Wann fliegen euch eure Schreibideen zu?

[Rapan]

Ich setze Situationen oder Szenen in Kontext, wie kleine Storyschnippsel und irgendwann setze oder lege ich mich hin und sortiere die dann so, wie es passt.

zum Beispiel bin ich über Dörfer im Mittelalter auf den Beruf des Köhlers gekommen, habe mir dazu Dokus angesehen, weitere Berufe für Dörfer recherchiert.
Dann gebe ich manchen Dörflern mehr "Persönlichkeit", damit auch Motivationen und Interaktionen und daraus ergeben sich Handlungsstränge.

Oft ist es ein "Das wäre cool"  oder "Daraus könnte ich was machen" das mir durch den Kopf geht, wenn ich Filme / Dokus gucke oder Manuskripte lese.

[Ralphie]

Wenn ich nach dem Mittagessen mein Mittagsschläfchen halte, fallen mir manchmal Sätze ein, die perfekt gebildet sind, sodass ich sie nur noch auf den PC übertragen muss.

[weltverbesserer]

[JMK]

[Ralphie]

So ergeht es mir schon seit Jahren. Wenn ich die Ideen nicht beim Mittagsschläfchen habe, habe ich sie morgens - auf dem Weg zum Speisesaal.

 

[tanja47]

Vergangene Nacht geträumt

Situation: erweiterter Ostseeraum, 7 - 12. Jahrhundert
Von einem Binnengewässer aus wollen Gegner/Slawen/Normaden einen Markt plündern. Dieser ist mit Ständen auf beiden Seiten von einem schmalen, u-förmigen Mittelgang aufgebaut, der sich nur an den U-Enden betreten läßt.
Der Anführer der Plünderer mahnt seine Leute, nur das zu plündern, was in den nächsten Wochen und Monaten wirklich gebraucht wird. Schließlich will man in nächster Zeit noch mal "vorbeikommen".
So ziehen die Plünderer mit Keulen und Äxten.
Die Frauen von ihnen greifen vereinzelt zu Bernsteinschmuck, Holzschalen, kultische Holzgegenstände. Die erste der wenigen Frauen kommt am Ende des Marktes mit vollen Händen an. Sie fragt am letzten Stand höflich nach ...


... einer Plastetüte.
Nee, haben wir nicht. Aber vielleicht ...


... einen Beutel aus LKW-Plane?

[jackwulff]

bei mir üblicherweise wenn ich einschlafen will. Extrem nervig. Platz 2: Beim Lesen. Platz 3. Hörbücher. Platz 4: Filme/Serien.

[Ralphie]

[St.Clair]

Knifflige Zusammenhänge bzw. Plotstrickerei fällt mir meistens morgens beim Aufwachen, beim Duschen, Autofahren und auch, jaaa, auf dem Klo ein Einbauwürdige Nebeneffekte hingegen durch zwischenmenschliche Situationen, oder beim Film- und Seriengucken. Die ändere ich aber ab. Alle Einfälle schreibe ich sofort im Handy auf, auch die, die mir beim Autofahren einfallen. Ich halte dafür dann extra an.

[thepriest]

Bei einer Kurzgeschichte braucht es bei mir ganz einfach den richtigen Trigger, damit eine Story in Fluss kommt. Das kann ein Traum, eine Begegnung im Alltag, eine Zeitungsnotiz oder das Thema einer Ausschreibung sein. Wenn da was klingelt, dann kommt sie Sache in Fluss.

[tanja47]

auf Sanierungsbaustellen
in halbverfallenen Restruinen

[Taranisa]

[Chanoyu]

Mal in der Straßenbahn, in der Warteschlange beim Fleischer, beim Spazieren gehen im Wald. Eine Idee hakt sich fest und will irgendwann zu Papier gebracht werden. Es müssen nicht mal außergewöhnliche Begebenheiten sein, kleine Notiz als Gedankenstütze, im Kopf reifen lassen und dann umsetzen. Wenn's auch mal bissel länger dauert.

[Jan Hinnerk Feddersen]

Ich hatte gerade einen Kriminalroman endgültig fertig, und ging ein paar Tage später zum Bäcker, um mir Brötchen zum Frühstück zu holen. Ein Weg von etwa 600 bis 700 Meter.

Auf dem Hinweg hatte ich plötzlich die Idee, wie ich einige sehr "bunte" Nebenfiguren aus dem Krimi wunderbar in eine weitere Geschichte überführen könnte, die Verbindung von der einen zur anderen Story hatte ich irgendwie unbewusst schon angelegt.

Beim Bäcker war die neue Story fix und fertig im Kopf.

Auf dem Rückweg hatte ich dann plötzlich die Fortsetzung für die Fortsetzung. Im großen und ganzen auch fertig.

Ein ziemlich produktiver Einkaufsspaziergang...

Die Story für ein Drehbuch à la "Geschichten aus der Heimat" hatte ich plötzlich, während ich im Auto an einer roten Ampel wartete. Nordic Walking ist auch sehr inspirierend.

