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Betriebssystemempfehlung für Laptops: Pop!_OS

 
 
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V.K.B.
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Beitrag22.07.2022 16:23
Betriebssystemempfehlung für Laptops: Pop!_OS
von V.K.B.
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ende des Monats hat meine Tochter Geburtstag und bekommt ihren ersten Laptop von mir, bei der Gelegenheit habe ich mir mal Pop!_OS angesehen und bin schwer begeistert, die haben den Desktop wirklich neu erfunden. Man kann oben in der Systemleiste umstellen, ob man ein traditionelles Fensterkonzept (wie bei Windows) nutzen will, oder den automatischen Tiling-Modus, der es als Killer-Feature echt in sich hat. (Okay, das Tiling-Konzept ist nicht neu und gab es schon bei awesome-WM, aber das war nur was für Hardcore-Experten und verdammt kompliziert in der Bedienung, System 76 haben es mit ihrem Cosmic-Desktop salonfähig gemacht). Und das geht so: Schluss mit dem von Windows erfundenen Fensterkonzept, Paradigmenwechsel. Ein Programm startet im Vollbild-Modus. Öffnet man über das (Mac-ähnliche) Dock unten ein zweites, wird der Bildschirm geteilt. Zum Beispiel klasse, wenn man Dateien kopieren will und zwei Filemanager nebeneinander hat und Dateien hin- und herziehen will. Oder mal eben eine Graphik aus einem Ordner in ein LibreOffice Dokument ziehen will. Schließt man das zweite Programm wieder, hat das erste den ganzen Bildschirm wieder für sich. Noch besser: egal, wie viele Programme sich den Bildschirm teilen, kann man jederzeit mit vier-Finger-nach-unten-wischen auf einen neuen Bildschirm wechseln, den sich wieder beliebig viele Programme teilen können (oder eben nur eins im Vollbild pro Bildschirm). Mit dem Vier-Finger-wischen nach oben und unten kann man durch all seine Bildschirme blättern (dynamische Anzahl, es wird immer unten ein neuer freier Bildschirm hinzugefügt, sofern auf dem vorigen mindestens ein Programm läuft) und mit vier-Finger-nach-links kommt man in eine Übersicht aller Bildschirmseiten und Programme, und kann per Mausklick sofort zu jeder Seite springen. Klickt man im Dock nochmal auf ein bereits geöffnetes Programm, wird automatisch zur Bildschimseite gewechselt, wo dieses läuft.

Damit gibt es also keine überlappenden Fenster mehr, die man durch die Gegend schieben muss, sondern komplette Übersicht über alle laufenden Apps in perfekter Ordnung. Auf einem Laptop lässt sich wirklich fantastisch damit arbeiten und man fragt sich schnell, was dieser Fenster-Quatsch von Windows eigentlich sollte.

Pop!_OS ist unter der Haube zwar ein Linux (Ubuntu-basiert), fühlt sich aber nicht wirklich wie eins an. Heißt: Kein Rumfrickeln nötig (auf der Kehrseite aber auch nicht so einfach möglich wie bei anderen Distros), man hat ein fertig designtes System, wo alles out-of-Box läuft und stimmig zusammenpasst. Sogar GameCube-Emulation und Steam. Programme lassen sich im Pop_Shop durchsehen und mit einem Klick ganz einfach installieren (und mit automatischer FlatPak-Unterstützung, von der man als User nichts mitbekommt, sogar neuste Versionen, die nicht in den Ubuntu-Repros enthalten sind).

