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plane Verlagsgründung, wer kann mir helfen?

 
 
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V.K.B.
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Beitrag12.01.2022 20:58
plane Verlagsgründung, wer kann mir helfen?
von V.K.B.
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Seit letztem Sommer schon spukt die Idee in meinem Kopf, für meine Werke (und später vielleicht auch die befreundeter Autoren hier) einen eigenen Kleinverlag aufzumachen. Als ich das beim ersten Forenchat ansprach, sagte mir eine Person mit Verlagserfahrung, das sei keineswegs eine Schnapsidee, wenn man besondere Sachen schreibt, die sonst nirgendwo richtig ins Programm passen. Seitdem wispert jede Nacht Bukowskis Grabesstimme in mein Ohr: "If you’re going to try, go all the way". Verloren habe ich in den letzten Jahren eh schon fast alles in meinem Leben, von daher muss ich mir bezüglich seiner Warnungen keine großen Gedanken mehr machen, und "alone with the gods and your nights will flame with fire" klingt nach einer interessanten Erfahrung.
Spaß beiseite, ich habe mir als Jahresvorsatz gesetzt, das tatsächlich durchzuziehen.

Nun ist nur die Sache, ich habe wenig Ahnung von der Materie und müsste mir eine Menge anlesen. Von daher die Frage, ob mir jemand Starthilfe geben kann. Was brauche ich dafür eigentlich alles? Ich habe von Bookwire als Vertriebssystem gehört, ist das empfehlenswert? Und mit was für Investitionen muss ich da zwingend rechnen?

Danke im Voraus für jede Hilfe,
Veith


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WSK
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Beitrag12.01.2022 21:30

von WSK
Antworten mit Zitat

Das ist doch nichts wirklich anderes als Selfpublishing, oder? Außer dass ein anderes Etikett draufklebt (was dann bei den Lesern den Eindruck machen kann, es stecke ein größerer Verlag dahinter als nur du).
Ich hörte auch, dass es derzeit hip unter Selfpublishern ist, ihren eigenen Verlag zu gründen, und dass das wohl sehr viele tun.
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Konrad_I
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Beitrag12.01.2022 21:39

von Konrad_I
Antworten mit Zitat

Hallo,

wie planst Du einen Lektor anzustellen? Externer Lektor mit Werkvertrag? Ich weiß nicht wie viele Bücher Du geschrieben hast, aber jemanden Vollzeit anzustellen wird eher teuer.

Ich habe ebenfalls mit dem Gedanken gespielt, nicht wegen meines eigenen Schundromans (den gebe ich im Selfpublishing heraus, sobald ich wieder in Sonne auf der Terrasse Korrekturlesen kann) sondern als Alternative zum klassischen System:

- fest angestellte Lektoren prüfen Manuskripte
- ... legen eine Auswahl dem Management vor
- Ausgewählte Titel werden korrigiert, lektoriert, herausgegeben

Meine Idee war Folgendes:

- Schaffung einer Plattform, auf der ausgewählte Romane nach einer technischen Auswertung (Rechtschreibfehler zählen, Lesbarkeitsindex, Genretypische Länge etc) registrierten Testlesern/Investoren präsentiert werden.
- Schätzung der Kosten für die Veröffentlichung (Normseiten + Risikozuschlag)
- Testleser haben Zugriff auf die Manuskripte und entscheiden, ob und wie viel sie in das Werk investieren. Dieser Punkt könnte auch für Selfpublisher interessant sein. Kostet Selfpublishing mit Lektorat zB. 3000€, dürfte so mancher Hobbyautor sich fragen ob er das je wieder hereinbekommt. Fände es über so eine Plattform ein paar Leute die zB 2000€ investieren, ist sein Risiko viel geringer. Kommt keine Finanzierung zustande, wird nicht veröffentlicht. Angesichts des Rückmeldeverhaltens von Verlagen, könnte man diese Frist, transparent für den Autor, zB auf 3 Monate setzen.
- den Investoren in den jeweiligen Titel steht es offen, darüber hinaus Marketingbudget zu investieren, welches zweckgewidmet in das jeweilige Werk fließt.

