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RECHERCHE Medizin: Fragen und Antworten


 
 
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Chamomila
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 132



Beitrag10.01.2022 17:21

von Chamomila
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Ah, gut - vielen Dank!!!
Das hilft mir sehr weiter!
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Chamomila
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 132



Beitrag10.01.2022 17:38

von Chamomila
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PS:
Wenn ich die ganze entsprechende Passage mit meinem jungen Patienten noch mal auf medizinische Korrektheit gegenlesen lassen will, stelle ich die dann eher hier ein oder eher ins allgemeine Rechercheforum oder eher in die Werkstatt?

LG, Cammy
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ClaudiaG
Geschlecht:weiblichSchneckenpost
C


Beiträge: 11



C
Beitrag10.01.2022 17:49

von ClaudiaG
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Hi,

mit solchen Rationen haben die Trümmerfrauen nach dem Krieg wochenlang gearbeitet. Verhungern dauert ziemlich lange, wenn man ausreichend trinken kann. Wenn man gar nichts mehr ißt, aber trinkt können es deutlich mehr als 2 oder 3 Wochen sein.

Wahrscheinlicher ist, dass Dein Protagonist wegen der Mangelerscheinungen kaum noch Kraft im Immunsystem hat und an dem nächstbesten Erreger (Durchfall, Erkältung) stirbt.

Viele Grüße
Claudia
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Chamomila
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 132



Beitrag10.01.2022 18:16

von Chamomila
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Hi, Claudia!

Spannend, dass Du das gerade jetzt schreibst...

...ich sitze gerade an der Passage, in der ein Nachbar meinem jungen Mann (der eigentlich um nichts in der Welt "Almosen" annehmen will) einen Korb mit Essen geradezu aufdrängt und ihm genau das erklärt:
Zitat:
Tore setzte den Korb mit Schwung auf dem Tisch ab und hielt sich nicht mit langen Vorreden auf.
„Ich denke, du weißt, warum ich hier bin“, stellte er ruhig fest.
Gunnar nickte leicht und warf einen raschen Blick auf den Korb.
„Ja … - aber … ich kann doch nicht …“
Weiter kam er nicht. Zwei große, kräftige Hände packten seine abgemagerten Schultern mit festem Griff.
„Jetzt hör’ mir mal gut zu!“ Tores Stimme war freundlich, aber bestimmt, „Ich weiß, du magst keine fremde Hilfe. Aber ich hab’ da so einiges über dich gehört, in den letzten Tagen, was mir Sorgen macht! Und ich hab’ Augen im Kopf. Ich leb’ seit über vierzig Jahren auf dieser Welt und ich weiß, wie Leute aussehen, die hungern."
Tore starrte aus dem Fenster, als würde er dort die Dinge sehen, die er früher einmal erlebt hatte. Seine Stimme klang auf einmal seltsam heiser.
„Ich hab schon Menschen gesehen, die vor meinen Augen an Hunger gestorben sind und konnte nichts dagegen tun – damals … Aber, Gunnar Stjernebekk, heute kann ich etwas tun und glaub mir eins: ich werde ganz sicher nicht tatenlos zusehen, wie mein eigener Nachbar verhungert!“
Gunnar zwang sich zu einem Lächeln.
„Verhungern … also, wirklich!“
Tore sah ihm jetzt offen und ernst ins Gesicht.
„Doch! Ich seh’ es dir an: Du sparst und hungerst und holst trotzdem jeden Tag immer noch das Letzte aus dir heraus. Und inzwischen hast du kaum noch Kraft übrig. Auch wenn du es nicht wahrhaben willst: du bist fast am Ende, mein Junge – und die nächste harmlose Krankheit wird dein Tod sein!“
Der junge Mann wich dem Blick aus. Tore fasste ihn – fest, aber nicht grob – am Kinn und brachte ihn dazu, ihn anzusehen.
„Denk’ an deine Schwester! Soll sie dich auch noch verlieren?“
Gunnar senkte den Blick und schüttelte den Kopf.

