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Mumienfreund
Eselsohr

Beiträge: 327

06.02.2022 13:15

von Mumienfreund

Morgenmensch hat Folgendes geschrieben:

Ich nochmal mit blöder Anfängerfrage:
Wenn eine Agentur oder ein Verlag Tausende von Einsendungen bekommt, von denen 90 % aus deren Sicht Murks sind: Womit überzeugt man? Was lesen die zuerst? Sagen wir, die haben 5 Min Zeit pro Einsendung: was checken die in den 5 Min ab? Zuerst den Text oder zuerst die/meine Person? Was sollte beim Einsenden ganz vorne im Dokument sein und was eher hinten?

Was zuerst gelesen wird, ist unterschiedlich. Jede Lektorin oder Lektor handhabt das anders. Die Kunst ist, dass man sich eben mehr als nur "fünf Minuten" mit dir beschäftigt, und das erreichst du letztendlich nur durch ein gut geschriebenes Exposé und eine überzeugende Leseprobe. Passt beides und ist das Thema für die Agentur/Verlag interessant, wird das Gesamtmanuskript angefordert.

Den Lebenslauf würde ich im Bereich der Unterhaltungsliteratur als für nicht so wichtig erachten: Die wenigsten Menschen haben einen wahnsinnig spannenden/interessanten/seltenen Beruf und für die meisten Veröffentlichungen (wenn nicht gerade im Sachbuch-Bereich) ist die Vita nicht ausschlaggebend für einen Verlagsvertrag.

(Bei der E-Literatur gelten etwas andere Regeln: Hier ist es oft hilfreich wenn man Literatur in Hildesheim oder Leipzig studiert hat, aber ich beziehe mich hier nur auf Unterhaltungsliteratur.)

Wenn du die Formalien einhältst (Länge des Exposés und der Leseprobe), reicht das völlig, den Rest muss das Manuskript schaffen. Du kannst es dir sparen, ein möglichst originelles oder (noch schlimmer) lustig-ironisches Anschreiben zu verfassen. Denk einfach, du schreibst an deinen Energieversorger.

(Falls du übrigens noch nie mit einer Agentur oder Verlag zu tun hattest, erspare dir die Mühe den tollen Vorschlag aus irgendwelchen Schreibratgebern zu folgen, indem du dir vorher den Namen der Lektorin, oder des Lektors besorgst, damit du dein Anschreiben bloß nicht mit dem unpersönlichen "Sehr geehrte Damen und Herren" beginnen musst: Für den Erfolg ist das völlig egal. Entweder der Name ist angegeben – oder eben nicht.)

Was letztendlich zählt, ist dein Manuskript – und zwar jedes mal aufs Neue. Denn wenn du abgelehnt wurdest, musst du es einfach immer wieder probieren. Hartnäckigkeit ist gefragt. Wenn es mit dem ersten Manuskript nicht geklappt hat, dann vielleicht mit dem zweiten, oder dritten, oder ...

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Morgenmensch
Geschlecht:weiblich

Gänsefüßchen

Beiträge: 15
Wohnort: Ostwestfalen

M 06.02.2022 16:25 von Morgenmensch

Hey Mumienfreund! Dann sitze ich ja länger an einer 5-Minuten-Strategie als an meinem Buch Bekomme hier im Forum langsam richtig Angst…

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Morgenmensch
Geschlecht:weiblich

Gänsefüßchen

Beiträge: 15
Wohnort: Ostwestfalen

06.02.2022 16:27

von Morgenmensch

Christoph1990 hat Folgendes geschrieben:

Wenn Du mit der Person punkten kannst, dann das ins Anschreiben.
Ansonsten "einfach" gutes Exposé und Leseprobe. Manche fangen mit dem einen zu prüfen an, andere mit dem anderen. Manchmal weiß man es - siehe Interviews in "Drei Seiten für ein Exposé". Ist schon etwas älter. Aber wenn es da oder sonstwo ein Interview mit der Wunschagentur gibt, dann schauen, dass man sich an deren Prioritäten etwas orientiert.

Ich habe die ganze Zeit den Schreibratgeber hier in die Suche getippt, bis ich gemerkt habe, dass er tatsächlich ein existierender Schreibratgeber ist smile

Werde ich mir anschauen! Ich danke dir!

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Morgenmensch
Geschlecht:weiblich

Gänsefüßchen

Beiträge: 15
Wohnort: Ostwestfalen

M 06.02.2022 16:28 von Morgenmensch

Mina Minus, herzlichen Dank! Das ist wirklich ein helfender Einblick!

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