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Tabula rasa?

 
 
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Kien
Wortedrechsler
K


Beiträge: 53



K
Beitrag29.11.2021 10:59
Tabula rasa?
von Kien
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Mein Text (knapp 100 Seiten) liegt seit ca. zwei Wochen unangetastet auf meinem Computer und ich verspüre nicht den leisesten Drang, daran weiterzuarbeiten. Ich öffne das Dokument, lese ein paar Sätze, schäme mich über das, was dort steht und schließe das Programm bis zum nächsten Tag. Es fühlt sich alles so synthetisch an, als ob Idee an Idee klebt, zusammengehalten durch ein paar Sätze, die ich ganz gelungen finde. Ich habe dieses Jahr ca. 40 Bücher gelesen (darunter ein, zwei Schreibratgeber) und das Gefühl, dass, je mehr ich lese, desto auffälliger die Unzulänglichkeiten meiner Texte werden. Das bezieht sich nicht nur auf den begonnenen Roman, sondern auch auf die ~15 Kurzgeschichten, die ich im Laufe der letzten Monate angefertigt habe. Ich kann dabei auch gar nicht konkret festmachen, was mich stört oder wo ich ansetzen kann, um Fehler zu beheben. Die Schwäche des Textes liegt nicht in den Dialogen, Beschreibungen, dem Plot oder der Figurentiefe, sondern im Textkörper, der hinkt als hätte er nur ein Bein. Es ist eine allgemeine Unzufriedenheit, die mich beim Lesen überkommt.

Ich frage mich daher, ob es sinnvoll ist, komplett neu anzufangen, habe aber Zweifel, ob ich mit dem Ergebnis dann zufrieden bin. Es ist ja nicht so, dass ich keine Anstrengungen und Mühen in den jetzigen Text gesteckt hätte, also warum sollten die nächsten 100 Seiten plötzlich qualitativ hochwertiger sein als die ersten? Ich kann nicht einmal sagen, ob ich durch meine Schreiberei wirklich „besser“ geworden bin. Für mich gibt es da nichts Messbares, wie bspw. beim Sport, wo man seinen Fortschritt anhand von Geschwindigkeiten oder Gewichten messen kann. Beim Schreiben ist es bei mir am Ende das Gefühl, das überwiegt, ob ich einen Text gelungen finde oder nicht. Vielleicht (aber das ist sicher ein Thema für einen anderen Faden) habe ich auch zu hohe Ansprüche an meine Arbeit, sodass ich mit dem von mir Geschriebenen selten bis nie zufrieden bin.

Hat jemand von euch schon einmal komplett neu angefangen? Hat sich dadurch etwas gebessert, wart ihr am Ende zufriedener mit eurem Text? Würde mich über ein paar Erfahrungsberichte freuen.
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Selanna
Geschlecht:weiblichReißwolf


Beiträge: 1146
Wohnort: Süddeutschland


Beitrag29.11.2021 18:36

von Selanna
Antworten mit Zitat

Hallo Kien,
Zitat:
  … das Gefühl, dass, je mehr ich lese, desto auffälliger die Unzulänglichkeiten meiner Texte werden. … Ich kann dabei auch gar nicht konkret festmachen, was mich stört oder wo ich ansetzen kann, um Fehler zu beheben.

Das hört sich so an, als wäre es sinnvoll, wenn den Text mal ein Fremder liest. Stell doch mal was hier ins Forum ein, dann bekommst Du neutraleres Feedback als Du es Dir selbst geben kannst.
Zitat:
Hat jemand von euch schon einmal komplett neu angefangen?

Ein Großteil aller Autoren hat schon Texte komplett neu angefangen. Spontan fällt mir da Krabat von Otfried Preußler ein, aber sicher auch Tausende andere. Ich habe einen Roman schon zweimal neu begonnen. Das ist nicht so außergewöhnlich, das ist ja auch keine Schande Wink
Zitat:
Hat sich dadurch etwas gebessert, wart ihr am Ende zufriedener mit eurem Text?

Sicher, sonst würde man schließlich zur alten Version zurückkehren, denke ich. Man ändert ja in der neuen genau das, was einen an der alten Version störte. Diese alte Version solltest Du allerdings nicht wegwerfen, vllt braucht man sie noch einmal.

