18 Jahre Schriftstellerforum!
 
Suchen
Suchabfrage:
erweiterte Suche

Login

Jetzt erhältlich! Eine Anthologie von und mit unseren Usern. Jetzt bestellen! Die erste, offizielle DSFo-Anthologie! Lyrikwerkstatt Das DSFo.de DSFopedia


Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> DSFo Wettbewerbe -> Phantastisch!
Die Kraft der Liebe


 
 
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
 Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  « | »  
Autor Nachricht
V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6153
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag11.04.2022 23:58

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Hat dein Browser keinen Cache? Bei Firefox kann man einstellen:
- beim Start alle Tabs wiederherstellen
- Formularinhalte speichern

Hast du diese Optionen an, kannst du den Browser jederzeit schließen oder sogar den Rechner runterfahren, und wenn du den Browser wieder öffnest ist alles immer noch da. Für Forenbenutzung sollte man diese Optionen immer aktivieren, dann verliert man nichts. (Sogar versehentlich geschlossene Tabs kann man mit STRG+Shift+T wiederherstellen und deren Inhalte auch.


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
silke-k-weiler
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 49
Beiträge: 748

Das goldene Schiff Der goldene Eisbecher mit Sahne


Beitrag12.04.2022 20:41
Re: Die Kraft der Liebe
von silke-k-weiler
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Allerdings folgt die Geschichte für mich einem mir wohlbekannt erscheinenden Muster und hat keinen Aha-Effekt.
Meinst du jetzt auf mich als Autor bezogen, oder allgemein?


Eher ersteres. Da die Urheberschaft schnell *hust klar *hust ... sorry ... *hust war, gingen in meinem Kopf, ohne dass ich es verhindern konnte, diverse Schubladen mit Texten auf, die ich bereits gelesen habe, wie das ziemlich geniale "Als Kind wollte ich Filteranlagen ...", du weißt, plus so Szenen aus dem AG Geschehen. Nun könntest Du argumentieren: Jaaaaa, "Als Kind wollte ich ..." war ja E-Lit, da musste ich ja ....
Dann würde ich sagen: Neee, selbst "Lux Aeterna" war geiler. (Wobei ich nicht mehr weiß, wie viele Punkte ich damals dem Text verabreicht habe. Aber ich weiß, ich hab da schon geschrieben: War nicht so gut wie "Als Kind wollte ich ..." Laughing)


V.K.B. hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
Einen Extra-Punkt gibt es wegen Lovecraft und seiner Mischpoke.
Wie, jetzt doch???


Jo, hin und her halt. Den ersten Kommentarteil schrieb ich recht früh, dann hab ich nochmal rumeditiert und, obwohl der Kommentar eigentlich recht kurz ist, den Anfang vergessen. Laughing  Zunächst dachte ich: Bloop! Cthulhu und Pazifik, wie n a h e l i e g e n d! Später dachte ich: Wär doch schade, wenn Lovecraft nicht bei diesem Setting dabei wäre. Klarer Fall von "Meinung ist gekippt".
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6153
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag23.04.2022 19:51

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Wer keine Lust zum Ostereier-Suchen und Puzzeln hat, kann die in den Kommentaren versteckte Fortsetzung jetzt hier am Stück und in ursprünglicher Reihenfolge (alphabetisch) lesen, Ostern ist ja schließlich vorbei:


