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Alkoholsucht Frauen 19.Jhd.


 
 
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag15.02.2022 10:44
Alkoholsucht Frauen 19.Jhd.
von Ribanna
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo,
eine meiner Figuren hat ein Alkoholproblem. Meine Vorstellung ist, dass sie - Mutter und Bäuerin - irgend ein Medikament, eine Medizin nimmt, die ihr das leben leichter macht. In den 50er Jahren des 20. Jhd. wäre das Frauengold oder so gewesen. Gab es so etwas auch schon 1890? Und wenn ja, wie hieß es?


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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag15.02.2022 11:12

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Ribanna,

eine Möglichkeit (mit "medizinischem" Hintergrund) wäre wohl Klosterfrau Melissengeist.
Ohne medizinischen Hintergrund, sondern rein aufgrund der Tatsache, dass es für Frauen problemlos immer mitzuführen war: Kölnisch-Wasser-Alkoholismus (da gibt's auch eine Szene im Film "Vom Winde verweht", da wird darauf angespielt).

Liebe Grüße
Selanna


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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag15.02.2022 11:41

von Ribanna
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Boah, ja, danke, Selanna, auf Klosterfrau bin ich üüüüberhaupt nicht gekommen. Aber es war genau, was ich suchte! wink

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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8676
Wohnort: Bayern
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Beitrag15.02.2022 15:17

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo Ribanna

Ich gehe davon aus, dass die Frau/Bäuerin als Hüterin des Haushalts im 19. Jahrhundert Zugang zu allen Arten damals gängigen Alkohols hatte. Es wurde von ihr ja erwartet, dass sie den für die Männer bereithielt und sie konnte es bestimmt einrichten, dass nicht auffiel, wenn sie Ihr eigenes "Kontingent" davon abzweigte. Auf den Bauernhöfen gab es zu dieser Zeit ja viel Mägde und Knechte, die alle verköstigt wurden. Die Mengen an Nahrungsmitteln und Getränken, mit denen die Bäuerin hantiere musste, dürften also beträchtlich gewesen sein, selbst wenn es für das Gesinde nicht jeden Tag Alkohol gab. Auf dem Land hatte sie auf diese Weise wohl sicheren Zugang zu Bier und vermutlich auch zu Schnaps.
Ob eine Bäuerin allerdings Produkte wie "Klosterfrau Melissengeist" kannte, da bin ich eher skeptisch. Ich vermute, das war eher dem Bürgertum in den Städten vorbehalten.

LG Merlinor


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HansGlogger
Geschlecht:männlichKlammeraffe
H

Alter: 65
Beiträge: 606
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H
Beitrag15.02.2022 15:48

von HansGlogger
Antworten mit Zitat

Früher und auch heute noch wird Schnaps in der Tiermedizin verwendet.
In der Schweiz hängt die Menge des Schnaps, die ein Bauer steuerfrei brennen
darf immer noch der Anzahl der Kühe ab.

Zitat:
Die Höchstgrenze des jährlichen steuerfreien Eigenbedarfs beträgt 5 Liter Spirituosen je erwachsene, im Landwirtschaftsbetrieb ständig tätige Person und 1 Liter je Stück Grossvieh.
https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/2017/568/de

So könnte Deine Bäuerin den Kühen den Schnaps wegsaufen.
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Michel
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Beitrag15.02.2022 15:56

von Michel
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Krass, wusste ich nicht!
Hier am Kaiserstuhl (Winzergegend) und in Schwaben (Moscht …) wurde und wird Alkohol selbst produziert. Nicht unbedingt mit Brennrecht, aber aus meiner Arbeit in Suchtkliniken kenne ich die Geschichten vom völlig unauffälligen Winzer, der z.B. nach Beinbruch in die Klinik muss und dann in einen massiven Alkoholentzug rutscht, weil seine täglichen vier bis acht Viertele wegfallen.
Möglicherweise musst Du also gar keine Medizin einführen, sondern lediglich ein Fass Most in den Keller stellen.


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Ribanna
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Beitrag15.02.2022 16:16

von Ribanna
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Ich danke euch allen für eure Beiträge.

