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Vergleiche mit "Wie"

 
 
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Araragi
Geschlecht:männlichDrama-Capra

Alter: 33
Beiträge: 210
Wohnort: Diomedes Inseln, manchmal auch Türme des Kölner Doms


Beitrag22.06.2022 16:56
Vergleiche mit "Wie"
von Araragi
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo liebe dsfo-community,

nun schreibe ich schon seit einigen Tagen an dieser Kurzgeschichte und je öfter ich sie lese, umso mehr und mehr Fehler machen sich bemerkbar. Ich bin gerade über diesen Textabschnitt gestoßen, der drei Vergleiche in kurzer aufeinanderfolgender Sequenz abarbeitet. Eigentlich möchte ich die Vergleiche nicht entfernen, aber ich habe das Gefühl, dass sie aufgrund des einfachen Wortes "wie" einfach nicht so angenehm sind beim Lesen. Gibt es noch eine andere Möglichkeit wie ich das umformulieren kann ohne dieses Wort ("wie") in den Mund zu nehmen?


Ausschnitt aus der Kurzgeschichte

"Entschlossen wie ein anaboler Steinbock erreichte er die oberste Spitze und erblickte einen halbrunden Steinklumpen, der voller Efeu bedeckt war. Wie ein buschiger Bart, verschlang dieser das Haus des Doktors von allen Seiten. Nur winzig kleine Löcher, wie die Ohren eines Uhus, waren hinter dem grünen Dickicht auszumachen."


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Cimona - Copenhagen Cowboy
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Chaosprinzessin
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Beiträge: 105
Wohnort: links des Rheins


C
Beitrag22.06.2022 17:09

von Chaosprinzessin
Antworten mit Zitat

Hallo Araragi,

dann versuche ich es mal Wink

"Entschlossen wie ein anaboler Steinbock erreichte er die oberste Spitze und erblickte einen halbrunden Steinklumpen, der voller Efeu bedeckt war. Ähnlich einem buschigen Bart verschlang dieser das Haus des Doktors von allen Seiten. Nur winzig kleine Löcher, erinnernd an die Ohren eines Uhus, waren hinter dem grünen Dickicht auszumachen."

Hmm ... ob das wirklich gut ist? Ich bin ansonsten ja eher in der Lyrik "zu Hause" ... – Aber vielleicht sind es zumindest Anregungen, und du (oder auch irgendwer anders) findest noch bessere Möglichkeiten?

LG
Mirjam
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BrianG
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 47
Beiträge: 708



Beitrag22.06.2022 17:12
Re: Vergleiche mit "Wie"
von BrianG
Antworten mit Zitat

Araragi hat Folgendes geschrieben:
"Entschlossen wie ein anaboler Steinbock erreichte er die oberste Spitze und erblickte einen halbrunden Steinklumpen, der voller Efeu bedeckt war. Wie ein buschiger Bart, verschlang dieser das Haus des Doktors von allen Seiten. Nur winzig kleine Löcher, wie die Ohren eines Uhus, waren hinter dem grünen Dickicht auszumachen."


Abgesehen davon, dass mir nicht klar ist, ob der Efeu nun den Stein oder das Haus bedeckt, könntest du es folgendermaßen ohne "wie" schreiben:

BrianG hat Folgendes geschrieben:

Als wäre er ein anaboler (was'n'das?) Steinbock, erreichte er die oberste Spitze und erblickte einen halbrunden Steinbklumpen. Der Efeu, der dort wuchs, glich einem buschigen Bart und verschlang das Haus des Doktors von allen Seiten. Nur winzig kleine Löcher, die ihn an die Ohren eines Uhus erinnerten, waren hinter dem grünen Dickicht auszumachen.


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Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
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Beitrag22.06.2022 17:14
Re: Vergleiche mit "Wie"
von Ribanna
Antworten mit Zitat

Araragi hat Folgendes geschrieben:
Hallo liebe dsfo-community,

nun schreibe ich schon seit einigen Tagen an dieser Kurzgeschichte und je öfter ich sie lese, umso mehr und mehr Fehler machen sich bemerkbar. Ich bin gerade über diesen Textabschnitt gestoßen, der drei Vergleiche in kurzer aufeinanderfolgender Sequenz abarbeitet. Eigentlich möchte ich die Vergleiche nicht entfernen, aber ich habe das Gefühl, dass sie aufgrund des einfachen Wortes "wie" einfach nicht so angenehm sind beim Lesen. Gibt es noch eine andere Möglichkeit wie ich das umformulieren kann ohne dieses Wort ("wie") in den Mund zu nehmen?


