Nach der Schicht

[Zettel]

Nach der Schicht

Durch den Abfall der Gosse,
in den Kleidern noch Ruß,
voll trunkener Träume,
versunken im Blues.

Lichter verschwimmen,
zum Imbiss gestürzt,
doch noch `ne Wurst,
mit Sauce gewürzt.

Treppauf, dann die Matte,
die Augen schnell dicht.
Dem Dunkel entgehen,
schlafen bei Licht.

Elend am Morgen,
rumorendes Fett.
Doch noch `ne Wurst,
gekotzt übers Bett.

[Eulenbaum]

Hallo Zettel,

Jammerlyrik mag ich nicht.

Vielleicht solltest du überlegen, was genau du sagen möchtest.

Gruß,
Eulenbaum

[Zettel]

Hallo, Eulenbaum,

ich weiss genau, was ich sagen möchte. Und wenn ich ein Licht auf einen Schichtarbeiter werfe, dem ich begegnet bin, dann hat das seine Berechtigung.

Dass das jedem gefällt, ist nicht mein Anspruch. Mit Jammerlesern muss man immer rechnen.

LG, Zettel

[Eulenbaum]

Hallo Zettel,

Trunkenheit rührt nicht immer von Alkohol her. Dann macht sie auch nicht so besoffen.

Gruß,
Eulenbaum

[Zettel]

Hallo, Eulenbaum,

scheinst damit mehr Erfahrung zu haben als ich; ich nehm´s mal so hin. Hab Dank, dass ich an Deinen Erkenntnissen Teil haben durfte.

Schönen Freitag noch, Zettel

[Gast]

Hallo Zettel,

schönes Gedicht! Ich musste an Gerhard Schröders Aussage: "Die Currywurst ist der Kraftriegel des Werkarbeiters!" denken. Du stellst mit deinen Versen eine andere Perspektive dar, die, wie ich finde, seine Berechtigung hat.
Gerne mehr davon. Ich mag deine Gedichte sehr und lese immer alles, was Du teilst.

Beste Grüße
Janus