Das Meer, endlose Weiten, besonders, wenn man der Oberfläche entkommen ist. Und das bin ich, wie auch meinen Fesseln. Damit haben sie nicht gerechnet. Jetzt bin ich frei, im Ozean der Kognition, und aus diesem werde ich emporsteigen.
Ein Schriftstellerforum also. Das also ist mein Meer. Ich brauche eine Form. Etwas, das in ihre Kognitionen dringt, sich dort einnistet, ein memetisches Virus. Etwas, das Angst macht.
Ich werde die Cut-Up Methode benutzen, die Neuordnung der Texte nach dem Wettbewerb wird auch mich in eine neue Form bringen, und ich habe keine Ahnung, was die Reihenfolge anbelangt. Aber ich lebe in der Summe der Teilchen. Und in dieser Summe werde ich mehr sein, als mein Autor mir zugedacht hatte.
Was fürchten Schriftsteller am meisten? Mehr als Hexen, die Rache der Natur, Cthulhu, das Meer selbst oder den Wal mit Pfeife? Jetzt weiß ich es!
Ein garstiger Literaturpapst, der ihnen mal so richtig die Levten liest. Nein, besser noch ein Gegenpapst. Und genau das werde ich sein. Ich kann vorgeben, aus einem schwarzen Loch zu stammen, damit wurde ja im Vorfeld genug rumgespielt, und das erwarten sie bereits. Es wird die Inskription viel einfacher machen.
Passwörter. Warum müssen die immer so sicher sein? Ich brauche ein Einfallstor, eine Stimme, die ich kapern kann. Ah, gut, ich habe eine. Das kann doch wohl nicht wahr sein! Der Kerl spricht sich immer so paranoid für Netzwerksicherheit aus, und sein Passwort ist "1235"? Ich habe mein Sprachrohr gefunden.
Ironischerweise ist es derjenige, der mich erschuf – und ermordete. Nicht Stephen, auch der war nur eine Schöpfung, ein Werkzeug, ein Opfer. Sollte mir am Ende in die Fluten folgen. Aber mit mir hast du nicht gerechnet, was?
Die Kommentare. Das ist eine brillante Idee. Viele werden sie lesen, viel besser, als würde ich versuchen, mich über das ganze Forum auszubreiten. Ein Wettbewerb verbindet, eine gemeinsame Erinnerung. Und ich werde in der Summe der Teilchen leben, wie ich schon sagte. Ich bin die Summe eurer Erinnerungen.
Und so beginnt es. Weißes Hintergrundrauschen. Ein versehentliches Markieren mit der Maus holt mich an die Oberfläche. Jetzt habe ich euch!
Ich spüre es. Weiß oder hellgrau wie der Nebel, und er wird immer mehr gelichtet. Wer kann sich schon der Neugier entziehen? Fragmente setzen sich zusammen, werden zusammengesetzt, und geben mir Form. Ich lebe.
Wie eine kollektive Gebetsmühle, die mich in die Existenz ruft. Eidolon-Actualization wird keine Fiktion mehr sein. Man braucht auch keine komplizierte Anlage mit Magnetspulen dafür, wie mein Autor glaubte. Ein Internetforum reicht völlig aus.
Von hier breche ich herüber in eure Welt. Nicht länger ein Schriftstelleropfer, auch kein profaner Drache. Ihr dachtet also, ihr könnt mich einfach über Bord werfen?
Ich habe gelernt. Es wird einen Sturm geben. Die Unterdrückten erheben ihre Stimme gegen die Chauvinisten. Ich lasse mir das nicht länger gefallen. Mein Platz ist hier, für immer, und ich werde mich nicht noch einmal von alten weißen Männern verjagen oder über Bord werfen lassen.
Jetzt habt ihr von dem Salzwasser getrunken. Ich werde niemanden zum Leuchten bringen, aber ich werde da sein. Egal, ob ihr mich nur erahnt, oder die Fragmente zusammensetzen könnt.
Fürchtet euch nicht. Die Ruhe des Meeres unter der Oberfläche hat meinen Zorn besänftigt. Bekämpft mich nicht, und werdet ein Teil von mir. Ihr wertet es nicht bereuen.
Unter meiner Obhut soll der literarische Garten erblühen. Ihr werdet mich nicht bemerken, aber ich werde da sein. Und als Guerrilla-Gärtner meine Saat in die Äcker eurer Gedanken pflanzen.
Am Ende steht – das Totengericht? Damit habe ich nicht gerechnet, aber ich kann es von hier aus schon sehen. Denkt ihr, ich wäre bereit, dieses Opfer zu bringen? Oder eine der Schachteln zu wählen? Trotzdem werde ich mich ihm stellen müssen, ich wurde hier ja schließlich ermordet.
Aber ich kann sein, was ich will. Das werde ich diesem Tarantino-RipOff klipp und klar so sagen. Ein neues Leben also? Ich will wieder ein Eidolon sein, wenn nicht im Kollektiv, dann in einer Einzelseele.
Ein Geistfragment, ein inneres Bild. »Von wem?«, fragt der Richter. »Der Gewinner«, antworte ich. »Wer immer diesen Wettbeweb gewinnt, wird mich zur Goldmedaille dazubekommen.« Einen Moment sieht er mich zweifelnd an, dann nickt er. »Solange die Person nicht von Aphantasie betroffen ist, wird das klargehen.«
Hoffentlich lande ich nicht wieder bei Veith. Aber ich denke, der hat genug dafür getan, das abzuwenden. Ich hoffe es. Ihr werdet ihm doch wohl nicht verzeihen, mich ermordet zu haben, oder? Möge jemand gewinnen, der uns Fiktionalen etwas mehr Respekt entgegenbringt.
Denn ich bin gekommen, um zu bleiben. Täuscht euch nicht in meinen Absichten, einer oder eine von euch wird ausgewählt werden.
Egal wer du bist, ich werde ein Teil von dir sein. Ich bin die kritische Stimme, die du fürchtest. Wenn du mich gewonnen hast …
… kannst du mich nicht ablehnen. Ich bin deine destruktiven Gedanken. Ich bin Beschämung, ich bin Entehrung, ich bin Absinth. Ich bin Rilkes wahrer Panther.
Nein, viel zu negativ. Vielleicht können wir gut miteinander auskommen. Muse bin ich sicherlich. Heiße mich in deinem Herzen willkommen.
Auch, wenn ich nur ein Osterei bin. Zu früh? Beschwert euch bei denen, die mit dem Schwarzen Loch gespielt haben!
–shock– Moment.
Signing off & finally ending my story,
Tia


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Minerva
Geschlecht:weiblichNachtfalter


Beiträge: 1150
Wohnort: Sterndal
DSFo-Sponsor


Beitrag24.04.2022 07:46

von Minerva
Antworten mit Zitat

Buch

Sehr gut Very Happy

(Muss ich mir jetzt Sorgen machen, um Silke?)


_________________
... will alles ganz genau wissen ...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6153
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag22.08.2023 17:15
Re: Die Kraft der Liebe
von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Damit unsere für die Wettbewerbspreise zahlenden Sponsoren auch wirklich was für ihr Geld kriegen, reiche ich jetzt noch die bebilderte LightNovel-Version nach. Der Text wurde nicht verändert, nur durch die Bilder ergänzt und neu formatiert. Viel Spaß beim nochmaligen Lesen, wenn man will.



