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Ist ein Happy End in einem Liebesroman ein Muss?

 
 
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Gast







Beitrag28.03.2022 13:42
Ist ein Happy End in einem Liebesroman ein Muss?
von Gast
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Hallo zusammen,

ich habe neulich in einem Podcast über das Schreiben gehört, dass eine Verlegerin wohl während einer Buchmesse gesagt haben soll: "Egal, um was es in einem Liebesroman geht, ein Happy End muss es haben."

Mich hat es dann doch überrascht, weil ich kein Fan von kitschigen Happy Ends bin, und zu meinem Schreiben passt das auch nicht. Ich mag keine Bücher, wo man schon am Anfang erkennt, dass die Protagonisten am Ende sowieso zusammenkommen. Und ich selbst mag es, wenn ein Buch ein offenes Ende hat, oder eben auch ein nicht so schönes. So wie es im wahren Leben auch der Fall ist.

Weiß jemand vielleicht, ob diese Aussagen so stimmt? Es stimmt schon, dass die meisten Liebesromane ein Happy End haben, aber an diese Bücher erinnere ich mich zwei Tage später nicht mehr.

Legen Verlage wirklich Wert darauf?
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WSK
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Beitrag28.03.2022 13:56

von WSK
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Es ist heutzutage bei Liebesromanen hip, Mehrbänder zu schreiben, bei denen Band 1 mit einer mega-dramatischen Trennung endet. Dieser Cliffhanger ist extrem verkaufsfördernd für Band 2. Aber am Ende der Reihe gibt es immer ein Happy End. Habe noch nie einen Liebesroman ohne gesehen.

Du verwechselst Spannung und Liebesspannung.
Liebesspannung speist sich aus der Frage, wie die beiden Liebenden die Widerstände überwinden und zusammenkommen werden. Nicht ob.
Wir wollen einem Paar dabei zusehen, wie es zusammenkommt. Das Ziel hinter einem Liebesroman sollte sein, dass die Leserin sich ebenfalls verliebt. Wenn das am Ende nicht klappt, verbrennt sie das Buch.

Planst du denn einen LiRo ohne Happy End zu schreiben?
Oder geht es dir nur um den Cliffhanger, und in Band 2 endet alles gut? Diese Variante sollte man als Anfänger lieber auch nicht riskieren.
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Levo
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Beitrag28.03.2022 14:01

von Levo
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Kommt drauf an. wink
Klassische LiRo haben ein Happy End. Es geht nicht um das Ob, sondern um das Wie; ähnlich wie in klassischen Krimis auch garantiert das Verbrechen aufgeklärt wird.
Du wirst aber auch Geschichten über die Liebe finden, wo das nicht geschieht bzw die Liebe von einer anderen Seite beleuchtet wird (so etwas wie "Die Frau des Piloten", "My Policeman" oder "Bevor Du liebst"). Ob man die absolut als LiRo einstufen würde, weiß ich nicht. Für mich sind es eher Romane über Enttäuschungen.
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Gast







Beitrag28.03.2022 14:09

von Gast
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Also ich möchte auf keinen Fall drei Bände produzieren, wo im ersten Band die Hauptfiguren des nächsten Bandes vorgestellt werden. Das ist nichts für mich. Ich sehe dieses Phänomen im NA, und soetwas lese ich überhaupt nicht.

Ich möchte einen abgeschlossen Roman, ohne Fortsetzungen, und ein Happy End passt irgendwie nicht zu mir (wobei ich privat sehr lustig bin, ich schwöre lol2)

Lieber würde ich dann ein offenes Ende bevorzugen. Ich bin mit meinem Roman noch nicht am Ende, aber für mich steht fest, das wird kein kitschiges Ende.

Spontan fällt mir Jojo Moyes (ein ganzes halbes Jahr) ein. Das Buch habe ich nicht gelesen, aber den Film gesehen. Es wird ein ernstes Thema behandelt, und am Ende entscheidet sich der Protagonist für die Sterbehilfe. Das ist zwar nicht mein Thema, aber es hat mich nachdenklich zurückgelassen, und ich habe überhaupt nicht erwartet, dass es so endet.
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WSK
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Beitrag28.03.2022 14:37

von WSK
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"Ein ganzes halbes Jahr" kann man sicherlich als Sonderfall bezeichnen. Die Konstellation mit einem komplett gelähmten Love Interest macht das Buch fast zu einem Anti-Liebesroman. Da ist es irgendwie konsequent, dass er am Ende tot ist, denn die beiden hätten nie glücklich werden können. Ich fand das Ende trotzdem furchtbar.
Aber auch da gab es einen Band 2, wo das Mädel einen Neuen findet und glücklich wird.

