gut.

LG Taras


Lieber Taras,

Vielen Dank für's Lesen und Deinen durchdachten Kommentar.
Ich glaube, du hast Recht, der Sinn geht durch das Weglassen nicht verloren.

Als Prosaschreiber ist das Kürzen und Weglassen für mich immer ein mühsamer Prozess und ich freue mich immer über Rückmeldungen von erfahrenen Lyrikern. Also vielen Dank!

Schön, dass es Dir insgesamt gefällt smile extra

Liebe Grüße
Nuff


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Nina
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Beitrag10.10.2022 14:05

von Nina
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hallo anuphti,

welche version soll man sich denn nun aussuchen? eben las ich eine und wollte etwas dazu schreiben, dann sah ich, dass es 12tausend andere versionen dazu gibt. das nervt mich, was sehr schade ist, weil ich doch gedichte liebe und gern was dazu geschrieben hätte. aber 97 versionen lesen und vergleichen oder mir aussuchen, welche nun die "finale" version ist, dazu habe ich keine lust.
so, nun habe ich meinem unmut luft gemacht. pah!
poste doch bitte die letzte version und mache das häkchen dann dran, damit ich weiß, das ist es, das soll es sein. und die anderen 47.000 versionen kann ich unberücksichtigt lassen. und bitte in schöner version posten, d.h. ohne diese weißen rahmen usw., sondern einfach nur das gedicht, denn das auge isst ja bekanntlich mit. mehr wünsche habe ich erstmal nicht.
ich habe dir schon eine million mal gesagt, du sollst nicht immer so maßlos übertreiben. lach.

alles liebe,
nina


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anuphti
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Beitrag10.10.2022 23:24

von anuphti
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Version Nummer sechs = letzte Version

sie sagt sie findet den fluss nicht

manche schwimmen
mit der strömung
andere dagegen
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und findest den fluss nicht

du suchst
doppelte böden und
die andere seite
sprachen sind für dich
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anata wa subarashīdesu *
du willst wissen
nicht glauben

du trägst meine vintage jeans
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sind sie ein teil von mir
was du liebst
gibst du nicht auf

du lachst
und kochst
der duft von curry dehnt
sich durch den tag
getrocknete bananenschalen
schmiegen sich in
eine vertraute kulisse aus
chaos und knallenden türen
ich höre wie du singst


eines tages
wirst du ihn finden
den fluss im wald




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Skatha
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Beitrag11.10.2022 15:53

von Skatha
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Hallo Nuff,

beim ersten Mal lesen bin ich von einer Liebesbeziehung ausgegangen, ich hätte nur nicht gleich an jene zwischen Mutter und Tochter gedacht. Vor diesem Hintergrund gefällt mir das Gedicht gleich noch mehr und berührt mich. Darin schwingen viele Emotionen mit, von der Mutterliebe über die ständige Sorge um und den Stolz auf den Nachwuchs.

Die letzte Version liest sich durch die Kürzungen und Verdichtungen für mich viel runder als die Erstversion, und die Aussagen und konkreten Bilder geben dem Text seine unverwechselbare, persönliche Note.

Gern gelesen, danke fürs Teilen.

LG Skatha


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It is not despair, for despair is only for those who see the end beyond all doubt. We do not.
(J.R.R. Tolkien, The Lord of the Rings)
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anuphti
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Beitrag12.10.2022 09:01

von anuphti
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Skatha hat Folgendes geschrieben:
Hallo Nuff,

beim ersten Mal lesen bin ich von einer Liebesbeziehung ausgegangen, ich hätte nur nicht gleich an jene zwischen Mutter und Tochter gedacht. Vor diesem Hintergrund gefällt mir das Gedicht gleich noch mehr und berührt mich. Darin schwingen viele Emotionen mit, von der Mutterliebe über die ständige Sorge um und den Stolz auf den Nachwuchs.

Die letzte Version liest sich durch die Kürzungen und Verdichtungen für mich viel runder als die Erstversion, und die Aussagen und konkreten Bilder geben dem Text seine unverwechselbare, persönliche Note.

Gern gelesen, danke fürs Teilen.

LG Skatha


Liebe Skatha,

vielen Dank für Deine Anerkennung!
Dieses Gedicht ist tief persönlich für mich, eben weil es nicht abstrakt, sondern ganz konkret ist, deshalb habe ich mich am Anfang auch so schwer getan, die "konkreten Erfahrungen" lyrisch zu abstrahieren.

Aber mit der Hilfe von vielen lieben Lesern und Kommentatoren ist es jetzt tatsächlich für mich rund und gelungen. Und zeigt immer noch den Charakter von meiner Jüngsten.

Lieben Dank and Dich und alle anderen Leser!

Liebe Grüße
Nuff

PS @ Nina wenn Du auf die Ursprungsversion klickst (erster Beitrag) und dann auf den Button "Neue Version" kommst Du immer zu der letzten (=also der aktuell letzten neuen) Version.
In diesem Fall die sechste (und letzte smile )


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