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Das muss aufhören, meint Dietmar


 
 
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dürüm
Wolf im Negligé

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Beiträge: 966
Wohnort: Cape Town
Das bronzene Eis am Stiel Das Bronzene Pfand
Der bronzene Spiegel - Lyrik Podcast-Sonderpreis
Vorlesbar I


Beitrag10.09.2022 12:38
Re: Das muss aufhören, meint Dietmar
von dürüm
Antworten mit Zitat

Hallo Minerva,

nach dem Wettbewerb hat man immer mehr Zeit als mittendrin, aber bei Deinem Beitrag wollte ich von Anfang an noch detaillierteres Feedback geben.

Minerva hat Folgendes geschrieben:
Der Blütenstaub auf dem Dachfenster ist die Milchstraße, rosarot gefärbt vom Morgen. Anfang gefällt mir sehr gut! Barfuß tapse ich die glattgetretenen Holzstufen nach unten. Kaffeepulver rieselt in die Filtertüte, und während die Maschine röchelt  (Filterkaffee, und schon fühle ich mich zurückversetzt in die Siebzigerjahre), atme ich den altvertrauten Duft dieser Küche ein. Der Geruch von Sauberkeit. Kein Fleck, kein Stäubchen, symmetrisch angeordnete Gardinenfalten. (Hier habe ich das erste Mal gestutzt, weil ich nach dem Geruch von Sauberkeit einen weiteren Geruch erwartet hatte und dann kamen drei optische Eindrücke.)
Ich stürze den in Milch ertränkten Kaffee hinunter, widerstehe dem Drang zu flüchten, bevor Mutter erscheint (jetzt der erste Hinweis auf eine gestörte Beziehung der Prota zur Mutter). Verschütteter Kaffee, der benutzte Löffel auf der Arbeitsplatte – das wird ihr nicht gefallen. Sie ist es gewohnt, dass Amelie alles aufgeräumt und steril hinterlässt, aber wenigstens hat sie so etwas zu tun. Wie gestern, als sie meinen durcheinandergewürfelten Kofferinhalt in die Schränke geräumt hat. Kopfschütteln, leiser Vorwurf. Versagen wird wahrgenommen. Amelie ist unsichtbar. (Meine erste Idee, bevor ich den Text zu Ende gelesen hatte, war, dass Amelie die Schwester der Prota ist, die nicht mehr da ist (ausgezogen, tot, was auch immer)Doch Mutter sagt nichts, räumt alles mit eingeübten Griffen auf, wischt die Flecken fort, als schlafwandle sie. Schlafwandeln ist ihr Dauermodus gewesen, als er noch hier gewohnt hat. (Dieser Satz gibt den ersten klaren Hinweis auf die Thematik Deines Textes "als er noch hier gewohnt hat", spätestens jetzt bin ich neugierig)
Erst am Vormittag spricht sie mit mir. Das Klavier sei schon wieder dissonant, aber bevor sie mich mit einer Litanei über den unfähigen Klavierstimmer einschläfert, schnappe ich mir meine Badetasche und mache mich auf den Weg in die Stadt. (In diesem Absatz spüre ich die Vorsicht einer Mutter, die keine Kritik äußert und erst mit dem unverfänglichen (einschläfernden) Thema Klavier in der Lage ist, mit der Tochter neutral zu kommunizieren)

* <------- dieses zentrierte Sternchen mag ich.

 Ich stehe auf dem Feld, Staub zwischen den Zehen und die Fußsohlen in den Sandalen eklig ausgetrocknet. Hat Amelie wieder nach Hause gehen wollen.  (Bei diesem Satz bin ich hängen geblieben. Die Wortreihenfolge klingt wie eine Frage, aber es endet mit einem Punkt. Dadurch klingt der Satz irgendwie unvollständig/schief. Ist das Absicht? Ich verstehe es so: Amelie will wieder nach Hause gehen.) Aber warum formulierst du es dann so kompliziert? Aber ich renne. Ähren kratzen über meine sonnengerötete Haut, und ich renne noch schneller bis zur einspurigen Straße in Richtung Stadt.