Einzige bisher gefundene Wehrmutstropfen:
- Die Urzeit lässt sich in der Desktopleiste nur im AM/PM Format anzeigen (ich habe bisher jedenfalls keine Option gefunden, das zu ändern, da mit "Cosmic" ein eigenes Desktopsystem benutzt wird und andere Systemeinstellungen ignoriert werden). Das System ist eben eigentlich für den amerikanischen Markt gemacht, auch wenn die Sprache sich (auch auf Deutsch) umstellen lässt. Ich gehe davon aus, dass dieses kleine Manko in einer späteren Version behoben werden wird.
- Pop!_OS ist (ähnlich wie Windows, wenn auch nicht ganz so schlimm) kein guter Teamplayer. Es ist eben dafür ausgelegt, als einziges System auf einem Rechner zu laufen (System 76 stellt eigentlich Computer damit her und verkauft diese, mit dem Ziel, sowas wie eine Art Open-Source-Apple zu sein, aber ihr Betriebssystem kann man frei und kostenlos auch auf jedem anderen Rechner installieren.) Ein Dual-Boot-Betrieb mit Windows ist zwar möglich, aber scheint nicht intendiert zu sein und man braucht ein bisschen Ahnung von Bootsystemen, um das selbst hinzukriegen (Pop!_OS braucht z.B. eine eigene EFI-Partition, die man gesondert von der für Windows anlegen muss, weil diese zu klein wäre), und dann muss man eben über Bios-Bootmenü wechseln oder selbst ein low-level EFI-Tool wie rEFInd installieren, mit dem man die EFI-Partitionen/Bootloader beim Hochfahren auswählen kann, aber das muss man eben selbst machen, Pop!_OS bringt das nicht als Bordmittel mit.  Entscheidet man sich für die Standard-Installation (ganzen Computer ausschließlich für Pop!_OS nutzen) ist die Installation aber ein Kinderspiel, von jedem Laien durchführbar und in wenigen Minuten abgeschlossen. Und es läuft auf einem Laptop niederer Preisklasse (hier war es ein Lenovo-Notebook für 350 Euro) wirklich fantastisch schnell und flüssig (kompletter Systemstart dauert etwa 3 Sekunden), davon kann Windows nur träumen. Von der tollen Bedienung ebenfalls.

Wer also noch einen alten Laptop hat, auf dem kein Windows11 mehr läuft (oder genug von Windows-Updates und Gängeleien hat), muss sich nicht gleich ein neues Gerät kaufen, sondern sollte Pop!_OS mal ausprobieren (braucht lange nicht solche Hardwareanforderungen wie Win11). Auch wer sich ein neues Gerät ohne Windows anschaffen will, sollte ruhig Pop!_OS mal ausprobieren, es lohnt sich wirklich.

Und wer Dual-Boot hinkriegen will, kann sich durchaus an mich wenden, ich hab das ja auch hingekriegt. Kurzanleitung: Festplatte unter Windows so verkleinern, dass ein Teil ungenutzt und unpartitioniert ist. Mit dem Pop!_OS Installer dort eine 600 MB große Fat32-Partition anlegen, eine Swap Partition mit etwa doppelter Größe des Hauptspeichers und eine EXT4 Partition mit dem restlichen Speicher (sollte mindestens 30 bis 50 GB sein). Dann dem Installer die FAT32-Partiton als EFI/Boot-Platte zuweisen, die Swap-Partition als Auslagerungsspeicher und die EXT4-Partition als System/Root. Nach der Installation startet der Laptop automatisch mit Pop!_OS. Will man mit Windows starten, beim Einschalten die F-Taste für Bootquellenauswahl gedrückt halten (bei Lenovo F12) und dort den Microsoft-Bootloader anwählen, dann der startet der Rechner wie gehabt mit Windows.

Viel Erfolg – es lohnt sich.


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Maunzilla
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Beitrag22.07.2022 23:05

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Das sieht nett aus, aber das ganze ist mir zu verspielt.
Ich bin mit Mint Cinnamon sehr zufrieden. (Das gibt es alternativ auch mit Mate und XFCE als Desktop). Das System ist ausgereift, läßt sich hervorragend anpassen, bringt eine ganze Reihe eigener Programme mit und hat eine gut gefüllte Software-Verwaltung (inkl. Flatpak). Dualboot mit Windows ist problemlos möglich und wird vom Installer auf Wunsch automatisch eingerichtet. Gerade für Neulinge ohne Linux-Erfahrung ist das sehr praktisch. Hinzu kommt, daß es eine große deutsche Community mit eigenem Forum gibt, wo man bei Bedarf Hilfe und Unterstützung bekommen kann. Und ebenfalls nicht zu verachten sind die 5 Jahre Unterstützung mit Updates und die Tatsache, daß Entwickler dahinter stecken, die das schon eine Weile machen und voraussichtlich noch viele Jahre weiter machen werden. (M.E. ein großes Problem mit Linux besteht darin, daß es zu viele Entwickler gibt, die eine eigene Distro raushauen und nach ein paar Jahren schläft das ganze ein und die User müssen sich ein neues System suchen.)