Vorteil wäre, dass man sich das Personal für die Manuskriptprüfung spart und das Risiko abgibt - was bleibt, ist der Aufwand, Werkverträge an Lektoren und Coverdesigner zu vergeben und die Plattform zu programmieren.

LG


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V.K.B.
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Beitrag12.01.2022 21:40

von V.K.B.
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist doch nichts wirklich anderes als Selfpublishing, oder?
Dachte ich auch erst (daher ja erste Eigeneinschätzung als Schnapsidee), aber die Person mit Verlagserfahrung sagte, das mache schon einen gravierenden Unterschied. Und soll ja nicht nur für Selfpublishing sein.

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V.K.B.
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Beitrag12.01.2022 21:49

von V.K.B.
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Zitat:
wie planst Du einen Lektor anzustellen?
Andere Kleinverlage haben auch keine festangestellten Lektoren. Bei einem hatte ich mal ein Angebot, als Lektor anzufangen, über prozentuale Gewinnbeteiligung an den lektorierten Büchern. Hab ich aber nicht angenommen, weil das keinen Hauptjob ersetzt hätte und ich dann keine Zeit zum Schreiben mehr gehabt hätte.
Lektorieren kann ich auch selbst (natürlich nicht die eigenen Sachen), aber für sowas arbeitet man ja in AGs zusammen. Qualifizierter als AG-Mitarbeiter, die selbst schon Bücher veröffentlicht haben, sind die meisten Lektoren anderer Kleinverlage auch nicht. Bei einem Lektorat eines Kleinverlags konnte ich nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen bezüglich der "Verbesserungs"vorschläge. Man braucht für einen Kleinverlag also keine Germanistikprofessoren.


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Thomas74
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Beitrag12.01.2022 22:03

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Konrad_I hat Folgendes geschrieben:
Hallo,

wie planst Du einen Lektor anzustellen? Externer Lektor mit Werkvertrag? Ich weiß nicht wie viele Bücher Du geschrieben hast, aber jemanden Vollzeit anzustellen wird eher teuer.



Externe Dienstleister.
Wir haben für unseren Zeitschriften-Kleinverlag einen Layouter auf geringfügiger Basis und jemanden, der Korrektur liest. (Okay, ist kein Buchverlag, aber unsere paar Special-Interest-Fachbücher sind ja auch keine Romane)
Ich hab ja mein erstes Buch auch ganz perfide unter dem Verlagslabel herausgebracht,  einfach aus dem pragmatischen Grund, da wir schon einen gut laufenden Shop haben und im Bahnhofsbuchhandel sind. Als SP hätte ich sonst wieder bei Null angefangen.


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jGsnow
Eselsohr

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Beitrag12.01.2022 22:05

von jGsnow
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Die erste Frage ist: Wie willst du veröffentlichen? Print oder E-book? Bei Print brauchst du einen Zulieferer.

Zweitens: Du brauchst Leute, die dir die Cover designen, Lektorat und Korrektorat machen. Werk-/ Dienstleistungsverträge bieten sich da an.

Drittens: Du brauchst Investoren. Eigenkapital + Fremdkapital durch eine Bank. Dafür brauchst du einen überzeugenden Businessplan, wo du auch den ROI berechnen musst. Natürlich muss das Konzept so gut sein, dass eine Bank dir den Kredit gewährt. Vielleicht findest du ja auch private Investoren.

Viertens: Gewerbeanmeldung. Du musst dich beim Finanzamt anmelden. Überlege dir, welche Rechtsform du gründen möchtest. Ich weiß nicht, wie gut du dich da auskennst. Bei einem Eigenunternehmen fallen zunächst keine Gründungskosten an (bis auf die Investitionen natürlich), du bist aber voll umfänglich mit deinem Privatvermögen haftbar. Bei einer GmbH ist die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt. Allerdings brauchst du dafür 25.000 Euro Stammkapital. Um die Start up Szene in Deutschland zu fördern, gibt es aber seit einigen Jahren die U-GmbH, die mit einem Euro gegründet werden kann und wo die 25.000euro dann innerhalb einer bestimmten Zeitspanne aufgebaut werden.