(hier kommt ein Zeitsprung und sie ist schon im Schwimmbad und hat ihren Bikini an. Auftritt Dietmar, spätestens jetzt wird die multiple Persönlichkeit sichtbar und auch Amelie ordnet sich in den Leseeindruck ein. Amelie ist die "brave, angepasste, saubere" Seite der Prota. Dietmar ist der Beschützer, der vor allem alle sexuell angedeuteten oder wahren Bedrohungen versucht aus dem Weg zu räumen)

Flauschbälle von Pusteblumen wirbeln durch die Luft, zielsicher in meine Bikinizone. Das muss aufhören, meint Dietmar. Hektisch wische ich sie weg. Geplapper rauscht durch meinen Kopf und Köpfe durch meinen Bildausschnitt. Kinder kreischen, Mütter kreisen ihnen hinterher, drücken Sonnencremetuben auf Vätern leer, bis die Luft dick davon ist.
(In diesem Absatz beschreibst du eindrücklich die Synästhesien der Prota, optisch, akustisch und olfaktorisch)
 Ich bin still. Abgeschnitten. Manchmal kann ich mich nicht bewegen, als hätte ich keinen Willen. Und sehe die Dinge von oben … von außen.
Und dann tauchst du (plötzlich eine zweite Person, ohne nähere Beschreibung, aber irgendwie denke ich zuerst an männliche Person) auf, fragst mich, ob ich mit bei dir liegen will. Nicht die Bitch, bitte, bitte nicht die Bitch jetzt.  (Auftritt Bitch, der nächste Anteil der Prota. Im nächsten Absatz wird klar, dass sie es ist/war, die sich mit dem Missbrauch durch den Vater (?) auseinandersetzen musste, der Hinweis auf die Bitch und auf den Vater verstärkt meinen Verdacht auf eine männliche Person im Schwimmbad und ich denke "ohoh, hoffentlich passiert nichts")

Er hat sie immer meine kleine Schlampe genannt, und als er weg gewesen ist, hat sie gesagt: Ich bin nicht mehr die kleine Schlampe, ich bin jetzt die große Bitch. Und der Bitch tut nichts weh.
Doch sie kommt nicht.
Du meinst, es sei heute ganz schön voll, aber ich kann bei dir bleiben. Ich nicke nur, schaue dich wahrscheinlich dumm an, festgeklammert an meinem Badetuch, breite es dann fahrig (schöner unterschwelliger Hinweis auf die Nervosität und Anspannung der Prota) neben deinem aus. Sie haben fast die gleiche Farbe, das gleiche verwaschene dunkle Grün auf dem ausgedorrten Gras.

(Wieder ein Sprung, die Prota befindet sich jetzt im Schwimmbecken unter Wasser, der Hinweis Atembläschen verrät es. Ich mag den Begriff Blaudunkel)
Ich öffne die Augen in verschwommenes Blaudunkel. Atembläschen durchdringen die Stille, ich sinke hinab. Als ich auftauche, sind die Bojen kleine Punkte unter der flimmernden Stadt. Du umkreist mich. Ich denke an einen Hai, aber die schauen nicht so.

Wir starren auf den Wasserspiegel. Unsere Gesichter verschwimmen zu einem, und ich verliere mich in diesem Spiel von Seegras und Fischen. Eine Libelle  (Seegras, Fische und Libelle reißt mich raus. Sind wir im städtischen Schwimmbad oder am Baggersee/Badesee?) sirrt vor meiner Nase. Sie weckt mich. Du bist schon drei Schritte fortgegangen.
Am Medaillenautomat  (gibt es am Badesee einen Medaillenautomat? Ich hinterfrage meine Orientierung erneut.) wirfst du lachend eine Münze ein und überreichst mir die Souvenir-Medaille mit dem Abbild des örtlichen Schlosses. Ich versuche, mir meine Rührung nicht anmerken zu lassen, ist ja nur dummes Touristenklimbim. Ein Zehn-Cent-Stück wird unter dem Druck mehrerer Tonnen plattgewalzt. Dann ist es sehr hübsch und viel wertvoller. Vielleicht brauche ich das auch. (Druck macht hübscher und wertvoller, was für ein Satz!)
Ich stecke die Medaille in die Tasche meiner Shorts, lasse die Finger darüber streicheln, während du sagst, du wohnst gleich um die Ecke, bist aber nur zu Besuch. Ich auch, sage ich, vielleicht etwas zu schnell, als ob es peinlich wäre, nicht von hier wegzukommen. Aber ich mag diese Gemeinsamkeit. Doch dann sagst du, du kommst gerade von einer Asien-Rundreise wieder und willst zum Wintersemester richtig loslegen an der Uni, mit Internationalem Recht; und ich hab’s noch nicht mal hinbekommen, mich für das Nachholen des Schulabschlusses anzumelden.
Der Druck meiner Gedanken wächst zu einem Knäuel Buchstabenkotze, das ich lieber herunterschlucke. (sehr eindrücklicher Absatz, in dem die Prota sich klein und wertlos fühlt im Vergleich zu der zweiten Person)
*


(Zeitsprung. Wieder wird ganz deutlich, wie Personen mit einer dissoziierten Persönlichkeitsstörung Blackouts erleben, wie ihnen stundenlang Teile ihres Lebens fehlen, solange die Personen nicht miteinander interagieren.)