LG, Cammy
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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 990
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag17.01.2022 07:00

von Nina C
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Ich würde das etwas auseinanderklamüsern:

Verhungern durchschnittlich nach 60 Tagen (bei Hungerstreiks beobachtet), bei Extrembedingungen (große Kälte, körperliche Schwerstarbeit, vorher schon stark untergewichtig) dürfte es aber entsprechend schneller gehen. Der Körper schafft es seinen Kreislauf auf ungefähr 1800 Kalorien herunterzufahren (in diesem Zustand hat man normalerweise Untertemperatur und ist unfruchtbar – irgendwo muss ja gespart werden!), ein Kilogramm Körperfett hat ca. 7000 Kalorien, Organe und Muskeln weniger.

Aaaber ... er soll ja nur in Ohnmacht fallen. Das kann schon nach ein oder zwei Tagen der Fall sein, weil dafür auch der aktuelle Blutzucker relevant ist. Er kann also ruhig ein wenig vorher bewusstlos werden, das wäre eigentlich sogar ziemlich realistisch – die meisten Menschen verlieren nicht (wie in Filmen) das Bewusstsein und sind dann zackig auch gleich tot. Very Happy

Liebe Grüße

Nina (die nun das dringende Bedürfnis nach einer Mahlzeit verspürt)


_________________
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Chamomila
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 132



Beitrag17.01.2022 19:11

von Chamomila
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Ah, tausend Dank, Nina!

Ja, dann klamüsere ich also mal...

Südnorwegen, Ende 19. Jahrhundert, ein ziemlich heißer Sommer:
Gunnar (20 J., ca. 1,80 groß, überschlank, verwaist, seit dem Tod der Eltern allein für seine neunjährige Schwester verantwortlich) ist Tischler/Zimmermann von Beruf (also körperlich eher gut in Form).
Bei der Reparatur von einem Dach (Eingeschossiges Haus, also Fallhöhe ca. 2m) ist er allerdings abgestürzt und hat sich dabei den Unterarm (Elle und Speiche) gebrochen.
Das war vor ca. 3 Wochen. (Kommt das zeitlich hin?)
Anfangs hatten seine kleine Schwester und er noch einige Vorräte. Außerdem hat gerade die Saison für wilde Erdbeeren und andere wilde Früchte begonnen, so dass die kleine Schwester Solveig hin und wieder frische Beeren sammeln konnte.
Gunnar hatte darauf geachtet, dass seine Schwester weiter die volle Ration an täglichem Essen bekommt, er selbst hatte seine Portionen dafür halbiert, kurz darauf dann noch mal um die Hälfte reduziert, um länger mit den Vorräten auszukommen.
An dem Tag, an dem die Geschichte anfängt, haben die beiden ihre letzten Vorräte gegessen:
Solveig: Zum Frühstück einen Teller Haferbrei, zum Mittag drei Scheiben Brot (ohne Belag).
Gunnar: Zum Frühstück 1/4 Teller Haferbrei (mit Wasser gestreckt), zum Mittag: 1/2 Scheibe Brot (ohne Belag).

Gunnar lässt sich am Nachmittag in die nächstgelegene Stadt mitnehmen, um dort die Taschenuhr zu verkaufen, die er von seinem Vater geerbt hat. Bereits auf dem Weg in die Stadt ist er sehr erschöpft.
Sein Vorhaben verläuft leider erfolglos: weil er ärmlich gekleidet und sichtlich am Hungern ist, glaubt man ihm nicht, dass er auf redliche Weise an die Uhr gekommen ist und weist ihn überall ab, bzw. droht sogar mit der Polizei.
Gegen Abend kommt er zurück ins Dorf. Er ist inzwischen sehr hungrig, denn seit dem Mittagessen hat er nur noch Wasser getrunken.
Als er beim Dorfkrämer seine Uhr gegen etwas zu Essen eintauschen will, wird er ohnmächtig.

Als er wieder zu sich kommt, gibt ihm die Ladenbesitzerin Kaffee und eine große Scheibe Brot mit Butter, um ihn für den Heimweg zu stärken. Seine Uhr nimmt sie nicht an.
(Was Gunnar nicht weiß: seine kleine Schwester hatte in der Zwischenzeit beim Beerensammeln ein kleines Geldstück gefunden und die Frau vom Kaufmann hatte ihr dafür einen Laib Brot "verkauft".)

