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LisaAustria Gänsefüßchen
Alter: 21 Beiträge: 22 Wohnort: Puchberg am Schneeberg
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12.02.2022 23:36 Was findet ihr besser: Reale oder fiktive Orte & Städte? von LisaAustria
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Servus allerseits,
erstens hoffe ich, dass ich diesen Threas im richtigen Forum erstellt hab'; wenn nicht, sagt bitte Bescheid oder ein Mod möge ihn bitte ins passende Forum verschieben.
Was ich euch gern fragen wollte, ist Folgendes:
Was empfindet ihr bei Geschichten (Kurzgeschichten, Romane etc.) besser: Reale oder fiktive Orte & Städte, wo die Geschichten spielen?
Ich bin aktuell bei meinem Erstlingswerk dabei, es zu schreiben und es fällt in die Genres "Fantasy" sowie "Sitcom" und ließ mich bei "Bibi Blocksberg" & "Sabrina - the teenage Witch" inspirieren. Weiters soll die Story, so mein Plan, ab 8 Jahren geeignet sein.
In meiner Story hab' ich mich entschieden, die Geschichte in real existierenden Orten & Städten spielen zu lassen. Wobei die Hauptschauplatz mein Heimatort ist, weil ich mich dort (bin dort geboren und hab' dort meine ganze Kindheit verbracht) gut, wenn nicht blind, auskenne und den Ort einfach zauberhaft finde.
Und wie das ganze juristisch in meinem Land Österreich ausschaut, hab' ich mich längst erkundigt. Bin mit einer Juristin gut befreundet, von daher hab' ich eine rechtssichere Auskunft erhalten.
Worum's mir einfach geht, ist einfach: Eure Meinung und was ihr, von eurem Geschmack, besser findet.
Schon mal ein herzhaftes Danke an alle, die meine Frage lesen und mir antworten. Wünsche euch noch ein erholsames Wochenende und verbleibe mit herzlichen Grüßen
Lisa
_________________ Mein zauberhafter Heimatort: Puchberg am Schneeberg |
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2826
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13.02.2022 00:16
von Maunzilla
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So pauschal kann man das nicht beantworten. Es gibt Geschichten, die eindeutig vom Realismus und Lokalkolorit leben, und andere, die eigentlich überall an einem austauschbaren Ort spielen könnten.
Ebenfalls spielt es eine Rolle, ob der Handlungsort den Lesern gut genug bekannt ist. Spielt die Geschichte in Berlin oder Osaka? Im letzteren Fall dürften die allerwenigsten deutschen Leser sich dort auskennen, und dementsprechend wenig präzise und wirklichkeitsgetreu braucht der Ort geschildert zu werden.
Als Leser, der im Zweifel die geschilderten Orte nicht kennt (oder nur sehr oberflächlich aus dem Fernsehen), ist es mir weitgehend egal, ob es echte oder fantasierte Schauplätze sind.
Als Autor, gestehe ich, bin ich einerseits zu faul, um detaillierte Schauplätze abseits meiner Heimat zu recherchieren (obgleich das heutzutage dank Internet und Googles StreetView recht komfortabel von Statten geht), und andererseits sind meine Geschichten zu phantastisch, um sie in meiner biederen kleinen Stadt spielen zu lassen. Daher benutze ich entweder Phantasiebezeichnungen oder zwar den echten Namen einer Stadt, ohne jedoch detaillierte Beschreibungen von Orten oder Straßennamen usw. zu verwenden.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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LisaAustria Gänsefüßchen
Alter: 21 Beiträge: 22 Wohnort: Puchberg am Schneeberg
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13.02.2022 00:45
von LisaAustria
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Servus Maunzilla,
danke dir für deine Antwort. Ich find's persönlich okay, wenn eine Story in einem erfundenen Ort, wie "Bad Mitterdorf am Rosenberg" oder einem realen Schauplatz, wie meinem Heimatort "Puchberg am Schneeberg" spielt.
Und wie ja oben bereits angemerkt, spielt meine Story (Hauptschauplatz) in meinem Heimatort, weil ich mich dort quasi blind auskenne und jeden Stein und jede Straßenecke mit Vornamen kenne.
Anbei muss ich noch anmerken, dass es in meinen geplanten Geschichten (will gern mehrere zu diesem Thema schreiben) Dinge usw. (noch) geben wird, die im realen Heimatort leider nicht mehr vorhanden sind.
Ein gutes Beispiel sind diese:
Der 1er-Sessellift auf den Himberg
Der 2er-Sessellift auf den Schneeberg
Die altehrwürdige Burg (in meinen Storys noch gut erhalten und bewohnt)
Des Weiteren begründe ich andere Dinge mit künstlerischer Freiheit:
Z.b. gibt's in meinen Geschichten eine renommierte Bildungseinrichtung, namens "Eberhard von Puchberg Gymnasium" wo sich so manche Szenen meiner geplanten Geschichten zutragen werden.