Fuck, einfach nur fuck. Ich bin am falschen Ende der Stadt. Meine Tasche ist weg, der Himmel nun grau. Fünf Stunden. Mein Smartphone fällt mir fast aus der Hand. Ich zittere, und die Leute gucken komisch, weil ich mitten auf dem Weg stehen bleibe. Ich drehe mich um und laufe zurück durch die Stadt. Wenn ich nur wüsste, wo um die Ecke ist. (Prota vermutet, dass sie ihre Tasche bei ihm gelassen hat. Versucht sich krampfhaft zu erinnern und das führt zu den Kopfschmerzen) Kopfschmerzen. Es riecht nach Regen, und ich schaffe es gerade vor den ersten Tropfen nach Hause, zu Mutters Haus.
Die Medaille ist weg. Ich prüfe die Hosentaschen drei Mal, dann werfe ich mir eine Benzo ein. Das muss aufhören, meint Dietmar. Ob das die Bitch war? Hat sie sie weggeworfen oder versucht, mit den Zähnen zu zerbeißen? Mein Kiefer tut weh. Dietmar entscheidet das ja, aber ich finde nicht, dass er das immer richtig macht.
(Sehr gut. Innerer Dialog, mit Analyse durch die Prota, was die einzelnen Anteile getan haben könnten. Zeigt, dass sie sich der Anteile voll bewusst ist und auch versucht Einfluss zu nehmen)

Traumfunkel schweben um meinen Kopf, kleine Blasen, schillernd in extraterrestrischen Farben. Traum A hat nichts mit dir zu tun, sondern mit ihm. Aber er ist weg und Traum A will ich vergessen. Traum B ist von dir, doch ich kann ihn nicht fassen, so sehr ich auch darüber nachdenke. Nun bin ich verwirrt, puzzled, ein Puzzle. Was würde es darstellen? Vielleicht das Abbild einer dieser Picasso-Figuren.
Der Blütenstaub wird leise abgewaschen von einer Nieselwolke.  (sehr schöner Satz!) Amelie mag das auch, wenn die Tropfen ihre Melodie spielen wie aufgehängte Knöchelchen, die im Wind klappern. In letzter Zeit ist es seltsam, ich verstehe nicht, warum sie sichtbarer werden, was Dietmar vorhat. (Veränderungen bahnen sich an)  Es gefällt mir nicht. Der Regen wird stärker, hackt auf die Scheiben. Ich sehe es zum ersten Mal.

*

Du stehst vor meiner Tür, fahl wie ein Bild, das in der Sonne verblasst ist. Schlammspritzer bis zum Knie. Du reichst mir meine Tasche, ich nehme deine Hand. Durchs Treppenhaus und die Dunkelheit führe ich dich ins Bad, lasse die Lampe aus. Künstliches Licht würde alles hässlich machen. Nur das Mondlicht sickert durchs Giebelfenster auf deine Schneehaut. Die schmutzige Schneehaut.
Ich weiß nicht, ob ich gehen oder bleiben soll, bis du meine Hand fasst und zur Wanne blickst. Am Wannenrand liegt meine Lieblingsseife mit Fichtennadelduft.
Ich kann Dietmar förmlich schreien hören: Hast du sie noch alle?!
Ich antworte nicht.
Die Seife gleitet über deinen Körper. Behutsam wasche ich dich, so wie man ein Kind wäscht. Meine Fingerspitzen tanzen, ziehen kleine Spiralen. Nichts fühlt sich mehr seltsam an, nur wünsche ich mir, zu wissen, was in deinem Kopf schreit. Aber ich frage bestimmt nicht, du fragst mich ja auch keine gestörten Sachen. Und du … du riechst wie der Wald am Morgen.

Du bist geblieben. Es ist wie Traum B gewesen, funkelnd und warm.

(Dieser Absatz gibt Hoffnung, fühlt sich mit dem Hintergrundwissen über die Persönlichkeitsstörung aber gleichzeitig sehr surreal an. Ist es wahr (er bringt die Tasche zurück) oder doch nur Traum?)

Der Tag ist auch warm, aber nicht unerträglich. Ich räume meine Badesachen gewissenhaft auf und durchsuche die Tasche (ist wieder da) , aber die Souvenir-Medaille bleibt verschwunden. Auch keine scheiß neue Nummer auf dem Smartphone, aber das war ja klar. Die Bitch löscht so etwas. Seit ich clean bin, (erster Hinweis darauf, dass die Prota versucht hat mit Drogen den wahrscheinlichen Missbrauch durch den Vater psychisch zu bewältigen und vermutlich inzwischen sowohl Entzug, als auch einige Therapie hinter sich hat)  ist sie nicht mehr oft da, nur wenn es darauf ankommt. Ihr tut es ja auch nicht weh.
Ich kippe das Dachfenster, die Nacht strömt schwül herein. Wolken bauschen sich über den schwarzen Baumspitzen, Blitze flackern mir ins Gesicht, und die ersten Tropfen platzen wütend auf der Scheibe. Ich strecke die Hand aus. Der warme Regen zerfließt zwischen meinen Fingern. Du zerfließt …