Vielleicht ist dein Roman dann gar kein Liebesroman?

Wenn du Kitsch nicht magst, gibt es auch ein Mittelding zwischen Happy End und schlechtem Ende, bzw. ein Happy End mit vielen weinenden Augen. Beispiel: Sie haben es zwar geschafft, alle Widerstände zu überwinden und zusammen zu kommen, aber wegen der erlittenen Schäden kann die Beziehung kann nie mehr so werden, wie sie es sich erhofft haben.
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Ralphie
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Beitrag28.03.2022 14:49

von Ralphie
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Vom Winde verweht kommt ohne Happy-End aus.
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Abari
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Beitrag28.03.2022 16:54

von Abari
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Titanic und Romeo und Julia auch.

Die Frage ist ja, ob der Roman eine Liebeskomödie oder -tragödie wird. Komödien erfordern das HappyEnd, Tragödien logischerweise nicht - sondern Niedergang und Katharsis. Die zitierte Dame (auch wenn ich das Interview nicht kenne) scheint Liebesroman mit Komödie gleichzusetzen und das ist schlichtweg falsch. Lass Dich also nicht verunsichern und schreibe eine Liebestragödie. Denn das Weinen ist genauso reizvoll wie das Lachen.


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Das zeigt Dir lediglich meine persönliche, höchst subjektive Meinung.
Ich mache (mir) bewusst, damit ich bewusst machen kann.

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Gast







Beitrag28.03.2022 17:26

von Gast
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@Abari: Du sprichst mir aus der Seele. Wenn es nach mir gehen würde, dann würde ich in keinem einzigen Roman, den ich in meinem Leben schreiben würde, ein Happy End setzen.
Es ist doch so, wenn man selbst ein Buch liest, und es hat kein Happy End, dann denkt man noch lange darüber nach, ärgert sich vielleicht, warum die Protas es nicht geschafft haben, aber es hinterlässt eben auch eine Wirkung, die ein kitschiges Ende niemals erreichen wird.

Mich würde aber auch interessieren, wie Verlage dazu stehen, denn man möchte mit seinem Werk idealerweise den breiten Markt erfassen . Ich könnte mir aber vorstellen, dass, wenn der Verlag insgesamt angetan ist, er dann auf einen zukommt, und bittet, das Ende zu ändern. Aber ich weiß es nicht.

Mir fällt spontan auch noch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" ein. Wein Weltbeststeller, ebenso wie "Ein ganzes halbes Jahr."

Und @WKS: ich habe gar nicht gewusst, dass es einen zweiten Teil gibt. Aber dennoch ist der Mann am Ende gestorben, und ich würde es als Gesamtwerk nicht als Happy End bezeichnen.
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Abari
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Beitrag28.03.2022 17:43

von Abari
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Zitat:
Es ist doch so, wenn man selbst ein Buch liest, und es hat kein Happy End, dann denkt man noch lange darüber nach, ärgert sich vielleicht, warum die Protas es nicht geschafft haben, aber es hinterlässt eben auch eine Wirkung, die ein kitschiges Ende niemals erreichen wird.

Weiß ich nicht genau. In einer guten Tragödie finden sich auch komische Elemente und umgekehrt. Aber ein tragisches Ende ist in der Tat mehr geeignet, ein "Movere" hervorzurufen als ein komisches, weil Traurigkeit tiefer greift als Heiterkeiten. Leider. Das wusste man schon in der Antike und hat daher die Komödie teilweise für weniger wertvoll gehalten. Ich finde ja, die Mischung macht es. Auch für den Markt. Denn "Titanic" ist ein dermaßener Bestseller bis heute, was für die Tragödie spricht. Genauso wie "Wie ein einziger Tag" oder "Die Frau des Zeitreisenden". Beispielsweise.