Weiters wird in meinen geplanten Geschichten die "Burg Puchberg" noch bewohnt sein und "Graf Eberhard zu Puchberg" gehören. Dazu hab' ich jetzt schon eine Grundidee für eine Geschichte, die sich in diesen altehrwürdigen Mauern abspielt.
Kurz gesagt: Mir werden, so denke ich, die Ideen nicht so schnell ausgehen.
LG Lisa
_________________ Mein zauberhafter Heimatort: Puchberg am Schneeberg |
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Willebroer Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5441 Wohnort: OWL
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13.02.2022 01:34
von Willebroer
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Es hat doch seinen Reiz, wenn man bekannte Örtlichkeiten verwendet. Ich habe das auch schon gemacht. Oft fallen einem dann mehr Einzelheiten ein, als wenn man alles erfindet.
Man muß sich nur genau überlegen, wie authentisch man sein will: Bei Krimis oder Histos darf man kaum was verändern, bei Fantasy ist man dagegen ziemlich frei, die tatsächlichen Verhältnisse "umzudeuten" (z. B einen "Bahnsteig 9 3/4" zu benutzen).
Meistens entscheidet es sich dann, wenn man den Ort tatsächlich benennt.
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FaithinClouds Leseratte
F
Beiträge: 158 Wohnort: Südlich vom Norden
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F 13.02.2022 09:29
von FaithinClouds
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Ich würde beides verwenden. Wenn du austauschbare, stereotype Orte beschreibst, musst du nicht auf echte zurückgreifen. Springfield bei den Simpsons ist ja auch eigentlich die amerikanische Vorzeigekleinstadt, oder Güllen beim Besuch der alten Dame.
Echte Orte zu verwenden, gerade wenn sie gut beschrieben sind, hilft hingegen der Plausibilität deiner Geschichte. Leserinnen denken, dass das, was passiert, echt sein könnte. Im besten Fall, zumindest im Moment des Lesens, sogar, dass das gerade wirklich passiert. So verknüpfst du die fiktiven Orte deiner Geschichte mit echten Orten und Leser glauben eher, dass die erdachten in die reale Welt hineinpassen.
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Schreibkopf Eselsohr
Beiträge: 230
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13.02.2022 10:48
von Schreibkopf
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Reale oder fiktive Orte
Das ist eine gute Frage. Reale Orte setzen - je nach Geschichte - Ortskenntnisse voraus. Stellt sich beim Lesen heraus, dass die beschriebene Umgebung nicht der Realität entspricht, kann dadurch die ganze Handlung fraglich erscheinen.
Meine „Urban Fantasy“-Geschichten spielen daher meist in einer fiktiven Region. Da dort bereits einige Storys angesiedelt wurden, musste ich im Laufe der Zeit eine Karte anfertigen, um mich selbst nicht zu widerlegen. Der fiktive Charakter der Region unterstützt zudem den mystischen Alltag der Handlungen, der nur recht sparsame Fantasy-Elemente enthält. Fazit: Es muss nicht real sein, aber real wirken.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3215 Wohnort: Frankenberg/Eder
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13.02.2022 11:05
von Taranisa
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Da deine Geschichte ins Genre Fantasy gehört, kannst du es dir aussuchen, je nachdem, wie dicht das Setting an die reale Welt angelehnt ist. Bei meinen Histos recherchiere ich akribisch, damit alles so wirkt, als hätten die fiktiven (neben den geschichtlich erwähnten) Personen wirklich existiert und genau das Erzählte erlebt. Im Bereich Fantasy hole ich mir Anregungen aus der realen Welt / Epoche und verändere, wie es zur Geschichte passt.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Hakatajin Wortedrechsler
H
Beiträge: 91
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WSK Reißwolf
Alter: 34 Beiträge: 1811 Wohnort: Rinteln
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13.02.2022 23:17
von WSK
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Mein erster Roman spielte an einem fiktiven Ort und war Fantasy.
Ich habe mir dann gedacht "Nimm das jetzt mal ernst, schreib was Richtiges".
Dann habe ich alles Übernatürliche gestrichen, einen historischen Roman draus gemacht und einen realen Ort und eine Zeit gesucht, wo die schon vorhandene Handlung reinpasste.
Witzigerweise gab es so einen Ort, wo tatsächlich (wie in meiner Geschichte) eine Stadt, dahinter ein Gebirge, und dahinter ein Meer war. Auch der Fußmarsch zwischen Stadt und Meer ist laut Karte in ungefähr drei Tagen möglich, wie es in meiner Geschichte passiert ist. Geografisch und politisch hat das echt gut gepasst, ich war froh, denn so musste ich an der Geschichte nicht so viel ändern.