Fünfstens: Du brauchst in jedem Fall einen Rechtsberater, auch wegen der steuerlichen Fragen. Aber auch Urheberrecht spielt in einem Verlag natürlich eine wichtige Rolle. Du musst Verträge schließen mit Zulieferern, Autoren, Händlern. Diese sollten wirtschaftlich vorteilhaft sein und rechtlich sicher. Die beste Wahl also ein Wirtschaftsjurist (ich weiß es, weil ich Wirtschaftsrecht studiere). Bitte falle nicht auf gängige Vorurteile rein. Wirtschaftsjuristen sind speziell auf das Wirtschaftsleben ausgebildet und können sowohl betriebswirtschaftliche als auch juristische Beratung leisten. Volljuristen haben dafür ein breiteres Wissen, das alle Rechtsbereiche abdeckt (natürlich auch nicht tiefgehend), aber Erbrecht, Familienrecht und Co. ist für dich unerheblich und du würdest für Qualifikationen bezahlen, die überflüssig sind. Vertretungen vor Gericht übernehmen eh nie hauseigene Juristen, sondern Syndikusanwälte, also Externe.
Du brauchst sobald du eine gewerbliche Website mit Gewinnerzielungsabsicht betreibst sowohl Umsatzsteuer-ID als auch Impressum. Wenn du nicht deine private Adresse angeben willst, solltest du ein Büro mieten. Ein Postfach ist rechtlich nicht ausreichend!

Sechstens: Du musst Vertriebskanäle aufbauen. Wie ich höre, ist das schwieriger als man meint. Online Vertrieb ist da zunächst die einfachste Lösung. An die Buchhändler kommst du nur schwer ran. Damit die deine Bücher bestellen können, musst du auch erst in so einem System sein, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Jedenfalls aber brauchst für jedes Buch eine ISBN.

Tja und Siebtens: Du brauchst Produkte. Entweder du fokussierst dich auf eine Nische oder du fächerst breit. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ich denke aber, das ist wohl das kleinste Problem.

Meine Mutter war auch der Meinung, sie wolle einen Verlag gründen, um meine Fantasy Trilogie rauszubringen, aber es ist doch sehr hoher finanzieller und zeitlicher Aufwand. Ich weiß ja nicht, wie deine Ressourcen da sind, aber ich wünsche dir in jedem Fall ganz viel Glück! smile
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V.K.B.
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Beitrag12.01.2022 22:15

von V.K.B.
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Hallo jGsnow,
einen Kredit dafür aufnehmen wollte ich nicht. Ich muss ja auch nicht gleich groß anfangen. Als Rechtsform gibt es auch noch die UG mit 1000 Euro Stammkapital, über diese habe ich mal eine Nachhilfeschule betrieben. Ich würde aber wohl das Risiko eingehen, selbst einzustehen, denn ein großes Vermögen habe ich eh nicht, und auch nicht vor, damit viele Schulden zu machen. Veröffentlichen möchte ich sowohl E-Books wie auch gedruckt. Wie ich hörte, ginge das über Bookwire. Von daher meine Frage, ob jemand Erfahrung damit hat.


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Thomas74
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Beitrag12.01.2022 22:18

von Thomas74
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Erfahrung mit Verlagsgründung -ja, mit Bookwire-nein.

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jGsnow
Eselsohr

Alter: 29
Beiträge: 324



Beitrag12.01.2022 22:29

von jGsnow
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V.K.B. hat Folgendes geschrieben:
Hallo jGsnow,
einen Kredit dafür aufnehmen wollte ich nicht. Ich muss ja auch nicht gleich groß anfangen. Als Rechtsform gibt es auch noch die UG mit 1000 Euro Stammkapital, über diese habe ich mal eine Nachhilfeschule betrieben. Ich würde aber wohl das Risiko eingehen, selbst einzustehen, denn ein großes Vermögen habe ich eh nicht, und auch nicht vor, damit viele Schulden zu machen. Veröffentlichen möchte ich sowohl E-Books wie auch gedruckt. Wie ich hörte, ginge das über Bookwire. Von daher meine Frage, ob jemand Erfahrung damit hat.


