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Wunderkerze´s wundersamer Wortlikör - Heitere Gedichte für alle, die da Trübsal blasen


 
 
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V.K.B.
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Beitrag20.02.2022 14:33

von V.K.B.
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wunderkerze hat Folgendes geschrieben:
Hallo V.K.B, danke für den Fehlerfund in der 6. Zeile. Die anderen suche ich allerdings vergeblich.
01101100 (dezimal 108) ist ein kleines "l" (also L) und nicht i bzw I. Und ich glaub, du wolltest nicht bln sagen, sondern bin, oder? Hast du das tatsächlich von Hand mit Tabelle kodiert und nicht mit einem Programm? Wenn ja, hast du an zwei Stellen l und i verwechselt.

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HansGlogger
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Beitrag20.02.2022 17:14

von HansGlogger
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@V.K.B.

Du brauchst kein Programm auf dem Rechner, im Internet gibt es alles

hin
https://www.rapidtables.com/convert/number/ascii-to-binary.html

und zurück
https://www.rapidtables.com/convert/number/binary-to-ascii.html

Wurde da nicht auch eine 0 (Null) mit einem o (oh) verwechselt.

Hex Code ist auch möglich:

57 61 73 20 62 6C 65 69 62 65 74 20 61 62 65 72 2C 20 73 74 69 66 74 65 6E 20 64 69 65 20 44 69 63 68 74 65 72 2E

https://www.rapidtables.com/convert/number/ascii-to-hex.html

PASCAL hatte ich zuletzt an der Uni. Meine ersten PASCAL Programme tippte ich noch auf Lochkarten, weil es für Erstsemester keine Terminals gab.
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V.K.B.
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Beitrag20.02.2022 18:25

von V.K.B.
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HansGlogger hat Folgendes geschrieben:
@V.K.B.

Du brauchst kein Programm auf dem Rechner, im Internet gibt es alles
Ja, und sind das keine Programme, nur weil sie im Browser laufen? Die meinte ich doch, ich hab mir nicht extra selbst eins geschrieben, um das lesen zu können. Binary spreche ich nämlich auch nicht nativ.

Oh ja, Pascal, das waren noch Zeiten. Ich hab mal ein durchaus komplexeres Strategiespiel damit programmiert, damals zu MS-DOS Zeiten. Da gab's schon das objektorientierte Borland-Pascal, aber die Graphikroutinen dann noch maschinennah in Assemblerteilen, konnte man da direkt einbauen und war damals so ziemlich der einzige Weg, animierte Landkarten in akzeptabler Geschwindigkeit auf den Bildschirm zu kriegen. In c bin ich nie so richtig eingestiegen, jedenfalls nicht über die Grundlagen hinaus.

Zitat:
Hex Code ist auch möglich:

57 61 73 20 62 6C 65 69 62 65 74 20 61 62 65 72 2C 20 73 74 69 66 74 65 6E 20 64 69 65 20 44 69 63 68 74 65 72 2E
Und ein Gedicht in Base-64:

S/xuc3RsZXIsIE1laXN0ZXIsIFZlcnN2b3JnZWJlciAtIGRpZXNlciBEaWNodGVyIHNjaG78ZmZlbHQgS2xlYmVyIQ==


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wunderkerze
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Beitrag27.02.2022 17:07

von wunderkerze
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hey HansGlogger,
habe auf deine Links getippt und siehe da, die ganze Abzählerei hätte ich mir sparen können. Bin jetzt mit deiner Hilfe in der Lage, auch längere Texte bis hin zu Romanen in Binärform zu erstellen. Beispiel folgt.  

Wenn mein binäres "Gedicht" vielleicht nicht das erste seiner Art ist
und auch nicht das schönste, so ist es vermutlich (allerdings ohne Fehler) das tiefschürfendste:

fahre dahin
wie trocknes laub
was ich wohl bin
bald bin ich staub


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Beitrag01.03.2022 17:16

von wunderkerze
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Hinter diesem Zahlenkleister
hat ein alter Hexenmeister
uns ein lustig Lied verborgen
um zu mildern Alltagssorgen.
 
