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Murnockerl Eselsohr
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Beiträge: 340
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M 14.04.2022 08:44 (Wieviel) Redet ihr über euer Schreiben? von Murnockerl
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Hallo
Die oben genannte Frage stellt sich mir immer öfter.
Früher habe ich vor Familie, Freundeskreis und Kolleg*innen wenig bis gar nicht über das Schreiben als Hobby gesprochen, einfach weil ich sehr wenig, sehr planlos und nur nach Lust und Laune geschrieben habe, es also einfach kein wichtiger Teil meines Lebens war. Seit ca. einem Jahr versuche ich das Schreiben aber ernsthafter anzugehen, plane z.B. in meinem aktuellen Romanprojekt sehr sorgsam und habe eine fixe Schreibroutine, die ich auch fast jeden Tag einhalte.
Seit ich so viel Zeit und Gedanken darauf verwende, habe ich natürlich auch das Bedürfnis, mit nahestehenden Personen darüber zu reden. Schon allein, wenn die Frage kommt: "Was machst du denn heute Abend noch?" und ich nicht antworten will: "Ach, nichts Besonderes, einfach zu Hause sein." wenn ich eigentlich intensiv an meinem Roman arbeite. Das Problem ist nur, die meisten Außenstehenden haben keine Ahnung von den vielen Schritten, die man bis zum fertigen - oder gar veröffentlichten - Roman durchlaufen muss.
Jedes Mal, wenn ich jemandem ehrlich davon erzähle, wieviel Zeit, Mühe und Gedanken ich in meinen Roman stecke, und ein paar Monate später kommt dann die Frage: "Und, ist dein Roman schon fertig? Wo kann man den lesen?" komme ich mir deshalb einfach nur blöd vor. Vor allem, weil ich ja nicht mal weiß, ob ich den Roman überhaupt jemals fertig schreiben werde
Gleichzeitig will ich aber lieben Menschen nicht einfach einen doch sehr wichtigen Teil meines Lebens völlig verschweigen ...
Wie händelt ihr anderen Hobbyschreiber*innen das denn? Erzählt ihr euren Lieben von euren Projekten oder arbeitet ihr im stillen Kämmerlein und schweigt euch aus, bis ihr tatsächlich mal einen nennenswerten Erfolg zu verbuchen habt?
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3223 Wohnort: Frankenberg/Eder
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14.04.2022 10:20
von Taranisa
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Ich denke, das ist typabhängig. Manche (wie ich) warten mit der großen Bekanntgabe, bis etwas veröffentlicht ist, andere posaunen es heraus, sobald sie nur den Plan haben, schreiben zu wollen.
Mein Mann wusste es gleich zu Beginn, danach Freunde, die teilweise die ersten Texte kritisch lasen. Kurz darauf startete unsere VHS-Schreibwerkstatt. Mit der ersten Kurzgeschichten-Veröffentlichung "outete" ich mich öffentlich.
Gerne berichte ich bei Gesprächen oder Lesungen auch, welche Arbeit dahintersteckt, um das oftmals falsche Bild geradezurücken.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Babella Klammeraffe
Alter: 61 Beiträge: 890
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14.04.2022 11:39
von Babella
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Ich spreche mit den Leuten, die selbst schreiben. Und auch denen zeige ich nur selten etwas.
Ich kann das gut nachvollziehen, Murnockel. Mir fällt es auch deutlich leichter zu sagen: Heute abend? Ich übe Klavier. Oder etwas Selbstgemaltes schicken. Manchmal sogar ein Gedicht oder eine kleine Geschichte.
Aber die Herzensprojekte? Bevor da nichts spruchreif ist, bleiben die geheim. Zumal ich auch nicht weiß, wann ich das alles fertigschreiben soll und Nachfragen brauche ich auch nicht.
Man muss auch nicht alles teilen/mitteilen, auch nicht den Menschen, die einem nahestehen. Vieles geschieht im Verborgenen. Aber das macht es doch auch besonders, oder?