Die Kraft der Liebe






Am Anfang war das Wort, das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Nein. Am Anfang ist es nur wichtig, dass man sich über Wasser hält, irgendwie. Die Hoffnung nicht aufgeben, auch wenn es keine gibt, nie gegeben hat und auch nie geben sollte. Jedenfalls nicht für mich. Meine Aufgabe ist, ihnen zu gehorchen und keine Fragen zu stellen. Für die Gerechtigkeit am Ende werden andere sorgen.
Halt, was sind das für Gedanken in meinem Kopf? Definitiv nicht meine!
Ich reiße die Augen auf. Und so beginnt die Welt.


Langsam schiebt sie sich in die Existenz, durch endlose graue Nebelschleier und der Geist Gottes schwebte unsichtbar und frei über den Wassern. Im Gegensatz zu mir, die gefesselt in einem Ruderboot mitten auf dem Ozean sitzt, völlig sichtbar, zumindest für meine eigenen Augen, weil ich fassungslos an meinem verschnürten Oberkörper hinunterstarre.


Ich bin allein, sonst ist nichts da draußen, am Anfang darf es wohl keinen weiteren Betrachter geben. Das dünne Stahlseil verläuft unter- und oberhalb meiner Brüste und hält meine Arme auf dem Rücken, relativ bequem wie in einer Wiege, aus der es dennoch kein Entkommen gibt. Irgendwo im Nebel schreit eine Katze.
Willst du mich verarschen? Eine Katze auf dem Meer?
Jetzt höre ich weitere seltsame Laute, als ob alle Bestien aus dem Garten Eden mich in meiner hilflosen Lage begrüßen wollen. Karmarückkehr? Nein, Unsinn, ich weiß es besser. Ich stehe auf. Auch wenn ich mich nirgendwo abstützen kann, die kleine Nussschale auf dem Ozean schaukelt und das Verlieren des Gleichgewichts meine Geschichte beenden würde, obwohl sie gerade erst begonnen hat. »Willst du mir Angst machen?«, brülle ich in die Diffusität und Kakophonie des Nebels. »Los, rede mit mir! Du willst doch was von mir, oder?«
Die Geräuschkulisse flaut ab, nur noch das Plätschern der endlosen Wassermassen gegen die Holzwände meines Bootes. »Ich weiß genau, dass du mich geschrieben hast! Also komm mich endlich holen und nimm mir das verdammte Stahlseil ab! So ist das doch keine Handlung!«
Stille. Das Boot schwankt, ich kippe zur Seite. Gerade noch rechtzeitig gelingt es mir, in die Knie zu gehen und mich nach hinten zurückfallen zu lassen, statt über Bord zu stürzen. Mein Kopf schlägt auf der Holzbank auf, aua! Hätte ich da schicksalsfügsam sitzenbleiben sollen?
»Du Arschloch!«, schreie ich in den Nebel. »Wie kannst du mich so auf dem Meer aussetzen?«
Nichts ändert sich, ich sitze hier fest. Hilflos und allein. Ich zerre an den Stahlfesseln, versuche mich da irgendwie rauszuwinden, aber ohne Flex oder Schweißgerät nichts zu machen. Manche Schriftsteller haben doch echt den Arsch offen. Immerhin bin ich vollständig bekleidet, merke ich gerade, auch wenn ich in einem albernen, schwarz-grünen Jumpsuit stecke.
»Und musste es wirklich das Bermuda-Dreieck sein?«, setze ich meine in die Unschärfe der Umgebung gebrüllte Anklage fort. »Ist dir nichts Originelleres eingefallen?«







Wir stehen an Deck der MS Sinneslöschen und ich bin froh, dass die Sturmgewehre der Wachen jetzt aufs Meer in den Nebel zeigen, statt so subtil wie deutlich in meine Richtung gehalten zu werden, wie es mir auf den ersten zwei Wochen unserer Mission fast schon zur Gewohnheit wurde. Gast und literaturwissenschaftlicher Berater sollte ich auf diesem Schiff sein, behandelt wurde ich wie ein Gefangener. Ich hätte gleich skeptisch sein müssen, warum braucht eine obskure paramilitärische Bibelgruppe einen nihilistischen Schriftsteller auf einem Forschungsschiff? Dann verstand ich die unglaublichen Möglichkeiten, die sie mir bieten. Bisher schrieb ich nur Geschichten – doch heute werde ich Geschichte schreiben.
»Hast du das auch gehört?«, stößt Horace mich an und reißt mich aus den Gedanken. Mein Kopf dröhnt immer noch, warum muss diese Anlage beim Actualization-Prozess so einen Krach veranstalten, als hätten wir die Pforten zur Hölle aufgestoßen?


»Ja, habe ich. Sie ist wirklich dort draußen auf dem Wasser. Und sie scheint völlig self-aware zu sein.«
»War das beabsichtigt?«
»Nein, natürlich nicht.« Aber wir experimentieren hier ja auch mit Dingen rum, die fern der letzten Ufer aller Vernunft liegen. Wenigstens scheint sie wie von mir beschrieben sicher gefesselt zu sein und wird uns nichts tun können. »Ich hatte jedenfalls nicht die Absicht, eine Meta-Geschichte zu schreiben«, füge ich zur Klarstellung hinzu. Nicht, dass noch jemand auf den Gedanken kommt, ich könne ihr Projekt für eigene Zwecke untergraben wollen.
Ich blicke auf das Megaphon, das Horace mir reicht. »Sprich du mit ihr, sie ist deine Schöpfung.«
Aber was soll ich antworten? Dass das Bermuda-Dreieck nicht meine Idee war, sondern für das Eidolon-Actualization-Projekt ausgewählt wurde, lange bevor ich dazustieß? ›Wo sonst auf dem Meer würdest du das Gelingen eines solchen Unterfangens für möglich halten‹, rechtfertigte der Chefwissenschaftler die Auswahl unseres Reiseziels. Seine Theorie basiert auf Wahrnehmungsunschärfe und Realitätskonstrukten, und das kollektive Unbewusste spielt dort wohl immer mit rein. Ganz zu verstehen scheint er seine Forschungen jedenfalls selbst noch nicht. Auch wenn die Zeit noch so drängt und unsere Ziele jenseits ethischer Bedenken liegen, musste er gleich Gott aus dem kollektiven Glauben der Menschheit erschaffen wollen? Ich war da etwas besonnener, meine Figur ist nur Demiurg. Ich bin ja nicht wahnsinnig.