Aus der Story dann tatsächlich ein (Dreh-)Buch zu machen - das ist harte Arbeit. In meinem Fundus lagern die Exposes für zur Zeit 116 Kriminalromane. Eine Handvoll davon sind inspiriert von Reality-Dokus wie "Autopsie" - da gibt es Fälle, bei denen man neidvoll anerkennen muss: sowas kann kein Autor erfinden, das schafft nur die Wirklichkeit.

(Sind aber alles Fälle, wo die Leser oder Zuschauer wohl mehrheitlich sagen würden: "So ein Käse! Sowas kann doch in der Realität nie passieren!" Doch... Letztlich ist die Realität nicht zu toppen.)

[Ralphie]

So ergeht's mir auch. Ich habe laufend Ideen für neue Bücher im Kopf.

 

[Oswilde]

Leider ziemlich unregelmäßig und immer in den unmöglichen Momenten.
Mal wenn man mit Freunden feiert, wenn man gerade im Urlaub im Meer taucht, oder ähnliches.
Oftmals habe ich dann leider nichts zum notieren mit und denke mir immer "das notiere ich mir später". Leider kein gutes Konzept, da mir dann oft der Twist oder die Intention für die Szene verloren geht.

Ansonsten habe ich das Glück, mit passender Musik in Szenen eintauchen zu können. Probleme habe ich oft weniger mit Ideen, als mit Plots oder Twists.

[Lakritze]

Grundideen für Geschichten können mir in allen möglichen Situationen kommen, durch Geschehnisse im Alltag, Nachrichten, Bilder, beim Konsumieren anderer Geschichten, sei es in Form von Film, Buch, Dokumentation ... Im Schlaf sind mir auch schon oft gute Ideen gekommen. Ich habe das Glück, dass ich viel und zusammenhängend träume und hin und wieder sind richtige "Abenteuer" dabei.

Ideen für laufende Werke kommen mir wie vielen hier auch oft beim Schreiben selbst. Eine Geschichte folgt ja auch einem gewissen roten Faden, Handlungen haben Konsequenzen etc., sodass das jetzt nicht soooo verwunderlich ist. Aber auch Plottwists fallen mir dabei oft ein oder Hintergründe bei Stellen, wo ich erst mal "geblufft" habe (nach dem Motto, der Bösewicht handelt jetzt erst mal so, aber da muss ich mir später noch einen verdammt guten Grund einfallen lassen, damit das nicht doof ist). Manchmal nutze ich diesen "Ideeneffekt" auch gezielt aus, indem ich mir von den Figuren ihre Hintergrundgeschichte/Motive in einem separaten Text "erzählen" lasse.

Als ich noch studiert habe, hatte Lernen eine inspirierende Wirkung auf mich: Beim Lernen selbst ist mir vor Ideen fast der Kopf explodiert, die ich aber nicht umsetzen konnte (da ich ja am Lernen war). Sobald die Prüfung dann vorbei war, habe ich erst mal eine Wohnung sauber gemacht (die sah nach einer längeren Lernphase immer aus wie Sau) und dann 2-3 Tage am Stück durchgeschrieben, bis die aufgestauten Ideen abgearbeitet waren.

[Zalteria]

Bei mir ist das sehr lustig. Denn ich träume meine Geschichten immer. Ich habe einen abenteuerlichen Traum, schreibe ihn auf und noch während dem schreiben kommen mir neue Ideen. Das ist nicht immer so, aber oft. Also; am Besten jede Idee aufschreiben, noch so gut oder schlecht.

[Zirkusaffe]

Die Grundidee kann aus allen Ecken kommen. Inspiriert durch etwas, was ich lese, aus einem Film oder eine Serie, ein Spiel, das ich spiele. Dieser erste Samen keimt dann meistens ein paar Tage, immer vor dem Einschlafen. Und spinnt sich langsam zu einem größeren Konstrukt zusammen.

[Aurora]

Ich hab die besten Ideen unter der Dusche

[Julia Katharina]

Das ist echt faszinierend, wie unterschiedlich das ist.

Bei mir erwachsen Ideen meistens im Gespräch, oft leicht betrunken. Die Grundidee zu einem Plot ist so fast immer Team Work mit meinem Mann oder meiner Familie. Es geht dann meistens so los: 'hahaha, was wäre wenn wir jetzt...' und plötzlich wird es phantastisch. Aus diesen Gesprächen entwickelt sich meistens nur eine Idee als Einzeiler, die mich dann nicht mehr los lässt. Ich denke tagelang immer wieder darüber nach und in meinem Kopf formt sich der grobe Plot.

Der Rest kommt dann beim Schreiben.

[simbad]

Besonders skurrile Ideen manifestieren sich wenn ich müde bin. Das ist dann aber eher was für eine Satire, oft mit sehr flachem Wortwitz.

Gutes zielgerichtetes nur im Zwiegespräch oder direkt beim Schreiben. Zwiegespräch ist natürlich ein bisschen tricky wenn man alleine lebt und nicht gerade schizophren ist.

Ich habe es noch nie geschafft durch ein wie auch immer geartetes Ritual Ideen zu produzieren.