*



Um die Ecke ist ein Parallel-Universum, in der andere Zeiten herrschen, sich andere Begegnungen manifestieren, sich ein anderes Leben lebt. Ich suche ziellos. In der Stadt, am See (okay, also am See), am Souvenirautomat. Wo ist die Medaille, wo bist du, wo bin ich? Warum ist da keine Nummer? Ich hasse die Bitch. Und ich suche den ganzen Tag, und nachts weine ich das Kissen klamm, während der Regen meine Scheiben streichelt. Dietmar findet das nicht hilfreich. Wenigstens meint er mal nicht, dass das aufhören muss. Dafür verzichte ich auch auf die Benzo.

(Hier kommt wieder ausdrücklich die Verunsicherung zum Vorschein, was ist wahr, was ist Traum, was ist "Einbildung" oder Wunschdenken. Aber zumindest beruhigen sich die inneren Personen. Darauf keine Benzo.)

Der See liegt purpurn im Dämmerlicht, hinter mir die schlafende Stadt, die dem neuen Tag aus violetten Fenstern entgegen träumt. Wo, frage ich Kassiopeia, doch der Himmel bleibt sternenkalt und stumm, nur der Abglanz des Mondes flackert auf den Wellen und verrät mit mir ein Geheimnis.
Bald wird das Wasser eine Herbstsuppe aus Laub, und Sturmschwalben werden über ihre Reviere segeln. Und danach wird der Eistaucher rufen und ich ihm folgen. Mit meinen Stiefeln werde ich die obladen oblatendünne Eisschicht zerbrechen und die Splitter zählen, die wie winzige Schollen einer Puppenwelt davontreiben. Und ich kann sie alle sehen.

Sehr gelungenes Ende, vor allem mit dem Bild der "Splitter", die die Prota jetzt wahrnehmen kann!




Noch einmal vielen Dank für Deine ausführliche Rezension. Ich hoffe, Du kannst mit meinen Leseeindrücken auch etwas anfangen.

Gruß
Kerem


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Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde)
Der Willige wird vom Schicksal geführt. Der Störrische geschleift.
(Seneca)
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Minerva
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Beitrag10.09.2022 13:54

von Minerva
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Hallo Kerem,

vielen lieben Dank für deine weitere, ausführliche Rückmeldung. Ach je, beim Lesen vorm Absenden war ich so sehr auf Reihenfolge, Logik, Wirkung etc. fixiert bzw. in den Fantasiebildern, dass ich total übersehen habe, zu erwähnen, dass es um einen SEE (Strandbad) geht und ihr eventuell zuerst an ein Schwimmbad denkt.

Das Bild des Ortes ist bei mir so ein ... vielleicht Mischmasch aus verschiedenen kindlichen Urlaubserinnerungen: Süddeutschland, See, Schlösslein, heimeliger Touristenort, Münz-Medaillen-Automat - wobei ich nicht weiß, ob die Kombi so existiert.

dürüm hat Folgendes geschrieben:
Hat Amelie wieder nach Hause gehen wollen. (Bei diesem Satz bin ich hängen geblieben. Die Wortreihenfolge klingt wie eine Frage, aber es endet mit einem Punkt. Dadurch klingt der Satz irgendwie unvollständig/schief. Ist das Absicht? Ich verstehe es so: Amelie will wieder nach Hause gehen.) Aber warum formulierst du es dann so kompliziert?


Ja, es ist absichtlich keine Frage und so formuliert. Es ist ICHs Feststellung/Gedanke. Sie geht (als ICH) von zu Hause los, dann kommt die Erinnerungslücke, sie findet sich auf dem Feld wieder und schätzt damit ab, dass es die kleine Amelie gewesen sein muss, die da ängstlich und verwirrt den Heimweg suchte (im Gegensatz zur Bitch, die dann auch gern mal straight aus der Stadt marschieren will).
Ist natürlich wirklich schwer zu deuten, weil man da ablesen muss, dass die Persönlichkeit Amelie ein kleineres Mädchen ist, das sich verläuft/durch ihre Ängstlichkeit verläuft; während man an dem Punkt nicht mal weiß, worum es geht. Wobei ich den Stolperer an der Stelle gerade als Punkt gesehen habe, wodurch man genauer hinsieht. Weil es weder als Tatsache (aka "Amelie" ist echt/könnte Schwester sein), noch als Frage formuliert ist (sie kennt ja Amelie und ist sich ihrer Erinnerungslücken bewusst*). (Aber alles in meiner Theorie, wie ein fiktiver Leser meine Wegweiser lesen würde Very Happy )

Details folgen im nächsten Post, ich schreibe gerade an der Aufdröselung, wo dann alles klarer wird oder zumindest halbwegs.


dürüm hat Folgendes geschrieben:
Noch einmal vielen Dank für Deine ausführliche Rezension. Ich hoffe, Du kannst mit meinen Leseeindrücken auch etwas anfangen.