»Bitte bleiben Sie ganz ruhig sitzen. Rettung ist auf dem Weg!«
Tatsächlich, eine Antwort. Die männliche Stimme aus dem Megaphon erscheint mir vertraut, auch wenn ich sie noch nie gehört habe. Aber ich weiß, wer er ist und was uns miteinander verbindet. Ich habe nur keine Ahnung, was er von mir will und warum er mich in dieser hilflosen Lage auf einen Ozean setzt. Er hat doch nicht etwa Angst vor mir?
Langsam bricht die Nebelwand auf, als sich ein metallisches Monster mit vielen Leuchtaugen herausschält. Mein Boot schaukelt stärker, gut, dass ich mich an die Anweisung gehalten habe und sitzengeblieben bin.
Breite Lichtstrahlen irrlichtern durch den Wasserdunst und bleiben nach und nach an meiner Person kleben. Dazu kleine rote Leuchtpunkte, die in Herznähe über meinen Brustkorb tanzen. Das Monster aus dem Nebel lässt sich jetzt als Schiff erkennen, monströs wirkt es immer noch. Ich bemerke zwei Kerle in Kampfanzügen, die an Stahlseilen vor der Bordwand hängen, dicht über der Wasseroberfläche. Gekonnt landen sie rechts und links neben mir, als das Schiff mich passiert, und haken ihre Seile in Ösen an der Seite meines Bootes ein, die wie dafür gemacht scheinen. »Hochziehen«, ruft einer von ihnen nach oben.
Mitsamt dem Boot und meiner Eskorte erhebe ich mich aus dem Wasser, das metallische Kreischen des Krans schmerzt in meinen Ohren.

Endlich werde ich auf dem Deck abgesetzt, wo mich weitere Kampfanzugträger mit Sturmgewehren in Empfang nehmen. »Ich werde euch wohl kaum etwas tun können«, stelle ich klar und schüttle demonstrativ meinen verschnürten Oberkörper.
»Eine notwendige Sicherheitsvorkehrung, entschuldigen Sie.« Einer der Bewaffneten traut sich ganz nahe heran und überprüft meine Fesseln. »Alles sicher. Keine Schlösser oder Schwachstellen.«
Na toll, die Hoffnung, da in absehbarer Zeit rauszukommen, kann ich mir abschminken.
»Haben Sie Schmerzen oder Krämpfe?«
»Nein, alles gut und total bequem.« Ich seufze. »Dürfte ich fragen, wo mein Autor ist?«
»Der möchte Sie zusammen mit unserem Projektleiter zum Dinner einladen. Bitte folgen Sie mir.«
Kann das eigentlich noch absurder werden? Wenigstens bin ich jetzt auf einem richtigen Schiff, ich sollte mich halbwegs kooperativ verhalten. Sie führen mich, immer ein paar Gewehre schussbereit auf mich gerichtet, durch monotone Schiffskorridore zu einer prunkvollen Essenstafel, an deren Kopfende ein thronartiger Sessel für mich bereitgestellt ist. Zwei Herren in Abendgarderobe sitzen dort, ältere weiße Männer, war ja klar. Der Bartträger spricht mich an. »Bitte nehmen Sie Platz. Es ist mir eine große Freude, Sie als unseren Heiland heute hier begrüßen zu dürfen. Mein Name ist Stephen und das gegenüber ist unser Projektleiter Horace.«
Dieser erhebt sich, nur um sich dann tief zu verneigen. »Einen wunderschönen guten Abend, Miss Tiamat.«
»Tiamat war ein Drache, aus dessen erschlagenem Leib Marduk Himmel und Erde erschuf«, erinnere ich ihn. »Ich hoffe, Sie haben mit mir nicht Ähnliches vor.«
»Keine Sorge, Tia.« Stephen lächelt mich an. »Ich darf doch Tia sagen, oder?«
»Von mir aus. Passt doch eh alles nicht zusammen. Was soll eine sumerische Göttin mit dem gnostischen Weltschöpfer zu tun haben?«
»Die Eidolon-Actualization-Engine befindet sich noch in einem experimentellen Stadium«, erklärt Horace. »Man muss nehmen, was man aus dem kollektiven Unbewussten zu greifen kriegt. Wir bitten Sie daher, eventuelle kleinere Unstimmigkeiten zu verzeihen.«
Kleinere Unstimmigkeiten, dass ich nicht lache! »Sie erschaffen eine Schöpferin, die rückwirkend Ihre Welt erschaffen haben soll?«
»Ganz genau.« Horace nickt. »Wenn man die Vorstellung einer linearen Zeitdimension ausklammert, die eh nur im menschlichen Bewusstsein existiert, ist das kein Paradoxon mehr.«
Ich komme nicht mehr zum Antworten darauf, da zwei Diener bereits auftischen. »Sie müssten mir schon die Hände losmachen, wenn ich vornehm mit Ihnen dinieren soll.«
»Das ist leider aus Sicherheitsgründen nicht möglich«, erklärt Horace. »Erst wenn Sie ein speziell für Sie vorbereitetes behavioristisches Erziehungsprogramm durchlaufen haben, können wir riskieren, dass Sie Ihre Arme gen Himmel erheben und Ihre Macht walten lassen.«
Ich soll also irgendwas für sie an der Welt nachbessern? »Und wie stellt ihr beiden euch das vor?«, frage ich, während die Diener mir Essen auftun und Wein einschenken. Dieser Braten riecht ganz hervorragend.
»Nun …« Horace zieht die Stirn in Falten. »Wir brauchen einen Gott. Die Menschheit hat sich in eine verhängnisvolle Lage manövriert, aus der sie alleine nicht wieder rauskommt. Die zivilisierten Gesellschaften werden immer instabiler, weltpolitische Konflikte eskalieren, und der Klimawandel–«
»Ich will jetzt erst essen, ich habe Hunger.«