Da kann ich dir leider nicht helfen Laughing
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BrianG
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Beitrag13.01.2022 00:01

von BrianG
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Da mir die Idee auch mal (und tatsächlich auch jetzt noch immer wieder mal) im Kopf herumspukte, ein Lesetipp:

Guckst du hier

Allerdings ist das Buch schon gut 10 Jahre alt, es wird also so manches darin schon veraltet sein. Vielleicht hilft's dir aber trotzdem.


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Aus dem Chaos sprach die Stimme: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen."
Und ich lächelte und war froh.
Und es kam schlimmer.
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WSK
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Beitrag13.01.2022 09:39

von WSK
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Ich finde es gut, dass du dich nicht per Kredit verschulden willst, Veith, der EP mit "Ich habe eh schon alles verloren" klingt etwas besorgniserregend. ^^
Es macht sicherlich Sinn, erstmal im kleinen Rahmen so ähnlich wie ein Selfpublisher zu starten, und wenn man die ersten Erfolge hatte, kann man immer noch größer werden und mehr investieren.

Der Buchtipp von Brian klingt interessant, und für Selfpublisher gibt's ja auch tausendfach Sachbücher und Anleitungen wo, wie und was funktioniert.
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Michel
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Beitrag13.01.2022 09:43

von Michel
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Zu Druckanbietern hat Beckinsale an anderer Stelle im Forum einiges geschrieben; vielleicht gelingt es Dir, das wieder auszugraben.

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Seit 27. April im Handel: "Rond", der dritte Band der Flüchtlings-Chroniken
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Thomas74
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Beitrag13.01.2022 10:49

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben:
Das ist doch nichts wirklich anderes als Selfpublishing, oder? Außer dass ein anderes Etikett draufklebt (was dann bei den Lesern den Eindruck machen kann, es stecke ein größerer Verlag dahinter als nur du).
Ich hörte auch, dass es derzeit hip unter Selfpublishern ist, ihren eigenen Verlag zu gründen, und dass das wohl sehr viele tun.


Selbstverlag aka Selfpublishing: Ich verlege ausschließlich meine eigenen Bücher
Verlag: Ich verlege auch Bücher anderer Autoren. Egal, ob eines oder 534.
Das hat wenig mit Leser beeindrucken zu tun.


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Stefanie
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Beiträge: 1741



Beitrag13.01.2022 12:04

von Stefanie
Antworten mit Zitat

Bei Tolino kann man doch jetzt auch Printbücher herausbringen.
Damit sind Druck und E-Book-Vertrieb abgedeckt und du musst nur noch für Lektorat, Cover etc. sorgen.
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ClaudiaG
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C


Beiträge: 11



C
Beitrag13.01.2022 12:05

von ClaudiaG
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Hallo Veith,

wir haben - als Herzensprojekt - nur für ein einziges Buch einen Verlag gegründet. Wir wollten einfach die volle Kontrolle über Layout, Bebilderung und Inhalt haben (es handelte sich um ein Sachbuch).

Rückschauend kann ich folgendes sagen:

Wenn Du wirklich von einem Verlag leben willst, musst Du da 100% Deiner Kraft und Arbeitszeit reinstecken. Das Schreiben oder Finden von Texten anderer Autoren ist das Schöne daran. Aber der Löwenanteil der Arbeit ist Bürokratie und vor allem: Werbung, Werbung und nochmal Werbung.

Der Buchmarkt wartet nicht auf Deine Werke. Und auch das allerbeste Buch (vom Inhalt her) wird nicht von allein zum Bestseller oder auch nur Seller. Du musst mindestens so viel Geld in die Werbung investieren, wie in die Bücher.