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Patrick Schuler Reißwolf
Alter: 29 Beiträge: 1121
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14.02.2022 15:46
von Patrick Schuler
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Ich habe pauschal immer die Erfahrung gemacht, dass ich moderne "Fantasy, Krimis und Thriller lieber gemocht habe, wenn sie an realen Orten spielen. Je verträumter und antiquirter eine Geschichte war, desto lieber war es mir, wenn sie an fiktiven Orten gespielt hat. Wenn du eine Geschichte erzählen möchtest (es klingt danach) in dem ein junges Mädchen(?) eine Art Zauberkraft entdeckt, würde ich auch reale Orte bevorzugen. Denn dann müsstest du nicht Ellenlang erkläre, dass sie etwas besonderes ist. In der "Realität" ergibt sich das ja von allein.
LG
Patrick
_________________ in unserer welt
gehen wir hin über höllen
und sehen die blumen
"Issa" |
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ILoveCats Schneckenpost
I Alter: 43 Beiträge: 9 Wohnort: Luxemburg
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I 14.02.2022 23:59
von ILoveCats
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Ich mag Romane, die an modernen Orten, aber auch an fiktiven spielen, also solche, in denen die Protagonisten in eine fantastische Welt geraten, diesen Mix finde ich immer sehr interessant, und spannend, wie die Protagonisten sich in der fremden Fantasywelt bewähren müssen.
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LisaAustria Gänsefüßchen
Alter: 21 Beiträge: 22 Wohnort: Puchberg am Schneeberg
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15.02.2022 00:18
von LisaAustria
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Servus Patrick,
"Wenn du eine Geschichte erzählen möchtest (es klingt danach) in dem ein junges Mädchen(?) eine Art Zauberkraft entdeckt, würde ich auch reale Orte bevorzugen. Denn dann müsstest du nicht Ellenlang erkläre, dass sie etwas besonderes ist. In der "Realität" ergibt sich das ja von allein.", stimmt: Meine Protagonistin wird 11 Jahre alt (hab' sie nach mir >Lisa< benannt) und wie gesagt: An ihrem 11. Geburtstag erfährt sie, dass sie von einem alten, mächtigen Geschlecht von Hexen & Magiern abstammt und, wie Sabrina bzw. Bibi zaubern kann.
Wobei's bei Bibi Blocksberg bekanntlich nach dem "ene, mene, mei" Rhitus funktioniert, funktioniert's in meiner Story auf diese Art:
Die Hexe oder der Magier der was mit seinen Kräften erreichen will, konzentriert sich zuerst auf das, was er will, dann vollführt er ein Fingerschnippen kombiniert mit magischer Handbewegung. Ich denke, du weißt, wie ich's meine.
Und nachdem Lisa in der Pilotgeschichte erst erfährt, dass sie magische Fähigkeiten besitzt, muss sie diese Kräfte erst mal unter Kontrolle bekommen und da ist im Laufe der Story noch genug Konfliktpotenzial, weil ihr so manches in die Binsen gehen wird.
Und wie ich glaube ich schon mal schrieb: Die 1. Geschichte wird deswegen länger (aktuell 15 Kapitel geplant), weil es quasi die Pilotgeschichte wird. Die weiteren, geplanten Storys, sollen dann so 5, 6 Kapitel haben und im Grunde eigene Geschichten sein, mit eigenem Ende.
_________________ Mein zauberhafter Heimatort: Puchberg am Schneeberg |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6400 Wohnort: 50189 Elsdorf
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15.02.2022 08:15
von Ralphie
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Es ist einfacher, über fiktive Orte zu schreiben. Ich erinnere mich, über Wien im Jahre 1850 geschrieben zu haben und dass ich beinahe verzweifelt bin, weil es viele Straßen in den inneren Bezirken heute nicht mehr gibt bzw. einen anderen Namen haben.
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Maunzilla Exposéadler
Beiträge: 2826
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15.02.2022 13:47
von Maunzilla
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Darum würde ich niemals eine Geschichte in Berlin spielen lassen. Die ändern dort ununterbrochen die Straßennamen.
_________________ "Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^= |
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6400 Wohnort: 50189 Elsdorf
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15.02.2022 15:25
von Ralphie
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Nun ja, Maunzilla, das Problem entstand automatisch, als ich beschloss, einen Vorfahren meines Protagonisten aus Wien stammen zu lassen. Da wusste ich noch nicht, was ich mir da aufgehalst hatte.
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Jan Hinnerk Feddersen Leseratte
J Alter: 64 Beiträge: 156 Wohnort: Schleswig-Holstein
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J 16.02.2022 01:09
von Jan Hinnerk Feddersen
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Kommt immer ganz darauf an, was gerade erforderlich für die Geschichte ist.