Nach diesem Tag geht es für Gunnar und seine Schwester wieder aufwärts: seine verzweifelte Lage, die er bisher aus Scham und Stolz verheimlicht hatte, spricht sich im Dorf schnell herum und die Hilfe von Nachbarn lässt nicht lange auf sich warten...

Kommt das - medizinisch gesehen - so hin?
Oder muss da noch was geändert werden?

LG, Cammy
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2822



Beitrag18.01.2022 22:01

von Maunzilla
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Das klingt durchaus glaubwürdig. Wenn es heiß ist, und man ohne zu essen den ganzen Tag herumläuft (vielleicht auch zu wenig getrunken hat), kann einem schon mal schwarz vor Agen werden. Dazu muß man nicht einmal halb verhungert sein.

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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
Beiträge: 990
Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag24.01.2022 04:00

von Nina C
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Klingt für mich gut! Zur Erdbeerzeit hätte man ja auch gut Wildkräuter sammeln können wie Löwenzahn, Bärlauch, Brennnessel etc. Die füllen den Magen gefühlt, haben aber kaum Kalorien.

Liebe Grüße

Nina


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Chamomila
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 132



Beitrag24.01.2022 21:22

von Chamomila
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Zitat:
Löwenzahn, Bärlauch, Brennessel...

Rein theoretisch eine gute Idee!
Aber waren die im 19. Jahrhundert schon als für Menschen genießbar bekannt?
Ich bin mir da nicht sicher - wer weiß hier mehr?

Vom Löwenzahn weiß ich jedenfalls, dass meine (inzwischen fast 99jährige) Großmutter mir immer eingeschärft hatte, der wäre giftig und ich sollte bloß nichts davon in den Mund nehmen und nach jedem Mal anfassen gründlich die Hände waschen. Diese Information hatte sie wiederum von ihrer Mutter...
(Ob und wie verbreitet diese Mär im 19. Jahrhundert war, oder ob das nur ein familieninternes "Wissen" war, ist mir aber nicht bekannt.)

Über Bärlauch im 19. Jahrhundert habe ich bisher nichts gefunden.

Von Brennesseln weiß ich (aus der Autobiografie einer Zeitzeugin), dass die im frühen 20. Jahrhundert - und höchstwahrscheinlich auch davor  - zumindest in Skandinavien als Hühnerfutter gekocht und den Hühnern als Grütze vorgesetzt wurden.
(Ob die Menschen damals etwas etwas gegessen hätten, was offiziell als "Hühnerfutter" galt?)

Über Sauerampfer habe ich mal etwas von Johanna Spyri gelesen ("Heidi kann brauchen, was es gelernt hat"). Offenbar wusste man damals bereits, dass Sauerampfer zwar nicht giftig ist, aber man hat ihn anscheinend auch nicht für besonders genießbar oder gar gesund gehalten.
Hier das Zitat aus dem Originaltext, Projekt Gutenberg:
Zitat:
Ganz verstört kam Peter daheim an. Er gab keine Antwort, auf gar nichts, er wollte seine Kartoffeln nicht essen; eilends kroch er in sein Bett hinein und stöhnte.
»Der Peterli hat wieder Sauerampfer gegessen, er hat's im Magen, daß er so ächzen muß«, meinte die Mutter Brigitte.
»Du mußt ihm ein wenig mehr Brot mitgeben, gib ihm morgen noch ein Stücklein von dem meinen«, sagte die Großmutter mitleidig.


Kennt sich einer von euch genauer auf dem Gebiet "Wildkräuter als menschliche Nahrung im 19. Jahrhundert" aus?
(Meine Tante, die viele Sachbücher besitzt, konnte mir zu dem Thema leider nur ein Lexikon mit tödlichen Giftpflanzen anbieten...)

LG, Cammy
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Willebroer
Geschlecht:männlichShow-don't-Tellefant


Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag24.01.2022 21:50

von Willebroer
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Über die Jahrhunderte (oder Jahrtausende) hinweg dürfte sich vieles geändert haben, auch durch regionale Unterschiede (Stadt oder Land), Aberglauben und Vorurteile. In Notzeiten waren die Leute eher experimentierfreudig (gibt auch solche Berichte aus der letzten Nachkriegszeit).  