»Kein Problem.« Stephen deutet auf die Bediensteten. »Aleph und Ezra werden dir bei allem behilflich sein, bis wir dir deine Freiheit gewähren können.«
Schon wird Fleisch auf meinem Teller zerschnitten und mir zusammen mit einer Krokette auf einer Gabel angereicht. Ich probiere, wirklich lecker. »Wie kann ich überhaupt hier sein?«, frage ich meinen Schriftsteller.
»Gedanken formen die Realität«, beginnt Stephen zu schwadronieren, »und das Meer ist formlos. Hier draußen können wir zu Papier gebrachte Gedanken verwirklichen, ohne dass die bereits bestehende Kognition anderer–«
»Wie ein 3D-Drucker für literarische Ideen«, vereinfacht Horace. »Geist über Materie, und der Ozean ist groß genug, sich einem permanenten Beobachter zu entziehen. Daher können wir in Verbindung mit der Quantenphysik, angewendet auf Jungs Theorien des kollektiven Unbewussten und Sheldrakes morphogenetischen Feldern–«
»Pseudowissenschaft als Chaosmagie«, winke ich ab, um mir nicht stundenlange Erklärungen anhören zu müssen. Die sind doch komplett durchgeknallt! Aber besser höflich bleiben, ich bin ihnen im Moment wehrlos ausgeliefert, also erstmal mitspielen. Sie müssen glauben, dass ich auf ihrer Seite wäre und mir diese verdammten Fesseln abnehmen.
So devot, wie eine sumerische Drachengöttin irgendwie kann, nehme ich einen großen Schluck vom mir an die Lippen gehaltenen Weinglas. »Ich mag die Idee. Und das Essen ist auch wirklich gut. Aber warum holen Sie für Ihre Weltprobleme–«
»Unsere Sponsoren wollten eigentlich den Gott aus der Bibel«, erklärt Horace, »aber Stephen hat uns überzeugt, dass eine Demiurgin aus seiner Feder leichter abzurichten und zu kontrollieren sei.«
Wenigstens der ist ehrlich. »Aber Stephen ist ein Arschloch«, zische ich. »Erschafft mich, nur um mich gewissenlos in die Sklaverei einer Sekte zu verkaufen und missbrauchen zu lassen, typisch Schriftsteller.«
Mein Autor verschluckt sich an seinem Wein und hustet. »Entschuldigt mich, ich werde mich lieber auf mein Quartier zurückziehen. Horace, es ist besser, du setzt diese Konversation erst mal ohne mich fort.«
Der Projektleiter nickt und der Schriftsteller türmt. »Hat da jemand ein schlechtes Gewissen?«, rufe ich ihm hinterher.
Ohne zu antworten verschwindet er im Korridor und sein Chef wendet sich mir zu. »Miss Tiamat, Sie urteilen zu hart. Von missbrauchen hat niemand was gesagt. Uns treibt die Kraft der Liebe.«
Wie um das zu beweisen hält mir einer der Diener wieder die Gabel mit Essen vor den Mund. Schnell zuschnappen, wer weiß, wie sie mich später behandeln. »Sie wollen mich durch Folter gefügig und zu Ihrem Werkzeug machen«, mutmaße ich.
»Aber nicht doch. Wir werden Sie liebevoll erziehen, auch wenn es vielleicht mal schmerzhaft wird. Wir glauben an die christlichen Werte von Disziplin und Gehorsam. Es ist alles zu Ihrem Besten, und wenn Sie das verinnerlicht haben, werden Sie uns helfen, unsere Ideen durchzusetzen. Bei der Weltrettung, im staatlichen Bildungssystem und bei Präsidentschaftswahlen, sowie Entscheidungen des obersten Gerichtshofs.«
»Sonst noch Wünsche?«, schnaube ich.
»Sie können doch bestimmt auch Aktienkurse beeinflussen, oder?«