Mich würde aber auch interessieren, wie Verlage dazu stehen, denn man möchte mit seinem Werk idealerweise den breiten Markt erfassen . Ich könnte mir aber vorstellen, dass, wenn der Verlag insgesamt angetan ist, er dann auf einen zukommt, und bittet, das Ende zu ändern. Aber ich weiß es nicht.

Das Genre spielt weniger eine Rolle als Überlegungen zu Marktchancen und Qualität des Buches. Du kannst mit Deinem Debüt Glück oder Pech haben.


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Beitrag28.03.2022 17:57

von Gast
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Das tragischste bei Titanic ist doch, dass die Tür in Wahrheit für zwei ausgereicht hat lol2
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Minerva
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Beitrag28.03.2022 18:07

von Minerva
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Wenn sie nicht zusammenkommen oder es offen ist, würde ich den Schwerpunkt auf die Persönlichkeitsentwicklung legen. Also, dass die Protagonistin besonders hinsichtlich ihrer Selbstüberwindung, psychischen Heilung, dem Erkennen und Durchbrechen alter Muster, Bedürftigkeit, Abhängigkeit, Selbstverwirklichung etc. im Vordergrund steht.
Du bietest also eine alternative positive Entwicklung an bzw. ist die der Kern der Geschichte.
Das kann sich genau an dem ewigen Hin und Her zwischen dem potenziellen Paar aufbauen.
So eine Art Frauenentwicklungsroman bzw. nennt man die einfach Frauenliteratur, denk ich mal.

Ganz stumpf könnte man es auch so lösen, das nach dem Aus der beiden am Ende jemand Neues in Sicht ist. Das würde gehen.
So a la: Jemand, der sie mehr verdient hat! - Das käme sicher auch gut an.

Das erwähnte Buch habe ich nicht gelesen, aber für mich klingt das auf eine andere Art auch so: Sie muss loslassen, weil er entscheidet zu gehen. Außerdem thematisiert es offenbar eine Liebe, die anders ist. Zu jemanden, der nichts zum "klassischen" Liebespaarverhalten beitragen kann. Also bietet es eine gewisse neurartige Seltenheit. Thema ist hier auch Krankheit und Tod und das bis dahin geführte Leben. Vermutlich wird dann auch die Besonderheit, das besonders schöne an dieser vergänglichen Liebe thematisiert.
Das kann man also in dem Sinne nicht alles unter Liebesroman zusammenfassen. Außer der Typ deiner Prota soll auch an Krankheit sterben und die gemeinsame Zeit und Entwicklung sind das Thema.
Bei Romeo und Julia ist die Liebe über verfeindete Familien das Thema, sie ist so groß und stark, dass sie alles auf sich nehmen, um vereint zu sein.
(Und bei Titanic endet die Liebe auch mit dem Tod, nicht damit, dass Jack keinen Bock hat ... hieß der Jack? Ich weiß es nicht mehr. Was hab ich geflennt Laughing ) Dazu muss man sagen, dass die Geschichte von ihr aus der Sicht der alten Frau erzählt wurden mit dem Kollier und so, also auch nicht das, was überlicherweise als Liebesroman gilt.
Da gäbe es noch den Trick, das Dahinscheiden schon am Anfang zu erwähnen und dann die Geschichte aufzubauen. Aber Tod war ja jetzt nicht dein Thema ...


@Ralphie: "Vom Winde verweht" hat ein offenes Ende. Da stand ja nur:
Zitat:
Morgen wird mir schon einfallen, wie ich ihn mir wieder erobere. Schließlich, morgen ist auch ein Tag.

(Ich bin fest überzeugt, Scarlett hat das geschafft Laughing )

Das passt sich an ihren Kämpfergeist während des Romans an. Wir begleiten eine starke und furchtbar starrköpfige junge Frau über eine lange Zeit, in der sie immer wieder selbst auf die Beine kommen muss, in der sie den einen nicht bekommt, egal wie lang sie daran festhält, in der sie die Zeiten des Bürgerkrieges durchmachen muss, Zeiten der Verachtung und Erniedrigung usw. Ihr Leben steht im Vordergrund, nicht die Männer, die sind nur sehr präsent.
Kein klassischer Liebesroman, eher ein Frauenporträt.

