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Autor |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6399 Wohnort: 50189 Elsdorf
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01.05.2022 19:08
von Ralphie
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Geschmackssache
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Zirkusaffe Leseratte
Alter: 29 Beiträge: 198 Wohnort: Hoher Norden
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09.09.2022 14:00
von Zirkusaffe
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Beckinsale hat Folgendes geschrieben: | Der Duden ist eindeutig: Ebenso wenig wie es für "narrativ" ein Substantiv gibt (außer von den Leuten, die glauben, es erfinden zu müssen), gibt es ein solches für "ovoid" = "eiförmig".
My. |
Man verzeihe mir das Hochholen des Threads, aber über den Part zu "narrativ" bin ich gestolpert. Eventuell hat sich der Umstand tatsächlich in den vergangenen Monaten verändert und der Eintrag wurde hinzugefügt, oder der Duden bescheinigte schon damals die Existenz des Substantivs "Narrativ".
(Spannend dazu wäre für mich die Frage, ob es online die Möglichkeit gibt, eine solche Änderung einfach nachzuverfolgen)
*klick*
Egal was von beiden nun zutrifft, selbst wenn man davon ausgeht, dass es das Wort zunächst nicht (offiziell) gab, wäre das doch ein perfektes Beispiel für Sprachwandel. Der vermehrte Umgang mit dem Begriff bescheinigt seine Existenz und legitimiert es spätestens rückwärtig. Jedes Wort musste ja zunächst einmal erfunden werden.
Woran ich mich aber bis heute stoße ist "macht Sinn". Kommt ählich wie das Narrativ wohl aus dem Englischen, wo es "makes sense" heißt. Aber wenn ich das auf deutsch höre, dann zucke ich immer noch innerlich zusammen.[/url]
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6399 Wohnort: 50189 Elsdorf
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09.09.2022 14:38
von Ralphie
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Vielen Dank, aber das Problem ist längst gelöst: Ein Ovoid ist ein dreidimensionales Oval.
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Zirkusaffe Leseratte
Alter: 29 Beiträge: 198 Wohnort: Hoher Norden
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09.09.2022 14:57
von Zirkusaffe
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Vielen Dank, aber das Problem ist längst gelöst: Ein Ovoid ist ein dreidimensionales Oval. |
Hey Ralphie, tut mir Leid, das war mir klar. Ich gestehe damit auch ein, deinen Thread bzw. deine Fragestellung für ein mir spannendes, hier erwähntes Thema zu missbrauchen. Ich pflügte gerade nur durch bereits ältere Threads und stolperte dabei über diesen Punkt, ich wollte dich damit nicht brüskieren.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6399 Wohnort: 50189 Elsdorf
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09.09.2022 15:04
von Ralphie
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Okay. Peace.
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Beckinsale Reißwolf
B
Beiträge: 1130
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B 14.09.2022 12:46
von Beckinsale
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Zirkusaffe hat Folgendes geschrieben: |
wäre das doch ein perfektes Beispiel für Sprachwandel.
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Das ist bestenfalls ein Beispiel für protzige Angabe (das kennen wir auch von den Denglischbrabblern aus Wirtschaft und Politik).
Warum sollte ich "Narrativ" verwenden, wenn mir die deutsche Sprache eine "Erzählung" anbietet? Oder gar eine "sinnstiftende Erzählung"?
My.
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Beckinsale Reißwolf
B
Beiträge: 1130
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B 14.09.2022 12:46
von Beckinsale
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[Sorry, Doppelpost, weil der Forenserver mal zicken wollte.]
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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14.09.2022 13:33
von Willebroer
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Ich finde "Narrativ" ganz praktisch.
Es wirkt wie ein ungeplanter Bastard zwischen "Narr" und "naiv".
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Zirkusaffe Leseratte
Alter: 29 Beiträge: 198 Wohnort: Hoher Norden
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14.09.2022 19:07
von Zirkusaffe
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Beckinsale hat Folgendes geschrieben: | Zirkusaffe hat Folgendes geschrieben: |
wäre das doch ein perfektes Beispiel für Sprachwandel.