Bei den Sachen, die ich veröffentlicht habe, ist das dann letztlich auch unspektakulär - daran, Bücher von mir selbst im Regal stehen zu haben, habe ich mich gewöhnt. Ich trete das auch nicht breit, weil die Leute manchmal komisch reagieren.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2832
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14.04.2022 15:11
von Maunzilla
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Außer den Teilnehmern hier im Forum, meiner Mutter, meinem Bruder und einem alten Schulfreund weiß keiner, daß ich schreibe, und selbst die genannten interessiert es nur marginal. ^^"
Ehrlich gesagt genierte es mich mehr, wenn Bekannte meine Bücher läsen, als Unbekannte.
Ich sehe auch wenig Sinn darin, mit seiner Tätigkeit hausieren zu gehen. So lange man auf dem Markte keinen Erfolg aufzuweisen hat, wirkt es ziemlich jämmerlich; hat man Erfolg, wirkt man schnell prahlerisch, wenn man dauernd davon spricht. Außerdem interessieren sich nun einmal recht wenige echte Menschen außerhalb der Kulturindustrie und der Internetblase für Literatur.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Kiara Reißwolf
Alter: 44 Beiträge: 1403 Wohnort: bayerisch-Schwaben
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14.04.2022 17:30
von Kiara
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Redet ihr über euer Schreiben?
Ungern.
Auf Lesungen, natürlich, da bin ich offen. Aber ansonsten?
Ich bilde mir ein, lieber mit meinen Werken überzeugen zu wollen, nicht mit dem gesprochenen Wort. Was es nicht einfacher macht bzgl. Marketing.
_________________ Zum Schweigen fehlen mir die Worte.
- Düstere Lande: Das Mahnmal (2018)
- Düstere Lande: Schatten des Zorns (2020)
- Düstere Lande: Die dritte Klinge (2023) |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6407 Wohnort: 50189 Elsdorf
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14.04.2022 21:07
von Ralphie
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Mit wem sollte ich darüber reden?
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Schreibkopf Eselsohr
Beiträge: 230
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14.04.2022 21:10
von Schreibkopf
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genau ... Reden ist silber. Schreiben ist gold
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MrT Klammeraffe
Beiträge: 725
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14.04.2022 22:20 Re: (Wieviel) Redet ihr über euer Schreiben? von MrT
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Murnockerl hat Folgendes geschrieben: | Jedes Mal, wenn ich jemandem ehrlich davon erzähle, wieviel Zeit, Mühe und Gedanken ich in meinen Roman stecke, und ein paar Monate später kommt dann die Frage: "Und, ist dein Roman schon fertig? Wo kann man den lesen?" komme ich mir deshalb einfach nur blöd vor. Vor allem, weil ich ja nicht mal weiß, ob ich den Roman überhaupt jemals fertig schreiben werde |
Kommt mir bekannt vor. Wobei es meine Frau war, die ihre Klapp... (mal wieder) nicht halten konnte und es unbedingt jedem erzählten musste. Später musste sie einsehen, dass es keine gute Idee war und überwiegend nur dumme Kommentare eingebracht hat. Dabei hatte ich sie noch gebeten es nicht zu tun.
Tipp: Schau doch mal bei unserem nächsten monatlichen virtuellen Treffen vorbei. Da gibt es genug Gleichgesinnte, mit denen du dich von Angesicht zu Angesicht austauschen kann.
_________________ "Zwei Engel wider Willen", theaterboerse, 08/2017 |
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Nachtvogel Leseratte
Alter: 32 Beiträge: 117 Wohnort: Münster
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15.04.2022 00:56 Re: (Wieviel) Redet ihr über euer Schreiben? von Nachtvogel
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Wow, ich hätte gar nicht gedacht, dass so viele Leute genau wie ich so wenig mit anderen Leuten darüber sprechen, dass sie schreiben Ich habe früher, als ich vor allem Fanfictions geschrieben habe, mit gar niemandem darüber gesprochen. Jetzt spreche ich eigentlich nur mit einem sehr guten Freund darüber. Den frage ich dann aber auch schon oft, was er von meinen Ideen hält.