Ich rate Dir: Stell hier einen Deiner Texte ein und sieh zu, was die anderen Mitglieder dazu sagen. Vielleicht ist Deine momentane Art zu schreiben gar nicht so schlecht, wie Du glaubst.
Liebe Grüße
Selanna


_________________
Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham
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lia88
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 35
Beiträge: 325
Wohnort: Bayern


Beitrag29.11.2021 21:31

von lia88
Antworten mit Zitat

Ich denk auch, dass es gut wäre, wenn du dir die Meinung von anderen Leuten oder Testlesern einholst - damit du weißt, was du beim erneuten Schreiben verbessern kannst. Evtl reicht es aber auch, wenn du nur einzelne Kapitel neu schreibst und manche bestehen lässt? Ich kann das aber schwer beurteilen.

Wenn man noch nicht veröffentlicht hat (trifft auch auf mich zu) ist es vll schwieriger, wirklich zu beurteilen, ob man 'gut' ist. Man hofft es immer, aber weiß es halt nicht ._.
Vermutlich gibt sich das mit der Zeit einfach.
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag30.11.2021 12:07

von Rodge
Antworten mit Zitat

Meinen Erstling habe ich dreimal komplett überarbeitet, ich benötigte vom ersten Entwurf bis zum fertigen Buch mehr als 20 Jahre (für den zweiten Roman benötigte ich ein halbes Jahr). Die Geschichte ist als Wandlungsroman/Heldenreise gestartet und als Romance gelandet.

Du solltest trennen zwischen der Schreibe und dem Plot. Wenn du mit dem Text unzufrieden bist, solltest du überlegen, warum das so ist. Wenn der Plot in Ordnung ist, geht es vielleicht wirklich darum, die Schreibe zu verbessern. Wie bereits mehrfach geraten wurde: Stell einen Auszug ein und versuche, die eingehenden Vorschläge immer darauf abzuprüfen, ob sie aus deiner Sicht den Text verbessern würden (und bedanke dich artig für alles andere, ignoriere es dann aber für deinen Text).

Lesen verbessert die Schreibe, das Schreiben selbst noch einmal um das Vielfache. Vom Himmel gefallen sind wir alle nicht, also: Weitermachen!
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Eulenbaum
Klammeraffe
E


Beiträge: 867



E
Beitrag30.11.2021 13:25

von Eulenbaum
Antworten mit Zitat

Bei manchen Beiträgen wünsche ich mir mehr Ernsthaftigkeit.

Leute, die schreiben, sollten sich selbst grundsätzlich erst einmal ernst nehmen.

Schreiben und Freude schließen sich nämlich dann nicht aus.

Gruß,
Eulenbaum
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minka
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 46
Beiträge: 146



Beitrag30.11.2021 14:27

von minka
Antworten mit Zitat

Du wirst wahrscheinlich nicht drum rumkommen, dich zu fragen, was dich an deinem Text genau stört. Vielleicht hilft es dir, wenn du die Texte anderer Autoren, die dir gefallen, genauer analysierst und herausfindest, was dir an ihnen so gefällt.
Mir geht es oft so, dass wenn ich eine gerade erst geschriebene Szene lese, habe ich das Gefühl, dass sich alles so abgehakt und leblos liest. Dann hilft es mir immer, wenn ich zu einem Buch greife, dass mir stilistisch sehr gut gefällt und das gleichzeitig meinem (angestrebten) Schreibstil sehr nahe kommt. Ich lese dann ein paar Absätze, sauge sozusagen den Stil des Autors in mich auf und wende mich dann meinem Text zu. Erstaunlicherweise liest er sich dann auf einmal ganz anders und zudem fange ich an, ihn noch dichter zu machen und lebendiger, indem ich Sätze hinzufüge, die diesem angestrebten Stil entsprechen.
Vielleicht aber hilft es dir, den Text einfach mal ein paar Monate liegen zu lassen und ihn dann nochmal zu lesen. Oder du suchst dir, wie hier schon vorgeschlagen, einfach mal einen Testleser und schaust, ob dem was auffällt.
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Elisa
Eselsohr
E


Beiträge: 276



E
Beitrag30.11.2021 17:52
Re: Tabula rasa?
von Elisa
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Kien hat Folgendes geschrieben:
Es ist eine allgemeine Unzufriedenheit, die mich beim Lesen überkommt.
...
Beim Schreiben ist es bei mir am Ende das Gefühl, das überwiegt, ob ich einen Text gelungen finde oder nicht. Vielleicht (aber das ist sicher ein Thema für einen anderen Faden) habe ich auch zu hohe Ansprüche an meine Arbeit, sodass ich mit dem von mir Geschriebenen selten bis nie zufrieden bin.