Nehmt den Zauberstab, den langen,
löst das Rätsel ohne Bangen!
Und dem Kund´gen wird Belohnung:
Licht erhellt die trübste Wohnung!

https://www.rapidtables.com/convert/number/binary-to-ascii.html

00001010 01101101 01100101 01101001 01101110 01100101 00100000 01101011 01100001 01110100 01111010 01100101 00001010 01101100 01100101 01100111 01110100 00100000 01101001 01101000 01110010 01100101 00100000 01110100 01100001 01110100 01111010 01100101 00001010 01100001 01110101 01100110 00100000 01101101 01100101 01101001 01101110 01100101 00100000 01100111 01101100 01100001 01110100 01111010 01100101 00001010 01100100 01100001 00100000 01110011 01101001 01100101 01101000 01110100 00100000 01110011 01101001 01100101 00100000 01100100 01101001 01100101 00100000 01110010 01100001 01110100 01111010 01100101 00001010 01101101 01101001 01110100 00100000 01100101 01101001 01101110 01100101 01101101 00100000 01110011 01100001 01110100 01111010 01100101 00001010 01101001 01110011 01110100 00100000 01110011 01101001 01100101 00100000 01100001 01110101 01100110 00100000 01100100 01100101 01110010 00100000 01101101 01100001 01110100 01110010 01100001 01110100 01111010 01100101 00001010 01100100 01100001 00100000 01101011 01101111 01101101 01101101 01110100 00100000 01100001 01110100 01111010 01100101 00001010 01101101 01101001 01110100 00100000 01101101 01101001 01101100 01100011 01101000 00100000 01100001 01110101 01100110 00100000 01100100 01100101 01101101 00100000 01101100 01100001 01110100 01111010 01100101 00001010 01110101 01101110 01100100 00100000 01110010 01110101 01100110 01110100 00100000 01110011 01101001 01100101 00100000 01101000 01100001 01110100 00100000 01110011 01100101


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HansGlogger
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Beitrag01.03.2022 19:34

von HansGlogger
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Die Binärzahlen-Blöcke haben eine eigene Ästhetik. Man sucht
unwillkürlich Muster.
Oder sehe nur ich das?
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wunderkerze
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Beitrag03.03.2022 19:44

von wunderkerze
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Es ist die Magie des endlos Gleichförmigen, die das menschliche Gehirn dazu verleitet, Gesichter in Tapetenmustern oder Strukturen in der Parkettierung einer Fläche zu erkennen. Den möcht ich sehen, der aus dem binären Zahlenchaos auf Anhieb einen Text entschlüsseln kann, und doch wird sich der speziell Begabte der Schlichtheit, der Klarheit des Zahlenschleiers kaum entziehen können. Es ist die Faszination des absolut Trivialen, die den denkenden Menschen in ihren Bann zieht, der Gegensatz zwischen der Unbedarftheit des Codes und seinem philosophischen Gehalt.
   Da ist zunächst das Problem der absoluten Neutralität. Eine Seite des Telefonbuchs bietet binär codiert kaum einen anderen Anblick als ein entsprechend langes Highlight abendländischer Poesie. Die Frage nach dem Mehrwert stellt der Betrachter, nicht das System. Dann ist da das Phänomen der Unbegrenztheit des virtuellen Raums. Auch der Große Brockhaus hätte noch auf dieser Seite Platz, und, denke ich, auch The Britisch Library, codiert, wäre unterzubringen. Doch wie lange müsste ich scrollen, um zum nächsten Gedicht zu gelangen? Und wie groß wäre der Abstand von der ersten bis zur letzten Zahlenreihe? Von hier bis zum Mond oder gar bis zum Sirius? Abgesehen von der Sinnfrage. Ich bin zwar kein Fachmann, aber trotzdem behaupte ich: nicht mehr als 15 cm, nämlich der Schreibflächenhöhe meines PC. Und ein Klick würde reichen, um diese Unendlichkeit auf Null implodieren zu lassen.
   Das noch. Das Zahlensymbol 1 erfordert weniger Raum als das Wort Eins. Das Wort Ich hingegen ist geschrieben kurz, codiert ellenlang. Hier zeigt sich, dass das gesprochene Wort der Zuchtmeister des Zahlencodes ist und ihm haushoch überlegen, wie der Herr seinem Hund, ihm aber trotzdem innig verbunden.


