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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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16.06.2022 14:59 Wie weit sollte wörtliche Rede gehen? von Ribanna
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"Oh, Mann, jetzt haste wieder nen Stock im Ar...!"
Das ist der Satz, um den es sich dreht. Den Sachverhalt, überaus steifes Gehabe, kann ich nicht besser beschreiben.
Aber der Ausdruck ist schon sehr deftig, so dass ich mir nicht sicher bin.
Sollte ich das Wort Arsch ausschreiben? Sollte ich einen anderen Ausdruck suchen?
Sollte ich es benutzen, wie es da steht?
Zur redenden Person würde das Deftige schon passen.
Was meint ihr?
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6338 Wohnort: 50189 Elsdorf
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16.06.2022 15:12
von Ralphie
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Wenn das Wort Arsch dich nicht stört, kannst du es ruhig verwenden. Wir sind nicht mehr in den Fünfzigerjahren.
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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16.06.2022 15:13
von Ribanna
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Nein, aber die Handlung spielt Anfang des 20. Jhd.
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6338 Wohnort: 50189 Elsdorf
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16.06.2022 15:15
von Ralphie
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Dann nimm Allerwertesten
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5395 Wohnort: OWL
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16.06.2022 15:16
von Willebroer
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Dann sag doch "Hintern".
Oder "Stock verschluckt"? Ist das dasselbe?
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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16.06.2022 15:25
von Ribanna
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Dann sag doch "Hintern".
Oder "Stock verschluckt"? Ist das dasselbe? |
Ich bin nicht sicher. Aber durch Eure Vorschläge merke ich, dass die Redewendung tatsächlich am prägnantesten wirkt, wenn ich Arsch schreibe.
Hm, passt nicht unbedingt zu mir - aber zu der Person eben doch. Die machen einfach, was sie wollen, nicht?
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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16.06.2022 15:26
von Ribanna
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Und, äh, Danke an alle, natürlich. Bim gerade mittendrin, daher mach ich jetzt schnell weiter, solange es fließt.
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2267 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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16.06.2022 15:40
von Pickman
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Ribanna hat Folgendes geschrieben: | Nein, aber die Handlung spielt Anfang des 20. Jhd. |
Da wird man auch nicht "Ar drei Punkte" gesagt haben.
_________________ Tempus fugit. |
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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16.06.2022 16:02
von Ribanna
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Pickman hat Folgendes geschrieben: | Ribanna hat Folgendes geschrieben: | Nein, aber die Handlung spielt Anfang des 20. Jhd. |
Da wird man auch nicht "Ar drei Punkte" gesagt haben. | Stimmt. Ich bin eben bei solchen Ausdrücken eher zurückhaltend.
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2779
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16.06.2022 16:02
von Maunzilla
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Man muß sich nicht unbedingt vulgär ausdrücken. Literatur kann und sollte m.E. auch ein Vorbild sein.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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16.06.2022 16:09
von Ribanna
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Man muß sich nicht unbedingt vulgär ausdrücken. Literatur kann und sollte m.E. auch ein Vorbild sein. |
Wie würdest du denn vorbildlich den Sachverhalt ausdrücken, wärest du ein Landstreicher im ausgehenden 19. Jhd?
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2779
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16.06.2022 16:39
von Maunzilla
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So wie das ein Autor des 19. Jahrhunderts getan hätte.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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fancy Schmuddelkind
Alter: 64 Beiträge: 2756 Wohnort: Im sonnigen Süden
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16.06.2022 16:59
von fancy
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Dann wäre es wohl tatsächlich der verschluckte Stock gewesen.
_________________ Don't start doing things, just do them. Fang nicht an, Dinge zu tun, tu sie einfach! (Me)
Wer wenig denkt, irrt viel (Leonardo da Vinci)
Meinungsverschiedenheiten über ein Kunstwerk beweisen, dass das Werk neu, komplex und lebenswichtig ist. (Oscar Wilde)
Wenn Kritiker uneins sind, befindet sich der Künstler im Einklang mit sich selbst. (Oscar Wilde)
https//mlpaints.blogspot.com |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5395 Wohnort: OWL
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16.06.2022 17:19
von Willebroer
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Man muß sich nicht unbedingt vulgär ausdrücken. Literatur kann und sollte m.E. auch ein Vorbild sein. |
Da scheiden einige schon mal aus: zum Beispiel Mozart oder Luther.
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V.K.B. [Error C7: not in list]
Alter: 51 Beiträge: 6122 Wohnort: Nullraum
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16.06.2022 18:30
von V.K.B.