In den ersten Jahren kostet Dich das Ganze viel mehr, als Du daran verdienen oder auch nur umsetzen wirst. Du brauchst eine professionelle Internetseite, einen Profi-Grafiker und jemanden, der Dich über den Buchhandel berät.

Bedenke, dass Du sehr viel Platz brauchst, die gedruckten Bücher zu lagern, ohne dass sie Schaden nehmen.

Wenn Du nicht mit einem durchaus beachtlichen Kapital anfangen kannst, dann starte lieber z.B. über BoD und bau Dir langsam eine schöne Internetseite und einen guten Ruf auf, bevor Du in die Vollen gehst und einen Verlag gründest.

Alles Gute bei Deiner Entscheidung wünscht
Claudia

(Wir sind gerade durch mit unserem Buch, haben den Verlag abgemeldet. Ich bereue nichts, aber bin jetzt doch sehr entlastet.)
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2819



Beitrag13.01.2022 13:21

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Es kommt darauf an, was du mit dem Verlag beabsichtigst, wie viel Zeit und Geld du investieren willst. Willst du erst einmal klein anfangen und dann weiter schauen oder gleich richtig einsteigen?

Für den kleinen Anfang brauchst du gar nichts. Ein guter Name als Imprint und ein hübsches Verlagslogo. Die Herstellung und den Vetrtrieb kannst du on-demand von div. Dienstleistern machen lassen. Vorteil: du brauchst praktisch kein Kapital und kannst deine Bücher nebenher machen, gewissermaßen als Hobby. Wenn es gut läuft, kannst du danach eine eigene ISBN beantragen, evtl. auch mal eine Auflage drucken lassen und den Vertrieb selber übernehmen. Bei größerem Umsatz dann ggf. ein Gewerbe anmelden oder eine Gesellschaft gründen.

Oder du gründest gleich eine Gesellschaft. Ab 100k bietet sich die Aktiengesellschaft an, oder mit weniger Geld eine GmbH oder KG.
Aber eine Gesellschaftsgründung ist mit zahlreichen Kosten verbunden:
-Gründungskapital
-Notariatskosten
-Handelsregisterkosten
-IHK-Mitgliedschaft
-Steuerberater
-Mitgliedschaft im Buchhändler- und Verlegerverband
-Eigene Webseite
-Evtl. Stand auf der Buchmesse
-Büro, Lager, Telefon, Fax, usw.
-...

Alles das erfordert auch einen vollen Zeiteinsatz (sofern du es dir nicht leisten kannst, Angestellte zu beschäftigen), was bedeutet, daß du nebenher keinen anderen Job machen kannst und irgendwoher das Geld für deinen Lebensunterhalt benötigst, welches der Verlag am Anfang (und auf absehbare Zeit) nicht abwerfen wird.

Ich würde also eher klein anfangen und das Geschäft bei Erfolg (und nachhaltiger Freude an der Sache) allmählich ausbauen. Gestalte und Verkaufe vielleicht erst einmal ein Buch über Amazon oder BoD, inkl. Reklame und allem, was dazu gehört. Da kannst du dir mal einen guten und weitgehend risikolosen Einblick in das verschaffen, was die Arbeit an einem Buch ausmacht, von der Gestaltung bis zum Marketing.

Es gibt einige Bücher, die dazu Informationen bereithalten und auch Seminare.


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WSK
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Alter: 34
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Wohnort: Rinteln
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Beitrag13.01.2022 13:42

von WSK
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ClaudiaG hat Folgendes geschrieben:
Der Buchmarkt wartet nicht auf Deine Werke.

Guter Satz.

