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weltverbesserer Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 215 Wohnort: Dänemark
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17.05.2022 17:34 Brauche Hilfe: Prämisse, roter Faden, Thema, was ist was? von weltverbesserer
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Hallo, ich bitte euch um Hilfe. Die verschiedenen Definitionen (was eine Prämisse (der rote Faden), ein Thema usw. ist), habe ich schon selbst in verschiedenen Versionen gelesen und finde sie zu vage, deshalb weiß ich nicht, wie ich mein Beispiel einordnen kann.
Du musst wissen, wer du bist, um dein Ziel zu erkennen, Entscheidungen treffen zu können und handlungsfähig zu werden.
Identität (Selbst- vs. Fremdbestimmung).
Und kurz:
Wenn du dich selbst kennst, erkennst du dein Ziel.
(alternativ: wirst du glücklich/erfolgreich/frei).
Was davon ist die Prämisse, der rote Faden, das Thema? Oder was davon wäre was?
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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17.05.2022 17:51 Re: Brauche Hilfe: Prämisse, roter Faden, Thema, was ist was? von Selanna
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Hallo weltverbesserer,
weltverbesserer hat Folgendes geschrieben: | Hallo, ich bitte euch um Hilfe. Die verschiedenen Definitionen (was eine Prämisse (der rote Faden), ein Thema usw. ist), habe ich schon selbst in verschiedenen Versionen gelesen und finde sie zu vage, deshalb weiß ich nicht, wie ich mein Beispiel einordnen kann. |
Ich verstehe zwar nicht ganz, warum Du ein Zitat / Sprichwort analysieren willst ... aber im Grunde ist es ganz einfach:
- Eine Prämisse ist eine Voraussetzung.
- Was ein Thema ist, dürfte klar sein.
- Ein roter Faden ist das Hauptthema, das sich durch eine längere (Ab)Handlung zieht.
weltverbesserer hat Folgendes geschrieben: | Du musst wissen, wer du bist, um dein Ziel zu erkennen, Entscheidungen treffen zu können und handlungsfähig zu werden.
Identität (Selbst- vs. Fremdbestimmung).
Und kurz:
Wenn du dich selbst kennst, erkennst du dein Ziel.
(alternativ: wirst du glücklich/erfolgreich/frei).
Was davon ist die Prämisse, der rote Faden, das Thema? Oder was davon wäre was? |
Die Prämisse / Voraussetzung ist hier: "Du musst wissen, wer du bist" bzw. "Wenn du dich selbst kennst".
-> Kurz: Voraussetzung = Selbst(er)kenntnis
Das Thema ist hier: "um dein Ziel zu erkennen, Entscheidungen treffen zu können und handlungsfähig zu werden" bzw. "erkennst du dein Ziel".
-> Kurz: Thema = Zielfindung / Erkennen der eigenen Ziele
Aber einen roten Faden kann es in einem Ein- bis Zweizeiler nicht geben. Das geht nur, wenn sich ein Thema (neben anderen, die sporadisch behandelt werden) kontinuierlich über mehrere Seiten zieht.
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen.
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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weltverbesserer Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 215 Wohnort: Dänemark
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17.05.2022 18:23
von weltverbesserer
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vielen Dank für die Zuordnung und Erklärung.
Bisher bin ich immer davon ausgegangen, die Prämisse sei gleichbedeutend mir dem roten Faden: "Die Prämisse ist der rote Faden, der Sie durch Ihren Roman leitet."/"Eine Prämisse ist die Kernaussage eines Romans, die vom Autoren aufgestellt und durch den Inhalt seines Buches bewiesen wird. Sie ist sein roter Faden." Und andere Stellen sagten dann wieder etwas ganz anderes, eher vage gehaltene Aussagen. Nun habe ich wieder eine ganz neue Definition. Aber deine klingt plausibel.
Wenn es ein Zitat, bzw. Sprichwort ist (das ich nicht kannte), darf es dann keine Prämisse sein?
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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17.05.2022 19:02
von Selanna
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weltverbesserer hat Folgendes geschrieben: | vielen Dank für die Zuordnung und Erklärung. |
Freut mich
weltverbesserer hat Folgendes geschrieben: | Bisher bin ich immer davon ausgegangen, die Prämisse sei gleichbedeutend mir dem roten Faden: "Die Prämisse ist der rote Faden, der Sie durch Ihren Roman leitet." |
Das verstehe ich so, dass die Voraussetzung für einen guten Roman ist, dass man einen roten Faden hat, der den Autor durch seinen Roman leitet.
weltverbesserer hat Folgendes geschrieben: | /"Eine Prämisse ist die Kernaussage eines Romans, die vom Autoren aufgestellt und durch den Inhalt seines Buches bewiesen wird. Sie ist sein roter Faden." |
Also, der Satz ist ja echt unglücklich formuliert (oder ich bin auf dem Holzweg). Wahrscheinlich ist gemeint: Der Autor stellt (vor dem Roman) für sich eine Kernaussage auf, das ist die Voraussetzung für die Romanhandlung. Diese Kernaussage wird dann durch den gesamten Roman hindurch konsequent immer wieder aufgegriffen und somit durch den Inhalt des Buchs bewiesen. Weil die Kernaussage sich durch den ganzen Roman zieht, ist sie der rote Faden, an dem sich die Handlung entlang hangelt.
