Inquit

[gold]

Hallo, liebe Kolleg:innen,


Ist das okay, wenn ich schreibe:

 „Wunderbar. Ich liebe Opern, aber auch moderne Musik, eigentlich alle Arten von Musik, wenn sie gut ist“, hörte sie ihn jetzt sagen.

[Michel]

Okay im Sinne von "kein offizieller Fehler"? Ich denke ja.
Okay im Sinne von "gut lesbar"? Da habe ich größere Zweifel.

Für mich liest sich ein Inquit am einfachsten, wenn es so früh wie möglich kommt, auf jeden Fall nach dem ersten Satz. Das ginge hier relativ einfach mit einem Einschub:

[SilkeE]

1. "eigentlich alle Arten von Musik, wenn sie gut sind“ - weil Plural "Arten"
2. Finde die Inquit-Formel sehr kompliziert und steif, aber meiner Ansicht nach grammatikalisch korrekt. Würde selbst wohl aber darauf verzichten, bzw. anders lösen.
3. Immer schwer zu beurteilen, wenn so ein einzelner Satz aus dem ganzen Dialog einfach so herausgerissen wird.

[gold]

[gold]

[Ralphie]

Hallo, Goldi!

Wenn schon Beisatz, dann "sagte er".

"Hörte sie ihn sagen" ist etwas für Autoren, die nach Wörtern bezahlt werden.

[Ralphie]

... und du kannst auch ins Detail gehen, etwa so:

Er lauschte. "Ah, la Traviata! Wunderbar, ich mag Opern ..."

[Taranisa]

"Hörte sie ihn sagen" klingt auch distanzierter, als belausche sie ein Gespräch. Aber auch da würde ich die andere Form "sagte er" wählen, oder mMn schöner: "Wunderbar". Er klang begeistert (oder so). "Ich liebe Opern..."

[gold]

[gold]

ich habe eine Allergie auf das reine Inquit, also auf das "sagte er" .

Wer das bis zum Exzess anwendet, ist Thomas Bernhard in seinem "der Untergeher". Da liebe ich es, weil er das so überspitzt, dass es schon wieder gut ist. Aber das ist etwas Anderes und für mich nicht nachahmenswert, weil es in meiner Story nicht passt.

[Taranisa]

Inquits mit "sagte", "antwortete", "fragte" vermeide ich auch lieber und zeige auf andere Art, wer das Wort hat.

[gold]

[holg]

[Skatha]

[holg]

[Ralphie]

Aber voll okay!

[gold]