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Eure Vorgehensweise beim Überarbeiten

 
 
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag25.11.2021 12:14

von Rodge
Antworten mit Zitat

lia88 hat Folgendes geschrieben:
Noch eine Frage: Kennt jemand eventuell ein Programm, bei dem man explizit Textabschnitte anzeigen lassen kann je nachdem, welche Figur darin vorkommt?


Im Programm Papyrus werden die Figurennamen andersfarbig (Standard ist türkis) angezeigt. Geht man mit dem Mauszeiger über den Namen, wird die "Karteikarte" der Figur angezeigt. Ausserdem kann man sich nur die Dialoge anzeigen lassen. Das trifft nicht ganz, was du möchtest, hilft aber vielleicht trotzdem.

Ich überarbeite wie folgt:
1. Durchgang: Ich achte nur auf Stimmigkeit und nicht auf Formulierungen, ich suche in erster Linie nach Logik- und Figurbrüchen. Ich schreibe fehlende Übergänge, lösche Teile, die nicht zur Entwicklung von Figuren oder Geschichte beitragen.

2. Durchgang: Ich mache es sprachlich rund, achte aber mehr auf Formulierungen als auf korrekte Schreibweise, Grammatik und Zeichensetzung.

3. Durchgang: Fehler beseitigen (mit Hilfe von Papyrus Textanalyse, wo es nötig ist).

4. Durchgang: Ergebnisse des Lektorats/Korrektorats einarbeiten

5. Durchgang: Ergenbisse der Korrekturen des Lektorats/Korrektorats (nur auf Basis der von mir gemachten Änderungen, im Grunde ein zweiter Lauf, aber nur mit den geänderten Stellen).

6. Durchgang: Ergebnisse der Testleser (meist Logikfehler, selten sprachliche Ungenauigkeiten).
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lia88
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 35
Beiträge: 325
Wohnort: Bayern


Beitrag25.11.2021 14:06

von lia88
Antworten mit Zitat

Danke smile Ich muss mal sehen, ob ich vll irgendwo Testversionen von den Programmen herbekomme oder mir zumindest mal ein paar Screenshots ansehe. Es wär schon gut zu wissen, was es alles gibt. Denn wenn es wirklich hilft, wärs mir das Geld auch wert. Aber glaub erst mal hol ich mir nen Schreibratgeber.. das wär noch eine Stufe drüber für mich ^^

Das mit den Karteikarten klingt interessant. Hilft es euch, mithilfe von den Karteikarten die Charaktere schon im ersten Durchgang (also bei der Rohfassung) zu verstehen und besser rüberzubringen? Ich hab beim ersten Durchgang die Charas alle sehr vage und zaghaft beschrieben und jetzt beim Korrigieren merk ich plötzlich, dass ich meine Charas besser verstehe und mir das leichter fällt, sie emotionaler und aussagekräftiger agieren zu lassen. Ich weiß nicht, ob man einfach ein bisschen Zeit braucht, um die Charas besser nachempfinden zu können oder ob die Karteikarte da schon geholfen hätten ._.
In die Karteikarten könnt man evtl auch Zusatzinfos wie Hobbys oder Jobs notieren oder an welchem Wochentag der Sportverein ist, sodass man das nicht plötzlich am Ende des Buches anders in Erinnerung hat ^^... also eigentlich hört sich das wirklich recht nützlich für mich an...

Ab welchem Korrektur-Durchgang sucht ihr euch dann Testleser? Ich denke, wenn ich jetzt beim ersten Korrekturdurchgang den Plot gerade ziehe und die Charas schon etwas lebendiger mach und beim zweiten dann die Charas noch weiter korrigiere und auch die Sprache noch verbessere (Endlossätze aufteilen zb ^^).... dann könnte es ab Korrekturdurchlauf 3 schon mit Testlesern losgehen? Ein Lektorat hab ich nicht.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag25.11.2021 17:23

von Maunzilla
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Ihr macht bis zu sechs komplette Durchgänge? Shocked
Das wäre mir zu viel. Mehr als zwei, in Ausnahmefällen drei, mache ich nicht. Ich will schließlich beizeiten fertig werden und mich Neuem zuwenden können. Schreiben macht Spaß, Korrigieren nicht. Also ersuche ich das möglichst rasch hinter mich zu bringen.
Ist ein Text so schlecht, daß er nach drei Durchgängen immer noch nicht gefällt, betrachte ich ihn als gescheitert.
Allerdings begutachte ich meine Texte stets gesamthaft, und nicht nach einzelnen Kriterien getrennt (außer vielleicht die gezielte Suche nach Tippfehlern beim letzten Durchlesen.)