Merlinor, du hast selbstverständlich Recht, der Zugang zu Alkohol, Selbstgebranntem usw. war sehr leicht. Eventuell würde ich die Geschichte umschreiben. Ich hatte aber die Idee, dass diese sittenstrenge, ein wenig herrschsüchtige und bigotte Person eben nicht an "normalen "Alkohol geht, sondern wegen ihres Nervenleidens (oder Frauenleiden) zu einer Medizin greift, die ihr hilft. Vielleicht hat sogar ein Arzt ihr dies Mittel empfohlen? Medizin war ja häufig alkoholhaltig...

Moscht, lieber Michel, ist sicher eine feine Sache, und für eine Wahlmainzerin wie mich wäre das ein oder andere Fässchen Wein im Keller absolut erstrebenswert. Aber in Ostwestfalen? Bier, ja. Wacholderschnaps. Steinhäger. Aber kein Wein!


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Michel
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Beitrag15.02.2022 21:44

von Michel
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Wenn es am Ort deiner Geschichte irgendwo einen Apotheker gibt, kann der auf Anweisung des Arztes möglicherweise ein Stärkungs-Tonikum (aka 90%iger) anrühren. Ich erinnere mich an Erzählungen meines Vaters aus seiner Apothekenzeit (frühe 1960er), was die alles selbst zusammengebraut haben. Jemand will ein Schönheitsmittelchen? Wird gemacht. Pillen selbstgedreht? Aber selbstverständlich! Da wäre es ein Leichtes, etwas Alkoholisches mit lateinischem Namen zu produzieren.

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ClaudiaG
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Beiträge: 11



C
Beitrag16.02.2022 14:39

von ClaudiaG
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Im 19. Jh war Laudanum (eine Opiumtinktur) noch frei verkäuflich und als Allheilmittel in sehr vielen Haushalten vorhanden. Nicht wenige Menschen waren danach süchtig.

Viele Grüße
Claudia
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Ribanna
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 61
Beiträge: 772
Wohnort: am schönen Rhein...


Beitrag16.02.2022 16:36

von Ribanna
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ClaudiaG hat Folgendes geschrieben:
Im 19. Jh war Laudanum (eine Opiumtinktur) noch frei verkäuflich und als Allheilmittel in sehr vielen Haushalten vorhanden. Nicht wenige Menschen waren danach süchtig.

Viele Grüße
Claudia


Aber es hat eine andere Wirkung als Alkohol. Darum muss es Alkohol sein. wink


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Irena974
Schneckenpost
I


Beiträge: 12



I
Beitrag02.03.2022 20:50

von Irena974
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Selanna hat Folgendes geschrieben:
Hallo Ribanna,

eine Möglichkeit (mit "medizinischem" Hintergrund) wäre wohl Klosterfrau Melissengeist.
Ohne medizinischen Hintergrund, sondern rein aufgrund der Tatsache, dass es für Frauen problemlos immer mitzuführen war: Kölnisch-Wasser-Alkoholismus (da gibt's auch eine Szene im Film "Vom Winde verweht", da wird darauf angespielt).

Liebe Grüße
Selanna


Klosterfrau Melissengeist, wäre defintiv eine Möglichkeit.
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Irena974
Schneckenpost
I


Beiträge: 12



I
Beitrag02.03.2022 20:51

von Irena974
Antworten mit Zitat

ClaudiaG hat Folgendes geschrieben:
Im 19. Jh war Laudanum (eine Opiumtinktur) noch frei verkäuflich und als Allheilmittel in sehr vielen Haushalten vorhanden. Nicht wenige Menschen waren danach süchtig.

Viele Grüße
Claudia

stimmt, das habe ich auch gelesen.
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Irena974
Schneckenpost
I


Beiträge: 12



I
Beitrag02.03.2022 20:52
Re: Alkoholsucht Frauen 19.Jhd.
von Irena974
Antworten mit Zitat

Ribanna hat Folgendes geschrieben:
Hallo,
eine meiner Figuren hat ein Alkoholproblem. Meine Vorstellung ist, dass sie - Mutter und Bäuerin - irgend ein Medikament, eine Medizin nimmt, die ihr das leben leichter macht. In den 50er Jahren des 20. Jhd. wäre das Frauengold oder so gewesen. Gab es so etwas auch schon 1890? Und wenn ja, wie hieß es?


Hört sich übrigens nach einer interessanten Story an. Weiter so.
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