Ja, dankeschön. Daran kann ich noch mal besser abschätzen, was wie funktioniert und worauf ich noch achten muss, z.B.:
Das mit dem See war natürlich ein Fehler, den ich nicht gesehen habe. Das ist dann doof, wenn man da ein anderes Bild vor Augen hat und es wieder korrigieren muss - will jetzt auch nicht lügen und behaupten, das wäre Absicht, um den Leser die Verwirrung näherzubringen Laughing
Wie immer: die Schreibfehler am Ende des Texts ... klassisch Very Happy Guck ich nächstes Mal aber wirklich genauer hin. Grr


*was sich nicht jeder ist; etwas, was wir nicht nachvollziehen können, weil wir davon ausgehen, Erinnerungslücken würden uns auffalllen. Wenn man damit aber aufwächst, ist man es gewohnt, nicht unbedingt ein Problem darin zu sehen, wenn man plötzlich woanders ist oder schon eine Zeitspanne vergangen ist. Dieses episodenhaften Leben ist da "normal".


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Minerva
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Beitrag10.09.2022 16:01

von Minerva
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Die Aufdröselung (laberrhababer)

Erkrankung:
Zum Hintergrund der Erkrankung habe ich einige Kommentare vor diesem hier, in der Antwort zu nicolailevin, schon etwas gesagt. Deswegen wiederhole ich das hier nicht.
Ich habe einen tollen Artikel mit gefunden, der in seiner Kürze einen guten breiten Überblick gibt und an einem realen Beispiel erklärt. Außerdem erwähnt er den wissenschaftlichen Streit und Nachweis darüber, ob das alles überhaupt real ist. Wenn sich jemand interessiert, es besser zu verstehen, am besten hier nachlesen:
https://www.spektrum.de/news/wie-eine-gespaltene-persoenlichkeit-entsteht/1964578

Realer Hintergrund:
Ich hatte beruflich u.a. einmal mit einer jungen Frau mit DIS (=dissoziative Identitätssstörung früher: Multiple Persönlichkeitsstörung) zu tun gehabt. Ich habe sie allerdings nur von einem Kollegen „übernommen“ und nicht lang mit ihr zu tun gehabt. Ihre in den Akten aufgeführte Vorgeschichte war absolut verstörend, es waren sogar 2 Verwandte beteiligt (keine weiteren Details hier wegen Datenschutz). Zu dem Zeitpunkt hatte sie es allerdings schon geschafft, einen Schulabschluss nachzuholen. Nach außen und in dem, was sie erreicht hatte, wirkte sie hochgradig funktional, was aber überhaupt nichts darüber aussagt, wie es im Inneren aussieht. Ihre hohe Intelligenz und Resilienz waren möglicherweise ihr Vorteil. Irgendein Wissen oder Details um ihre Persönlichkeiten o.ä. habe ich aber nicht (darum ging es nicht).

Personen und Persönlichkeiten:
Am meisten interessiert hat ja, wer als eigenständige Person mit eigenem Körper agiert und wer hingegen im Körper der Ich-Erzählerin seine Persönlichkeit hat (und wieso Dietmar?). Dabei habe ich durchaus versucht, es herauslesbar zu machen, aber ohne es so ganz genau zu erklären. Deswegen kamen auch verschiedene Varianten und Annahmen in den Kommentaren vor, wo es meist stimmte, aber nie ganz. Somit passt das ganz gut: Der Drang, zu verstehen und durchzusteigen und einen Sinn in alles zu bringen, so wie die Erzählerin das mit ihrem Leben versucht, aber so 100% gelingt es nicht …

Personen mit eigenem Körper(“real”):
- Ich (Kernpersönlichkeit, die „echte“ Person, von der sich Persönlichkeitsteile abgespalten haben)
- Er (Vater)
- Mutter

Real und Nicht-Real zugleich:
Du (jemand, der auch irgendwie leicht „verkorkst“ ist, aber im Leben zurechtkommt), kann auch gelesen werden als eine Vorstellung, ein Wunschtraum, so werden zu wollen, mit den abgespaltenen Anteilen und im Leben zurechtzukommen.
Steht außerdem für die Möglichkeit, eine Beziehung zu führen. Akzeptiert ICH, macht keinen Druck und stellt keine kritischen Fragen.