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"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag27.11.2021 11:16

von Rodge
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Hey Maunzilla,

wenn ich es recht verstanden habe, veröffentlichst du nicht. Die Anzahl der Überarbeitungsgänge rührt daher, dass ich eben möchte, dass es so gut wie möglich wird. Und doch hat es dann noch Fehler, aber es wird eben auch mit jeder Überarbeitung besser.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag27.11.2021 18:49

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Vielleicht bin ich auch einfach ein Genie, wie Mozart. Der hat auch nie etwas korrigiert. Cool Razz
(schön wär's ^^""... vermutlich bin ich einfach zu faul... wie die meisten Genies. angel )


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MoL
Geschlecht:weiblichQuelle


Beiträge: 1838
Wohnort: NRW
Das bronzene Stundenglas


Beitrag28.11.2021 01:49

von MoL
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Ihr macht bis zu sechs komplette Durchgänge? Shocked
Das wäre mir zu viel. Mehr als zwei, in Ausnahmefällen drei, mache ich nicht. Ich will schließlich beizeiten fertig werden und mich Neuem zuwenden können. Schreiben macht Spaß, Korrigieren nicht. Also ersuche ich das möglichst rasch hinter mich zu bringen.
Ist ein Text so schlecht, daß er nach drei Durchgängen immer noch nicht gefällt, betrachte ich ihn als gescheitert.
Allerdings begutachte ich meine Texte stets gesamthaft, und nicht nach einzelnen Kriterien getrennt (außer vielleicht die gezielte Suche nach Tippfehlern beim letzten Durchlesen.)


Sehe ich fast ähnlich. Außer, wenn es um Rechtschreibfehler geht, behaupte ich mal: Je besser die Vorarbeit, desto weniger die Nacharbeit.
Alle genannten Nacharbeitungsfokusse haben ihre Berechtigung, allerdings frage ich mich dann, wie gut vorgearbeitet wurde?
Z.B. braucht, wer anständig plottet, doch keinen Logik-Durchgang mehr. Wer seine Charaktere gut angelegt hat, muss die auch nicht mehr auf Schlüssigkeit überprüfen etc.
3 Durchgänge sehe ich ein, eben weil ich an der Tastatur (nicht handschriftlich!) echt Schwächen habe. Aber wenn mehr nötig sind, würde ich da eher Fehlermanagement betreiben und mich fragen, wo die Wurzel allen Übels ist...


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gemeinsam mit Leveret Pale:
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Hexenherz-Trilogie: "Eisiger Zorn", "Glühender Hass" & "Goldener Tod", Acabus Verlag 2017, 2019, 2020.
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Natalie2210
Geschlecht:weiblichKlammeraffe
N

Alter: 37
Beiträge: 581



N
Beitrag28.11.2021 10:39

von Natalie2210
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Zitat:
Je besser die Vorarbeit, desto weniger die Nacharbeit.


Das mag stimmen, allerdings bin ich eher bei Rodge. Ich habe mein erstes Manuskript auch sechsmal überarbeitet, und eine siebte Überarbeitung steht noch an. Es ist halt die Frage, wie man zählt. Nennt man die Rohfassung "Plotgerüst", so ist es ein Durchgang weniger. Arbeitet man ein Dossier für jeden einzelnen Charakter aus, so fällt vermutlich auch eine "Überarbeitung" weg. Aber - und ich rede jetzt von Romanen - einen guten Anfang kann man erst schreiben, wenn man das Ende kennt. Die Recherche ist auch nicht zu verachten. Man schreibt, recherchiert, schreibt, verwirft. Da reden wir noch nicht einmal vom Lektorat.

Abgesehen davon kann ich Maunzilla nicht zustimmen. Überarbeiten macht Spaß, ebensoviel, wie sich die Geschichte zu überlegen. Beim Überarbeiten findet man noch soviele Details, die einem vorher entgangen sind, man schärft, spitzt zu, sucht nach Formulierungen. Die Erfindung einer Geschichte ist ja nur ein (kleiner) Teil der Schriftstellerei.

lg,
Natalie
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag28.11.2021 10:56

von Rodge
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ja, vermutlich liegen die Unterschiede tatsächlich in der Art, wie man schreibt. Ich bin ein Schnellschreiber und wenn ich im Fluß bin, achte ich nicht auf Schreibweisen und Grammatik. Dafür benötige ich dann mehr Überarbeitungen als jemand, der alles detailliert plottet und bei jedem Satz feilt.
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lia88
Geschlecht:weiblichEselsohr