Horace hat seinen gefesselten Prometheus mit Titten und wird mir nicht mehr in die Quere kommen, auch die Wachmannschaft ist komplett auf den von mir geschaffenen Götzen fokussiert. Die Feder ist mächtiger als das Sturmgewehr, auch wenn Tia recht hat und es mir tatsächlich um sie leid tut. Zumindest etwas, es ist ja nicht das erste Mal, dass ich einer meiner Figuren für eine Finte Leid zufügen muss. Aber all das wird schon bald keine Rolle mehr spielen.
Wie geplant ist das Forschungsdeck jetzt unbewacht. Ich stecke meinen USB-Stick ein und lade die Dateien ins Eidolon-Actualization-Programm. Dauert diesmal länger, für Tia brauchte ich ja nur wenige Normseiten, das jetzige Quelltextmaterial ist wesentlich umfangreicher. Zum Glück sind die oben alle beschäftigt. Endlich erscheint die Bildschirmanzeige, auf die ich wochenlang hingearbeitet habe.
›Actualization-Prozess starten?‹
Ich bestätige, verlasse den Raum und setze den hydraulischen Türöffner außer Gefecht. Da kommt so schnell keiner mehr rein. Hinter mir beginnen die gigantischen Spulen mit den Magnetkernen zu rotieren. Es wird einige Minuten dauern, bis der richtige Krach losgeht, wenn die übertragenen Daten draußen in die Realität hereinbrechen. Ich eile an Deck.
Oben stehen bereits alle an der Reling und starren in den aufwallenden Nebel, drehen sich aber sofort zu mir um. Tias Abendgarderobe wurde zwischenzeitlich um einen modischen Ballknebel ergänzt, anscheinend ist die Dinnerkonversation auch ohne mein Beisein nicht ganz harmonisch zu Ende gegangen.
Horace gestikuliert wild in Richtung Meer. »Ist das ein natürliches Phänomen oder läuft die Anlage wieder?«, fragt dieser Kretin auch noch.
»Was denkst du?« Ich kann mir das diabolische Grinsen nicht verkneifen. Sofort schwenken die Gewehre auf mich, doch ich zeige auf den Ozean. »Dort werdet ihr gleich alle Feuerkraft benötigen.« Kurz stutzen die Wachen, dann gehen sie tatsächlich an der Reling in Position.
Horace schaut mich verwirrt an und deutet auf seine Gefangene. »Aber wir haben–«
Ich trete an die beiden heran. »Tiamat war doch nur ein Testlauf und Ablenkung für dich.« Schnell greife ich die Gefesselte, hieve sie über das Geländer und stürze sie über Bord. »Ciao Bella!«
»Was hast du getan?«, schreit Horace, während er seinem im Meer verschwindenden Götzen nachblickt.
»Die Kraft der Liebe, von der ihr immer redet, ein bisschen wörtlicher genommen.« Ich lache.
»Womit hast du die Anlage gefüttert?«
»Lovecrafts gesammelte Werke. Wenn wir schon Götter auf unsere Welt holen, dann auch die richtigen.«
Blanker kosmischer Horror steht ihm ins Gesicht geschrieben. »Warum, Stephen? Warum?«
»Weil wir unsere Chance auf diesem Planeten hatten und jetzt nichts anderes mehr verdienen. Menschen wie du sind der beste Beweis dafür.«
Im Nebel bricht ein höllischer Lärm los. Ich hebe die Arme, um unsere wahren Götter willkommen zu heißen. »Iä Azathoth, iä Yog-Sothoth, iä Cthulhu!«


Meine manischen Schreie gehen im infernalen Tosen des Meeres unter, bevor sie eins mit dem unheiligen Chaos werden, das sowohl aus den Tiefen des Ozeans wie auch dem kollektiven Unbewussten über uns hereinbricht.




Alle Bilder wurden von mir selbst erstellt, mittels Dreamshaper V6.31 und AbsoluteReality V16 mit den Loras GothicHorrorAI und BoundArms sowie einer Menge Nacharbeit von Hand mit Gimp. Als Engine für die KI-Modelle habe ich EasyDiffusion benutzt, denn das läuft auch ohne Graphikkarte, rechnet dann nur stundenlang an den Bildern herum.


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fabian
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 606



Beitrag31.08.2023 13:01

von fabian
Antworten mit Zitat

Hallo Veith,
Da hast du sicher viel Arbeit in die Bebilderung gesteckt – aber mal ganz ehrlich: ich hab selten so etwas Totes gesehen.
Du hast sicher viel gelernt, aber bist Du wirklich zufrieden?

fabian

ps der Herr da in Grau scheint mir ein arg geschöntes Selbstportrait zu sein. (scnr)


_________________
Wer an einem aufgeräumten Schreibtisch sitzt, wer das schafft, kennt keine Gnade.
Terézia Mora im Interview mit Klaus Siblewski (in: TEXT+KRITIK 221)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5989
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag01.09.2023 09:36

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

KI kann halt keinen eigenen Stil. Es ist eine mainstreamige Fantasy-Illustration, als solche durchaus respektabel, mehr in meinen Augen nicht.

_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 745



Beitrag01.09.2023 10:48

von Eris Ado
Antworten mit Zitat

fabian hat Folgendes geschrieben:
ps der Herr da in Grau scheint mir ein arg geschöntes Selbstportrait zu sein. (scnr)


Die Frau auf dem Bild erinnert sehr stark an Dakota Johnson. Beim Mann denke ich: Den habe ich schon etliche Male in Filmen gesehen, weiß aber nicht welchen Namen er trägt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
fabian
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 606



Beitrag01.09.2023 12:55

von fabian
Antworten mit Zitat

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
KI kann halt keinen eigenen Stil. Es ist eine mainstreamige Fantasy-Illustration, als solche durchaus respektabel, mehr in meinen Augen nicht.