Ausschnitt aus der Kurzgeschichte

" Einem Entschlossenem wie ein anabolen Steinbock ähneld erreichte er die oberste Spitze und erblickte einen halbrunden Steinklumpen, der voller mit Efeu bedeckt war. Wie ein buschiger Bart, verschlang dieser das Haus des Doktors von allen Seiten. Nur winzig kleine Löcher, den die Ohren eines Uhus gleichend, waren hinter dem grünen Dickicht auszumachen."

 
Zitat:
Steinklumpen, der voller mit Efeu bedeckt war
entweder ist er voller Efeu, oder mit Efeu bedeckt.

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Minerva
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Beitrag22.06.2022 17:23

von Minerva
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Hallo Araragi,

stimmt schon. Das erste "wie" geht noch, aber dann klingt es nicht mehr so toll. Ich würde allgemein nicht zu viele Vergleiche und Bilder auf einmal bemühen.
Hier mein Vorschlag:



"Entschlossen wie ein anaboler Steinbock erreichte er die oberste Spitze und erblickte einen halbrunden Steinklumpen. Er war voller Efeu, der sich zum Hause des Doktors voranbahnte und es verschlang. Nur winzig kleine Löcher [keine Kommas, da Vergleich] wie die Ohren eines Uhus waren hinter dem grünen Dickicht auszumachen."



Hier möchte ich noch anmerken, dass ich das Bild des letzten Satzes nicht zuordnen kann. Handelt es sich dabei um Fenster? Ich würde das genauer ausführen.


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Araragi
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Beitrag22.06.2022 23:22

von Araragi
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Danke allen für die schnelle Hilfe.

@Chaosprinzessin: erinnern bzw. erinnernd finde ich tatsächlich sehr gut. Daumen hoch Ich habe die Sätze nachher ein wenig umformuliert und mir ist dabei dein Wortvorschlag "erinnern" ebenfalls in den Sinn gekommen.  



@BrianG: Ich schätze mal aus den Sätzen liest sich kaum heraus, dass der steinerne Klumpen, der mit Efeu bedeckt ist, in Wahrheit das Haus des Doktors sein soll. Buch Ich schreibe die Sätze nochmal vollständig um.

 
BrianG hat Folgendes geschrieben:
Als wäre er ein anaboler (was'n'das?) Steinbock


In diesem Moment ist der Protagonist namens Karl (Karl ist ein Ziegenbock) so entschlossen diesen Hügel zu erklimmen, dass er sich mit einem Steinbock vergleicht, der Anabolika zu sich nimmt. Dass man eine gewisse Entschlossenheit braucht um so ein Teufelszeug zu sich zu nehmen kann man sich glaube ich einigermaßen vorstellen Smile



@Ribanna: Gleichen bzw. gleichend finde ich ebenfalls ein schönes Wort Very Happy  Kann ich denn schreiben, dass der Steinklumpen voll mit Efeu bedeckt ist?


@Minerva: Vielen Dank für die Vorschläge. Ich denke ich werde den zweiten Vergleich entfernen, da er unbedeutend ist für die Handlung. In dem dritten Vergleich werde ich das Wort "erinnern" einbauen statt dem "wie". Und ja du hast Recht. Bei den Löchern handelt es sich um Fenster. Ich muss mal schauen ob und wie ich das umsetze.


Sobald ich alles editiert habe poste ich nochmal die finale Fassung.

EDIT: Das hier ist sie nun

Zitat:
Entschlossen wie ein anaboler Steinbock erreichte er die oberste Spitze und erblickte einen halbrunden Felsen in Grün. Der seltsam postierte Stein offenbarte allmählich Merkmale eines Hauses. Dunkle Löcher lugten hinter einem Dickicht aus grünem Efeu, die zusammen mit der Eingangstür einem skurrilen Bildnis einer Eule glichen.


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Ralphie
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Beitrag23.06.2022 09:36

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Jetzt brauchst du nur noch das "anabol" rauszuwerfen.

 Daumen hoch
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Chaosprinzessin
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Beitrag23.06.2022 11:21

von Chaosprinzessin
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Jetzt brauchst du nur noch das "anabol" rauszuwerfen.

Warum Ralphie? Ja, es ist ein etwas ungewöhnlicher Ausdruck, aber vielleicht passt er zum Text? Bisher kennen wir doch nur ein ganz kleines Fragment desselben. Mir jedenfalls war gleich klar, was damit gemeint ist Wink

Araragi hat Folgendes geschrieben:

EDIT: Das hier ist sie nun

Zitat:
Entschlossen wie ein anaboler Steinbock erreichte er die oberste Spitze und erblickte einen halbrunden Felsen in Grün. Der seltsam postierte Stein offenbarte allmählich Merkmale eines Hauses. Dunkle Löcher lugten hinter einem Dickicht aus grünem Efeu, die zusammen mit der Eingangstür einem skurrilen Bildnis einer Eule glichen.