Chamomila hat Folgendes geschrieben:


Vom Löwenzahn weiß ich jedenfalls, dass meine (inzwischen fast 99jährige) Großmutter mir immer eingeschärft hatte, der wäre giftig und ich sollte bloß nichts davon in den Mund nehmen und nach jedem Mal anfassen gründlich die Hände waschen.


In einem etwas älteren Kräuterbuch fand ich den Hinweis, daß es bei Kindern zu Taraxacinvergiftungen kommen konnte, wenn sie den Milchsaft aus den Pflanzen saugten.
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Rübenach
Geschlecht:männlichExposéadler
R


Beiträge: 2836



R
Beitrag24.01.2022 22:13

von Rübenach
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https://gizbonn.de/?id=170

aber der Löwenzahn hat auch essbare Teile:
wiki sagt:
Zitat:
Die gelben Blüten eignen sich zur Herstellung eines wohlschmeckenden, honigähnlichen Sirups oder Gelees (französisch cramaillotte, mit Orange, Zitrone und Zucker) als Brotaufstrich. Die jungen, nur leicht bitter schmeckenden Blätter können als Salat verarbeitet werden (Österreich: „Röhrlsalat“). Die Wurzel kann ebenfalls als Salat verarbeitet oder gekocht werden. Aus der getrockneten und gerösteten Wurzel der Pflanze wurde in den Nachkriegsjahren ein Ersatzkaffee hergestellt (Zichorienwurzelersatz).[12]
https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnlicher_L%C3%B6wenzahn

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Willebroer
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Beiträge: 5437
Wohnort: OWL


Beitrag24.01.2022 22:24

von Willebroer
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Man wird den Löwenzahn wohl nicht zu den Giftpflanzen zählen. Aber es gibt Grenzfälle.

Wenn man zum Beispiel nicht weiß, wie man Kartoffeln oder Bohnen zubereitet ... Shocked
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Chamomila
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 132



Beitrag25.01.2022 00:52

von Chamomila
Antworten mit Zitat

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wieviel davon man im ausgehenden 19.Jahrhundert wusste....

Aber ich hab schon wieder (an anderer Stelle) eine neue Frage - diesmal eher psychischer Natur:

Es geht hier um einen Dialog zwischen meinem jungen Hobbydetektiv Krister (der gerade mit seiner großen Liebe Josefina durchgebrannt ist, um sie vor einer Zwangsheirat mit einem anderen Mann zu schützen) und dessen väterlichen Freund Tore, der von Krister um Hilfe gebeten wird:
Tore gilt in der gesamten Umgebung als "Säule der Gesellschaft": er ist ein angesehener (und erfolgreicher) Handwerker, glücklich verheirateter Familienvater, beliebter Taufpate und bekleidet ein hohes, kirchliches Ehrenamt.
Daraus, dass seine Jugend wenig ruhmreich war (und er deshalb sogar für einige Monate hinter "Schwedischen Gardinen" gelandet ist), macht er kein Geheimnis - aber er spricht auch nicht gern darüber. Für ihn zählen nur die Gegenwart und die Zukunft. Aber manchmal holt die Vergangenheit ihn doch noch mal kurz ein...   
In diesem Dialog wird er auf einmal auf einen der schlimmsten Tiefpunkte in seinem Leben erinnert:
Zitat:
„Wenn sie uns finden, bevor wir verheiratet sind … - Sie werden Josefina an einen Fremden verheiraten, ohne dass ich was tun kann!“ Kristers Stimme zitterte, während er verzweifelt nach Worten suchte, „Tore … ich meine … kannst du dir vorstellen, was das genau für Josefina bedeuten wird …?“
Tores Gesicht wurde auf einmal bleich und starr wie das eines Toten. Seine Augen blickten ins Leere, irgendwohin, in eine lang vergangene Zeit und seine Stimme klang, als fiele ihm jedes einzelne Wort unendlich schwer:
„Ja. – Ich weiß genau, was das bedeutet! … - Etwas ... was niemandem ... niemals meinen Töchtern … oder sonst irgendeiner Frau … – was keinem Menschen, jemals ... – widerfahren sollte!“
„Dann hilfst du uns?!“
Krister griff nach Tores Hand – sie war eiskalt…


Erkennt man hier, an welchem Trauma aus der Vergangenheit Tore leidet?
Und stimmen seine Reaktionen darauf?