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Beitrag28.11.2021 11:33

von lia88
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Vll wirds auch einfacher, gut zu plotten, wenn man in einem Genre bereits mehr geschrieben hat. Beim ersten Buch (eines neuen Genres) muss man vll selbst erst mal reinkommen.
Ich bin auch grad erst dabei, das Plotten zu lernen bzw auszuprobieren. Bei mir entwickelt sich vieles einfach spontan beim Schreiben.
Der erste Korrekturdurchgang dauert jetzt schon so lang wie es gedauert hat, die Rohfassung zu schreiben, dabei bin ich erst bei circa 80%. Was solls. Ich weiß ja, dass die Rohfassung irgendwie eher hingeklatscht war.
Ich nehm mir aber trotzdem vor, den Plot nicht mehr anzufassen in den nachfolgenden Korrekturdurchgängen, sondern da dann wirklich nur noch Details an der Handlung zu ändern (auszuschmücken). Damit es nicht ausufert. Grobe Handlungsfehler sind eigtl nicht mehr drin, aber wer weiß, was die Testleser dann sagen ^^
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Abby Overdevest
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A
Beitrag24.12.2021 16:08

von Abby Overdevest
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lia88 hat Folgendes geschrieben:
Noch eine Frage: Kennt jemand eventuell ein Programm, bei dem man explizit Textabschnitte anzeigen lassen kann je nachdem, welche Figur darin vorkommt?

Also dass man zb den einzelnen Szenen oder Abschnitten die Charaktere zuordnet und dann direkt nur die Szenen anzeigen lässt, in denen zb die Mutter vorkommt? Dann könnte man alle Gespräche mit der Mutter in einem Rutsch durchlesen oder auch prüfen, wie regelmäßig man eine Figur eingebaut hat.


Ich arbeite "nur" mit Word und hier könntest du zumindest über die Suchfunktion herausfinden, wo deine Charaktere auftauchen. Zugegeben, es ist eine konstruierte Friemelarbeit lol2 , aber bisher konnte ich so meine Texte recht gut durcharbeiten und z.B. prüfen, wo ich überall bestimmte Personen oder wichtige Gegenstände reingepackt habe (und ob sie dort noch hingehören).

Vielleicht hilft dir die kleine Brücke ja, statt gleich auf umfangreichere und manchmal auch teure Programme auszuweichen.

LG
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Ralphie
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Beitrag24.12.2021 16:24

von Ralphie
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Ich denke nicht, dass es so ein Programm gibt
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lia88
Geschlecht:weiblichEselsohr

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Beiträge: 325
Wohnort: Bayern


Beitrag25.12.2021 22:42

von lia88
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Danke smile Ich hab mir die kostenpflichtigen Programme aktuell wirklich noch nicht angesehen.
Bin einfach zu zufrieden mit Google Docs. Embarassed
Aktuell gibts da andere Baustellen bei mir in Sachen Überarbeitung, wo Programme vermutlich auch nicht so viel helfen würden (eher Inszenierung/Plot/Länge der Szenen/Szenenübergänge).
Irgendwie erscheints mir doch am sinnvollsten, einfach zu lesen und Testleser zu befragen, wie man sich verbessern könnte.
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von_Arnsfeld
Gänsefüßchen


Beiträge: 25



Beitrag01.05.2022 23:08

von von_Arnsfeld
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lia88 hat Folgendes geschrieben:
Noch eine Frage: Kennt jemand eventuell ein Programm, bei dem man explizit Textabschnitte anzeigen lassen kann je nachdem, welche Figur darin vorkommt?


(Vielleicht eine etwas späte Antwort, aber evtl. hilft sie ja.)

Papyrus kann das sicherlich auch, aber bei Bibisco weiß ich das definitiv und das Programm ist auch "etwas" günstiger. Allerdings muss man auch da den Charakter / Gegenstand händisch in die einzelne Szene einfügen, ansonsten weiß das Programm natürlich nicht, was da ist.

Sprich muss man da am besten schon vor dem ersten Wort der Szene alles einfügen. Als ich selber von einem rudimentären Texteditor da rüber bin, habe ich nur versucht die Charaktere der jeweiligen Szenen einzufügen und es war wirklich keine schöne Arbeit.