Ja, das finde ich schon deutlich besser, auch wenn mein "erinnern(d)" jetzt nicht dabei ist Wink Aber ist der halbrunde Felsen wirklich in Grün oder nicht eher im Grün? Und ich würde vielleicht schreiben "lugten ... aus grünem Efeu hervor, ..."

LG
Mirjam
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Ralphie
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Beitrag23.06.2022 11:24

von Ralphie
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Ich musste nachgucken, was "anabol" heißt, sorry.
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Merlinor
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Beitrag23.06.2022 11:34

von Merlinor
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Hallo

Nicht böse sein, aber das ist immer noch nicht gut, sondern eher verschlimmbessert, würde ich sagen.
Es fehlt nun zum Beispiel die Information, dass es sich um "das Haus des Doktors" handelt.
Dass die Löcher Fenster sind, sollte meiner Meinung nach auch besser verdeutlicht werden.
Diese Löcher sind auch nicht hinter dem Efeu, also von ihm überwuchert, sondern Löcher im Efeu, um die dahinterliegenden Fenster freizuhalten.
Na ja und das "anabol" solltest Du meiner Meinung nach wirklich weglassen. Das klingt mir einfach zu weit hergeholt und schräg überzeichnet.
Aber gut: Vielleicht ist ja der ganze Text so gehalten.  

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

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Ralphie
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Beitrag23.06.2022 11:42

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Vor allem kann ich mir nichts unter der Entschlossenheit eines anabolen Steinbocks vorstellen.

 Sad
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Merlinor
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Beitrag23.06.2022 11:59

von Merlinor
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Hallo

Hm ... ich probiers mal anders, aber ebenfalls flapsig: "Entschlossen wie ein verbohrter Steinbock auf Anabolika quälte er sich auf die Spitze und erblickte einen halbrunden Steinklotz, der von oben bis unten mit dichtem Efeu bewachsen war: Das Haus des Doktors! Tief ins Blattwerk geschnittene dunkle Löcher für Fenster und Tür gaben dem Ganzen das Gesicht einer Eule."
Auch nur eine Idee ... aber immerhin noch anabol ... lol

LG Merlinor


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Ralphie
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Beitrag23.06.2022 13:33

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Warum so umständlich?

Entschlossen wie ein brünstiger Ziegenbock ... würde reichen. Und ich empfehle, aus Efeu Selbstklimmende Jungfernreben zu machen, das ist fast dasselbe, aber anschaulicher.

 Smile
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Araragi
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Beitrag24.06.2022 02:33

von Araragi
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Merlinor hat Folgendes geschrieben:
Hallo

Nicht böse sein, aber das ist immer noch nicht gut, sondern eher verschlimmbessert, würde ich sagen.
Es fehlt nun zum Beispiel die Information, dass es sich um "das Haus des Doktors" handelt.
Dass die Löcher Fenster sind, sollte meiner Meinung nach auch besser verdeutlicht werden.
Diese Löcher sind auch nicht hinter dem Efeu, also von ihm überwuchert, sondern Löcher im Efeu, um die dahinterliegenden Fenster freizuhalten.
Na ja und das "anabol" solltest Du meiner Meinung nach wirklich weglassen. Das klingt mir einfach zu weit hergeholt und schräg überzeichnet.
Aber gut: Vielleicht ist ja der ganze Text so gehalten.  

LG Merlinor



Danke für die wichtigen Hinweise. Bei den Löchern ist mir gar nicht in den Sinn gekommen, dass man die Sätze auch falsch verstehen könnte. Die Löcher sollen tatsächlich Fenster darstellen und eben keine Löcher in der Wand sein Very Happy

Generell habe ich das Gefühl, das ich Beschreibungen mehr präzise halten sollte. Vages Schreiben könnte manche Leser ganz schön vor den Kopf stoßen. Solche Bücher sind mir nicht fremd.

Der Text ist übrigens wie du richtig vermutest ein wenig schräg und leicht humoristisch. Er dient auch als eine Art von Übung, das erkläre ich dann aber sobald ich ihn hier ins Forum poste. Ich habe das "anabol" rausgenommen, weil mir klar geworden ist, dass der Vergleich von Vorne herein nicht richtig ist. Anobol bedeutet soviel wie stark oder kräftig. Mit Entschlossenheit hat das nichts zu tun, außer man zwingt den Leser ein wenig um die Ecke zu denken, so wie ich das manchmal tue Razz


Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Warum so umständlich?