Abgespaltene Persönlichkeitsanteile:

- Amelie
- die Bitch
- die kl. Schl.
- Dietmar
- vermutlich unbekannte weitere, im Text nicht erwähnte Anteile

(einfachere Variante: Pronomen/Rollen = real; namentlich genannt = Persönlichkeitsabspaltungen)

Details der Personen/Handlung
ICH
ist nach dem Entzug wieder zu Hause, wobei sie in der Zeit davor eigentlich gar nicht mehr selbst als die Kernpersönlichkeit anwesend war. Deswegen fühlt es sich für sie eher so an, als wäre sie sehr lange weg gewesen.

Amelie
kleines Mädchen, ist sehr funktional im Organisieren, Aufräumen, Dinge in Ordnung halten. Will Mutter alles recht machen. Hat Angst vor der Welt. Sie schützt ICH ursprünglich auch vor der Mutter, indem sie sich anpasst, und so den Konflikten aus dem Weg geht. Deswegen trat sie vor der Ankunft von ICH (zu Hause, kurz vor Beginn der Story) stets in den Vordergrund, zwischen Mutter und ICH.
Zum Beginn der Geschichte nicht mehr. Sie versucht nur anfangs, wieder nach Hause zu rennen, als ICH auf dem Weg in die Stadt zum Badengehen ist.
Wer sich in systemischer Beratung auskennt: Sie hält auch das Familiengefüge aufrecht, im Sinne davon, dass sie mit ihrer funktionierenden Unsichtbarkeit, das Wegsehen der Mutter stützt (keine Ärger machen = keine Probleme).

Zitat:

Amelie ist unsichtbar.
= wird nicht gesehen + ist nicht anwesend jetzt

Ich habe mal irgendwo gelesen gehabt, dass es möglich sein soll, dass man abgespaltene Persönlichkeitsanteile wieder reintegrieren könne. Jedenfalls geht es um den späteren Gedanken der Ich-Erzählerin hier:
Zitat:
Ich räume meine Badesachen gewissenhaft auf

Das macht ICH ja sonst nicht, nur Amelie. Wobei das in echt so wohl nicht funktionieren würde (unklar), vielmehr beschäftigen sich Therapien damit, aus den Anteilen ein Team zu machen. Soll hier aber zeigen, dass sich ICH auch dieser Rolle entledigen will, für Mutter zu funktionieren, also auch potentiell Stärke vorhanden ist für ihre Zukunft an sich und im Sinne von Therapie.

Mutter:
Hat immer weggesehen. Bei ihr gibt es auch keinen real talk, nur eine Maske an der Oberfläche. Auch nicht zu berechenbar, manchmal reagiert sie auf "Missstimmungen" wie Unordnung oder "das Klavier", manchmal bleibt sie mechanisch.
Ist aber trotzdem eine Person, die auf der Seite von ICH ist. Zumindest aus deren Sicht. Die Abhängigkeit eines Kindes von den Eltern und das Verteidigen dieser, kann lebenslang bestehen bleiben, egal, was passiert ist. Da hier nur noch die Mutter bleibt, ist das für ICH nicht einfach auszuhalten.
Das missgestimmte Klavier ist neben den Anspielungen auch so eine Aussage zur Prota: Mir die stimmt ja immer noch etwas nicht (trotz des Entzuges ...)

Dietmar
ist sozusagen der „Persönlichkeitsadmin“, wie Veith es so schön beschrieben hat. ICH mutmaßt zumindest, er entscheidet über die aktuelle präsente Persönlichkeit. Es ist ICHs Versuch, sich das zu erklären. Er ist ein älterer, reiferer Persönlichkeitsanteil, eine Art projizierter gewünschter Vater – wobei er wesentlich älter sein soll, als der Vater, deswegen der Name; der nette Boomer von nebenan – , der seiner Tochter den Weg zu weisen versucht.
Er gehört zu den Anteilen, die sich auch mal kommentierend in ihrem Kopf melden, hier ein Mittelding zwischen Gedanken und tatsächlich gehörter Stimme (wie bei Schizophrenie), deswegen auch konsequent „meinte“ statt „sagte“, damit es nicht zu sehr verwirrt.
Sie kann ihn auch nur „förmlich“ schreien hören. Ihm ist es lieber, wenn ICH sich nicht mit Beziehungskram beschäftigt oder in neue Probleme verstrickt, sondern vorankommt. War wohl maßgeblich am Drogenentzug beteiligt. Allerdings ist er auch allzusehr auf Vernunft getrimmt, weswegen er nicht unbedingt versteht, warum ICH sich nun noch mehr Probleme an die Backe kleben muss, indem sie sich auf DU einlässt.