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Das ist bestenfalls ein Beispiel für protzige Angabe (das kennen wir auch von den Denglischbrabblern aus Wirtschaft und Politik).
Warum sollte ich "Narrativ" verwenden, wenn mir die deutsche Sprache eine "Erzählung" anbietet? Oder gar eine "sinnstiftende Erzählung"?
My. |
Also für mich verhält sich "Erzählung" zu "Narrativ" wie "Auto" zu "VW Golf VIII GTR". "Sinnstiftende Erzählung" passt schon eher, aber klingt für mich persönlich ungelenker als simpel "Narrativ". Wo liegt denn das Problem an dem Begriff? Das hätte ich wirklich gerne erklärt.
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Rainer Prem Reißwolf
R Alter: 66 Beiträge: 1271 Wohnort: Wiesbaden
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R 17.09.2022 17:11
von Rainer Prem
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Beckinsale hat Folgendes geschrieben: | Zirkusaffe hat Folgendes geschrieben: |
wäre das doch ein perfektes Beispiel für Sprachwandel.
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Das ist bestenfalls ein Beispiel für protzige Angabe (das kennen wir auch von den Denglischbrabblern aus Wirtschaft und Politik).
Warum sollte ich "Narrativ" verwenden, wenn mir die deutsche Sprache eine "Erzählung" anbietet? Oder gar eine "sinnstiftende Erzählung"?
My. |
Das Wort "Narrativ" wird dann verwendet, wenn ein bestimmtes reales Ereignis mit einer nicht-neutralen, möglicherweise erfundenen Interpretation unterlegt wird. Oft, um jemandem die Schuld dafür zu geben.
Ereignis: Peter stolpert über einen im Flur liegenden Rollschuh.
Narrativ 1: Peter war - wie immer - unaufmerksam
Narrativ 2: Peters Schwester hat - wie immer - ihre Dinge herumliegen lassen.
Narrativ 3: Peters Mutter hat es versäumt, ihre Tochter zu kontrollieren
usw.
Ich kenne kein anderes Wort, das diesen Sachverhalt beschreibt.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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17.09.2022 17:27
von Willebroer
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Rainer Prem hat Folgendes geschrieben: |
Ich kenne kein anderes Wort, das diesen Sachverhalt beschreibt. |
Früher sagte man "Vorurteil".
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Lakritze Gänsefüßchen
L Alter: 36 Beiträge: 19
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L 17.09.2022 22:25
von Lakritze
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Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Rainer Prem hat Folgendes geschrieben: |
Ich kenne kein anderes Wort, das diesen Sachverhalt beschreibt. |
Früher sagte man "Vorurteil". |
Ein Narrativ ist aber doch viel mehr als ein Vorurteil - es ist die Geschichte, in die das Vorurteil eingebettet wird oder die benutzt wird, um das Vorurteil als solches zu verschleiern.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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18.09.2022 00:31
von Willebroer
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Lakritze hat Folgendes geschrieben: | Willebroer hat Folgendes geschrieben: | Rainer Prem hat Folgendes geschrieben: |
Ich kenne kein anderes Wort, das diesen Sachverhalt beschreibt. |
Früher sagte man "Vorurteil". |
Ein Narrativ ist aber doch viel mehr als ein Vorurteil - es ist die Geschichte, in die das Vorurteil eingebettet wird oder die benutzt wird, um das Vorurteil als solches zu verschleiern. |
Ja, das ist das Problem der heutigen Zeit. Das Einbetten. Das Verschleiern. Das Umbenennen. Alter Wein in neuen Schläuchen.
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Lakritze Gänsefüßchen
L Alter: 36 Beiträge: 19
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5437 Wohnort: OWL
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18.09.2022 11:42
von Willebroer
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Lakritze hat Folgendes geschrieben: |
Ehrlich gesagt, ich glaube, das ist ein Problem jeglicher Zeit und mal mehr, mal weniger auffällig vertreten - und ändert im Übrigen nichts daran, dass Vorurteil und Narrativ nicht dasselbe sind. |
Was nicht verhindert, daß immer öfter bestimmte Ausdrücke durch bestimmte andere (die eigentlich nicht dasselbe sind) ersetzt werden.