LG, Cammy
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

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Beiträge: 8676
Wohnort: Bayern
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Beitrag25.01.2022 02:16

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Chamomila hat Folgendes geschrieben:
... Erkennt man hier, an welchem Trauma aus der Vergangenheit Tore leidet?
Und stimmen seine Reaktionen darauf? ...


Ja. Für mich ist das stimmig.

LG Merlinor


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„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Nina C
Geschlecht:weiblichKlammeraffe

Alter: 36
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Wohnort: Op dr\' Jück


Beitrag31.01.2022 16:36

von Nina C
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Ich denke, man wusste in ärmeren Gegenden ziemlich viel davon. Aus dem lapidaren Grund, dass die Menschen, wenn sie hungern, einfach alles essen und recht schnell herausfinden, was weniger problematisch ist. Ich habe (Quelle gerade nicht zur Hand) alte Ratgeber zur Herstellung von Moossuppe und Tannennadeltee (letzteres zur Vermeidung von Skorbut) gesehen. Aus einem Bericht zu DDR-Anfangszeit jemand, der Erntemaschinen wartete und dort die einzelnen, zerquetschten Körner herausklaubte und aus einem (schaurigen) eines KZ-Überlebenden, dass sie, wenn sie konnten, das Gras am Wegesrand gegessen haben. Mag krass klingen, andererseits aber war der Hunger zu diesen Zeiten immer ein mehr oder weniger enger Nachbar, sodass ich annehmen würde, dass die Verzehrbarkeit gerade dreier so häufiger Pflanzen bekannt war.
Die Empfehlung des Händewaschens dürfte vor allem darauf beruhen, dass Löwenzahn brutal haltbare Flecken macht – auf Händen und Kleidung. Das ging im Zweifelsfall nicht mehr raus, was Hausfrauen wussten. Deshalb früher Kleidung wegschmeißen zu müssen, wäre sehr ärgerlich gewesen.

Liebe Grüße

Nina


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Pickman
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Beiträge: 2284
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag16.02.2022 21:57

von Pickman
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Hallo zusammen!

Wird bei der Geburt von Zwillingen oder anderen Mehrlingen erfasst, ob es sich um ein- oder mehreiige Mehrlinge handelt? Wenn ja, wird das aktenmäßig erfasst? Wie heißen diese Akten? Nennt man sie Patientenakten? Oder werden für Neugeborene Neugeborenenakten erstellt?

Ich freue mich auf Eure fundierten Antworten.


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Levo
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L


Beiträge: 870



L
Beitrag16.02.2022 22:50

von Levo
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Routinemäßig werden Geminiplazenten pathologisch untersucht, die über die genauen Zwillingsverhältnisse Auskunft (Chorionizität - was bereits Rückschlüsse auf die Zygotie zulässt, Teilungsverhältnisse, Nabelschnüre, Gefäßverbindungen etc) geben, insbesondere, wenn es einem Zwilling schlechter geht als dem anderen. Die einsendende Klinik / Ärztin erhält natürlich einen Bericht, und auch in der Patho wird es festgehalten. Also ja, es wird dokumentiert.
Jeder erhält eine Geburtsurkunde; und auch Totgeborene über 500 g (oder waren es 1000 g?) werden erfasst (sind bestattungspflichtig). Im Mutterpaß und dem gelben Untersuchungsheft der Kinder werden APGAR und alle U-Untersuchungen dokumentiert. Der entsprechende Arzt wird seine Untersuchungen, deren Ergebnisse und seine Leisteungen ebenfalls für sich/die Klinik aktenkundig machen.
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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


Beiträge: 2284
Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag20.02.2022 15:32

von Pickman
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Lieber Levo,

vielen Dank!