Mint benötigt übrigens keine Swap-Partition, sondern legt, ähnlich wie Windows, eine Auslagerungsdatei in variabler Größe an. (Es sei denn, man verwendete das btrf-Dateisystem. In diesem Falle braucht man eine separate Swap-Partition.)

Ich habe mir vor ein paar Tagen einen neuen Laptop (Thinkpad E15) bestellt, auf dem ich das im Kürze erscheinende Mint 21 installieren werde. (Ob allein oder im Verbund mit Windows 10/11, weiß ich noch nicht.)


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V.K.B.
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Beitrag23.07.2022 01:36

von V.K.B.
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Zitat:
Das sieht nett aus, aber das ganze ist mir zu verspielt.
Ich weiß nicht, was daran verspielt sein sein, das ist einfach nur ein anderes Arbeiten und ich finde diesen Paradigmenwechsel bezüglich Desktopkonzept gerade im Laptop-Bereich eine echt gute Idee. Mir persönlich wäre es vielleicht etwas zu steif (womit ich wenig anpassbar meine, ich gehöre ja zu den Typen, die sich selbst einen Fenstermanager kompilieren wollen und den alten damit ersetzen).
Zum Vergleich mit Mint und Support: Das dürfte sich nicht viel tun, denn Mint ist ja auch nur ein aufgebohrtes Ubuntu. Heiß also, alles, was man da an (unter-der-Haube) Tipps findet, sollte für Pop!_OS auch gelten. Neu und (bisher) Alleinstellungsmerkmal ist ja nur der Cosmic-Desktop, wie es bei Mint einmal Cinnamon war (die haben den ja ursprünglich erfunden, wenn ich mich richtig erinnere, ich selbst konnte mich für Cinnamon aber nie begeistern, war mir immer zu Windows-ähnlich). Im Moment ist Cosmic noch ähnlich wie Cinnamon eine alternative Gnome-Shell, soll aber in Zukunft ein von Gnome unabhängiges Projekt werden.
Und richtig gut ist halt die Vorkonfiguration der meisten Pakete. Einen GameCube-Emulator, der ohne dass man etwas daran rumbasteln muss sofort läuft, habe ich bei Mint noch nicht gehabt. Und meine Tochter will doch Mario Kart Double Dash und Animal Crossing spielen können.

Was Dual-Boot angeht: Klar hat Mint da die Nase meilenweit vorne, denn es wurde ja dafür entwickelt. Das kannst du Pop!_OS aber nicht vorwerfen, denn die Zielplattform ist ja eine andere. Das System wurde nicht für den normalen PC entwickelt, sondern die Stand-Alone-Geräte von System 76 (leider zur Zeit nur in Nordamerika zu beziehen, jedenfalls ohne Umwege, aber nächstes Jahr wollen die mit einem Online-Shop nach Europa expandieren). Es ist also, ähnlich wie MacOS, ein firmeneigenes Betriebssystem für spezielle Handware. MacOS bringt auch keine Dual-Boot-Unterstützung mit und lässt sich auf firmenfremder Hardware nicht einmal installieren (zumindest nicht ohne etliche Hacks). Pop!_OS hingegen lässt sich von jedem Laien auf jeder Hardware installieren, wenn man (zumindest softwaremäßig) etwas wie einen System 76 Rechner haben will, ohne sich (hardwaremäßig) einen solchen kaufen zu müssen. Wobei die designmäßig auch richtig toll sind, nur leider ähnlich überteuert wie Apple und wie gesagt leider in Europa noch nicht zu beziehen. Interessant dabei: Auch die Hardware und sogar die Gehäuse sind bei System 76 Open Source (für letztere kann man Bauanleitungen und Vorlagen für 3D-Drucker runterladen), man könnte (und dürfte) sich einen solchen Rechner also komplett nachbauen, wenn man dafür die Ahnung und die Ressourcen hat.