Verschiedene Wörter oder Begriffe sind fast nie genau dasselbe (außer im Englischen vielleicht), sondern tragen meistens eine Metainformation mit sich (offenes oder verstecktes Framing), die mehr mit dem Sprecher und seinen Absichten zu tun hat (z. B. wen er ansprechen will und wen er ausschließen will) als mit der Kernaussage.
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Pickman Plottdrossel
Beiträge: 2284 Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare
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18.09.2022 12:04
von Pickman
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Vielen Dank, aber das Problem ist längst gelöst: Ein Ovoid ist ein dreidimensionales Oval. |
Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Okay. Peace. |
Für mich sieht es so aus, als habe Ralphie den Faden schon vor mehr als einer Woche geschlossen. Ich jedenfalls werde jetzt auf "Bei Antworten zu diesem Thema nicht mehr benachrichtigen" klicken.
_________________ Tempus fugit. |
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Mumienfreund Eselsohr
Beiträge: 327
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18.09.2022 12:58
von Mumienfreund
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Also, ein Arzt untersucht die Hoden eines Patienten, und da dass Wort "Hoden" schon zu oft gefallen war, habe ich mich beim 3. Mal für Ovoide entschieden.
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Um aufs Thema zurückzukommen: Wortwiederholungen vermeiden:
Dr. Stefan Holst, dem Arzt, dem die Menschen vertrauten, war durch seine warmherzige Art beliebt – und wichtiger noch – wegen seiner stets warmen Finger, die er – so wie er es in seiner Zeit als Assistenzart der Fruchbarkeitsklinik "Happy Ovulation", im malerisch an der Küste gelegenen San Diego gelernt hatte, vor den Untersuchungen stets in einem Wasserbad anwärmte, um sie anschließend sorgfältig abzutrocknen, bevor er zur Untersuchung des männlichen Fertitilitätsbehältnisses schritt.
Beherzt und mit jahrelanger Routine ausgestattet packte er seinen Patienten, Kevin Kowlaski am Skrotum und rieb die Murmeln nachdenklich zwischen seinen Fingern.
"Hm Hm", brummte er überrascht und knetete gedankenverloren die Eier, als würde er ein paar glattgeschliffene Flusskiesel in der Hand halten.
"Haben sie etwas Auffälliges gefunden?", ertönte von oben die bange Stimme von Kevin.
"Keine Sorge, Herr Kowlaski. Ich habe mich nur gewundert, dass ein Mann ihres Jahrgangs sich seinen Hoden tätowieren lässt."
Einen Meter über ihm stieß Kowlaski ein erleichtertes Seufzen aus.
"Ach das – na ja – war so ’ne verlorene Wette. Haben sie es erkannt?"
Dr. Stefan runzelte die Stirn.
"Dazu müsste ich die Haut um ihre Liebesbälle dehnen."
"Liebesbälle", echote oben Kevin verwundert. "Sie benutzen ja Ausdrücke. Meine Frau sagt immer, das Ding sähe aus wie ein verschrumpelter Luftballon."
"Nun ja", brummte Stefan Holst nicht unfreundlich. "Manche sagen auch, wie die Hängebacken eines Lustgnoms und der Zipfel sei die Nase."
"Ehrlich? Meine Frau nennt ihn Rübensteckling, aber ich bevorzuge den Ausdruck Zauberstab des wolllüstigen Magiers."
"Wir wollen hier nicht das Thema wechseln, Herr Kowlaski", sagte Dr. Stefan streng. "Es geht nicht um ihr Liebesszepter, oder welchen Namen sie oder ihre Gattin auch immer bevorzugen. Es geht hier um ihre Hoden und mir ist es persönlich egal, ob sie sie ihre Glocken Wollustkugeln, Ostereier oder die heiligen Ovoide des mächtigen Samengottes Skrotumus nennen. Sagen sie mir lieber, was das für ein Tattoo ist."
Kevin hatte bereits zu einer Antwort angesetzt, als Vanessa, die blonde Sprechstundenhilfe mit wogendem Busen und wehendem Haar, die Tür aufriss.
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