Ich denke es ist eine große psychologische Herausforderung, den ganzen Tag versuchen Bücher zu verkaufen, auf die eigentlich keiner gewartet hat. Und sie ständig mittels Werbung versuchen, anderen aufzuschwatzen.
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Maunzilla
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Beiträge: 2819



Beitrag13.01.2022 13:50

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Es empfiehlt sich, nicht nur seine eigenen Bücher zu machen, sondern sein Verlagsprogramm auch mit einigen leichter verkäuflichen aufzufüllen. Idealerweise Klassiker oder Sachbücher zu populären Themen. Bücher, nach denen die Käufer aktiv suchen, ohne daß man sie darauf stoßen muß.
Freilich ist das nicht ganz so trivial, wie es sich anhört, denn wenn man mit den Werken von Goethe oder einer Biographie über Mozart erfolg haben will, muß sie besser aussehen oder billiger sein, als was die etablierten Verlage oder Reclam anzubieten haben, weil da die Konkurrenz entsprechend groß ist wink
Bücher mit lokalem Bezug können sich ebenfalls anbieten. Die bekommt man dann auch leichter in die örtlichen Buchhandlungen.

Außerdem ist es sinnvoll, sich zu überlegen, was für ein Profil der Verlag haben soll. Man kann ein Sammelsurium unterschiedlichster Bücher machen, aber förderlicher ist es, sich als Kleinverlag auf ein bestimmtes Thema oder Sachgebiet zu fokusieren (Krimi, SF, Kinderbücher, Reiseführer, Biographien, Lexika, usw.) und sich innerhalb dieses Gebietes einen Namen aufbauen.


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Globo85
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Beitrag13.01.2022 14:20

von Globo85
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Zuerst mal finde ich es super, dass du die Idee zumindest auf Umsetzbarkeit weiterverfolgen willst.

Ob "normales" SP oder Selbstverlag, kann man sich drüber streiten, ich sehe da durchaus Argumente für beides.

Zum Verlagswesen an sich kann ich nix sagen, da ich davon keine Ahnung habe, aber mein Bauchgefühl (und Businesserfahung in zugegebenermaßen komplett anderen Bereich) würde empfehlen auf Nische zu gehen, anstatt breit zu fächern. Ich kenn ja dein Werk und bin nach wie vor davon überzeugt, dass es eine Leserschaft dafür gibt (die literarische Qualität ist ohnehin unbestritten). Wenn ich dich richtig verstehe, lautet dein Plan, damit anzufangen und dann mal zu schauen, wies läuft, und evtl. um Werke aus diesem Kreise zu erweitern, wenn es denn passt. Das halte ich grundsätzlich für nen guten und machbaren Ansatz unter der Annahme, dass du das "nebenher" machst. Wenn mehr draus werden sollte gut, aber wenn du den Anspruch hättest (wovon ich nicht ausgehe), damit reich zu werden, hielte ich das eher für illusorisch. Dass man sich mit Beharrlichkeit, einer richtigen Strategie und ein bisschen Glück (gehört immer dazu) aber in einer Nische fest etablieren kann udn dann auch noch (mehr oder weniger) was abfällt, das halte ich nicht für unrealistisch.

Zu deiner konkreten Nachfrage nach Kosten einer Gründung mal (Pi mal Daumen) am Bsp. der UG (Unternehmergesellschaft):
Die braucht keine 1000€ Stammkapital, da reicht schon 1€. Ansonsten ist sie (quasi) gleich der GmbH (und soll auch über Zeit zu einer werden). Bedeutet: Haftung nicht bei dir als Person, sondern bei der Gesellschaft.

1. Neben dem Stammkapital brauchst du den Gesellschaftsvertrag. Musterverträge (die hier ausreichend wären mMn) sind kostenlos, individuelle Erstellung beim Anwalt: ca. 500 - 1000 € (je  nach Umfang, Komplexität).

2. Gleiches für den Geschäftsführervertrag: Mustervertrag = kostenlos+ausreichend, individuell vom Anwalt ca 500€

3. Gründungskosten beim Notar + Eintragung Handelsregister: Zwischen 100 € und 500 € für den Notar (nach Komplexität des UG-Vertrags) und 150 € für die Eintragung im HR.

4. Gewerbeanmeldung: Ortsabhängig, bei uns sind das 30€ glaube ich, die Spanne sollte so zwischen 10 und 100 € liegen bundesweit.

5. Anmeldung Finanzamt: Kannst du grds. kostenlos selbst machen, oder mithilfe Steuerberater (gibts sicher Pauschalen für) wohl auch so 100 - 200 €.