-> Bsp.: Liebe ist unbesiegbar (das ist die Voraussetzung, die der Autor am Anfang des Romans (für sich) aufstellt, als These/Behauptung, und am Schluss des Romans ist diese Behauptung dann bewiesen).
weltverbesserer hat Folgendes geschrieben: | Wenn es ein Zitat, bzw. Sprichwort ist (das ich nicht kannte), darf es dann keine Prämisse sein? |
Wie meinst Du das? Du kannst doch nur etwas als Prämisse (Voraussetzung) für Deinen Roman auswählen, das Du kennst? Wenn ich mir vornehme, den Psalm 139,5 als Prämisse für meinen nächsten Roman zu nehmen, den Psalminhalt aber nicht kenne, kann ich dazu doch keinen Roman verfassen?
Oder meinst Du, weil ich gefragt habe, warum Du ein Zitat analysieren willst? Dann vergiss es, ich wusste einfach nicht, dass Du aus einem Schreibratgeber zitierst und einen Satz daraus nicht verstehst. Da Du es mittig gesetzt hattest, dachte ich, es handelt sich um ein Sprichwort, das Du analysieren willst.
Liebe Grüße
Selanna
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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17.05.2022 19:13
von Willebroer
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Prämisse ist doch eigentlich der Grund, warum man den Roman überhaupt liest. Oder warum man ihn schreibt.
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weltverbesserer Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 215 Wohnort: Dänemark
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17.05.2022 19:13
von weltverbesserer
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ach so, nein, ich hatte es nur deshalb mittig gesetzt, damit es vom anderen Text visuell absetzt.
Also deine Erklärung leuchtet mir ein, danke nochmal
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weltverbesserer Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 215 Wohnort: Dänemark
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17.05.2022 19:15
von weltverbesserer
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Prämisse ist doch eigentlich der Grund, warum man den Roman überhaupt liest. Oder warum man ihn schreibt. |
Ja, das ist mir schon klar, ich habe nur deshalb gefragt, weil ich wirklich verstehen wollte, welcher Teil der Aussage als Prämisse gilt.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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17.05.2022 19:20
von Willebroer
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weltverbesserer hat Folgendes geschrieben: | Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Prämisse ist doch eigentlich der Grund, warum man den Roman überhaupt liest. Oder warum man ihn schreibt. |
Ja, das ist mir schon klar, ich habe nur deshalb gefragt, weil ich wirklich verstehen wollte, welcher Teil der Aussage als Prämisse gilt. |
Das liegt an dir. Es gibt kein allgemeines "Gelten".
Früher nannte man es "die Moral von der Geschicht":
Vergesse die Prämisse nicht ...
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Raphael_Lang Gänsefüßchen
R Alter: 36 Beiträge: 36 Wohnort: Gerlingen
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R 19.05.2022 11:32
von Raphael_Lang
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Hallo weltverbesserer,
wenn du mehr über die Prämisse erfahren willst, dann schau mal nach den Büchern "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" 1 & 2. James N. Frey erzählt darin viel über die Prämisse und stellt sie als eines der wichtigsten Werkzeuge eines Autors hin.
Die Prämisse sei laut ihm eine Behauptung, die du als Autor aufstellst und die du im Laufe deiner Geschichte beweist. Meist ist die Prämisse dabei nur ein kurzer, teils sehr allgemein gehaltener Satz, der aus Ursache und Ende besteht. (Z.B. "Selbstaufopferung führt zu gebrochenem Herzen" oder "Blinde Naivität führt zum Tod")
Die Prämisse ist also weder ein Pitch, noch die Moral von der Geschicht' und sie ist auch nicht so recht vergleichbar mit dem roten Faden. Sie ist viel eher die Kernaussage deines Werks á la: Was willst du mit der Story überhaupt erzählen?