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lia88
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 35
Beiträge: 325
Wohnort: Bayern


Beitrag02.05.2022 15:29

von lia88
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Danke smile
Ich beschäftige mich grad wirklich wieder mit dem Thema 'wie behält man beim Plotten am besten die Übersicht'. Hab da leider noch keine so wirkliche Lösung.
Vll hat ja jemand allgemein Tipps zum Anlegen von einem Grobplot, aber vll ist es auch generell schwierig, egal wie mans macht...

Habt ihr euren Plot in einer extra Datei oder irgendwie als Stichpunkte/Kommentare direkt in der Geschichte? Oder auf einem DIN A 5 Block, den ihr handschriftlich nebenher führt?

Wie macht ihr das eigtl beim Bojenschreiben, wenn ihr bewusst eine Szene nur unsauber schreibt und gleich mit der nächsten weitermacht... irgendwie muss man sich ja markieren, dass man da nochmal drüber muss oder?^^ Einfach alles was noch nicht ganz passt rot markieren und einen Kommentar drüber? Ich bin am Experimentieren.

Würd mich über Tipps freuen, bzgl Ordnung/Struktur und trotzdem nicht zuuu akkribisch plotten. Also ich suche nach dem Mittelweg quasi wink zwischen völligem Chaos und völliger Ordnung.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag02.05.2022 21:24

von Maunzilla
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Das ist bei mir sehr unterschiedlich. Ich mag es nicht alles von Anfang an zu planen. Bei den Büchern, wo ich das tat, habe ich mir eine ungefähre Länge in Kapiteln vorgestellt, und mir dann überlegt, wie ich die Handlung in diese Kapitel unterteile. Dabei mache ich mir einfache Notizen in einem Buch, wo ich auch alle anderen Informationen zu dem Projekt notiere.
Bei den anderen Geschichten schreibe ich einfach los, und überlege mir während des Schreibens fortlaufend, wie es weitergehen könnte, welche neuen Figuren ich einfüge und wohin die Reise ungefähr gehen könnte. Das meiste geschieht dabei recht intuitiv.
Wenn man alles im Voraus detailliert plant, wird das Schreiben doch nur noch zu einem lästigen Abarbeiten einer Anleitung. Das macht keinen Spaß, sondern ist Arbeit. So etwas würde ich nur dann tun, wenn ich für das Buch einen Vertrag in der Tasche hätte, der mir eine Mülltonne voller Geld sicherte. Aber da ich aus Spaß an der Freude schreibe, bin ich nicht darauf angewiesen, höchste Effizienz und Zeitersparnis zu üben. Schreiben ist für mich Freiheit, Endeckung, Überraschung. Das verträgt sich nicht gut mit kleinlicher Planung.


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lia88
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 35
Beiträge: 325
Wohnort: Bayern


Beitrag03.05.2022 10:05

von lia88
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Gar nicht plotten funktioniert bei mir nicht, da ich sonst den Faden verliere und eigtl am laufenden Band die ersten Kapitel ändern müsste.
Komplett alles plotten geht ebenfalls nicht, da mir viele Ideen erst beim Schreiben kommen und ich manchmal merke, dass etwas nicht so klappt wie geplant (sondern sich dann langweiliger als angenommen liest).

Also ich brauch ne Struktur mit Freiraum.

Gerade kam mir die Idee, Post Its an die Heizung zu kleben. Das könnt gut klappen, weil man die Post Its verschieben kann, wenn man ne Szene einfügt und es dadurch nicht so unübersichtlich wird wie auf einem Notizblock. In ner Datei am PC tendiere ich dazu, zu viel zu schreiben und es dann doch nicht mehr zu lesen.
Also mal sehen, vll helfen die Post Its^^

Leider muss ich jetzt erst mal arbeiten, ehe ich die Idee vertiefe ._.
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von_Arnsfeld
Gänsefüßchen


Beiträge: 25



Beitrag03.05.2022 18:52

von von_Arnsfeld
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Wie wäre es mit einem ganz klassischen Whiteboard? Dann kann man dazwischen auch noch rumzeichnen, was wo in welcher Beziehung wann wie zueinander steht.


Aber je nachdem in welchem Detailgrad und wie planungsintensiv man das machen möchte, kann man da am Ende doch unabhängig von der Plattform immer deutlich mehr planen als schreiben, der Weg zwischen fester Struktur und künstlerischer Freiheit dürfte da sehr individuell sein.
"Einfach drauflosschreiben" könnte ich zum Beispiel gar nicht, ohne ein grobes Handlungsgerüst zumindest für den Verlauf innerhalb des Kapitels brauch ich den Laptop zum Schreiben gar nicht aufklappen.