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V.K.B.
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Beitrag03.03.2022 21:54

von V.K.B.
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HansGlogger hat Folgendes geschrieben:
Die Binärzahlen-Blöcke haben eine eigene Ästhetik. Man sucht
unwillkürlich Muster.
Oder sehe nur ich das?
Eine richtige Kunst wäre es jetzt, ein (halbwegs) sinnvolles Gedicht zu schreiben, das in Binärform ein klar erkennbares visuelles Bild ergibt, das mit dem Text in Verbindung steht. Konkrete Poesie 2.0 sozusagen.

wunderkerze hat Folgendes geschrieben:
aber trotzdem behaupte ich: nicht mehr als 15 cm, nämlich der Schreibflächenhöhe meines PC.
Da würde auch <1 cm für die SSD reichen. Oder 1 bis 2 Millimeter, wenn du eine Flashcard nimmst.
Wie lange das Scrollen dauert könntest du ausrechnen, Gesamtzeichenzahl mal 8 geteilt durch Zeichen pro Zeile, dann das Scrollen von Tausend Zeilen stoppen und auf die Zeilenzahl hochrechnen.

Edit: Ich experimentiere und rechne/überschlage gerade mal für dich: Der Brockhaus in 30 Bänden ist in der nur-Text-Form etwa 1000 MB groß. In der Binärdarstellung wären das 8.000.000.000 = 8 Billionen Zeichen. Im DSFO passen (bei meinen Fenster- und Größeneinstellungen) etwa 150 Zeichen in eine Zeile, also hätten wir 53.333.333.333 = 53,3 Milliarden Zeilen, jeweils etwa 7mm hoch. Insgesamt also 373.333.333.333 Millimeter, was 373.333 Kilometern entspricht. Was also der Entfernung von der Erde bis zum Mond (384.400 km) erstaunlich nahe kommt. Ich brauche etwa 7 Sekunden, um mich mit dem Mausrad durch 400 Zeilen zu kurbeln (gerade prozedural einen 400 Zeilen Beitrag erstellt und mit dem Handy gestoppt). 53333333333:400·7 ergibt eine Gesamtscrollzeit von 933.333.333 Sekunden was etwa 30 Jahren entspricht. Selbst wenn du jeden Tag acht Stunden Mausradkurbeln schaffst (ohne Urlaub), würdest du immer noch 120 Jahre brauchen, um dich im DSFO durch 30 Brockhausbände in Binärdarstellung zu kurbeln, es also nicht in deinem Leben schaffen.

Hoffe, dass interessiert jemanden (und dass ich mich nirgendwo verrechnet habe),
Veith

PS: Ich hab jetzt nur ungenau gerechnet, denn 1MB sind nicht 1000, sondern 1024 KB, damit wären wir genau genommen also bei ca 8.4 Billionen Zeichen. Da auf dem Brockhaus-Stick aber auch noch das Programm drauf ist, um den Text darzustellen und zu durchsuchen (und 1000 MB etwas nach oben gerundet war), dürfte sich das in etwa ausgleichen.


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Beitrag04.03.2022 21:36

von wunderkerze
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Solch ein Gedicht würde ich ja gerne schreiben, doch ich fürchte, es würde am Schriftbild des DSFO scheitern, wo alles an der Rand rutscht. Und einen Schweizer Käse zu besingen, dazu fehlt mir der Humor.
  Also doch bis zum Sirius, zumindest was The Br. Libr. betrifft. Danke für den Überschlag, K.V.B. D.h., auch wenn das DSFO die Schriftgröße dritteln und der Unleserlichkeit preisgeben würde, wäre die Scrollzeit immrer noch erheblich länger meine persönliche Restlaufzeit - ein Gedanke, der mich keineswegs in finstere Endzeitfantasien stürzt. Im Gegenteil. Ich bin ja immer noch der Stärkere. Ich kann das Digitum eliminieren, aber das Digitum nicht mich.


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Beitrag13.03.2022 19:42

von wunderkerze
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Die Mutmacher

Mein Opa hat ´nen Sarg
aus Brettern selbst gebaut,
darin – es ist zu arg –
hat er ´ne Minibar verstaut.

Er sagt, es tät ihm gut
wenn an den Tod er dächte.
Die Schnäpse machten Mut,
trotz aller finstern Mächte.


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Beitrag20.03.2022 18:10

von wunderkerze
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märz

satte regenschleier
hängen über stadt und weiher
wohin ich auch schau
alles nur grau

da! zwischen wolkenfrust
ein fleck himmelslust
 steh auf mein herz
vergiss den winterschmerz
es ist märz

 schon fliegt es fort
an einen heiteren ort
über dem wolkengrau
hinein ins himmelblau

und der blick schweift weit
in der blendenden helligkeit
schon ist gewissheit da:
der frühling ist nah
denn es ist märz


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Beitrag27.03.2022 12:25

von wunderkerze
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Frühling ist´s

Die Lerche, hoch in Himmelslüften
singt über scharfen Gülledüften.
Ein Storch schnappt sich die letzte Unke,
aus trüber Kalilaugen-Tunke.