Dann kommen noch die Mindestkosten für die Verlagsbezogenen Gebühren (ISBN-Verlagsnummer, VLB-Jahresbeitrag), die sich aber sicherlich acuh im niedrigen dreistelligen Bereich halten.

Das, würde ich meinen, ist das Minimum an Investition, die du bringen müsstest (setzt dann voraus, dass du Büro bei dir zuhause einrichtest und ein Privatkonto nutzt, sonst kommen diese Gebühren/Kosten eben auch noch dazu).

Wenn man das nicht aus eigener Tasche aufbringen und tragen kann, sollte man es mMn lassen. Dafür Geldgeber suchen halte ich bei dem Markt für Unsinn, wird keiner mitmachen. Mehr ins Unternhemen zu stecken (z.B. GmbH-Gründung mit 25.000€ Stammkapital) halte ich ebenfalls für völligen Schwachsinn.

Noch günstiger ginge es als Einzelunternehmer oder GbR (min. 2 Personen), da du die Notarkosten sparst, evtl. die Eintragung im HR sein lassen kannst, aber dafür haftest du dann eben auch persönlich.
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Schreibkopf
Geschlecht:männlichEselsohr


Beiträge: 230



Beitrag13.01.2022 15:56

von Schreibkopf
Antworten mit Zitat

Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben:
ClaudiaG hat Folgendes geschrieben:
Der Buchmarkt wartet nicht auf Deine Werke.

Guter Satz.


Für mich: kein guter Satz. Nur eines, dieser üblichen "Totschlagsargumente", weil er im Grunde überhaupt nichts aussagt. Auf das iPhone hat auch keiner "gewartet" auch nicht auf "Harry Potter" ... falls doch, konnte niemand genau sagen, auf was er überhaupt wartet.
Das ist nun einmal Teil des "unternehmerischen Risikos", dass man immer erst hinterher schlauer ist. Wenn man es einfach lässt, gibt es kein "Hinterher" - wie auch immer - und schlauer ist man dann auch nicht.
Dann lieber nach dem Motto: "Versuch macht kluch".

Ich drücke dir jedenfalls die Daumen für dein Vorhaben, Veith und begleite es zumindest mit meinen allerbesten Wünschen.
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ClaudiaG
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Beiträge: 11



C
Beitrag13.01.2022 17:16

von ClaudiaG
Antworten mit Zitat

Hi!

Schreibkopf hat Folgendes geschrieben:
Wohlstandskrankheit hat Folgendes geschrieben:
ClaudiaG hat Folgendes geschrieben:
Der Buchmarkt wartet nicht auf Deine Werke.

Guter Satz.


Für mich: kein guter Satz. Nur eines, dieser üblichen "Totschlagsargumente"


Wenn Du meinen Satz im Kontext meines Postings liest, ist er kein Totschlagargument. Er beschreibt nur die Realität in dem Sinne, dass auch ein wirklich sehr, sehr gutes Buch in jeder Hinsicht, am Markt so gut wie keine Chance hat, wenn man nicht professionell dafür wirbt.

Die meisten Neugründer glauben, dass sich ein gutes Buch durch das Weitersagen und die Empfehlung der zufriedenen Leser wie ein Schneeballsystem selbst bekannt macht. Dem ist nicht so.

Das ist mit diesem Satz gemeint.

Auch ein Harry Potter hatte einen professionellen Agenten, der über ein Jahr gebraucht hat, für das erste Buch einen damals schon rennomierten Verlag zu finden. Dieser Verlag wusste, wie man Werbung macht und hatte dafür auch ein Budget. Ohne das könnte ein Harry Potter heute noch in irgendeinem Selfpublisher-Verlag vor sich hin schnarchen.

Klar, Wunder gibt es manchmal. Aber es ist nicht sinnvoll, mit Wundern zu kalkulieren.

Von daher: Entweder ist Startkapital und volle Arbeitszeit da, oder man fängt besser mit Selfpublishing an und arbeitet sich langsam hoch zum eigenen Verlag.

Viele Grüße
Claudia
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