Praktikabilität der eigenen ISBN als Self-Publisher bei günstigen Büchern

[Michael_m_p_s]

Hallo ihr Lieben,

also ich bin noch komplett grün hinter den Ohren, was SP angeht, also verzeiht mir eventuell zu kurz kommende Gedanken.

Folgendes: Ich habe vor ein paar Wochen ein Buch über KDP (und KDP select) veröffentlicht und dachte, ich wäre jetzt eigentlich erstmal fertig.

Jetzt ist mir aber die Möglichkeit am Selfpublishing Buchpreis 2022 teilzunehmen zu Ohren gekommen und dafür bräuchte man ein für den Buchhandel lieferbares Buch. (Geht ja nicht, mit der Amazon vergebenen ISBN)

Ohne eine Änderung am Buch vorzunehmen, ist laut meiner Recherche die einzige Möglichkeit, eine eigene ISBN zu kaufen (70EUR + MwSt) und einen VLB Eintrag (49EUR/Jahr) vorzunehmen. An dieser Stelle möchte ich mich kurz sinnlos über den Preis, vor allem für die ISBN aufregen.
So, getan. Weiter im Text.

Wenn ich diesen Weg jetzt gehen möchte, müsste ich also mit dieser ISBN eine eigene Druckerei suchen, dieser dann einen Auftrag über X Bücher geben, und die Dinger bei mir unterm Bett lagern, bis sie jemand bestellt richtig?

Das Problem, das ich sehe, ist dass

1) so ein Buch ja ewig braucht, bis es beim Kunden ist, sollte mein Kontingent unterm Bett mal erschöpft sein, und die Buchhandlung welche anfordert.

und

2) das doch ziemlich kostspielig ist, oder? ISBN + VLB + Druckereikosten + Versandkosten ...

für einen dicken Roman oder ein Bilderbuch könnte sich das lohnen, aber mein Büchlein kostet 3,99 EUR. Weil es nur 44 Seiten hat möchte ich es auch nicht teurer machen.

Bin ich da quasi in der Zwickmühle, und muss mich entscheiden ob ich einfach draufzahlen will, um an dem Wettbewerb teilzunehmen, oder es zu lassen? Und wie lösen andere Leute das Versandproblem? Einfach immer schauen, dass man genug Exemplare vorrätig hat, um nicht in die Situation zu kommen, dass der Buchhandel welche bestellt und keine da sind?

Bin dankbar für jede Info.

Liebe Grüße

Michael

[Thomas74]

44 Seiten, 3.99 Euro...hhmmm
Wir verkaufen unsere Zeitschriften mit 64 Farbseiten für 6.50 Eur.

Du kannst ISBN auch paketweise kaufen. Da ist die einzelne Nummer nur ein paar Euro teuer.
Ich gehe mal davon aus, dass sich dein künstlerisches Schaffen nicht mit dem Heft von 44 Seiten erschöpft hat.

[Michael_m_p_s]

Das, was du mit dem Vergleich der Farbseiten meinst, musst du für mich bitte ausbuchstabieren. Ich verstehs nicht

Ich hatte es anfänglich für 3,49 drin stehen (günstiger gehts nicht), weil ich 3,99 zu teuer fand. Dann haben aber viele gemeint, das ist wäre zu wenig.

Findest du 3,99 jetzt viel oder wenig?

Farbseiten kosten ja deutlich mehr zu drucken. Ich habe ein sehr schönes Cover, aber der Rest ist schwarz-weiß.

[Thomas74]

Rein rechnerisch zu billig, aber der Gegenwert muss ja für den Leser auch vorhanden sein.
44 Seiten ist für mich halt ein dünnes Heftchen, kein Buch.

[Thomas74]

Ich hab mal in meinem Regal gesucht und glatt ein Druckwerk mit 44 Seiten gefunden. Muss ich mir dein Buch so vorstellen?