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Ähhh, irgendwie glaub ich selbst gerade, ich bin im falschen Jahrhundert. Was kann man denn an ›Arsch‹ heute noch vulgär finden? Okay, vielleicht bin ich ein vulgärer Mensch, ich sag ja auch manchmal ›ficken‹ wenn andere von ›Beischlaf‹ reden, aber das ist dann bewusster Tabubruch oder gewollte Provokation wider puritanischer Realitätszensur. Doch bei einem Wort wie »Arsch‹ käme es mir überhaupt nicht in den Sinn, darüber nachzudenken.
_________________ Let the cosmic muse I summoned forth inspire thee …
Warning: Cthulhu may still occasionally jumpscare people … |
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sleepless_lives Schall und Wahn
Administrator Alter: 58 Beiträge: 6458 Wohnort: München
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16.06.2022 19:41
von sleepless_lives
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Man muß sich nicht unbedingt vulgär ausdrücken. Literatur kann und sollte m.E. auch ein Vorbild sein. |
Da scheiden einige schon mal aus: zum Beispiel Mozart oder Luther. |
Goethe auch (Götz von Berlichingen: "Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche lecken.")
_________________ Es sollte endlich Klarheit darüber bestehen, dass es uns nicht zukommt, Wirklichkeit zu liefern, sondern Anspielungen auf ein Denkbares zu erfinden, das nicht dargestellt werden kann. (Jean-François Lyotard)
If you had a million Shakespeares, could they write like a monkey? (Steven Wright) |
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2779
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16.06.2022 20:42
von Maunzilla
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Die ersten beiden waren Proleten, und Goethe hat für seine Ausdrucksweise durchaus Tadel einstecken müssen.
Ich frage mich woher die Manie heutiger Menschen kommt, sich stets nach unten statt nach oben zu orientieren.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5395 Wohnort: OWL
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16.06.2022 21:06
von Willebroer
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: |
Ich frage mich woher die Manie heutiger Menschen kommt, sich stets nach unten statt nach oben zu orientieren. |
Weil so jeder seine überragende Intelligenz beweisen kann, wenn er jemanden findet, der noch dümmer ist. Dank Internet ist das auch kein Problem mehr.
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Nicki Bücherwurm
Alter: 68 Beiträge: 3613 Wohnort: Mönchengladbach
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16.06.2022 21:08
von Nicki
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Sollte man nicht den Autor von seinen Protagonisten trennen? Es geht hier nicht um die Beschreibung der Person in vulgären deftigen Ausdrücken, sondern die Wiedergabe einer wörtlichen Rede. Die muss zur Figur passen, sonst ist diese nicht mehr authentisch.
Wenn ich an einem sozialen Brennpunkt vorbeikomme und der angetrunkene Oberrüpel ruft mir zu:"He, Alte, verpiss dich!" dann sagt er das genau so und nicht:" Hallo, gnädige Frau, würden Sie bitte weitergehen?"
_________________ MfG
Nicki
"Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist." Henry Ford
"Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt." A.Einstein
*Sommerblues* September 2017 Eisermann Verlag
*Trommelfeuer* November 2017 Eisermann Verlag
*Silvesterliebe* 30. November 2018 Eisermann Verlag
*Gestohlene Jahre* Work in Progress |
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Grim Eselsohr
Beiträge: 279
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16.06.2022 22:48
von Grim
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Zitat: | Literatur kann und sollte m.E. auch ein Vorbild sein. |
In Kinder- und Jugendbüchern vielleicht. Aber warum sollte Literatur im Allgemeinen eine Vorbildfunktion haben? Andere Kunst (Malerei ect.) hat das ja auch nicht.
Ich verwende je nach Perspektive mehr oder weniger raue Sprache (in wörtlicher Rede und auch als Erzählstimme). Aber eben bewusst und zielgerichtet. Und so zartbesaitet sind die Leser jetzt auch nicht, dass sie bei einem Arsch empört das Buch von sich stoßen.
_________________ bonk |
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2267 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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17.06.2022 00:05
von Pickman
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Ich stimme Nicki und Grim zu.
_________________ Tempus fugit. |
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Ribanna Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 772 Wohnort: am schönen Rhein...
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17.06.2022 07:48
von Ribanna
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | So wie das ein Autor des 19. Jahrhunderts getan hätte. |
Eben nicht. Es geht um einen Landstreicher, der etwas sagt. Nicht um mich, die Autorin, nicht um "die Erzählstimme".
Grim und Nicki haben das auch so gesehen, danke dafür.
Veith, schön, dass du so redest, wie dir der Schnabel gewachsen ist. Ich benutze einige Wörte eben nicht gern. Nenn mich altmodisch...vielleicht hab ich ja auch manchmal nen Stock im Arsch?
_________________ Wenn Du einen Garten hast und eine Bibliothek wird es Dir an nichts fehlen. |
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