Entschlossen wie ein brünstiger Ziegenbock ... würde reichen. Und ich empfehle, aus Efeu Selbstklimmende Jungfernreben zu machen, das ist fast dasselbe, aber anschaulicher.


Sorry aber ich schreibe leider keinen Porno Laughing



Ich hoffe diese Fassung klingt nun ein wenig verständlicher

Zitat:
Entschlossen wie ein Steinbocksoldat, der in den Krieg zieht, erreichte er die oberste Spitze und erblickte einen mit Efeu bewachsenen Felsen. Genau an dieser Stelle hätte eigentlich das Haus des Doktors stehen müssen, doch bis auf weit entfernte Tannen, vegetierte hier nichts weiter als Gras. Es müssen mehrere Minuten vergangen sein und vielleicht bildete sich Karl das nur ein, aber plötzlich konnte er ein Haus sehen. Mitten im Felsbrocken war eine hölzerne Einkerbung, die wie eine Tür aussah. Eine Tür! Jetzt sah er auch die Fenster. Links und rechts waren zwei primitive Löcher eingehauen, die das sanfte Efeugewand martialisch durchstachen. Das Haus des Doktors glich einem abstrakten Bildnis einer Eule, dem Vorboten des Todes. Jetzt ein wenig nervös geworden, ...


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Ralphie
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Beitrag24.06.2022 03:23

von Ralphie
Antworten mit Zitat

Was ist ein Steinbocksoldat?
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Jan Hinnerk Feddersen
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J

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J
Beitrag24.06.2022 13:39
Re: Vergleiche mit "Wie"
von Jan Hinnerk Feddersen
Antworten mit Zitat

Araragi hat Folgendes geschrieben:

"Entschlossen wie ein anaboler Steinbock erreichte er die oberste Spitze und erblickte einen halbrunden Steinklumpen, der voller Efeu bedeckt war. Wie ein buschiger Bart, verschlang dieser das Haus des Doktors von allen Seiten. Nur winzig kleine Löcher, wie die Ohren eines Uhus, waren hinter dem grünen Dickicht auszumachen."

Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, als Autor neue Wörter zu erfinden. Das muss ja nicht Werbetextern und Boulevardmedien-Überschriftenschreibern vorbehalten sein.

Blöd ist aber, wenn es das vermeintlich neue Wort schon gibt, es aber eine andere Bedeutung hat:

"Anabol" bedeutet "den Aufbau (von körpereigenen Substanzen oder Geweben) betreffend" oder "zum Anabolismus gehörig".
Das Gegenteil ist "katabol" (zum "Katabolismus" gehörig, was Abbau der körpereigenen Substanzen bedeutet).

"Anabol" ist ein medizinischer Fachausdruck, und meint etwas völlig anderes als hier beschrieben werden soll. Es ist auch nicht das Adjektiv zu "Anabolika". Anabolika ist im Gegenteil von "Anabolismus" abgeleitet.

Insofern ist "wie ein Steinbock auf Anabolika" in der Tat die bessere Variante.


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Die Antwort auf die Frage "Darf man...?" lautet im Zusammenhang mit Literatur immer und ohne Ausnahme: Man darf alles, wenn denn das Ergebnis gut ist. (www.strandkorb-krimi.de)
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Ralphie
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Beitrag24.06.2022 13:48

von Ralphie
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Hallo, Jan!

Ich denke, das soll eine Fantasy-Geschichte werden, und da haben Anabolika wirklich nichts zu suchen.
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag24.06.2022 14:05

von Willebroer
Antworten mit Zitat

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Hallo, Jan!

Ich denke, das soll eine Fantasy-Geschichte werden, und da haben Anabolika wirklich nichts zu suchen.


Unter dem Deckmantel "Contemporary" kann alles vorkommen. Allerdings sagt mir dieses Bild in diesem Zusammenhang auch nichts.
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Hennessy
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H


Beiträge: 19
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H
Beitrag08.07.2022 21:52

von Hennessy
Antworten mit Zitat

Zitat:
Entschlossen wie ein Steinbocksoldat, der in den Krieg zieht, erreichte er die oberste Spitze und erblickte einen mit Efeu bewachsenen Felsen. Genau an dieser Stelle hätte eigentlich das Haus des Doktors stehen müssen, doch bis auf weit entfernte Tannen, vegetierte hier nichts weiter als Gras. Es müssen mehrere Minuten vergangen sein und vielleicht bildete sich Karl das nur ein, aber plötzlich konnte er ein Haus sehen. Mitten im Felsbrocken war eine hölzerne Einkerbung, die wie eine Tür aussah. Eine Tür! Jetzt sah er auch die Fenster. Links und rechts waren zwei primitive Löcher eingehauen, die das sanfte Efeugewand martialisch durchstachen. Das Haus des Doktors glich einem abstrakten Bildnis einer Eule, dem Vorboten des Todes. Jetzt ein wenig nervös geworden, ...
[/quote]

