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Die Blume


 
 
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jonaoswald
Schneckenpost
J

Alter: 23
Beiträge: 10
Wohnort: München


J
Beitrag29.07.2022 19:45
Die Blume
von jonaoswald
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mit den beiden Terzetten bin ich noch sehr unzufrieden, was die Wortwahl und den Rhythmus angeht. Vielleicht habt ihr ja kluge Gedanken hierzu…


Ich sah sie stehen am Feldesrand,
nackt trug sie nur ein Abendkleid
von der Dämmerröte ihr beleiht
ein zartumwobenes Gewand.

Der Himmelsferne aufgespannt,
libellenflügelleicht, doch leid
ist sie ihrer Vergänglichkeit;
bald fällt sie abendstumm in meine Hand.

Aus ihrer Erde möcht ich zehren,
des Glückes dürstend tränkt begehren,
sie pflücken da fehlt mir jede Kraft.

Bis ihr Gedeihen welkt und wiegt
ihr süßer Blütentau versiegt
seh ich sie stehen dort am Feldesrand.

Weitere Werke von jonaoswald:
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Chaosprinzessin
Geschlecht:weiblichLeseratte
C


Beiträge: 105
Wohnort: links des Rheins


C
Beitrag03.08.2022 22:09

von Chaosprinzessin
Antworten mit Zitat

Dann traue ich mich jetzt mal Wink

Aus dem Rhythmus bin ich schon im zweiten Vers "geflogen". Denn eigentlich würden da bei "normalem" Lesen die ersten beiden (jeweils einsilbigen) Worte betont, und das finde ich fast immer etwas "holprig", zumal die meisten anderen Verse unbetont beginnen. (Frag mich bitte nicht, wie dafür die Fachausdrücke sind, ich und die Theorie ... Laughing )

Die Terzette finde ich jetzt gar nicht mal so "schlimm", so ein paar Kleinigkeiten sind mir aber auch da aufgefallen. Beim dritten Vers des ersten Terzetts wäre vielleicht besser "sie zu pflücken fehlt mir jede Kraft". Ganz überzeugt bin ich davon allerdings auch nicht, denn es stünden dann zwei unbetonte Silben am Anfang. Und der Vers reimt sich als einziger auf keinen anderen im ganzen Gedicht.

Im allerletzten Vers könntest du vielleicht noch etwas kürzen, dann würde auch hier der Rhythmus besser passen. Also "seh' ich sie steh'n am Feldesrand." Hmm ... vielleicht wäre auch im allerersten Vers "steh'n" besser? Oder du lässt sie beide male "stehen", dann hast du nicht diese Apostrophen, dafür ist der Rhythmus vielleicht sogar etwas lebendiger?

Vielleicht fällt mir noch das eine oder andere dazu ein. Für heute soll es aber genug sein Wink

LG
Mirjam
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niko
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 66
Beiträge: 233
Wohnort: Göttingen


Beitrag04.08.2022 12:31

von niko
Antworten mit Zitat

Dann trau ich mich auch mal...

Ich finde es sprachlich sehr verkompliziert. Hinzu kommt die holprige Metrik. Und die beiden dreizeiler find ich ok, obschon auch hier die Metrik wackelt.
Das wichtigste wäre mir die leichte Vereinfachung der Sprache...

Herzliche Grüße - Niko


_________________
Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK)
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jonaoswald
Schneckenpost
J

Alter: 23
Beiträge: 10
Wohnort: München


J
Beitrag08.08.2022 17:51
Eigene Textanalyse
von jonaoswald
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Chaosprinzessin hat Folgendes geschrieben:
Dann traue ich mich jetzt mal Wink

Aus dem Rhythmus bin ich schon im zweiten Vers "geflogen". Denn eigentlich würden da bei "normalem" Lesen die ersten beiden (jeweils einsilbigen) Worte betont, und das finde ich fast immer etwas "holprig", zumal die meisten anderen Verse unbetont beginnen. (Frag mich bitte nicht, wie dafür die Fachausdrücke sind, ich und die Theorie ... Laughing )

Die Terzette finde ich jetzt gar nicht mal so "schlimm", so ein paar Kleinigkeiten sind mir aber auch da aufgefallen. Beim dritten Vers des ersten Terzetts wäre vielleicht besser "sie zu pflücken fehlt mir jede Kraft". Ganz überzeugt bin ich davon allerdings auch nicht, denn es stünden dann zwei unbetonte Silben am Anfang. Und der Vers reimt sich als einziger auf keinen anderen im ganzen Gedicht.

Im allerletzten Vers könntest du vielleicht noch etwas kürzen, dann würde auch hier der Rhythmus besser passen. Also "seh' ich sie steh'n am Feldesrand." Hmm ... vielleicht wäre auch im allerersten Vers "steh'n" besser? Oder du lässt sie beide male "stehen", dann hast du nicht diese Apostrophen, dafür ist der Rhythmus vielleicht sogar etwas lebendiger?

