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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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Gast
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10.09.2022 22:55
von Gast
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Gefällt mir!
Der Bezug des letzten Gedankens macht einen Umweg, aber 1 und 2 umzudrehen ging wohl nicht, dann würde es satztechnisch zu kompliziert. Oder gibt es doch eine Möglichkeit?
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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Gast
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11.09.2022 11:53
von Gast
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So ist es tatsächlich schöner, nach meinem Empfinden auch.
Eigentlich meinte ich aber gar nicht die Verse, sondern nur die drei Zeilen des (ehemals) letzten Verses:
Die Grubenkante bricht ab
Zeile 2
Auch mein Leben blättert ab
Also, dass Zeile 3 sich auf Zeile 1 bezieht, und deswegen für mich ein Bruch dieser schönen, traurigen letzten Erkenntnis zum vorherigen Kontext entsteht.
Jetzt, wo der Vers in der Mitte steht, empfinde ich das aber gar nicht mehr als Bruch, sondern sogar als besser. Ein Zufallstreffer, die Qualität des Textes ist so hoch, dass ich ihn nicht verletzen konnte.
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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Gast
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11.09.2022 12:16
von Gast
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Wenn ich Perry lese, weiß ich sofort, ich bin zu Hause.
Ich brauche keinen Feinschliff von Perry.
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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Heidi Reißwolf
Alter: 42 Beiträge: 1424 Wohnort: Hamburg
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11.09.2022 19:38 Re: Hallo FRB, von Heidi
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Perry hat Folgendes geschrieben: | interssanter Vorschlag.
Es wäre durchaus möglich den auffliegenden Reiher als Schlussbild zu verwenden, konstruktiv wäre aber dann im Titel eine genauer Verortung der Szene hilfreich.
spaziergang am (bagger)see
letzte sonnentage sind vergangen die badewiesen atmen
kühle abendluft und ich gehe durch die stillgelegte halde
hänge worte an die zweige eines holunderstrauchs
die grubenkante ist frisch abgebrochen wurzeln vom
randbewuchs baumeln hilflos in der luft und ich spüre
wie auch mein leben immer mehr abzublättern beginnt
bald legt sich der sommer im herbstlichen bett schlafen
die wellen auf dem kiesweiher schlagen höher ein reiher
fliegt auf trägt mich als schatten in den späten himmel
Danke fürs konstruktive Feedback und LG
Perry |
Hallo Perry,
es war die erste Version schon gut, aber diese finde ich noch weitaus besser.
Während des Lesens sehe ich die Natur klar und deutlich vor mir und befinde mich mitten in dieser Spätsommerlandschaft, die getränkt ist von Abschied. Das Besondere daran ist, dass die Vergänglichkeit über die Natur transportiert wird und auch schonungslos das eigene Vergehen aufgegriffen wird. Das aber nicht etwa auf dramatische sondern vielmehr auf bewusste Art und Weise. Das LI kommt mir sachlich vor, hinnehmend, ohne Angst und mit viel Vertrauen darauf, dass es gut ist, weil ja die Natur auch immer wieder neu erwacht, nachdem sie ein Stückweit gestorben ist. Das mag ich an dem Text. Er transportiert nicht das Ende sondern eine Entwicklung.
Und der Reiher am Ende ist nun großartig, weil er irgendwie die Freiheit repräsentiert - vielleicht auch die körperliche, weil ja der Schatten mitgeht mit ihm in die Luft.
Besonders gern mag ich die Worte, die an den Holunderstrauch gehängt werden. Das ist ein wirklich schönes Bild. So, als würde das LI etwas von sich zurücklassen während des Spazierengehens, das für andere weiter existiert. Worte, die sich jeder pflücken kann, sofern er sie sehen und erkennen will.