Hier ist noch ein Blogger-Testbericht für das Betriebssystem: https://www.michlfranken.de/pop_os-22-04-lts-test/


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nebenfluss
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Beitrag23.07.2022 02:40
Re: Betriebssystemempfehlung für Laptops: Pop!_OS
von nebenfluss
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

- Die Urzeit lässt sich in der Desktopleiste nur im AM/PM Format anzeigen

Die Urzeit interessiert mich im 21. Jahrhundert ohnehin nur in Ausnahmefällen. Am Rechner will ich meist einfach nur wissen, wie spät es ist, also in der Gegenwart. Laughing

Danke für den Tipp. Derzeit habe ich Fenster-Überlappungsprobleme am Notebook eher selten (weil ich alles ansatzweise Komplizierte am stationären Rechner mit zwei Bildschirmen erledige), aber vielleicht komme ich irgendwann darauf zurück.


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V.K.B.
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Beitrag23.07.2022 02:46
Re: Betriebssystemempfehlung für Laptops: Pop!_OS
von V.K.B.
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nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Die Urzeit interessiert mich im 21. Jahrhundert ohnehin nur in Ausnahmefällen.
Laughing Kopf an die Wand Sollte trotzdem hoffentlich klar sein, was ich meinte. Einen Blick in die Urzeit werfen kann man damit leider nicht Sad

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Merlinor
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Beitrag24.07.2022 12:29

von Merlinor
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Tja

Meine Erfahrungen mit einem Parallelbetrieb von Windows und Linux sind leider nicht gut. Daran waren leider immer beide System schuld, weil sowohl Windows als auch Linux darauf beharrten, sich gegenseitig herumzuschubsen. Da ich aber ein Windows brauche, weil ich einige Programme für Linux nicht bekomme, diese Programme aber auch unter Wine nicht vernünftig laufen und sich Win11 überhaupt nicht mehr mit Linux verträgt, habe ich den Versuch, beide Betriebssysteme parallel zu fahren, nun schweren Herzens wieder aufgegeben.
Wohl fühle ich mich damit allerdings nicht... sad

LG Merlinor


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V.K.B.
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Beitrag24.07.2022 17:58

von V.K.B.
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Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Daran waren leider immer beide System schuld, weil sowohl Windows als auch Linux darauf beharrten, sich gegenseitig herumzuschubsen.
Nein, die schmeißen sich nicht gegenseitig raus (sofern du auf unterschiedliche Partitionen installierst), sondern es legt immer nur das letzte installierte Betriebssystem seinen EFI-Bootloader als Standard fest, der beim Start ausgeführt wird. Die anderen sind aber immer noch da und lassen sich über das Bios-Bootmenü auswählen.

Meist ist Dual Boot kein Problem, wenn der Rechner über EFI bootet. In der EFI Partition liegen die Bootloader, sind vom Bios lesbar und über das dortige Auswahlmenü aufzurufen. Will man die Auswahl ohne beim Einschalten einen Hotkey gedrückt halten zu müssen, kann man das kleine Tool rEFInd in die EFI-Partition kopieren und als Standard starten lassen. rEFInd zeigt dann alle Bootloader zur Auswahl an und übergibt den Bootprozess an den ausgewählten.
Mit EFI kann bei Multiboot eigentlich gar nichts schiefgehen. (Der Linux-Bootloader Grub, den manche Distros noch verwenden, kann nach dem Start in einem Auswahlmenü den Bootprozess auch noch auf den Microsoft-Bootloader umleiten, ist aber (von dieser Funktion abgesehen) eigentlich obsolet. Aktuelle Linux-Kernels sind direkt über EFI bootbar und brauchen keinen speziellen Bootloader mehr.)

Problem sind dann solche Undinge wie Windows 11. Merkt Windows 11, dass es den Computer nicht für sich alleine hat oder "Secure Boot" (=nur von Microsoft zertifizierte Bootloader ausführen) nicht aktiviert ist, stuft es den Rechner als "unsicher" ein und verweigert "zum Schutz des Users" (LOL) den Start. Das ist eine pure Microsoft-Gängelei, mindestens Unlauterer Wettbewerb und hoffentlich nur noch eine Frage der Zeit, wie lange so ein Konzern damit durchkommt, um seinen Monopolisten-Anspruch zu erhalten bzw noch zu stärken.

