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Häherfeder
Geschlecht:männlichEselsohr
H


Beiträge: 203



H
Beitrag06.08.2022 15:53
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von Häherfeder
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hohe Taten können warten!
Will nur mehren meinen Ruhm.
Schleiche durch den dunklen Garten,
hab heut sonst nicht viel zu tun.

Stehe vor dem starken Fenster,
hab die Schwäche längst erkannt.
Wenn ich dieses Schloß hier knacke,
werden Zweifel schnell gebannt.

Doch am Ende ists mein Wille,
der sich setzt gar langsam durch.
Gehe ohne Raub nach Hause.
Auf der Mauer quakt ein Lurch.

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dürüm
Wolf im Negligé

Alter: 46
Beiträge: 966
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Vorlesbar I


Beitrag06.08.2022 18:40

von dürüm
Antworten mit Zitat

Hallo Häherfeder,

herzlich willkommen im DSFo!

Fein gereimter Einstand. Ein paar Anmerkungen von meiner Seite:

statt eine Silbe wegzulassen, wie bei hab statt habe oder ists statt ist es würde ich versuchen den Satz umzuformulieren, sonst wirkt es etwas grob. Silben weglassen ist für den Notfall gedacht.

Beispiel: habe sonst nicht viel zu tun (einfach das heut, was auch verkürzt ist, weglassen)

Inhaltlich stört ich mich gleich am Anfang, wenn das LI den Einbruch zum Mehren seines Ruhms verwenden will, statt "Hohen Taten", das ist schon nicht stimmig.
Dann stolpere ich über das starke Fenster. stark ist eine Eigenschaft von Lebewesen oder als Adverb eine Verstärkung von Verben wie "Befestigt" oder "gebaut" oder ähnliches.
Und was hat das Schloss knacken mit dem Bannen von Zweifeln zu tun?

Und der Lurch am Ende klingt wie nur dem Reim geschuldet und macht deshalb eigentlich keinen Sinn.

Also, für mich klingt es wie ein halbwegs sinnfreies Reim-Übungsstück, aber ich bin sicher, dass Du das entweder in Richtung Humor oder Moral noch verbessern kannst. Betonungen hast Du gut durchgehalten!

Gruß
Kerem


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(Oscar Wilde)
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(Seneca)
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Chaosprinzessin
Geschlecht:weiblichLeseratte
C


Beiträge: 105
Wohnort: links des Rheins


C
Beitrag08.08.2022 11:48

von Chaosprinzessin
Antworten mit Zitat

Hallo Häherfeder,

ich "stolpere" inhaltlich auch gleich über die ersten beiden Verse. Den eigenen Ruhm zu mehren sollte doch über "hohe Taten" besser möglich sein als über einen Einbruch? Das erschließt sich mir nicht so ganz ...

Den letzten Vers finde ich allerdings irgendwie passend, denn der quakende Lurch drückt für mich die friedliche Atmosphäre aus, die erhalten bleibt, weil dein LI den Einbruch unterlassen hat. Ja, der Lurch reimt sich, es könnte ansonsten auch ein anderes Tierchen sein, das finde ich hier aber zweitrangig.

LG
Mirjam
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Häherfeder
Geschlecht:männlichEselsohr
H


Beiträge: 203



H
Beitrag10.08.2022 10:58

von Häherfeder
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Vielen Dank fürs Feedback! Ich werde versuchen, weiter an mir und meinen Texten zu arbeiten Smile
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Willi60
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 69
Beiträge: 7
Wohnort: Wiesbaden


Beitrag24.08.2022 18:11

von Willi60
Antworten mit Zitat

Zum Kommentar von dürüm: Silben weglassen ist meiner Ansicht nach nicht nur für den Notfall zugelassen. Es ist für mein Verständnis ein gültiges Stilmittel und gibt Deinem Text eine bestimmte Note. Wir haben es doch hier mit Lyrik zu tun, also ist eine eigene Ausdrucksweise nicht nur zulässig, sondern eben begrüßenswert. Der Kommentar scheint mir etwas vom Oberlehrer an sich zu haben. Oberlehrer sollten nicht Lyrik beurteilen.

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Fröhlich bleiben!
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dürüm
Wolf im Negligé

Alter: 46
Beiträge: 966
Wohnort: Cape Town
Das bronzene Eis am Stiel Das Bronzene Pfand
Der bronzene Spiegel - Lyrik Podcast-Sonderpreis
Vorlesbar I


Beitrag24.08.2022 18:48

von dürüm
Antworten mit Zitat

Willi60 hat Folgendes geschrieben:
Zum Kommentar von dürüm: Silben weglassen ist meiner Ansicht nach nicht nur für den Notfall zugelassen. Es ist für mein Verständnis ein gültiges Stilmittel und gibt Deinem Text eine bestimmte Note. Wir haben es doch hier mit Lyrik zu tun, also ist eine eigene Ausdrucksweise nicht nur zulässig, sondern eben begrüßenswert. Der Kommentar scheint mir etwas vom Oberlehrer an sich zu haben. Oberlehrer sollten nicht Lyrik beurteilen.


@Willi60
Herzlich Willkommen im DSFo.

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Natürlich ist eine Elision zulässig, um die Metrik eines Verses aufrecht zu erhalten.
Ungewöhnlich sind gleich zwei Elisionen hintereinander ("hab heut ...") Vor allem, wenn sie durch weglassen des einen verkürzten Wortes  wieder im Metrum sind, wie ich es in meinem Kommentar demonstriert habe.
Aus der klassischen gereimten Lyrik ist mir auf Anhieb kein Beispiel mit zwei Elisionen hintereinander in einem Vers bekannt.

Außerdem würde "heut" eigentlich betont und auch deswegen wäre die Variante "habe sonst nicht viel zu tun" (XxXxXxX) sauberer im Versmaß.

Nachdem ich selbst ungereimte Lyrik schreibe, ist das hier alles zugegebenermaßen Wildern in fremdem Revier und lediglich ein Hinweis auf mein privates Sprachempfinden.

*Oberlehrermodus aus*

Gruß
Kerem


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