Einzig über diese Stelle stolpere ich ein wenig, weil ich seltsamerweise Wandfarbe abblättern sehe oder Lack, das wirkt ein wenig technisch in meinem Lesen:
Zitat: | wie auch mein leben immer mehr abzublättern beginnt |
Vielleicht könnte 'sich mein leben immer mehr zu entblättern beginnt' stattdessen eingesetzt werden. Das hat natürlich dann eine etwas andere Aussage, wirkt eher blütenhaft. Im Grunde ist es auch gut, so wie es ist, ich wollte aber dennoch mein Empfinden dazu mit dir teilen. Du wirst schon wissen, was du mit dem Text machst. Es kommt ja auch darauf an, was du ausdrücken willst. Vielleicht ist der technische Aspekt ja durchaus gewollt.
Die Verortung im Titel brauche ich auch für diese Version nicht. Mir gefällt der Originaltitel besser.
Viele Grüße
Heidi
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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Chaosprinzessin Leseratte
C
Beiträge: 105 Wohnort: links des Rheins
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C 14.09.2022 13:48
von Chaosprinzessin
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Hallo Perry,
ich bin an deinem Gedicht ja schon etwas länger "dran". Manches braucht einfach Zeit, um zu wirken. Und ich brauche oft Zeit, die (hoffentlich) richtigen Worte zu finden.
Als ich heute die neueren Versionen gelesen hatte, dachte ich zuerst, die erste finde ich besser. Aber als ich alle dann nochmals in Ruhe auf mich habe wirken lassen hat sich das geändert. Irgendwie mag ich jetzt die letzte. Trotzdem sind da noch zwei kleine Stellen, über die ich "gestolpert" bin. Die eine ist die letzte Zeile der erste Strophe. "worte als blätter an zweige" ist mir irgendwie etwas viel verschachtelt, das gefiel mir in der ursprünglichen Version besser. Und das zweite ist eigentlich eine Kleinigkeit, nämlich der Titel. Ich finde, es ist gar nicht nötig hier "kiesweiher" zu schreiben, denn aus dem Text wird das ja irgendwie klar. Naja, vielleicht ist es auch, weil ich es ganz gerne mag, wenn der Titel nicht zu viel verrät?
Und egal in welcher Version, mich hat dein Gedicht jedes mal berührt, wenn ich es gelesen habe. Da war schon mal die eine oder andere Träne dabei …
LG
Mirjam
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Gast
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14.09.2022 16:09
von Gast
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Bei "Holler" stolpere ich als Nicht-Süddeutscher doch ziemlich. Nur als Hinweis gedacht, falls nicht gerade das Absicht ist.
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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anuphti Trostkeks
Alter: 58 Beiträge: 4320 Wohnort: Isarstrand
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17.09.2022 16:22
von anuphti
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Zitat: | spaziergang am kiesweiher
letzte sonnentage sind vergangen die badewiesen atmen
bereits kühle abendluft ich gehe durch stillgelegte halden
hänge worte als blätter an zweige eines hollerstrauchs
die grubenkante ist frisch abgebrochen wurzeln baumeln
hilflos ohne halt am steilhang hängen in der luft und ich
spüre wie auch mein leben seine blätter langsam abzublättern beginnt verliert
bald legt sich der sommer in sein herbstliches bett schlafen
die wellen auf dem kleinen see schlagen höher ein reiher
fliegt auf trägt mich als schatten in den späten himmel |
Hallo Perry,
sehr gerne gelesen. In Blau mein Lieblingssatz.
Ich kenne Deinen Stil, mit den prosa-artigen drei Strophen, würde aber dennoch straffen.
Manche Wörter sind zu viel, geben keinen zusätzlichen Sinn.
Wenn Du längere Sätze willst, dann nimm lieber noch etwas anderes mit rein.
Vielen Dank fürs Teilen!
Liebe Grüße
Nuff
_________________ Pronomen: sie/ihr
Learn from the mistakes of others. You don´t live long enough to make all of them yourself. (Eleanor Roosevelt)
You don´t have to fight to live as you wish; live as you wish and pay whatever price is required. (Richard Bach) |
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Perry Exposéadler
P Alter: 71 Beiträge: 2505
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