Murnockerl hat Folgendes geschrieben: |
Jedes Mal, wenn ich jemandem ehrlich davon erzähle, wieviel Zeit, Mühe und Gedanken ich in meinen Roman stecke, und ein paar Monate später kommt dann die Frage: "Und, ist dein Roman schon fertig? Wo kann man den lesen?" komme ich mir deshalb einfach nur blöd vor. Vor allem, weil ich ja nicht mal weiß, ob ich den Roman überhaupt jemals fertig schreiben werde |
Dazu fällt mir etwas ein, was der Fantasy-Autor Brandon Sanderson mal gesagt hat: Jemand, der als Hobby Schreiben hat, wird ständig gefragt, wann das Buch denn endlich fertig ist und veröffentlicht wird. Das ist eigentlich total unangebracht, denn man fragt ja z.B. auch jemanden, der als Hobby Basketballspielen hat, nicht ständig, wann er denn endlich in der ersten Liga spielt. Schreiben kann ja auch ein erfüllendes Hobby sein, ohne dass unbedingt das Ziel angestrebt werden muss, ein Buch erfolgreich zu veröffentlichen. Genauso, wie manche Leute einfach gerne regelmäßig Basketball spielen, aber eben nicht auf Wettbewerbsbasis.
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Murnockerl Eselsohr
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Beiträge: 340
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M 15.04.2022 06:40
von Murnockerl
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Danke euch für die Antworten!
Taranisa hat Folgendes geschrieben: | Mein Mann wusste es gleich zu Beginn, danach Freunde, die teilweise die ersten Texte kritisch lasen. Kurz darauf startete unsere VHS-Schreibwerkstatt. Mit der ersten Kurzgeschichten-Veröffentlichung "outete" ich mich öffentlich.
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Alle Achtung für die Schreibwerkstatt. Das stelle ich mir wirklich schwierig vor, so öffentlich darüber zu reden. Aber auch wirklich wichtig.
Babella hat Folgendes geschrieben: | Man muss auch nicht alles teilen/mitteilen, auch nicht den Menschen, die einem nahestehen. Vieles geschieht im Verborgenen. Aber das macht es doch auch besonders, oder? |
Das stimmt. Ich glaube, ich bin da aber auch einfach vom Typ her zu offen. Von mir aus habe ich meist gar nicht das Bedürfnis, über Schreibprojekte zu reden (eben aus den Gründen, die du auch anführst), aber wenn mich jemand direkt fragt, möchte ich es dann auch nicht verschweigen. Bzw. ging das früher, als ich vielleicht eine Stunde pro Woche irgendwas formuliert habe (das war ja nicht der Rede wert), aber inzwischen, wenn ich jeden Tag eine Stunde dran sitze, ist es doch irgendwie so groß und wichtig für mich.
Babella hat Folgendes geschrieben: | Bei den Sachen, die ich veröffentlicht habe, ist das dann letztlich auch unspektakulär - daran, Bücher von mir selbst im Regal stehen zu haben, habe ich mich gewöhnt. Ich trete das auch nicht breit, weil die Leute manchmal komisch reagieren. |
Das finde ich spannend. Ich hätte mir gedacht, dass es leichter ist, nach der Veröffentlichung drüber zu reden (nicht im Detail, aber halt als etwas, das man auch macht) - andererseits kann ich mir auch da komische und unangenehme Reaktionen gut vorstellen.
Maunzilla hat Folgendes geschrieben: | Ehrlich gesagt genierte es mich mehr, wenn Bekannte meine Bücher läsen, als Unbekannte.
Ich sehe auch wenig Sinn darin, mit seiner Tätigkeit hausieren zu gehen. So lange man auf dem Markte keinen Erfolg aufzuweisen hat, wirkt es ziemlich jämmerlich; hat man Erfolg, wirkt man schnell prahlerisch, wenn man dauernd davon spricht. Außerdem interessieren sich nun einmal recht wenige echte Menschen außerhalb der Kulturindustrie und der Internetblase für Literatur. |
Stimmt, wirklich inhaltlich sinnvoll darüber reden kann man echt nur mit wenigen.
