ein neuer Verlag: Angelika Gontadse

[gold]

hallo, liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich möchte euch heute gerne den Verlag Angelika Gontadse vorstellen, einen im Mai 2021 gegründeten Literaturverlag in Gelsenkirchen, der Autor:innen sucht und mit dem ich selbst gerade in Kontakt bin.

Der Verlag grenzt sich ausdrücklich von allen Arten von Druckzuschüssen der Autoren ab. „Als Verleger bin ich alte Schule“, erklärt Thorsten Cabalo, der Verlagsinhaber. „Der Verlag übernimmt Lektorat, Druck, Medienarbeit und Vertrieb auf eigene Rechnung – der Autor bezahlt nichts, gar nichts. Wenn ich ein Buch herausbringe, verkaufe ich es auch."

Der Verlag hat gerade die ersten vier Titel herausgebracht. Er setzt auf Lyrik, lebensechte Romane oder Erfahrungsberichte und scheut dabei auch gebrochene Leben nicht. Glaubwürdigkeit und Psychologie sind wichtig, Schemata werden kritisch gesehen. So hat sich bereits im ersten Jahr ein ungewöhnlicher Autor:innenstamm zusammengefunden, der ltd. Thorsten Cabalo "für die Unterhaltungsliteratur zu anspruchsvoll und für die vermeintlich gehobene Literatur nicht konform genug ist."

"Ich kann das wirkliche Leben in den deutschsprachigen Ländern heute auf dem Buchmarkt nicht finden“, erklärt Thorsten Cabalo seine Motivation und sein Programm. „Die Literatur ist ein Spiegel der Wirklichkeit oder sie ist wertlos. Dabei liegen genug ehrliche und überzeugende Manuskripte in der Schublade. Die möchte ich herausbringen und dabei den Autor:innen die gesamte Unterstützung bieten, die sie von einem Verlag erwarten können – von der Projektbetreuung bis zur Verfügbarkeit im Handel.“

Der Digitaldruck macht geringe Startauflagen möglich – meist 300 Ex. Alle Bücher werden mit einer ausgefeilten Medien- und Handelskampagne regional und überregional  beworben, in den klassischen wie in den sozialen Medien. Mit dem Verkaufserfolg ist ein Nachdruck jederzeit möglich. Nur Autor:innenlesungen sind derzeit angesichts von Kontaktbeschränkungen leider schwierig zu organisieren.

Sein Ziel beschreibt Cabalo so: „Wir möchten unseren Autorinnen und Autoren von vornherein eine angemessen breite Öffentlichkeit bieten und nicht in einer Nische verharren, wie es im Selbstverlag oder auch Kleinverlag leider unvermeidlich ist. Gerade Projektbegleitung, Lektorat und liebevolle Ausstattung sind wichtig. Dabei verstehen wir den gesamten deutschen Sprachraum als einheitlichen Literaturraum (Deutschland, Österreich, Schweiz und Randgebiete).“

Da mich dieser Verlag interessiert, habe ich den von ihm herausgebrachten Roman der Autorin Anna Kutschera „Zimmer 9 – am Ende des Gangs“ erstanden. Meine Erwartungen, die sich u.a. auf den Satz „Situationskomik und Poesie verschmelzen“ bezogen, wurden nicht enttäuscht. Die Autorin dieses spannenden Romans zum Thema Ehe, Hausfrau und einer Amour fou, ein Sujet, das mich eigentlich zunächst nicht angesprochen hat, machte dies wett durch ihren lebendigen, unterhaltsamen und durchaus anspruchsvollen Stil.

Aus diesem Grund und wegen seines individuellen Konzeptes und last not least auch wegen der verbindlichen, kameradschaftlichen Art, mit mir als Autorin umzugehen, war es mir dieser Verlag wert, ihn euch vorzustellen.

[Maunzilla]

Wer ist Angelika Gontadse?

[gold]

[Fjodor]

Erinnert mich ein wenig an meinen ersten Verleger, der allerdings nicht ganz so ambitioniert seine Philosophie formulierte.

20 € für ein Taschenbuch erschweren allerdings eine Vermarktung, da muss man ein Buch wirklich wollen. Das kann tatsächlich nur mit besonderen Büchern funktionieren,  aber die sucht er ja.

[gold]

[andreas79650]

Hallo und einen schönen guten Tag.
Ich dachte, für meinen ersten Post im Forum werde ich hier eine Antwort posten. Ich selber bin seit sechs Monate Autor im Angelika Gontadse Verlag und sehr glücklich über meine Entscheidung, Thorsten Cabalos Angebot angenommen zu haben.
Er hatte mein erstes Buch gelesen und fand es eine Tragödie. »Er will sich die Sache annehmen und richten!« So seine Worte.
Statt Buch / Band 1 haben wir jetzt das eigentliche Buch / Band 2 separiert und daraus eine eigene Reihe gebildet.
Ich muss sagen, er und seine Freundin machen einen tollen Job. Der Verlag ist die beste Wahl gewesen.
Viele Grüße,
Andreas

[F.J.G.]

Hey Andreas,

freut mich sehr, dieses positive Feedback zu lesen! Und zwar sowohl für dich, als auch für mich, da ich vor einigen Wochen selbst meine Unterschrift unter den Verlagsvertrag bei Angelika Gontadse gesetzt habe …

Schönen Abend,
der Kojote

[gold]

[Nezuko]

Hello!