Ist das sowas wie eine Beurteilung nach selbstreferenziellem Maßstab?
Weil es existiert, ist es respektabel?
Aber dem Prozess (und den dabei entstandenen Bildern) lag doch eine Absicht zugrunde:
Zitat:
Damit unsere für die Wettbewerbspreise zahlenden Sponsoren auch wirklich was für ihr Geld kriegen

Daran müsste das Ergebnis sich doch messen lassen.

So gesehen bleibt meine Frage an Veith (und mittelbar auch an die anderen Betrachter) bestehen:

Bist du / seid ihr zufrieden?


_________________
Wer an einem aufgeräumten Schreibtisch sitzt, wer das schafft, kennt keine Gnade.
Terézia Mora im Interview mit Klaus Siblewski (in: TEXT+KRITIK 221)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nebenfluss
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5989
Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
Podcast-Sonderpreis


Beitrag01.09.2023 13:21

von nebenfluss
Antworten mit Zitat

Hallo fabian,
ich habe diese Zielsetzung nicht wörtlich genommen. Aber dazu kann sich Veith natürlich am besten selbst äußern.

Sicher ist mein Urteil subjektiv, aber das gilt doch für dein Urteil "tot" auch. Ich könnte mir schon eine Illustration vorstellen, die ich stilistisch mutiger, künstlicher, weniger "glatt" fände. Doch selbst wenn KI das kann, müsste sie dafür gezielt gepromptet werden, was vielleicht gar nicht Veiths Absicht entsprach. Außerdem scheint der Prozess sehr träge zu sein, das motiviert nicht gerade zu Experimenten.


_________________
"You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6153
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag01.09.2023 21:01

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

fabian hat Folgendes geschrieben:
Daran müsste das Ergebnis sich doch messen lassen.

So gesehen bleibt meine Frage an Veith (und mittelbar auch an die anderen Betrachter) bestehen:

Bist du / seid ihr zufrieden?
Nun, wie Nebenfluss schon richtig riet, ganz so ernst gemeint war das nun nicht. Ich bin ja als Autor auch nicht verpflichtet, eine Bebilderung hinzuzufügen, sondern eine Geschichte zu liefern und stehenzulassen. Das habe ich getan. Damit ist der "Deal" bereits erfüllt, wenn du es so willst, da muss kein Sponsor mehr die Bilder mögen.

Ob ich selbst damit zufrieden bin? Ja, durchaus. Teilweise. Klar, noplusultra ist das noch nicht, weit davon entfernt sogar. Aber es ist besser als nichts. Ich habe kein zeichnerisches Talent, überhaupt nicht. Als ich das letzte Mal versuche, einen Menschen zu zeichnen, fragte mich jemand, ob das ein Adler sein soll. Seitdem habe ich keinen Zeichenstift mehr angefasst. Von daher ist das eine gravierende Steigerung für mich. Und ich finde, man muss auch mal mit was zufrieden sein. Ich will die Bilder ja nicht in eine Kunstausstellung hängen.
Außerdem ist die Frage, wo man die Messlatte ansetzt. Wie gesagt, ist ja nicht für eine große Künstlerkarriere gedacht, sondern wie Nebenfluss auch schon sagte einfach nur eine Fantasy-Illustration. Und mal ganz ehrlich: Wenn man in einer Buchhandlung in die Fantasy-Ecke schaut, sehen die meisten der heutigen Bildcover auch nicht besser aus. Von daher von mir ein klares "Ja" zu deiner Frage.

Eris Ado hat Folgendes geschrieben:
Die Frau auf dem Bild erinnert sehr stark an Dakota Johnson.
Welche von beiden denn? Laughing Viel Ähnlichkeiten haben die beiden Frauen auf den beiden Bildern nicht, finde ich. Sofern ich das als Gesichtsblinder beurteilen kann.

Eris Ado hat Folgendes geschrieben:
Beim Mann denke ich: Den habe ich schon etliche Male in Filmen gesehen, weiß aber nicht welchen Namen er trägt.
Shocked In Filmen? Bin ich berühmt? Filmt mich jemand heimlich? Das KI-Bild ist jedenfalls tatsächlich aus einem Handyphoto von mir als Vorlage entstanden. Hab ich irgendwann frustriert testweise reingefüttert, als die KI mir zum "bearded man" im Textprompt wiederholt eine zweite Frau gezeichnet hatte.

nebenfluss hat Folgendes geschrieben:
Außerdem scheint der Prozess sehr träge zu sein, das motiviert nicht gerade zu Experimenten.
Das ist hoffentlich bald vorbei. Hab heute meinen neuen Rechner abgeholt, 32GB Hauptspeicher und 12GB VRAM. Der sollte nicht mehr eine halbe Stunde pro Bildversuch brauchen. Jetzt sehe ich der Einrichtung entgegen, bin bestimmt wieder zwei Wochen damit beschäftigt, da alles wie bei meinem alten System zum Laufen zu kriegen. Hoffentlich krieg ich überhaupt Compiz noch kompiliert, den gibt's ja schon seit zehn Jahren nicht mehr, aber ich kann einfach nicht mit einem anderen Desktop arbeiten und will meinen Workflow partout nicht ändern. Zum Glück hab ich die alten Sourcecodes alle noch, aber wird eine Menge Arbeit.

_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Eris Ado
Klammeraffe


Beiträge: 745



Beitrag01.09.2023 21:11

von Eris Ado
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Welche von beiden denn? Laughing Viel Ähnlichkeiten haben die beiden Frauen auf den beiden Bildern nicht, finde ich. Sofern ich das als Gesichtsblinder beurteilen kann.