Frühling ist´s! In diesen Tagen,
hört man im Walde lautes Klagen.
Der Aua-Hahn auf seiner Henne
treibt´s etwas roh, drum das Geflenne.

Auch Gockel hat genug vom Singen.
Er breitet aus die bunten Schwingen
 und rüstet sich zur Lust-Attacke.
Und landet – na? In Hühnerkacke.

Auf rauer Rinde rammeln Raben,
Noch ärger treibens muntre Schwaben*.
Sogar die Spätzin kommt ins Schwitzen,
und Häsin leckt die zarten Zitzen.

Was ist denn das? Am nahen Weiher
übergibt sich gerad´ein Silberreiher.
Das Fröschlein war nicht mehr ganz frisch.
Das nächste Mal versucht er Fisch.

Ja, Früling ist´s! Sogar der Schorsch,
den Winter über ziemlich morsch,
fühlt neue Säfte in den Lenden.
Nur weiß er nicht, an wen sich wenden . . .
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*Mundartlich: Kakerlaken


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wohe
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Beitrag27.03.2022 15:44

von wohe
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Einfach nur klasse Daumen hoch² lol
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Beitrag27.03.2022 18:07

von wunderkerze
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Danke, Wohe!

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HansGlogger
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Beitrag27.03.2022 18:45

von HansGlogger
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Fast hätte ich das Gedicht auch gelobt. Wenn da nicht die Schwaben wären.
Lass den Stern weg! Gedichte mit Fußnoten sind sowieso schlecht! Für munter es treibende Schwaben gäbe es ein Lob und noch ein extra Lob.

Und wenn es denn halt sein muss, dann Schaben statt Schwaben.

Hans aus Bayerisch-Schwaben
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Beitrag28.03.2022 18:51

von wunderkerze
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Natürlich, ich hätte Schaben nehmen können, doch die treibens hinter der Tapete und sind nicht so frühlingsaffin. Ich finde es nur so lustig, dass diese Tierchen in Frankreich Schwaben, in Schwaben hingegen Franzosen denannt werden (ob heute noch?). Wenn ein gebürtiger Schwabe nichts dabei findet, sich in die Nachbarschaft rammelnder Raben gesetzt zu sehen, soll es mir Recht sein. Ich verbessere also (auch wegen des fehlenden h):



Frühling ist´s

Die Lerche, hoch in Himmelslüften
singt über scharfen Gülledüften.
Ein Storch schnappt sich die letzte Unke,
aus trüber Kalilaugen-Tunke.

Frühling ist´s! In diesen Tagen,
hört man im Walde lautes Klagen.
Der Aua-Hahn auf seiner Henne
treibt´s etwas roh, drum das Geflenne.

Auch Gockel hat genug vom Singen.
Er breitet aus die bunten Schwingen
 und rüstet sich zur Lust-Attacke.
Und landet – na? In Hühnerkacke.

Auf rauer Rinde rammeln Raben,
Noch ärger treibens muntre Schwaben.
Sogar die Spätzin kommt ins Schwitzen,
und Häsin leckt die zarten Zitzen.

Was ist denn das? Am nahen Weiher
übergibt sich gerad´ein Silberreiher.
Das Fröschlein war nicht mehr ganz frisch.
Das nächste Mal versucht er Fisch.

Ja, Frühling ist´s! Sogar der Schorsch,
den Winter über ziemlich morsch,
fühlt neue Säfte in den Lenden.
Nur weiß er nicht, an wen sich wenden . . .
GlG


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Beitrag03.04.2022 19:33

von wunderkerze
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Frühling einst und heute

Mörike: Alles dufte

 Frühling lässt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte,
süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land . . .

Wunderkerze: Von wegen!

 Über Wiese, Feld und Acker
liegt der Gestank von Hühnerkacker,
bis in die letzte Waldesschneise
riechst du: Schweineferkelscheise . . .

 Der Wand´rer wendet sich mit Grausen.
Dahin sind alle Frühlings-Flausen.
Dem Frühling gönnt er keine Gunst.
Dann doch lieber Kneipendunst!


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Beitrag03.04.2022 20:20

von Minerva
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Sehr gut ... immer diese verdammte Wahrheit Laughing Laughing

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... will alles ganz genau wissen ...
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Beitrag10.04.2022 16:27

von wunderkerze
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April

Nun lachst du wieder, treuloser Geselle!
Warst doch eben noch von Tränen nass!
Gerade noch an des Winters Schwelle:
plötzlich ist Sommer. Krass!