Ein Steinbocksoldat, der in den Krieg zieht?
Ok Vielleicht ergibt das im Rahmen der Story Sinn, weil dort Steinbocksoldat existieren und besonders energische Kämpfer sind. Wenn das nicht der Fall ist, verzichte hier einfach auf jeglichen Vergleich. "Entschlossen" sagt doch schon alles.

"vegetierte" stört mich, du und ich können vor uns hin vegetieren, aber Gras eher nicht im. Normalen Sprachgebrauch. Wieso nicht einfach "wuchs"?

Links und rechts durchstachen zwei primitive Löcher das Efeugewand.

Sorry, aber "martialisch" muss hier ersatzlos gestrichen werden, weil man sich das höchstens als aktive Sache vorstellen kann, also Fritz stach martialisch zwei Löcher in das Gewand, nicht aber als Beschreibung existierender Löcher.

Inwiefern ein Haus einer Eule gleichen kann, bleibt für mich im Dunkeln.

Generell würde ich von Beschreibungen mithilfe von Wie-Vergleichen abraten bzw. sie nur sehr sparsam einsetzen. Schnapp dir mal eine Kafka-Erzählung und suche nach einer Beschreibung - beschreiben heißt nicht, sich super tolle Wörter und Formulierungen auszudenken, sondern a) eine eigene, interessante Wahrnehmung zu haben und diese wiederzugeben und b) etwas Interessantes/Relevantes zu beschreiben
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Araragi
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Beitrag11.07.2022 02:10

von Araragi
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hennessy hat Folgendes geschrieben:
Ein Steinbocksoldat, der in den Krieg zieht?
Ok Vielleicht ergibt das im Rahmen der Story Sinn, weil dort Steinbocksoldat existieren und besonders energische Kämpfer sind. Wenn nicht...


Hast du schon mein neues Profilbild gesehen? Very Happy

Zitat:
Inwiefern ein Haus einer Eule gleichen kann, bleibt für mich im Dunkeln.


Kennst du zufälligerweise die Geschichte von "Baba Yaga", und ich meine damit nicht die von John Wick? Das ist ein slavisches Märchen, in dem eine alte Hexe in einem lebendigen Haus wohnt, das auf Hühnerbeinen läuft. Ein Haus, das lediglich wie eine Eule aussieht, sollte denke ich nicht allzu weit hergeholt sein.


Aber jetzt mal Butter bei die Fische. Ich habe in den letzten Wochen immer weiter gearbeitet. Mittlerweile scheine ich ein leichtes Gefühl fürs Schreiben zu bekommen. Und jedes mal wenn ich mir meinen Text von vor zwei Wochen anschaue, dann denke ich nur so Rolling Eyes

Das ist die aktuelle Version. Die ist ein wenig länger ausgefallen, und sicherlich ist da noch ein wenig Luft nach oben für Verbesserungen.

Zitat:
Entschlossen wie ein Steinbocksoldat, der in den Krieg zieht, erreichte er die oberste Spitze. Der Pfad, den er gekommen war, verschwand allmählich, und ging in ein Feld hohen Grases über. Hinter den Halmen lag ein Felsen verborgen, dessen Spitze nur knapp zu sehen war. Er war mit einer Schicht dunkelgrüner Blätter überzogen. Zweifelnd wo sich das Haus des Doktors befand, bahnte er sich einen Weg durch das wilde Dickicht. Nach einer Weile kam eine weite Lichtung. Direkt vor ihm stand nun der Felsen, von vor eben, und er war riesig. Ein dichtes Gestrüpp aus Efeuranken wucherte von unten nach oben über das gesamte Gestein. Zwei verzierte Fenster und eine Tür aus edlem Holz verschmolzen auf fast unnatürliche Weise mit ihm. Es war beklemmend, denn die Konstruktion erweckte ein Gefühl, als würde man eine gewaltige Eule vor sich stehen haben, ein Wesen, dem man nachsagte, es läute den Tod ein. Aller Wahrscheinlichkeit nach musste es sich um das Haus des Doktors handeln. Rechts und links vom Eingang war jeweils ein kleines Loch, das ins Innere des Gewölbes schaute.


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