Die Städte in meinen Schleswig-Holstein-Krimis sind real. Weil das den Lesern hilft, sich ein Ambiente, eine Atmosphäre vorzustellen, Bilder im Kopf zu entwickeln.
Die Straßen in diesen Städten sind teils real, teils fiktiv. Aus dem selben Grund. Beschreibt man das zu genau, dann tötet es die Phantasie zumindest der Leser, die die Stadt kennen.
Das alte, luxusrenovierte Jugendstilmehrfamilienhaus steht in der Lübecker "Scharnhorstallee", die es in Wirklichkeit nicht gibt, wohl aber eine "Scharnhorststraße". In der sieht's ziemlich anders aus als in der Geschichte, und genau das ist der Sinn der Sache. Dem Lübecker bleibt die Chance, vor seinem inneren Auge die Straße so entstehen zu lassen, wie sie aussehen soll, und der Nichtortskundige kann mit etwas Phantasie sich eine typische Straße mit alten Jugendstil- und Gründerzeit-Häusern in einem "Generalsviertel" vorstellen.
Auch die sehen nicht unbedingt überall gleich aus, aber es weckt bestimmte Assoziationen. Und wenn's nichts weckt, dann wenigstens auch keine falschen.
Das Polizeipräsidium darf in seiner echten Possehlstraße residieren, wer's nicht kennt, stellt sich ein Polizeipräsidium vor, wer's kennt, stellt sich das richtige vor. Sollte es jemals eine Rolle spielen, daß es sich dabei nicht um ein imposantes Klinkergebäude aus der Kaiserzeit handelt, sondern um einen scheußlichen 60er Jahre-Zweckbau, dann ist das mit drei Sätzen so abgehandelt, daß der Leser anschließend genau diese Assoziation haben kann.
Kleinere Dörfer sind fiktiv und bekommen fiktive Namen - und werden ganz nach Bedarf auf der Landkarte abgesetzt. Ihre Namen dürfen sich dabei gern am Klang und typischer Namensgebung der gewünschten Region orientieren. Im Norden Schleswig-Holstein heißen sie was mit -rup oder -by, im Sachsenwald und Umgebung z.B. was mit -thin.
Und wieder gilt: für die, die ein bißchen Ortskenntnisse haben, reicht das als Assoziation. Bei Barkenthin denkt jeder Schleswig-Holsteiner, der sein Bundesland ein bißchen kennt, gleich an Berkenthin und die Ecke drumherum.
Die Bundesstraße ist die echte, die Nachbardörfer sind's auch. Wiederum gilt: der Orstkundige kann es richtig einsortieren, ohne zu sehr in seiner Vorstellung beschränkt zu werden, für alle anderen ist es eh egal.
Und Dorfstraße, Schulstraße und Bahnhofsstraße sind ohnehin immer plausibel.
Schiebe ich Eutin ein kleines fiktives Villenviertel unter, dann können die Eutiner rumrätseln, welche echten Straßen wohl Vorbild und Inspiration sind. Alle anderen sehen, ausreichend Vorstellungsfreude vorausgesetzt, ein kleines Villenviertel vor sich, das ein wenig hügelig zu sein scheint, weil es dort eine kleine Treppe gibt, die von einer Straße zu einer Parallelstraße führt.
Und mehr ist nicht nötig, damit der Leser dem Protagonisten in der finsteren Nacht hinterherstiefeln kann.
_________________ Die Antwort auf die Frage "Darf man...?" lautet im Zusammenhang mit Literatur immer und ohne Ausnahme: Man darf alles, wenn denn das Ergebnis gut ist. (www.strandkorb-krimi.de) |
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Sasleen Gänsefüßchen
S
Beiträge: 15
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S 18.02.2022 12:36
von Sasleen
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Mir persönlich gefällt es immer zu schreiben (und zu lesen) über Orten die es tatsächlich gibt. Beim Lesen ist es mir dabei übrigens egal ob ich den Ort kenne oder nicht, irgendwie merkt man trotzdem dass es echt ist.
Bei kleineren Dörfern habe ich allerdings oft ein fiktives Dorf erschaffen, in der Nähe vom "Inspirationsdorf". Als Name bekommt es dann oft etwas regionales, ein Bach oder ein Berg in der Nähe o.Ä.
Reale Orte beschreibe ich übrigens genauso wie sie sind, ohne etwas daran zu ändern. Da tauchen dann auch gerne mal Kneipen und Restaurants auf die es tatsächlich gibt, nur manchmal ohne Namen (die Kneipe an der Ecke von Straße X und Straße Y, der Italiener am So-und-soplatz).
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JMK Gänsefüßchen
J
Beiträge: 32 Wohnort: NRW
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Ralphie Forenonkel
Alter: 71 Beiträge: 6400 Wohnort: 50189 Elsdorf
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17.03.2022 11:52
von Ralphie
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@JMK
So ähnlich handhabe ich es auch.
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