[Thomas74]

[Michael_m_p_s]

Mit dem Heftchen hast du schon recht. Ich sage in Gesprächen auch immer, dass ich ein BüchLEIN geschrieben habe, kein Buch.

Ich tue mich sowieso total schwer mit dem Preis, auch wenn es nicht ursprünglich das Thema war. Auf der einen Seite bleibt natürlich natürlich wenig übrig, aber auf der anderen Seite biete ich auch nicht viel.

Als jemand der selber kaum Geld hat, will ich die Geschichten nicht nur für gut situierte Menschen anbieten. Wenn ich als Familie gerade so um die Runden komme und 4,49 oder 4,99 für ein Büchlein zahlen muss, das nach 45 Minuten durchgelesen ist ... da weiß ich nicht, ob ich mit gutem Gefühl aus dem Deal rausgehe.

Nach meinem Gefühl waren 3,49 voll in Ordnung und 3,99 akzeptabel. Alles was teurer ist, hat für mich den Nachgeschmack dieser neuen Geldkultur, wo jedes Hobby und jeder Gefallen, den man anderen tut, monetarisiert werden muss. Als neuer Autor will ich ja einfach nur gelesen werden und Freude dran haben, wenn es gefällt. Und keiner kann was dafür, dass ich 349EUR für ein Cover ausgegeben habe. Die Geschichten hätte ich auch günstiger unter die Menge bringen können.

Bei meiner Suche nach Vergleichen war ich eh total verblüfft. Manche verkaufen ihren 350-Seiten-Roman für 3,99, andere verlangen für 30 Seiten wenig professioneller Illustrationen mit generischem Aga-Uga-Kindertext 15 Euro.

[Michael_m_p_s]

[Maunzilla]

Für die Nationalbibliothek brauchst du keine zu reservieren, so lange deine Auflage unter 10 (oder 15?) Exemplaren bleibt. (Ich habe denen seit 20 Jahren keine Bücher mehr geschickt. Hat die nie gejuckt. )

Wenn du eine eigene ISBN hast, kannst du diese auch bei Amazon verwenden. Allerdings ist dein Buch dadurch noch nicht im Buchhandelskatalog gelistet. Dafür mußt du es ebenfalls im VLB anmelden, was natürlich eine jährliche Gebühr kostet.

Was du tun kannst, ist dein Buch auch bei Epubli herausbringen. Das ist kostenlos, und die verwenden eine eigene ISBN. Und das Buch ist dadurch im Buchhandel erhältlich.

[Michael_m_p_s]

Das mit Epubli ist meines Wissens ein Problem, wenn ich es zuerst auf Amazon veröffenlticht habe. Die möchten das dann nicht mehr, unverändert zumindest. Also ich müsste irgendwas abändern, um mit denen ins Geschäft zu kommen, habe ich gelesen.

[Maunzilla]

Davon weiß ich nichts. Ich habe ein Buch bei beiden und keiner hat sich beschwert. Da die Urheberrechte bei dir liegen, und beides keine Verlage sind, gibt es keinen Anspruch auf Exklusivität. Technisch gesehen handelt es sich einfch um zwei unterschiedliche Ausgaben desselben Werkes. Das ist z.B. bei Klassikern nichts ungewöhnliches.

[Michael_m_p_s]

Okay, seltsam. Dann muss ich nochmal nachschauen wo ich das gelesen haben oder bei epubli selbst nachfragen.

[Michael_m_p_s]

Auf Facebook hat mir jemand den Tipp gegeben, dass Tolino Media das Buch bei sich aufnimmt, egal ob es woanders schon veröffentlicht ist.

Das Angebot auf der Seite behauptet 14,90EUR für ISBN und VLB Eintrag. Klingt fast ein bisschen zu gut ...

Aber auf Anhieb habe ich in der Suche nichts negatives über den Verein gefunden. Das wäre doch eigentlich die Lösung für mich?