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Dyrnberg
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Beiträge: 567
Wohnort: Wien


Beitrag10.06.2022 10:47

von Dyrnberg
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:
Ihr macht bis zu sechs komplette Durchgänge? Shocked


Ich persönlich mache wohl sicherlich weit über 10 Durchgänge. Bei Kurzgeschichten noch mehr. Eventuell ist aber auch mein Ausgangsmaterial einfach sehr defizitär? Could be.

- Irgendwann, wenn ich näher an die "Endfassung" komme, ändere ich die Formatierung in Word, so dass es mehr nach einer Buchseite aussieht. Dann fühlt es sich realer an, und: Man wird unbarmherziger mit dem Text. Oder ich zumindest.

- Und ich lese es mir laut vor. Nur dann merke ich für mich (!), welcher Satz stimmig ist. Und wo es holpert.

- Die für mich wichtigste "Regel" beim Überarbeiten ist das oft genannte "Mal liegen lassen". Lese ich einen Text nach drei Monaten wieder, sehe ich erst seine zahlreichen Schwächen.

(Ausdrucken wäre eine gute Idee, aber dafür bin ich zu faul. Dann müsste ich meine Korrekturen ja später ins Dokument übertragen. )
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Chikoree
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen

Alter: 27
Beiträge: 15
Wohnort: NRW


Beitrag10.07.2022 17:53

von Chikoree
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Ich arbeite auch gerade an der ersten Überarbeitung und gehe einfach Kapitel für Kapitel nochmal durch. In erster Linie achte ich auf den Plot, Inhalt, Logik und all sowas. Feinarbeit bei Füllwörtern und so kommt danach.

Außerdem habe ich quasi immer eine aktuelle Kopie auf dem Handy, wo ich ab und zu (unterwegs) Stellen nochmal lese und besonders Tippfehler/Rechtschreibfehler abscreenshote, markiere und abspeichere, damit ich die nachher direkt verbessern kann. Manchmal markiere ich auch ganze Sätze/Absätze und vermerke ein "BESSER!" an der Seite, als Erinnerung, dass ich die Stelle so umschreibe, dass sie schöner klingt.
Unterwegs/Auf der Arbeit kommen mir auch manchmal Ideen, wie ich etwas verbessern könnte oder wo etwas noch ergänzt werden könnte. Dafür nutze ich dann die Notizapp auf dem Handy und übertrage das Zuhause direkt. Very Happy
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Caliban
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 49
Beiträge: 306
Wohnort: Passau


Beitrag10.07.2022 18:22

von Caliban
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Ich schreib zuerst den ersten Akt fertig, dann überarbeite ich ihn, bis ich zufrieden bin, und schreib den zweiten Akt. Danach überarbeite ich den ersten und den zweiten am Stück, arbeite, wenn nötig, zurück, und mach erst weiter, wenn ich der Meinung bin, dass alles passt.

Dann geht's an den dritten Akt. Wenn er fertig ist, überarbeite ich Akt 1+2+3 am Stück. Danach schreib ich den Vierten, und überarbeite 1+2+3+4 am Stück. Danach überarbeite ich noch mal alles 1-2 mal.

Wenn der Roman zu lang ist, um ihn am Stück zu überarbeiten (so ab 250 TB-Seiten), weiche ich - wenn möglich - auf die einzelnen Handlungsstränge aus und überarbeite die am Stück. Andernfalls muss ich es auf zwei Tage aufteilen.

Lektorat hab ich übrigens bisher noch nie machen lassen, weil ich äußerst selten Logikfehler drin hab (die dann von meiner Korrektorin gefunden werden). Korrektorat lass ich immer machen.


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Nico
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 35
Beiträge: 12



Beitrag12.07.2022 09:47

von Nico
Antworten mit Zitat

Ich überarbeite nach jeder größeren Session und spätestens nach jedem Kapitel direkt.
Der letzte Gedanke ist dann eben noch frisch und ich versuche es dann gleich so gut wie möglich niederzuschreiben.
Wenn ich das am Ende alles am Stück machen würde, hätte ich Angst da ab einem gewissen Punkt so systematisch vorzugehen, dass ich dem Ganzen so ein wenig die Seele raube.
Ich lese es zum Schluss einfach nochmal genauso, wie ich jedes andere Buch auch lesen würde und mache mir dann Notizen, wenn irgendwo noch etwas Feinschliff benötigt wird.
Das mag bei mir natürlich auch die Naivität und Unerfahrenheit sein, aber bei der Anzahl an Überarbeitungen mancher hier haut es mich als notorischen Verschlimmbesserer glatt aus den Socken. Shocked
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