EDIT:
Zitat:

 Es stimmt schon, dass die meisten Liebesromane ein Happy End haben, aber an diese Bücher erinnere ich mich zwei Tage später nicht mehr.


JA! Das kann ich unterstreichen. Die Tragödien kenne ich alle noch und erinnere mich seufzend an sie Very Happy , die Happy End sind vergessen.


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Ribanna
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Beitrag28.03.2022 18:13

von Ribanna
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Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Vom Winde verweht kommt ohne Happy-End aus.


Genau das hab ich auch gedacht. Love Story übrigens hat auch kein Happy End. Kennt das noch jemand?


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Abari
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Beitrag28.03.2022 18:14

von Abari
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Oder so. Der Kurt hatte es also auch schon gewusst.

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Ralphie
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Beitrag28.03.2022 18:49

von Ralphie
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Ribanna hat Folgendes geschrieben:
Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Vom Winde verweht kommt ohne Happy-End aus.


Genau das hab ich auch gedacht. Love Story übrigens hat auch kein Happy End. Kennt das noch jemand?



Love Story hat übrigens ein Happy-End, nämlich das, dass sich Oliver an der Schulter seines Vaters ausweint.
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WSK
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Beitrag28.03.2022 19:01

von WSK
Antworten mit Zitat

Zitat:
Mich würde aber auch interessieren, wie Verlage dazu stehen, denn man möchte mit seinem Werk idealerweise den breiten Markt erfassen . Ich könnte mir aber vorstellen, dass, wenn der Verlag insgesamt angetan ist, er dann auf einen zukommt, und bittet, das Ende zu ändern. Aber ich weiß es nicht.

Das ist eine ganz klare Sache: Du brauchst für Verlage für einen Liebesroman ein Happy End.
Wenn du einen Liebesroman ohne Happy End einreichst, musst du entsprechend besser sein, damit sich der Aufwand lohnt, dass sie das mit dir ändern. Umso weniger Änderungsbedarf das MS insgesamt hat, umso besser sind natürlich deine Chancen.

Und du wirst (behaupte ich) es spätestens dann in ein Happy End ändern müssen. Außer es ist ein Mehrbänder mit Happy End in Band 2.
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Ribanna
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Beitrag28.03.2022 19:09

von Ribanna
Antworten mit Zitat

Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Ribanna hat Folgendes geschrieben:
Ralphie hat Folgendes geschrieben:
Vom Winde verweht kommt ohne Happy-End aus.


Genau das hab ich auch gedacht. Love Story übrigens hat auch kein Happy End. Kennt das noch jemand?



Love Story hat übrigens ein Happy-End, nämlich das, dass sich Oliver an der Schulter seines Vaters ausweint.


Aber eben nicht "sie kommen zusammen, lieben sich bis dass der Tod..."

Aber du hast Recht, das war ein Happy End. Vielleicht sollte melory in diese Richtung denken?


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Gast







Beitrag28.03.2022 19:14

von Gast
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Ich habe "Vom Winde verweht" noch nie gesehen lol2

@WSK: Ist es wirklich so eine klare Sache? Das ist irgendwie frustrierend.

Ich verstehe die Sache mit mehreren Bänden nicht. Mag sein, dass es bei NA und historischen Romanen der letzte Schrei ist, aber es gibt doch so viele Leser, die kein NA oder historische Romane lesen. Man kann doch heute einfach ein eigenständiges Buch schreiben, ohne Bände.
Aber ja, ich habe mitbekommen, dass Verlage danach suchen. Ich hoffe aber, dass es noch Platz gibt für den guten alten Liebesroman, der in einem Buch abgeschlossen ist.
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Abari
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Beitrag28.03.2022 19:23

von Abari
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Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben:
Das ist eine ganz klare Sache: Du brauchst für Verlage für einen Liebesroman ein Happy End.