Kiara hat Folgendes geschrieben: | Ich bilde mir ein, lieber mit meinen Werken überzeugen zu wollen, nicht mit dem gesprochenen Wort. Was es nicht einfacher macht bzgl. Marketing. |
Ich glaube, durch Erzählen von den eigenen Werken zu überzeugen, ist wirklich unmöglich. Ich tue mir schon schwer, meine Lieblingsbücher beim Nacherzählen so wiederzugeben, dass man versteht, warum ich sie so mag, und die Handlung nicht total belanglos oder klischeehaft klingt
MrT hat Folgendes geschrieben: | Tipp: Schau doch mal bei unserem nächsten monatlichen virtuellen Treffen vorbei. Da gibt es genug Gleichgesinnte, mit denen du dich von Angesicht zu Angesicht austauschen kann. |
Das ist sicher eine gute Idee Es geht mir aber, wie gesagt, weniger darum, dass ich unbedingt darüber reden will, als um die Frage, wieviel eines wichtigen Teils meines Lebens ich geheim halten kann/soll.
Nachtvogel hat Folgendes geschrieben: | Dazu fällt mir etwas ein, was der Fantasy-Autor Brandon Sanderson mal gesagt hat: Jemand, der als Hobby Schreiben hat, wird ständig gefragt, wann das Buch denn endlich fertig ist und veröffentlicht wird. Das ist eigentlich total unangebracht, denn man fragt ja z.B. auch jemanden, der als Hobby Basketballspielen hat, nicht ständig, wann er denn endlich in der ersten Liga spielt. Schreiben kann ja auch ein erfüllendes Hobby sein, ohne dass unbedingt das Ziel angestrebt werden muss, ein Buch erfolgreich zu veröffentlichen. Genauso, wie manche Leute einfach gerne regelmäßig Basketball spielen, aber eben nicht auf Wettbewerbsbasis. |
Das trifft es perfekt.
Ich glaube, ich muss die Frage für mich persönlich einfach noch ein bisschen ausloten. Beide Extreme - sofort darüber zu reden oder gar nichts zu sagen bis zum veröffentlichten Roman - sind nicht wirklich etwas für mich. Aber Schreiben ist eben auch kein normales Hobby, das man mal so in einem Nebensatz erwähnt. Schwierig.
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ClaraTiger Gänsefüßchen
C
Beiträge: 23
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C 15.04.2022 09:23
von ClaraTiger
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Sehr interessant - ich hätte auch nicht gedacht, dass so viele nicht gerne übers Schreiben reden. Dachte, das geht nur mir so.
Ich habe mehrere Jahre an meinem ersten Roman geschrieben und es niemandem erzählt. Zwischendurch hatte ich mal das Bedürfnis, eben auch, weil man sein Umfeld nicht anlügen möchte. Aber ich wollte erstmal sehen, ob ich es schaffe, den Roman zu beenden, ohne ständige Nachfragen. Hat sich auch als gute Entscheidung herausgestellt, denn zwischendurch gab es immer wieder Phasen, in denen ich weniger bis gar nicht geschrieben habe. Jetzt habe ich endlich ein "Ende" unter den Roman setzen können (habe selbst schon kaum noch dran geglaubt) und es ein paar Freunden und der Familie erzählt. Und gleich dazu gesagt, dass es gut sein kann, dass er niemals veröffentlicht wird. Dann ist das so. Aber wenigstens habe ich ein Projekt beendet und kann ein neues anfangen.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3223 Wohnort: Frankenberg/Eder
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15.04.2022 09:57
von Taranisa
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Eine freie Lektorin initiierte die Schreibwerkstatt. Zuerst als normale Kurse, nachdem sie wegzog, gibt sie 1x im Halbjahr einen Wochenendkurs. Bei den Vorstellungsrunden sprachen wir natürlich darüber, welche Verbindung oder Intension wir zum Schreiben haben. Außer einer lieben Freundin und mir schreiben die anderen "nur" (was heißt "nur") zur eigenen Freude.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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MarMa Eselsohr
Beiträge: 209 Wohnort: Wien
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15.04.2022 10:21
von MarMa
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Das ist wohl wirklich Typsache.
Ich selbst bin eine Plaudertasche und habe relativ früh von meinem Schreiben erzählt. Das liegt zum Teil daran, dass ich einen so großen Bereich meines Lebens nicht geheimhalten kann und möchte. Manchmal ist es für mich auch nötig, zu sagen: Dieser Tag ist Schreibtag, da kann ich nicht kommen. Ich will da nicht irgendeinen anderen (falschen) Grund angeben, wenn ich doch einen so phantastischen habe.