Alter Hallodri! Bist keiner von den Treuen,
treibst mit uns so deine Scherz´,
scheinst Beständigkeit zu scheuen,
ärger noch als dein Bruder, der März!

Flirtest mit allen Wettern und Winden,
feierst fröhliche Feste mit Boreas und Zephir.
Die Küsse erfrieren unter den Linden.
Wirfst lachend Hagel auf Mensch und Tier.

Doch irgendwie wirst du mir fehlen,
Zu meckern gibt´s immer allerlei.
Amseln schmettern´s aus vollen Kehlen:
Heil dir, o du Vater des Mai.


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Beitrag18.04.2022 20:54

von wunderkerze
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Verletzte Ehre

'ne fette Häsin und ein stolzes Stachelschwein,
die gingen eine Ehe ein.
Doch wie´s so geht im Leben,
oft greift man arg daneben.
Das stachlige Vergnügen
lag bald in letzten Zügen.

Hei, rief sie, willste wohl parieren!
Ab heute wirst du dich rasieren!
Mitnichten, rief der Gatte da,
erst packst du dich in Watte, ha!
Ich will nicht ohne Stacheln sein,
wär dann doch nur ein ganz gewöhnlich Schwein!


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Beitrag24.04.2022 16:56

von wunderkerze
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Bevor ich mich von den Höhen des geistreichen Unsinns
in die Niederungen der geistlosen Wirklichkeit begebe,
hier noch ein kleiner Nonsens-Nachtrunk:

Die beiden Kommas

Ein Komma suchte einen Satz,
denn nur im Satze, dacht´ es,
da ist mein Platz.

Doch alle Sätze waren schon besetzt,
wie es von Satz zu Satz
auch weiterhetzt.

Ein andres Komma kam daher
 – dem ging´s genauso – sorgenschwer.
Schafft kaum ein Grüßchen.

Die beiden kamen überein
zusammen besser dran zu sein –
als Gänsefüßchen.


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Beitrag30.04.2022 09:06

von wunderkerze
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Ach was muss man doch von bösen
Taten hören oder lesen!
Vielerorts herrscht Kampfgetümmel,
schwarzer Qualm verrußt den Himmel.
Ach, die Erd´ ein Kriegs-Vorunkel
in des ew´gen Alls Gefunkel.
Ja, weiß Gott, es ist zum Weinen,
hoffnungslos mag´s manchem scheinen.
Doch gemach! Nicht nur beim Biere
lobt der Mensch den Schatz Satire.
Mancher Guru wird beneiden
ihre Kraft zum Gram ausschneiden.
Frisst sich durch wie Salzes Säure:
schon geschieht das Ungeheure –
auf sich löst die Frust-Bepfropfung
schneller noch als Rohrverstopfung!
Und schon geht das Leben weiter,
ist die Lage auch nicht heiter.
Ja, Satire sollt ihr lesen,
Wo? Demnächst an diesem Tresen.
Hier ist:

Die Geschichte vom einsamen A…loch

Einem A...loch, arbeitslos von Todes wegen,
kam dieser Umstand äußerst ungelegen.
Bin doch noch rüstig, dacht´ es, will nicht sterben.
Und es entschloss sich, anderswo werben.

Doch langer Dienst an schlecht verdauter Nahrung
führt oft zu eingeschränkter Welterfahrung.
So sah das A...loch schließlich mit Erbeben:
Die meisten Posten waren schon vergeben.

Wo es auch sucht´, auf Ämtern, Banken, Rathaussälen,
nicht eines wollte sich aus Amt und Würden schälen.
Sie alle saßen fest, wenn machchmal auch in Qualen.
Nicht eines fand sich. Nicht mal von den Hämorrh´dalen.

Zurück? Wohin? Zum nächsten Wirt? Wir woll´n nicht unken!
Der hat den letzten Furz schon lange ausgestunken.
Wir machen´s kurz. Auch diese Fabel hat ein End,
wenn auch kein happy. Das A...loch wurde –  – Präsident.

Nun kann es sich so richtig wichtig machen.
Es nutzt das Amt und lässt es kräftig krachen.
Die Welt? Die interessiert es nicht in seinem Ego.
Es lacht sich was und spielt mit Staaten Lego.


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wunderkerze
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