Seine Prämisse vor dem Schreiben zu kennen, soll helfen, den Grundgedanken immer im Sinn zu behalten, damit man auf dem Weg vom Anfang bis zum Ende nicht irgendwo einen falschen Weg einschlägt.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Liebe Grüße
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weltverbesserer Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 215 Wohnort: Dänemark
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19.05.2022 14:33
von weltverbesserer
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Raphael_Lang hat Folgendes geschrieben: | "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" 1 & 2. James N. Frey
(Z.B. "Selbstaufopferung führt zu gebrochenem Herzen" oder "Blinde Naivität führt zum Tod") |
Hallo Raphael,
vielen Dank, ich habe das Buch, sogar seit 20 Jahren. Nur leider gibt es seitdem nur so viele neue Definitionen...
Ich halte mich einfach an das Altbekannte.
Liebe Gruesse,
Manu
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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19.05.2022 17:56
von Willebroer
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Raphael_Lang hat Folgendes geschrieben: | Hallo weltverbesserer,
wenn du mehr über die Prämisse erfahren willst, dann schau mal nach den Büchern "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt" 1 & 2. James N. Frey erzählt darin viel über die Prämisse und stellt sie als eines der wichtigsten Werkzeuge eines Autors hin.
Die Prämisse sei laut ihm eine Behauptung, die du als Autor aufstellst und die du im Laufe deiner Geschichte beweist. Meist ist die Prämisse dabei nur ein kurzer, teils sehr allgemein gehaltener Satz, der aus Ursache und Ende besteht. (Z.B. "Selbstaufopferung führt zu gebrochenem Herzen" oder "Blinde Naivität führt zum Tod")
Die Prämisse ist also weder ein Pitch, noch die Moral von der Geschicht' und sie ist auch nicht so recht vergleichbar mit dem roten Faden. Sie ist viel eher die Kernaussage deines Werks á la: Was willst du mit der Story überhaupt erzählen?
Seine Prämisse vor dem Schreiben zu kennen, soll helfen, den Grundgedanken immer im Sinn zu behalten, damit man auf dem Weg vom Anfang bis zum Ende nicht irgendwo einen falschen Weg einschlägt.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Liebe Grüße |
Wie wär's mit ein paar konkreten Beispielen anhand konkreter Titel, damit wir alle mal nachvollziehen können, wie klar und eindeutig die Definition ist?
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weltverbesserer Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 215 Wohnort: Dänemark
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19.05.2022 18:08
von weltverbesserer
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Hallo Willebroer,
das möchte ich lieber in einer kleinen Gruppe(AG) machen. Meine Frage ist ja auch schon beantwortet. Ich war mir nicht sicher, ob die Prämisse (die ich längst habe) auch wirklich eine ist.
Liebe Grüße,
Manu
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5443 Wohnort: OWL
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19.05.2022 18:48
von Willebroer
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weltverbesserer hat Folgendes geschrieben: | Hallo Willebroer,
das möchte ich lieber in einer kleinen Gruppe(AG) machen. Meine Frage ist ja auch schon beantwortet. Ich war mir nicht sicher, ob die Prämisse (die ich längst habe) auch wirklich eine ist.
Liebe Grüße,
Manu |
Vielleicht wollen ja andere Mitleser hier auch endlich mal wissen, was eine Prämisse ist. Oder bin ich der einzige?
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weltverbesserer Eselsohr
Alter: 63 Beiträge: 215 Wohnort: Dänemark
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19.05.2022 20:10
von weltverbesserer
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ok gut, für alle anderen Mitleser:
Prämisse = Moral von der Geschichte? Nein
Die Moral ist das, was eine Geschichte uns lehrt. Schriftsteller sind weder Moralisten noch Lehrer. Kein Mensch liest zur moralischen Erbauung Krimis oder Liebesgeschichten. Moral ist out. Deshalb funktionieren Omis Sprichwörter auch nicht als Prämisse. Man sollte nie den Tag vor dem Abend loben ist eine Binsenweisheit und keine Prämisse!
Prämisse = Thema? Nein
Das Thema ist eine in der Literatur immer wiederkehrende Idee. Themen sind zum Beispiel der Unterschied zwischen romantischer Liebe und sexueller Lust; die Verpflichtung einer demenzkranken Mutter gegenüber; wie man sich dem Krebs oder der Justiz stellt oder die Rivalität unter Brüdern.
Die Prämisse ist die Festlegung dessen, was mit den Figuren als Ergebnis der Handlung einer Geschichte passiert, also in knapper Form die Verwandlung, die eine Romanfigur im Laufe der Handlung durchmacht. Die Prämisse ist die Essenz dessen, was eine Geschichte zu beweisen versucht. (Quelle: James N. Frey, Wie man einen verdammt guten Roman schreibt).
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Raphael_Lang Gänsefüßchen
R Alter: 36 Beiträge: 36 Wohnort: Gerlingen
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