Für die Zukunft hoffe ich, dass Microsoft juristischen Ärger bekommt und mit seiner Startsperre zurückrudern muss. Oder dass es zumindest Hacks geben wird, diese künstlichen Sperren aus Windows 11 zu entfernen. Es ist Leuten ja auch schon gelungen, Windows 11 auf Rechnern zu installieren (und stabil laufen zu lassen), die dessen (angebliche) Systemanforderungen nicht erfüllen. Und siehe da: Die angeblich immens hohen Systemanforderungen von Windows 11 sind ebenfalls ein künstliches Konstrukt bzw eine Startsperre. Hebelt man die aus, läuft Win 11 auf jedem Rechner, auf dem Win 9 und 10 auch laufen. Aber die Leute sollen ja neue Hardware kaufen, die sie dann nur noch exklusiv mit Windows 11 nutzen können. Was Microsoft da im Moment mit Windows 11 abzieht, geht echt auf keine Kuhhaut mehr.

Für meine Tochter habe ich daher extra zugesehen, noch ein Notebook mit Windows 10 zu kriegen, das da weniger Probleme macht. Wenn Microsoft aber die Entscheidung komplett forciert, Windows (exklusiv-)oder andere Betriebssysteme, dann sollte die Entscheidung schon aus Prinzip gegen Microsoft fallen. Ich lass mich jedenfalls nicht von einem Konzern zwingen, kein anderes Betriebssystem mehr auf dem Rechner haben zu dürfen, wenn ich das ihre nutzen will. Dann doch lieber komplett Tschüß, Microsoft!

Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Da ich aber ein Windows brauche, weil ich einige Programme für Linux nicht bekomme, diese Programme aber auch unter Wine nicht vernünftig laufen
Welche Programme brauchst du denn wirklich? Und so dringend, dass es das wert wäre, sich dafür von Microsoft zur Exklusivnutzung ihres Betriebssystems erpressen zu lassen? Da könnte auch mal ein Paradigmenwechsel her. Wenn es ohne Gängelung nicht geht, dann will ich es eben gar nicht haben. Ich hab auf Linux noch nichts vermisst, seit ich schon kurz vor der Jahrtausendwende darauf gewechselt bin. Braucht man Windows dann wirklich mal für irgendwas berufliches, kann man sich auch ein billiges Notebook damit als Zweitrechner kaufen und exklusiv für die Arbeit nutzen.
Falls dein Rechner sehr ressourcenstark ist, kannst du dir auch Qubes OS mal ansehen. Das ist ein Xen-Hypervisor, der verschiedene Betriebssysteme gleichzeitig in sogenannten Qubes (kleinen virtuellen Maschinen) laufen lässt und zur Zusammenarbeit zusammenschaltet, wobei aber jedes Programm auf Systemebene in einer Sandbox (Quarantäne) läuft. (So geht übrigens echte Systemsicherheit, statt mit Microsoft Bootsperren).

Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Wohl fühle ich mich damit allerdings nicht... sad
Noch kannst du ja Windows 10 statt Windows 11 nutzen, das macht diese (künstlich and absichtlich geschaffenen) Probleme nicht und kriegst du mit EFI-Boot problemlos als Dual Boot zum Laufen (musst nur im Bios "secure boot" und in Windows "fast boot" ausschalten).

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Maunzilla
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Beitrag24.07.2022 20:05

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Ich habe ein altes Netbook, das ursprünglich mit Windows 10 S ausgeliefert wurde. Dort konnte ich problemlos Linux parallel installieren und habe es später (mit einigen Tricks und Scripts aus dem Internet) auf Windows 11 home umgestellt. Jetzt laufen beide und stören einander nicht. Was Probleme beim Dualboot machen kann, ist wenn man den Fastboot unter Windows nicht deaktiviert.
Außerdem glaube ich, daß viele Probleme auch daher rühren, daß manche User ständig an ihren Systemen herumspielen, eine Distro nach der anderen ausprobieren und am Ende einen komplett kaputten Bootloader haben. Einmal vernünftig eingerichtet, läßt man am besten die Finger vom System. Dann funktioniert es auch nach Jahren noch tadellos.