Ich habe gerade mit Interesse die Seite des Verlages studiert, aber bin mir noch sehr unsicher, welche "Art von Buch" gesucht ist.

Es ist bei mir ja aktuell so, dass mein Agent und ich bei den Verlagen tatsächlich auflaufen, weil mein Manuskript eben schlecht zu positionieren ist, recht alleinstehend, sehr komplex, mit viel Gesellschaftskritik, Antisemitismus, Diskriminierung der Frau,... die ganze Bandbreite an Themen, die das ganze eben nicht zur "leichten" Lektüre machen...   Deswegen hatte ich kurz Hoffnung, dass Angelika möglicherweise Interesse zeigen könnte.

Allerdings ist mein Roman eben ein Roman und keine wissenschaftliche Lektüre. Es treten zwar prominente historische Persönlichkeiten auf und deren Gedankengut wird in die Geschichte geflochten, aber ob das so bei diesem Verlag passt?

Vielleicht mag da jemand etwas zu sagen, bevor ich meinen Agenten damit behellige

[Mumienfreund]

Ich habe mit die Website des Verlages angesehen und lese die Lobesyhymen, die hier gesungen werden.

Mein erster Eindruck: Es werde AutorInnen gesucht und dann scheut der Verlag selbst vor Lyrik nicht zurück. Eigentlich alles, womit DKZ-Verlage normalerweise auf Kundenfang gehen, aber ihr sagt ja, dass das nicht der Fall ist. Nun denn.


Wen dem so ist, frage ich mich, wie dieser Verlag es mit einer Reihe völlig unbekannter Autorinnen und Autoren schaffen will seine Veröffentlichungen marketingtechnisch zu finanzieren:

[Caliban]

@Mumienfreund

Kann mir auch nicht vorstellen, wie diese speziellen Themen erfolgreich zu vermarkten sein sollen, weil die Zielgruppen ziemlich klein sein dürften. Wird wohl so laufen wie bei Kleinverlagen üblich: Die Autoren müssen selbst die Werbetrommel rühren.

[andreas79650]

[andreas79650]

[andreas79650]

[Nicki]

Hallo,
ich habe bei Amazon mal das Buch aufgerufen, das Gold bestellt und gelesen hat. Zu der Qualität kann ich natürlich nichts sagen, aber mir sind folgende Dinge aufgefallen, die mich als Autorin stören würden.

1. Es ist mit 19,90 Euro verhältnismäßig teuer. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man, rein quantitativ gesehen, nur knapp ein Drittel von dem Lesefutter bekommt wie bei einem "normalen" Taschenbuch.
2. Es gibt keine Leseprobe.
3. Punkt 1 und 2 erschweren einen Kauf, da ich nicht weiß, für was ich fast 20 Euro ausgeben soll.
4. Warum gibt es keine EBookausgabe?
5. Das Cover sieht nicht besonders professionell aus.
Das auch andere Amazonkunden es so sehen, zeigt auch der schlechte Verkaufsrang. Also ich würde bei diesem Verlag nicht unterschreiben. (Meine Meinung)

[andreas79650]

[Fjodor]

Hallo, ich teile einige der vorgebrachten Bedenken, will aber allen hier, die auf ein Projekt zugehen, die Sache nicht madig machen. Gut ist schon mal, wenn die Kommunikation läuft und der Verleger engagiert wirkt und vielleicht vom Marketing her ein paar Kanäle bespielen kann und nicht nur auf die Aktivitäten der Autoren setzt.

Der hohe Verkaufspreis ist natürlich eine Erschwernis; selbst bei einem Autorenrabatt bezahlt man denn noch einen stolzen Preis. Soweit ihr Gelegenheit habt, bei Lesungen die Bücher zu verkaufen, ist dann eure Marge natürlich auch etwas höher.

Ich war auch schon froh, Kleinstverlage als Partner für schwierigere Projekte zu finden; habe dabei vor allem darauf geschaut, dass die Bücher im Sortiment auf bekannten Plattformen anständig präsentiert wurden und auch für den Buchhandel gut erreichbar waren. Zudem, dass es eine echte Auflage gab, so dass auch die an sich vorgeschriebenen Freiexemplar zur Verfügung standen und auch kostenlose Rezensionsexemplare. Das sind natürlich alles erstmal Kostenfaktoren für den Verlag, aber eben auch Garanten für eine gewisse Absatzerwartung.

Meine Erfahrungen sind allerdings etwa ein Jahrzehnt alt; ich denke die Rahmenbedingungen sind schwieriger geworden; etliche Marktanteile  wird durch eBooks und billig anbietende Selfpublisher abgegrast.

Ich wünsche den Projekten Erfolg - und wenn keine hohen Verkaufszahlen zu erreichen sind, dann trotzdem gute Erfahrungen mit der Partnerschaft und Zusammenarbeit, die euch weiterbringen!

[Leselust]

Hallo,

es würde mich interessieren, ob die vertraglich festgezurrten Bücher inzwischen erschienen sind und ob ihr nach wie vor begeistert seid?

[Leselust]

[andreas79650]

[Leselust]

Hallo Andreas,
vielen Dank für deine schnelle Antwort, und ich wünsche dir weiterhin viel Freude mit dem Verlag und deinem Schreiben!

[andreas79650]