Außerdem - wie Kerem es erwähnt hat - ist natürlich alles Sexuelle Gefahr.
Zitat:
Flauschbälle von Pusteblumen wirbeln durch die Luft, zielsicher in meine Bikinizone.

Findet aber immer seinen Weg … Deutet auch an, dass das immer wieder vorkommt.

Er gibt wiederholt den Schuss ab: Das muss aufhören. Denn es besteht die Gefahr, dass ICH sich wieder verliert, z.B. indem sie ihre Angstzustände mit Benzodiazepinen behandelt, die schnell abhängig machen, also so wieder eine neue Sucht entstehen kann oder sich mittels Sexualität ein Kick verschafft wird (Suchtverlagerung). Es scheint aber nicht aufzuhören, erst gegen Ende gibt es einen Funken: ICH erträgt einen Teil ihrer Gefühle anstatt sich zu betäuben, Dietmar ist nicht so der Gefühlstyp, aber steht dem auch nicht im Weg, weil es eine bessere Bewältigungsstrategie ist als Pillen oder Drogen zu nehmen.

DU
Je nachdem wie weit man DU als real lesen mag, materialisiert sich die Münz-Medaille (wo sie ist, weiß ich aber auch nicht.) Laughing Es ist mir beim Schreiben auch immer wieder entglitten, sie doch auftauchen zu lassen, um den Realitätscheck zu bieten. Mir war es dann auch ausreichend, ich hätte das wohl eher wie einen Kniff im Unterhaltungsroman empfunden; es hätte letztendlich auch abgelenkt, in DU eine rein reale Person zu sehen statt (auch) einer Wunschvorstellung und/oder Hoffnung auf Zusammenarbeiten/Vereinigung der Persönlichkeitsanteile.

Zitat:
Du umkreist mich. Ich denke an einen Hai, aber die schauen nicht so.

Die Prota wägt hier ab und entscheidet, dass keine Gefahr droht.

Außerdem ist DU hier angenehm für die Prota, hat eine gewisse Leichtigkeit, schenkt ihr eine Medaille, stellt keine “gestörten” Fragen. Scheint also zu akzeptieren, was ICH an sich alles als schwierig empfindet.

Kl. Schl. [ich spreche das echt ungern außerhalb des Textes aus, das ist mir zuwider]
Der Anteil, der den Missbrauch auf sich genommen hat.

Die Bitch
Ermächtigt sich über die Bezeichnung durch den Täter mittels Neudefinition (Name, Umgang mit Sexualität). Ist eine erwachsene Version oder Abspaltung der kl. Schl., die zwar vage Kenntnis davon hat, aber einfach nichts fühlen mag, sich nicht bindet, niemanden vertraut. Dafür aber durchaus gern sexuell aktiv ist und den Kick sucht, aber alles weitere rigoros unterbindet.
Wenn es irgendwo und irgendwie darum geht, sich zu binden, zu verlieben etc. springt die Bitch ein. Nach dem Münz-Medaillen-Geschenk springt sie an einem undefinierten Punkt ein, das kann direkt bei Druck der Gedanken passiert sein oder aber auch später. Sie läuft auch aus der Stadt hinaus, in die andere Richtung, als das Zuhause liegt.

Die “Träume”
Eigentlich ein recht billiger Trick von mir, erwähnt oder erkannt hat ihn aber keiner.

Traum A (=Trauma), Albtraum vom Täter, Missbrauchs – hier kein wirklich geträumter Traum
Traum B steht dem gegenüber als eine freiwillige und als schön erlebte körperliche Nähe/Sexualität

Zitat:
Du bist geblieben. Es ist wie Traum B gewesen, funkelnd und warm.


Muss nicht zwangsläufig als Sex gesehen werden, aber zumindest für die Prota bedeutsam, weil die Bitch ja sonst immer „übernimmt“. Auch hier ist ICH wieder stärker geworden

Ende
„Offen“
1. ob die Zersplitterung der Persönlichkeiten immer weiter geht und zeitlebens ein Kampf bleibt
2. ob es ein angekündigtes Ende ist: Herbst, Winter, Tod
3. ob das Kennenlernen aller Anteile und das Verstehen, wer das alles ist und warum, und die Chance, miteinander zurechtzukommen, dazu führt, sich im Leben zurechtzufinden und eines Tages auch Glück zu erfahren.


Hierbei sehe ich persönlich die letzte Variante, die sich auch aus dem Text ergibt, aber durch die Negativität natürlich auch schnell untergehen kann. Sleepless hat es gut erklärt: Dietmars Milde, Gefühle annehmen statt betäuben. Außerdem ist das Setting am Morgen und es wird einem neuen Tag entgegengeträumt. Neuer Tag, neuer Anfang. Auch wenn es noch halb Nacht ist, also die Prota quasi nach wie vor in ihrer Nacht/Dunkelheit lebt. Nach Herbst und Winter kommt ja auch wieder ein neuer Anfang.
Wenn sie die Anteile (Eisschollen) klar sehen kann (deutlich wahrnehmbar, trennscharf), sie kennenlernt, kann es ihr gelingen, damit umzugehen, sie einzubinden, damit sie untereinander funktionieren können.


