Im Bauch der Bestie

[lia88]

Mir hat die Geschichte gut gefallen.

[Reimeschreiberin]

Eine düstere Geschichte, die sich zum unvermeidlichen Ende hin zuspitzt. Konnte mich trotzdem irgendwie nicht so recht packen.

[MoL]

Lieber Inko,

Deine Geschichte habe ich nicht ganz verstanden - klärst Du mich bitte auf?

Nichtsdestotrotz finde ich, sie ist ganz wunderbar geschrieben!

6 Punkt von mir!

[weltverbesserer]

Spannend geschrieben. Flüssiger Schreibstil. Bisschen Dark. Auch dieser Geschichte hätte ich Punkte gegeben, hätte ich noch welche übrig.

[nicolailevin]

Der Kapitän eines Segelschiffs in der Flaute. Keine Sonne, kein Wind, kein Land, ein geheimnisvolles Meer ist das – und alles sieht ziemlich düster aus: Hunger hat die Mannschaft dahingerafft, und der verzweifelte Kapitän provoziert in einem letzten Aufbäumen den Zorn der Gewalten, indem er anmaßenderweise hinausbrüllt, dass er der Herr des Meeres, des Windes und der Gezeiten sei. Die erhoffte Reaktion tritt ein, der Rachewind bläst, aber ein Rudel hyänenartiger Furien erscheint und beißt den Kapitän zu Tode.

„Bedecke deinen Himmel, Zeus, mit Wolkendunst …“

Wow! Das ist mal was ganz anderes als der Kindergeburtstag von vorhin. Sturm. Und Drang. Hier wird großes Geschütz aufgefahren, bombastische Orchesterklänge von John Williams oder Hans Zimmer erschallen, pathetisches Opferkino à la „300“, mit Spezialeffekten gemalte dunkle Wolken und ölig-muskulöse Oberkörper.

Kann man so was heute noch bringen? So Ernstjüngermäßig übersteuert und Stefangeorgelike hingeklatscht? Warum nicht, sage ich mir. Wortgewaltiges, bilderstarkes Pathos, das einen mitreißt, das Bauchgefühl mehr anspricht als den klaren Verstand.

Auf Dauer natürlich unerträglich, aber als Hochprozentiges zwischendurch kann man sich das geben. Durchaus.

In den Punkten. Mein persönlicher Platz 7: Vier Punkte.

[anderswolf]

Bei der galligen Luft denke ich: oh, interessantes Bild. Dann aber kommen der schwärende Nebel und die blutrote Wunde und der besudelte Himmel, und ich denke mir: ach, das wird so ein Text.
Beim wurmversuchten Zwieback bin ich nur irritiert, weil: warum sollten sich Würmer in Zwieback einnisten? Dann kommt aber der Rattenurin und ich denke: klar, ist ja eingeweicht. Und dann essen sie Holzspäne mit Rattenkot, aber sie essen nie die Ratten. Was essen die Ratten? Essen die Ratten die anderen Ratten? Oder essen die Ratten die Toten? Denn die Lebenden essen nicht die Toten, sondern werfen sie ins Meer, wo sie von der Bestie gefressen werden, in deren Bauch sie... Oder essen die Lebenden doch die Toten und das ist der Moment, in dem sich die Götter von ihnen abwandten? Obwohl sie ja offensichtlich vorher schon von allen guten Göttern verlassen ... Und die Erhörung durch die Bestie ist dann ... äh.

Das Problem des Textes ist, dass ich diese Gedanken denke statt diesen Text zu lesen. Er fesselt mich nicht genug, sondern bietet meinem Gehirn zu viele Ausfluchtmöglichkeiten. Die Sprache hilft da nicht, denn sie will so viel Entsetzen und Drama, schreckt vor üppig gesetzten Superlativen nicht zurück und irgendwann kippt das Pathos einfach in Schwulst um.

Da hilft dann aber auch die Unklarheit in der Geschichte selbst nicht. Eine dezidiert erzählte Story könnte auch Bombast ertragen, aber hier hadert der Kapitän eines geflauteten Schiffs mit der Erinnerung daran, dass er in der Verzweiflung seine Mannschaft gegessen hat, und erst als die Dämonen ihn genug gejagt haben, kommen die Gegessenen aus der See und fressen ihn auf, seine Schmerzensschreie schließlich beenden die Flaute und hinter dem Schiff rudert der Tod gemächlich.

Das ist keine Geschichte, das ist ein zu ausführlich erzähltes Bild. Hieronymus Bosch hat solche Höllen- und Qualbilder gemalt, da würde das gut dazu passen. Aber in einem Wettbewerb der Geschichten geht dieser Text unter.

[fabian]

Zeit frisst Erinnerung.
Für diesen Gedanken gibt es den einen unscharfen Punkt.
Die phantastischen Quälgeister und der Tod, der nicht hinterher kommt sind dagegen nur Pflichtübungen.
1 Punkt

[silke-k-weiler]

Hey Miyagi, ich hoffe, Du hast Deine Zyankalkapseln wieder ausgespuckt und eingepackt und trittst noch mehrere Male auf diesen Rechen   Ich mochte die Geschichte jedenfalls sehr!