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John McCrea Leseratte
Alter: 50 Beiträge: 152 Wohnort: OWL
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21.03.2022 14:21
von John McCrea
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Hallo Christof,
ganz großes Kompliment für diesen Anfang einer Kurzgeschichte? Roman?
Diese Perspektive, welche Du konsequent durchhältst, die Betrachtung einer Welt einer staatlich ausgeführten Ordnung, ist für mich sehr reizvoll als Leser und Du hast das großartig umgesetzt. Eine amtliche Sprache!
OT
Ich bin zur Zeit noch krank geschrieben. Allerdings auch gleichzeitig auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Ich bewarb mich als Informatiker ebenfalls bei Behörden und Kommunen und hatte in dieser Zeit 3 Vorstellungsgespräche vor Gremien des Öffentlichen Dienstes.
Meistens 4-5 Personen, welche vom Fachbereichsleiter bis zur Gleichstellungsbeauftragten reichten.
Ich erhoffte mir eine Position im Öffentlichen Dienst, kam allerdings ausschließlich aus Industrie und freien Wirtschaftsbetrieben.
Ich habe leider 3 Absagen bekommen.
Was mich allerdings an der Welt der behördlichen Ordnung besonders reizte, zeichnet Dein Text sehr gut auf und wirkt auf mich, trotz der alten Frau als Partnerin, durchaus verführerisch. Eine Ordnung, welche Dir eine gesicherte Position in einer Gesellschaft garantiert. Ein strukturierter Ablauf Deines Lebens. Das gibt Sicherheit für ein überfordertes Individuum.
Diesen Dualismus in mir, Freiheit und Ordnung, sprichst Du großartig an mit Deinem Text.
Ich halte Deine Ausführungen bezüglich der staatlichen Anordnungstexte für nicht übertrieben, sondern würde Sie komplett mit in die Kurzgeschichte herein nehmen. Sie langweilen mich überhaupt nicht, sondern lassen mich in diese Welt eintauchen.
Ich bin großer Fan von Bret Easton Ellis Roman "American Psycho". Seine seitenlangen Abhandlungen darin über Pflegeprodukte habe ich mit Vergnügen gelesen.
Mittlerweile habe ich alle 3 Versionen in diesem Faden gelesen und ärgerte mich über Deinen Bruch mit Deiner Kurzgeschichte mit diesem Einschub:
Warum?
Zitat: |
Begriffe kamen ihm in Gegensatzpaaren in den Sinn.
Das Narbenübersäte gegen ein Stockbett
Gerüche gegen Hunger
Zeitlich begrenzte Abscheu gegen das gute Gefühl getaner Pflicht
Befriedigung der Alten gegen mögliche Erleichterungen
Unbehelligtsein gegen totale Kontrolle
Der entsetzliche Fleischberg gegen Wanzenbisse
Die chemisch potenzierte Begattung gegen den Hunger hinterm Stacheldraht
Ein von Häuten behängtes Skelett gegen den Hungerkörper im Lager
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_________________ Italian Leather Sofa |
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Christof Lais Sperl Klammeraffe
Alter: 62 Beiträge: 942 Wohnort: Hangover
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21.03.2022 14:47 @John von Christof Lais Sperl
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Hallo John, danke für die Anmerkungen zu diesem schon etwas älteren Text. In der Tat wurde mir Bret E.E. schon mehrfach empfohlen, der muss unbedingt noch auf die Leseliste.
Da ich mitten im Behördengeschehen stecke, fiel mir der Ton der Geschichte ein.
Warum der Bruch? Der Text war ein möglicher Anfang. Oder er kann Kurzgeschichte werden. Mal sehen. Da ich eine längere essayistische Arbeit veröffentlicht habe, ist literarisch lang nichts passiert.
Nun juckt es mich aber wieder.
Für deine beruflichen Pläne wünsche ich dir das Beste. Der Laie denkt ja immer: IT wird unablässig gesucht!
VlG Christof
_________________ Lais |
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Skatha Eselsohr
Beiträge: 371 Wohnort: Alpenraum
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02.05.2022 09:01
von Skatha
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Hallo Christof,
da zeigst du ja eine schöne dystopische Welt auf, wenn man das mal so sagen kann.
Ich bin die verschiedenen Versionen durchgegangen. Soweit sind alle flüssig zu lesen und das Amtsdeutsch ist gut ausgearbeitet. Am besten gefällt mir die Version mit der Aufstellung der einzelnen Regelungen. Als KG habe ich den Text hier gar nicht unbedingt gesehen, denn die Handlung der Figur scheint mir eher Mittel zum Zweck, um den Erlass einen adäquaten Rahmen zu geben. Und der Erlass hat es in sich. Die ausgearbeiteten Regelungen sind interessant und erschreckend, teils vielleicht überbordend, in jedem Fall nicht zurückhaltend an Kritik.
Definitiv lässt sich über den ein oder anderen inhaltlichen Punkt nachdenken und diskutieren; und genau das soll ein gesellschaftskritischer Text mitunter anregen.
Gern gelesen.
LG Skatha
_________________ It is not despair, for despair is only for those who see the end beyond all doubt. We do not.
(J.R.R. Tolkien, The Lord of the Rings) |
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