Liebe Grüße

Pickman


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tanja47
Eselsohr
T


Beiträge: 223



T
Beitrag05.04.2022 22:44

von tanja47
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A schießt mit einem Jagdgewehr (?) über eine Entfernung von 60 bis 90 m auf B und trifft in den Kopf. Wird die Kugel (?) wieder austreten oder bleibt sie im Kopf stecken?
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2822



Beitrag06.04.2022 00:09

von Maunzilla
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Die Kugel tritt mit großer Wahrscheinlichkeit aus. Jagdmunition hat eine ziemliche Durchschlagskraft.
Es kommt natürlich auf das Kaliber an. Wenn der Schütze eine Vogelflinte Cal. .22 verwendet, dann natürlich nicht.


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Chamomila
Geschlecht:weiblichLeseratte


Beiträge: 132



Beitrag10.04.2022 23:08

von Chamomila
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Hei, schon wieder ich...

Diesmal geht es um einen Teenager, der entführt und dann - als das gewünschte Ergebnis auf sich warten lässt - einfach seinem Schicksal überlassen wird:

Ort und Zeit:
Südnorwegen, ein heißer Sommer, Ende des 19. Jahrhunderts

In dem kleinen, verschlafenen Dorf Solvangen ist ein Mord geschehen.

Der 15jährige Ake - ein Junge aus zerrütteten Verhältnissen - wird entführt, um aus ihm ein falsches Geständnis herauszupressen, das den wahren Täter entlasten soll. Als er sich standhaft weigert, wird er gefesselt und allein in seinem Versteck - einer abgelegenen Höhle in den Bergen - zurückgelassen: Hunger und Durst sollen ihn ein bisschen gefügiger machen.

Nur 1-2 Tage später entdeckt der Entführer aber, dass - anders als er erwartet hat - doch nach dem verschwundenen Jungen gesucht wird: zwar nicht von seinem alkoholsüchtigen Vater, aber von seinen Freunden und seinem Arbeitgeber...  
Er beschließt darauf, den unwillkommenen Zeugen loszuwerden und Ake einfach seinem Schicksal zu überlassen, in der Hoffnung, dass der Durst schneller ist, als die Leute, die Ake suchen. Seine Chancen stehen dabei nicht schlecht, denn kaum jemand im Dorf kennt die Höhle, in der Ake gefangen gehalten wird.

Der Dorfschmied erinnert sich dann aber doch an die Höhle und sieht dort gemeinsam mit zwei anderen Männern nach - mehr oder weniger in letzter Minute:
Ake hat seit fast vier Tagen nichts mehr zu trinken bekommen, außer etwas Wasser, das von der Höhlendecke tropft. Der Junge ist also fast verdurstet und so schwach, dass er nicht mal mehr allein gehen kann.
Der Schmied und seine beiden Gefährten erstversorgen ihn vorsichtig und bringen ihn dann ins Dorf, wo sich Akes Arbeitgeber und dessen Familie seiner annehmen und ihn gesundpflegen.

Zu dem "Patienten":
Ake ist 15 Jahre alt, kommt aus ärmlichen Verhältnissen und arbeitet seit einigen Wochen als Lagergehilfe beim Kaufmann im Dorf.
Vor seiner Anstellung war das Essen für ihn zwar ärmlich, aber ausreichend, Hauptnahrungsmittel waren: Brot, Fisch, Kartoffeln und alles, was der Gemüsegarten gerade hergibt. Seit er beim Kaufmann angestellt ist, bekommt er dort - anders als vorher - täglich gutes und reichliches Mittag- und Abendessen als Teil seiner Bezahlung, er ist also wohl eher nicht mangelernährt.
Körperliche Daten: 1,70m groß, schlank (aber nicht mager) und allgemein in gesundheitlich recht guter Verfassung.

Jetzt die Fragen:

1. Stimmt die Story medizinisch bisher so weit?

2. Wie lange würde Ake bei guter und sorgsamer Pflege brauchen, um sich von den Strapazen zu erholen und wieder voll einsatzfähig zu sein?

Liebe Grüße, Cammy
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2822



Beitrag10.04.2022 23:59

von Maunzilla
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Da es in der Höhle kühl und schattig ist, dürfte er nicht viel Wasser durch Transpiration verloren haben. Und wenn er dann noch ein wenig Flüssigkeit zusätzlich erhält, sollten vier Tage ohne schwere Organschäden zu überstehen sein.
Ich bin kein Arzt, aber ich würde sagen, mehr als 3-4 Tage sollte die Rekonvaleszenz nicht dauern.


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