Außerdem wollte ich die Fallhöhe erhöhen. Wenn man niemandem erzählt, dass man ein ambitioniertes Schreibprojekt verfolgt, bekommt auch niemand mit, sollte man leichtfertig aufgeben. Das hat mich schon auch am Beginn durch die Selbstzweifel getragen und mir Biss und Durchhaltevermögen verliehen. Aber da ist eben bestimmt auch jeder anders gestrickt.
Zu guter Letzt habe ich durch das Erzählen richtig gut pitchen gelernt und über diesen Weg einen Großteil meiner wirklich tollen Testleser erreicht.
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6407 Wohnort: 50189 Elsdorf
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15.04.2022 10:27
von Ralphie
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Ich bin keine Plaudertasche und habe lange Zeit verschwiegen, dass ich Romane schreibe. Dann kam mein Schwager dahinter und sagte noch, dass er sehr viel sorgfältiger schreibe als ich, obwohl er mich noch niemals schreiben gesehen hatte. Seitdem sage ich es niemandem mehr.
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MarMa Eselsohr
Beiträge: 209 Wohnort: Wien
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15.04.2022 10:35
von MarMa
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Ralphie hat Folgendes geschrieben: | Ich bin keine Plaudertasche und habe lange Zeit verschwiegen, dass ich Romane schreibe. Dann kam mein Schwager dahinter und sagte noch, dass er sehr viel sorgfältiger schreibe als ich, obwohl er mich noch niemals schreiben gesehen hatte. Seitdem sage ich es niemandem mehr.
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Ich glaube, deinen Schwager mag ich nicht besonders.
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lia88 Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 325 Wohnort: Bayern
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15.04.2022 15:07
von lia88
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Also konkret über mein Buch oder den Inhalt rede ich eher nicht.
Ich schreibe aber auch erst seit Herbst wieder.
Ich hab Freundinnen schon allgemein über Themen ausgefragt, zb Thema 'Happy End' oder 'Bad End'. Oder ein bisschen gejammert, wie schwierig Landschaftsbeschreibungen sind und beim Berggehen mit einer Freundin dann zusammen aufm Gipfel die Landschaft beschrieben. Das war insgesamt eigentlich ein ganz gutes Gespräch. Aber ich red natürlich auch nicht ständig übers Schreiben - im Großen und Ganzen ists halt doch eher ein Hobby, das man nicht so gut teilen kann.
Das fertige Buch würde ich meinen Freundinnen denke ich schon herzeigen - aber das kann ich mir auch noch überlegen, wenn es dann 'wirklich' mal fertig+herzeigbar ist ^^
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kitumba Leseratte
K Alter: 49 Beiträge: 125 Wohnort: Frankfurt
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K 18.04.2022 22:01
von kitumba
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Mir geht es ein bisschen wie MarMa, seitdem ich nicht mehr nur mal hier und da ein paar Worte schreibe, sondern das Ganze wirklich ernst nehme und extrem viel Zeit reinstecke, spreche ich auch offen(er) über mein Projekt. Wie sollte ich es sonst erklären, wenn ich statt mich mit anderen zu treffen lieber daheim im stillen Kämmerchen bleibe? Ein bisschen komisch komme ich mir dabei zwar schon vor, weil ich das Gefühl habe, Schriftstellerin "zu spielen", aber ich sehe es als gute Übung, mich selbst und mein Schreiben ernst zu nehmen und mich nicht für meine Versuche zu schämen.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass mich niemand deswegen nervt. Wenn mich jemand fragt, wann man meine Ergüsse im Buchhandel kaufen kann, erkläre ich kurz den Markt (oder das, was ich davon zu wissen glaube), sage, dass ich womöglich keine Agentur und keinen Verlag finden werde und es dann irgendwann im Selfpublishing rausbringen werde. Die meisten fragen mich dann höchstens mal zwischendurch, wie weit ich bin, was ich als höfliches Interesse ansehe. Dann kann ich ein bisschen rumjammern, wie sehr ich doch das Editieren unterschätzt habe und dass mir nicht bewusst gewesen war, dass es tatsächlich sowas gibt wie ein Schreibhandwerk, und dann ist auch wieder gut
Dass ich anderen von meinen Schreibversuchen erzählt habe, hatte noch einen sehr netten Nebeneffekt: Ein paar meiner Freunde wollte das Buch lesen und ich habe von ihnen so begeistertes Feedback zu meinen ersten Gehversuchen bekommen (d.h. das Buch war noch nicht fertiggestellt, geschweige denn mehrfach überarbeitet ), dass es mich bei Durchhängern total motiviert hat, weiterzumachen. Jetzt ist das Feedback von Freunden natürlich mit Vorsicht zu genießen, weil die meisten alles gut finden, was sie von einem lesen und auch nicht wissen, worauf beim Schreiben zu achten ist, aber das ist ja in dem Moment total egal. Das Wichtige ist, dass ich aus dem Grund nicht aufgegeben habe.