Vielleicht fällt mir noch das eine oder andere dazu ein. Für heute soll es aber genug sein Wink

LG
Mirjam


Habt herzlichen Dank für eure ernstgemeinte Kritik, bin selbst sprachtheoretisch nicht über die Schulkenntnisse hinaus gebildet und verwechsel die sprachlichen Elemente selbst oft,

Mein Problem ist es, dass sich die Verse für mich beim Schreiben meist sehr flüssig durchlesen lassen. Habt ihr da Tipps wie man objektiver an die eigene Textanalyse herangeht um selbst zu merken wann ein Vers unrhythmisch klingt?
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Chaosprinzessin
Geschlecht:weiblichLeseratte
C


Beiträge: 105
Wohnort: links des Rheins


C
Beitrag08.08.2022 21:53
Re: Eigene Textanalyse
von Chaosprinzessin
Antworten mit Zitat

Gerne Smile  
jonaoswald hat Folgendes geschrieben:

Mein Problem ist es, dass sich die Verse für mich beim Schreiben meist sehr flüssig durchlesen lassen. Habt ihr da Tipps wie man objektiver an die eigene Textanalyse herangeht um selbst zu merken wann ein Vers unrhythmisch klingt?

Ich weiß jetzt nicht, ob das so der ultimative Tip ist: Versuche einfach mal, den Text so zu lesen, als wäre es Prosa, also mit ganz normaler Betonung. Ja, das kann schwierig sein, vor allem wenn du ihn schon oft mit deiner "Wunschbetonung" gelesen hast. Die kann durchaus anders sein, ich kenne das von ein paar meiner Gedichte auch. In letzter Zeit versuche ich da mehr drauf zu achten, und es hat mir zumindest ein Stück weit geholfen.

LG
Mirjam
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niko
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 66
Beiträge: 233
Wohnort: Göttingen


Beitrag08.08.2022 22:29

von niko
Antworten mit Zitat

Hallo!

Hier mal die ersten beiden Strophen mit "dargestellter" Metrik.

4 Hebungen (fett gedruckt) und 4 Senkungen. Begonnen wird mit einer Senkung, also unbetont.
Du erkennst in dieser Darstellung vielleicht dass es hie und da holpert. Vor allem Strophe 1, erste und dritte Zeile. Würdest du statt "stehen"  "steh'n" schreiben, würde es passen!
Aber ebenso Zeile 3 in der 2.strophe...



Ich sah sie stehen am Feldesrand,
nackt trug sie nur ein Abendkleid
von der Dämmerte ihr beleiht
ein zartumwobenes Gewand.

Der Himmelsferne aufgespannt,
libellenflügelleicht, doch leid
ist sie ihrer Vergänglichkeit;
bald fällt sie abendstumm in meine Hand.


Herzliche Grüße - Niko


_________________
Ein Gedicht auf dem Hintergrund der Biographie des Autors zu interpretieren ist so, als würde man einem schwimmenden Schiff das Wasser nehmen. (NJK)
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jonaoswald
Schneckenpost
J

Alter: 23
Beiträge: 10
Wohnort: München


J
Beitrag10.08.2022 09:53
Vielen Dank
von jonaoswald
pdf-Datei Antworten mit Zitat

niko hat Folgendes geschrieben:
Hallo!

Hier mal die ersten beiden Strophen mit "dargestellter" Metrik.

4 Hebungen (fett gedruckt) und 4 Senkungen. Begonnen wird mit einer Senkung, also unbetont.
Du erkennst in dieser Darstellung vielleicht dass es hie und da holpert. Vor allem Strophe 1, erste und dritte Zeile. Würdest du statt "stehen"  "steh'n" schreiben, würde es passen!
Aber ebenso Zeile 3 in der 2.strophe...



Ich sah sie stehen am Feldesrand,
nackt trug sie nur ein Abendkleid
von der Dämmerte ihr beleiht
ein zartumwobenes Gewand.

Der Himmelsferne aufgespannt,
libellenflügelleicht, doch leid
ist sie ihrer Vergänglichkeit;
bald fällt sie abendstumm in meine Hand.


Herzliche Grüße - Niko


Danke dir, ich glaube dass hilft mir weiter smile
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jonaoswald
Schneckenpost
J

Alter: 23
Beiträge: 10
Wohnort: München


J
Beitrag10.08.2022 09:54
Re: Eigene Textanalyse
von jonaoswald
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Chaosprinzessin hat Folgendes geschrieben:
Gerne Smile  
jonaoswald hat Folgendes geschrieben:

Mein Problem ist es, dass sich die Verse für mich beim Schreiben meist sehr flüssig durchlesen lassen. Habt ihr da Tipps wie man objektiver an die eigene Textanalyse herangeht um selbst zu merken wann ein Vers unrhythmisch klingt?

Ich weiß jetzt nicht, ob das so der ultimative Tip ist: Versuche einfach mal, den Text so zu lesen, als wäre es Prosa, also mit ganz normaler Betonung. Ja, das kann schwierig sein, vor allem wenn du ihn schon oft mit deiner "Wunschbetonung" gelesen hast. Die kann durchaus anders sein, ich kenne das von ein paar meiner Gedichte auch. In letzter Zeit versuche ich da mehr drauf zu achten, und es hat mir zumindest ein Stück weit geholfen.

LG

Danke dir, das probiere ich aus !
Mirjam
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