Grundsätzlich würde ich derzeit aber eher ein Windows 10 empfehlen. Windows 11 ist nicht ausgreift und hat zu viele Probleme. Win 10 wird noch mindestens 3 Jahre weiter mit Updates versorgt. Und wenn man sich die geringe Beliebtheit von 11 anschaut, dann glaube ich sehr, daß Microsoft sich noch gezwungen sehen wird, den Support für 10 zu verlängern, so wie sie es damals bei 7 tun mußten, als kein Schwein das verkorkste 8 haben wollte.


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Rainer Prem
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Beitrag06.08.2022 07:31
Re: Betriebssystemempfehlung für Laptops: Pop!_OS
von Rainer Prem
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
... oder den automatischen Tiling-Modus, der es als Killer-Feature echt in sich hat.


Grins!

Schon mal was von GEM Desktop gehört? Oder Windows V1.0?

Mit ersterem habe ich damals sogar gearbeitet. Nicht wirklich schön. Aber ich muss zugestehen, dass es bei den heutigen Bildschirmgrößen durchaus Sinn machen kann.

Grüße
Rainer
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Beitrag06.08.2022 14:16
Re: Betriebssystemempfehlung für Laptops: Pop!_OS
von V.K.B.
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Rainer Prem hat Folgendes geschrieben:
V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
... oder den automatischen Tiling-Modus, der es als Killer-Feature echt in sich hat.


Grins!

Schon mal was von GEM Desktop gehört? Oder Windows V1.0?

Klar, ich sagte ja schon, neu ist die Idee nicht. awesome-wm hatte die die ja zwischenzeitlich auch schon wieder ausgegraben. Aber beim Cosmic-Desktop ist sie so umgesetzt, dass die endlich mal Sinn macht, nämlich in Verbindung mit mehreren virtuellen Arbeitsflächen. Da tilet man eben nur das, was man auch zusammen benutzt, oder nur temporär. Man kann auch aus einer tiling-Arbeitsfläche jederzeit ein Programm durch Doppelklick auf die Leiste in den Vollbild-Modus holen und die anderen Tiles überdecken, und mit erneutem Doppelklick (Mitte der Leiste = horizontal, rechte Seite = vertikal) in den Tiling-Modus zurückkehren. So stimmig und praktisch wie beim Cosmic-Desktop hab ich die Idee jedenfalls noch nie umgesetzt gesehen. System 76 hat damit schon den Tiling-Desktop komplett neu erfunden. Mit GEM und awesome-wm könntest du mich auch jagen.


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Beitrag06.08.2022 14:35

von V.K.B.
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Noch ein Update zur Vorkonfiguration und Gaming-Tauglichkeit, habe meiner Tochter jetzt Steam eingerichtet (man musste nur in den Optionen des Programms die experimentelle Proton-Engine durch Häkchen-Setzen aktivieren) und schon lassen sich auch Windows-Spiele installieren. Die Sims 4 (was sie quasi rund um die Uhr spielt) läuft problemlos und mit allen Add-Ons und sogar Mods, genau wie auf einem Windows-Rechner. Aber das ist ja eher Valve/Steam zu verdanken, die Proton ja extra dafür entwickelt haben, Windows-Spiele für Steam auch auf eigenen Konsolen ohne Windows laufen zu lassen. Bei Pop!_OS ist das aber so vorkonfiguriert, dass es genau wie auf einer Steam-Konsole ohne irgendwelches Gefrickel läuft. Die so installierten Windows-Spiele tauchen dann sogar im App-Menü auf und lassen sich durch Anklicken einfach starten, wie jede native Anwendung auch. Und das Spiel läuft auf dem hardwaremäßig eher schwachen Rechner unter Pop!_OS schneller und flüssiger als unter Windows, Pop geht da wohl wesentlich schonender mit den System-Ressourcen um.

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