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jackwulff Gänsefüßchen
J
Beiträge: 18
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J 30.05.2022 17:44
von jackwulff
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ich spreche nur übers Schreiben, wenn ich darauf angesprochen werde. Ansonsten endet das immer in einem Schulterklopfen, was absolut keinen Mehrwert hat und mich eher in Verlegenheit bringt. ->Ich kenne leider keine anderen Schreibinteressierten.<-
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Grim Eselsohr
Beiträge: 280
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30.05.2022 19:47
von Grim
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Zitat: | ->Ich kenne leider keine anderen Schreibinteressierten.<- |
*räusper
_________________ bonk |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5444 Wohnort: OWL
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30.05.2022 21:10
von Willebroer
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Grim hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | ->Ich kenne leider keine anderen Schreibinteressierten.<- |
*räusper |
Ich kenne jede Menge.
Aber das nützt mir gar nix.
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Tribalis Eselsohr
Beiträge: 251
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30.05.2022 22:03
von Tribalis
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Zitat: | Ich kenne jede Menge. |
Im echten Leben? Also da draußen, außerhalb von hier?
Ich kenne keinen einzigen. Halten die das alle so geheim wie ich oder gibts die wirklich nicht? Lt. Statistik usw. müssten doch mindestens vier meiner Nachbarn auch schreiben.
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5444 Wohnort: OWL
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30.05.2022 22:58
von Willebroer
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Tribalis hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Ich kenne jede Menge. |
Im echten Leben? Also da draußen, außerhalb von hier?
Ich kenne keinen einzigen. Halten die das alle so geheim wie ich oder gibts die wirklich nicht? Lt. Statistik usw. müssten doch mindestens vier meiner Nachbarn auch schreiben. |
Okay, "Menge" ist wohl übertrieben. Ja, relativ zu dem, was man sonst hier im Forum hört. Vor allem im Bereich SF-Fandom (später auch Fantasy) gab es immer solche Kontakte, Fanzines, denen man Stories, Artikel, Rezensionen schicken konnte (und die oft ihr Erscheinen einstellten, wenn man gerade einen Beitrag abgeschickt hatte). Dazu kamen Cons und persönliche Treffen. Alles ohne Internet und Digitalisierung. Das meiste lief per Brief (habe noch einige dicke Ordner und ich weiß noch, wie Spirit-Carbon-Druck riecht).
Das zweite war eine Schreibwerkstatt der VHS, die über einige Jahre lief und einiges an Kontakten mit Gleichgesinnten erbrachte, aber mich vor allem ein wenig mehr mit Sprache und Stil vertraut machte (und mit der E-Seite der Literatur). Auch langjährige Freundschaften waren dabei. Meine steigenden Ansprüche waren aber der Produktivität nicht unbedingt förderlich.
Einmal war ich als (potenzieller) Autor an der Planung einer neue Science-Fiction-Serie dabei. Es gab ein paar Exposé-Diskussionen - aber nach ein paar Wochen schlief das Projekt dann doch ein, weil kein großer Verlag dahinterstand.
Auch später ergab sich immer mal was an Kontakten (und kleinen Abenteuern), vielleicht bin ich ja magnetisch ...
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