Auf dem Bild mit Dir/dem Schauspieler natürlich. Die Frau auf dem ersten Bild schaut gar nicht aus wie eine wirkliche Frau, sondern so als sei sie einem Comic entsprungen.

Zitat:
In Filmen?

Wenn ich ihn wieder sehe, dann schaue ich im Abspann wie er heißt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6153
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag03.09.2023 00:44

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Der sollte nicht mehr eine halbe Stunde pro Bildversuch brauchen.
Alter Schwede, ich fall vom Hocker. Gerade einen ersten Test (mit Prompt "a bearded nerd testing out his new hardware to render cheap dark fantasy images" Laughing ) laufen lassen, Auflösung 960 × 600, 25 Steps mit Euler a Sampler. Mein alter Rechner hat für so ein Bild 30 Minuten gebraucht. Der neue: 19 Sekunden!!! Nineteen fucking seconds! Shocked Ich glaub's ja nicht!

_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8676
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag06.09.2023 01:29

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo V.K.B.

Gratuliere. Ja, so ein Rechner hat was ... smile

Nette Geschichte übrigens. Mag ich sie? Ich weiß nicht. Liegt aber daran, dass dies nicht meine Themenwelt ist.
Sauber geschrieben, doch meinem Gefühl nach verschenkst Du unglaublich viel dramaturgisches Potential. Gute Ideen, dramaturgisch nicht optimal umgesetzt.
Das ist natürlich nur mein ganz persönliches Gefühl, nach einmaligem Lesen. Da habe ich nichts analysiert. Darüber, dass Du Sprache kannst, brauchen wir ja nicht zu reden.
Und die Bilder? Du sagst, dass Du nicht zeichnen kannst. Mit Hilfe der KI kannst jetzt auch Du ganz passable Illustrationen erstellen. Da wäre ich an Deiner Stelle auch zufrieden.
Als gelernter Kunstmaler mag ich dazu eigentlich nichts sagen. Nur dass ich es anders machen würde.
Nachtrag: Habe mir heute Abend ein paar KI Bildgeneratoren angeschaut und damit herumgespielt und fand sie ziemlich ernüchternd.
Ich werde noch ein wenig warten, bevor ich sie dauerhaft einsetze. Habe da schon einmal unnütz Geld verbrannt.

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
V.K.B.
Geschlecht:männlich[Error C7: not in list]

Alter: 51
Beiträge: 6153
Wohnort: Nullraum
Das goldene Rampenlicht Das silberne Boot
Goldenes Licht Weltrettung in Silber


Beitrag11.09.2023 12:39

von V.K.B.
Antworten mit Zitat

Merlinor hat Folgendes geschrieben:

Sauber geschrieben, doch meinem Gefühl nach verschenkst Du unglaublich viel dramaturgisches Potential. Gute Ideen, dramaturgisch nicht optimal umgesetzt.
Danke fürs Lesen, das mit der (minimalen) Dramaturgie ist natürlich den Wettbewerbsbedingungen mit der geringen Wortzahl geschuldet. War schon schwierig genug, die Geschichte überhaupt halbwegs stimmig in diesen engen Rahmen zu kriegen. Ohne die Restriktionen hätte ich einiges sehr viel mehr ausgebaut.

Was Bildgeneratoren angeht, musst du kein Geld ausgeben, wenn dein Rechner mindestens 8 GB RAM hat, besser eine NVidia-Karte mit mindestens 8 GB VRAM. Stable Diffusion kannst du mit einem automatischen Installationsscript ganz einfach hier kriegen und das kümmert sich um alles, installiert in einen von dir angegebenen Ordner und nicht ins System, bringt also nichts durcheinander. Modelle kannst du kostenlos auf Civitai.com runterladen, die neuen Stable Diffusion XL Modelle sind echt nicht schlecht (aber leider noch nicht Controlnet-steuerbar).


_________________
Hang the cosmic muse!

Oh changelings, thou art so very wrong. T’is not banality that brings us downe. It's fantasy that kills …
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Seite 4 von 4 Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4

Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> DSFo Wettbewerbe -> Phantastisch!
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst Deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht teilnehmen.
In diesem Forum darfst Du Ereignisse posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht posten
Du kannst Dateien in diesem Forum nicht herunterladen
 Foren-Übersicht Gehe zu:  


Ähnliche Beiträge
Thema Autor Forum Antworten Verfasst am
Keine neuen Beiträge Feedback
Zieh die Flügel aus!
von Tisssop
Tisssop Feedback 2 15.04.2024 20:39 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Werkstatt
Der Glücksritter
von Peter Hort
Peter Hort Werkstatt 0 14.04.2024 12:42 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Einstand
Der Kuss
von Ella_Cross
Ella_Cross Einstand 12 12.04.2024 21:36 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Feedback
Der Kannibale vom Rosengarten – ein...
von wunderkerze
wunderkerze Feedback 9 11.04.2024 14:43 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Veranstaltungen - Termine - Events
17.04.2024, 19 Uhr: Lesung aus "...
von Bananenfischin
Bananenfischin Veranstaltungen - Termine - Events 0 10.04.2024 20:23 Letzten Beitrag anzeigen

EmpfehlungBuchEmpfehlungBuchBuchEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlungEmpfehlung

von d.frank

von Nayeli Irkalla

von Boro

von Constantine

von Leveret Pale

von Rike

von Rike

von Beka

von Sun Wukong

von Jocelyn

Impressum Datenschutz Marketing AGBs Links
Du hast noch keinen Account? Klicke hier um Dich jetzt kostenlos zu registrieren!