Das halte ich für eine steile These. Es gibt kein "Muss" in der Literatur, wenn man sein Handwerk versteht und eine hervorragende Idee hat. Die Frage wäre eher, was die "breite Masse" ist, die sich zu relativ hohem Prozentsatz an Hypes, Literaturpreisen und Bestsellerlisten orientiert. Wenn das Buch eine hohe Qualität hat und eine interessante Geschichte, wird es auch gekauft werden. Es gibt genug Menschen, die das süße HappyEnd ablehnen, weil es süß st oder einfach ausgelutscht oder eben erwartet wird und damit langweilig ist. Mit irgendeiner Teenieschmonzette mag man vielleicht so weiter kommen, aber in der erwachsenen Literatur gibt es so viele Trends und Strömungen, dass man nicht sich auf irgendwas einschießen braucht. Das ist ja die Schwierigkeit für Verlage, dass sie quasi Hellsehen mussen, was morgen gekauft werden könnte. Ein gut gemachtes Buch wird früher oder später Erfolg haben, wenn es nicht bloße Mininische bedient. Und selbst da gibt es Dinge, die zu Gelde führen. Allerdings muss man dann "liefern", weil ein relativ kleiner Markt bedient werden muss. Langsamschreiber wie ich haben da eher Pech.

Also noch einmal. Schreib Deine Geschichte, Melory. Selbst wenn es ein Flop wird, hast Du sie so erzählt, wie Du sie für richtig hieltest. Und wenn das Ende zum Heulen ist, leg den Büchern eine Packung Taschentücher bei.


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Ralphie
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Beitrag28.03.2022 19:25

von Ralphie
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Der Markt verlangt ein Happy-End.
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WSK
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Beitrag28.03.2022 19:31

von WSK
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Man kann natürlich mit allem Erfolg haben.
Aber umso mehr man die ausgetretenen Pfade verlässt, umso geringer wird die Erfolgschance (eben weil die Verlage ja ungern finanzielle Risiken eingehen).

Ist halt die Frage, ob Melory ein so gutes Buch schreiben wird, dass es trotz dieses krassen "Manko" (einbändiger LiRo ohne Happy End) genommen wird.
Die nächste Frage ist, wie wichtig ist es Melory, einen Verlag zu finden. Hängt ihre finanzielle Zukunft davon ab? Will sie unbedingt Berufsautorin werden? Dann lieber ein Happy End. Ist es nicht so wichtig? Dann kann man ruhig was riskieren.
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Leonie
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Beitrag28.03.2022 19:40

von Leonie
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Ich schreibe und lese ebenfalls Liebesromane, und diese Fokussierung auf Reihen kenne ich persönlich beinahe ausschließlich von YA/NA (lese beides nicht). Spontan fällt mir noch nicht einmal eine klassische LiRo-Reihe ein, außer dem genannten Zweiteiler von Jojo Moyes. Ausgetretene Pfade verlässt du, Melory, damit sicher nicht. Eher mit dem fehlenden Happy End. Das könnte tatsächlich eher schwierig werden, zumindest, wenn du Agenturen und Publikumsverlage ansteuerst.
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Abari
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Beitrag28.03.2022 19:50

von Abari
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Als Jungautor:in einen Treffer zu landen, ist doch so wahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto. Das weiß ich doch auch.

Aber rigoros nur auf den Markt und das Geld zu schielen, halte ich für genauso verfehlt. Darum geht es auch bei einem Debüt mE nicht.

Warum auch noch etwas schreiben? Es ist doch eh schon alles geschrieben worden und es sind doch eh keine Geschichten mehr übrig? Der Markt ist geflutet und überflutet in Zeiten, wo immer weniger gelesen wird? Wieviele studierte Künstler:innen müssen einem Brotjob nachgehen, weil einfach alles völlig saturiert ist?

Genau, schmeiß doch das Handtuch mit Deinem bescheuerten, wohlgemerkt klassischen Konzept. Werther ist tot, Wibeau ist tot, Romeo und Julia sowieso und mir ist einfach nur ... Ab in die Tonne mit der Idee.

Wenn Goethe sich davon hätte beeindrucken lassen, wäre der Werther nie geschrieben worden. Oder all die anderen Sachen. Denn damals war das Bild vergleichbar beschissen: 5-10% Lesekundige und der Rest Analphabeten, demgegenüber ein florierendes Verlagssystem mit klaren Mustern (durch die der Werther eindeutig fiel und sogar skandalös war mit seinem Suizid). Alles Schnee von gestern, ich weiß.

Deswegen, Melory, gib auf!

[Genug Satire]


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