Liebe Grüße an alle Durchlesys Daumen hoch


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Beitrag11.09.2022 11:51

von Minerva
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Huch, jetzt hätte ich fast die beiden letzten Kommentare übersehen, weil ich aus irgendeinem unlogischen Grund meinen eigenen "Fake"-Kommentar aus der Bewertungszeit als Schluss gedeutet habe.

Reimeschreiberin hat Folgendes geschrieben:
Bei dem Wettbewerb wurden sehr vielseitige Texte eingereicht. Es sind so viele gute Geschichten dabei, dass mir die Bewertung nicht leicht fiel. Letztlich hat es Dein Text, liebe/r Inko, leider nicht in meine Top Ten geschafft.


Ok, Danke fürs Lesen, Reimeschreiberin, mehr kann ich dazu jetzt ja nicht sagen Laughing

MoL hat Folgendes geschrieben:
Lieber Inko!

Wow.

Hat eine Weile gedauert, bis ich durchgestiegen bin, aber das macht die Sache ja noch interessanter. Deine Geschichte ist mein persönlicher Platz 2.


Wow, MoL!
Das freut mich ja, dass der Text so gut bei dir ankam und du dich darauf einlassen konntest. Vielen lieben Dank für die vielen Punkte!


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Beitrag12.09.2022 23:39

von nebenfluss
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Hallo Minerva,

offenbar noch rechtzeitig vor dem Abschluss deiner Antwortrunde, hier noch mein verschlampter Kommentar:

Innenansicht einer schizophrenen oder an einer Borderline-Störung leidenden Persönlichkeit, gespalten in die brave Tochter Amelie, die selbstzerstörerische „Bitch“ und die hier präsentierte Ich-Perspektive, die versucht, beide Anteile ins Lot zu bringen. Auffällig (und der Borderline-Symtomatik meines Wissens widersprechend) ist ihre völlige Unkenntnis dessen, was die Bitch anstellt, sobald sie die Kontrolle übernimmt, so ist sie beispielsweise auf Spekulationen angewiesen, auf welche Weise sie die bei einem Date erstandene Medaille (nebenbei bemerkt ein passendes Symbol, mit ihren zwei Seiten und ihrem Charakter einer Auszeichnung – immerhin hat die Prota es geschafft, sich „normal“ beziehungsfähig zu benehmen) entsorgt oder vernichtet hat. Hinter all dem lauert eine Figur namens Dieter, möglicherweise ein Betreuer, der mit mäßigem Erfolg versucht, das Verhalten der verschiedenen Prota-Instanzen unter (seine) Kontrolle zu bringen.
Der Versuch, diesen schlaglichternden Assoziationsreigen vollständig zu verstehen, erübrigt sich; unmöglich zu sagen, wie viele „reale“ Personen überhaupt involviert sind. Auch wenn die Prota offenbar eine Drogensicht überstanden hat (aber immer noch auf Benzodiazepine angewiesen ist), versöhnt der Text nicht durch das Happy-End einer Heilung. Vielmehr werden die immensen Probleme beim Überwinden einer psychischen Erkrankung schonungslos dargestellt. Es bleibt entsprechend unklar, was die schleichende Veränderung im Hintergrund sein könnte, die von der Aufgabe gefordert war. Das Thema Begegnungen ist sowohl in Form der diversen Dates umgesetzt, auch die Konfrontation mit den anderen Instanzen des Ich kann so verstanden werden. Wer die Sommergäste sein könnten, hat sich mir nicht erschlossen, weshalb der Text im Vergleich mit den anderen stärksten Beiträgen des Wettbewerbs Federn lassen musste. Für meinen sechsten Platz hat's dennoch gelangt.


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Beitrag13.09.2022 15:49

von Minerva
Antworten mit Zitat

Lieben Dank, nebenfluss, für deine nachgereichte Bewertung.

Der Hintergrund ist 2 Posts weiter oben erklärt. Erinnerungslücken sind tatsächlich keine Symptome von Boderline oder Schizophrenie, aber von der im Text dargestellten dissoziativen Identitätsstörung - nämlich dann, wenn andere Persönlichkeiten das Bewusstsein und die Handlungen übernehmen. Das Risiko, dass das nicht jeder wissen kann oder erkennen, bin ich da halt eingegangen, aber eine nette Anzahl Punkten hast du mir ja trotzdem dagelassen - vielen Dank dafür.


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... will alles ganz genau wissen ...
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