Hallo Kien,

hier mal ein anderer Gedanke: Warum versucht du nicht, es positiv zu sehen!
Es sind doch gerade deine Unzufriedenheit, das Zweifeln an deinem Text,
was dich letztendlich weiterbringt und besser macht.

Und was den Anspruch angeht: Ich glaube nicht, dass die wahren Könner je mit ihren eigenen Texten zufrieden sind,
auch wenn andere ihnen versichern, das Geschriebene sei perfekt.

Es wurden schon viele Tipps genannt, die dir sicher weiterhelfen (Text einstellen, eine Pause einlegen usw.).
Manchmal hilft es auch, etwas Neues auszuprobieren, um wieder lockerer zu werden.

Liebe Grüße
Elisa
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Michel
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Beitrag30.11.2021 19:03

von Michel
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Eigene Erfahrung, speziell beim gerade in Rohfassung beendeten Projekt: Ich lese ein Kapitel oder zwei durch und denke, was für ein Sch… Leblos, mechanistisch, ungelenk, hölzern, unrealistisch, übertrieben, untertrieben, wasnochalles.

Der exakt gleiche Text liest sich nun, in der ersten Überarbeitungsrunde, vollkommen anders. Für mich bekommt er u.a. mehr Leben, weil er jetzt besser im Zusammenhang des Gesamttextes steht.
Bei Dir sicher etwas anderes. Aber manchmal ist "Abschnitt weglegen und weiter oder etwas anderes schreiben" tatsächlich hilfreich.

Ich unterstütze den Vorschlag, hier in der Werkstatt oder im Einstand einen Ausschnitt einzustellen und sich mal ein paar Rückmeldungen zu holen.


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Kien
Wortedrechsler
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Beiträge: 53



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Beitrag30.11.2021 21:39

von Kien
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Danke für die Antworten (und gut zu sehen, dass es anderen auch so geht). Ich hatte gestern mal angefangen, die Grundstruktur des Textes ein wenig zu ändern, Kapitel neu anzuordnen und die Geschichte mit einer anderen Szene beginnen zu lassen, als ich ursprünglich im Kopf hatte und bin ganz angetan von der Neuausrichtung (mal schauen für wie lange). Ich werde sicher nicht umhinkommen, vieles umzuschreiben, aber das ist für den Moment in Ordnung.

Einen Auszug hier einzustellen ist sicher keine schlechte Idee, ich habe aber derzeit das Gefühl, dass ich noch ein bisschen auf "Stilsuche" bin und nicht so recht weiß, was mein Text eigentlich sein möchte. Wenn ich da Klarheit habe, bin ich gern bereit, mir Feedback einzuholen. Momentan wäre das aber glaube ich verfrüht.
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Michel
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Beitrag30.11.2021 22:11

von Michel
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Klingt nach einer guten Bauchentscheidung.

Fun Fact: Mein kürzlich beendetes Manuskript habe ich 2005 schon einmal geschrieben. Fürchterliche Qualität - aber ich war froh, dass ich die Aufzeichnungen noch hatte. Waren dann doch ein paar gute Ideen dabei.


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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag30.11.2021 23:09

von Maunzilla
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Ich denke schon, daß man auch bei geringem Talent durch fleißiges Schreiben sich mit der Zeit verbessern kann. Insofern spricht alles dafür, weiter zu schreiben und zu üben.
Auf der anderen Seite muß man sich aber auch eingestehen, daß man u.U. eben kein Talent hat, so daß man auch mit dem besten Training nicht über eine gewisse Hürde kommt. (So habe ich schon früh einsehen müssen, daß ich am Zeichenbrett nicht mehr als verkrüppelte Strichmännchen hinbekomme, und daher auch mit den besten Ideen und dem fleißgsten Üben niemals ein auch nur halbwegs passabler Comiczeichner werde. ^^")
So lange du nicht die Ambition hast, um jeden Preis veröffentlicht zu werden und dir das Schreiben und Dichten an sich Freude bereitet, solltest du dich aber nicht allzusehr davon betrüben lassen. Man kann auch sehr viel Freude an Dingen haben, die man nicht gut kann, so lange man sich seiner Grenzen bewußt ist und sie akzeptiert und sein Glück nicht vom Urteil anderer abhängig macht.


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MarMa
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Beiträge: 210
Wohnort: Wien


Beitrag01.12.2021 10:53

von MarMa
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Maunzilla hat Folgendes geschrieben:

Auf der anderen Seite muß man sich aber auch eingestehen, daß man u.U. eben kein Talent hat, so daß man auch mit dem besten Training nicht über eine gewisse Hürde kommt.


Meiner Erfahrung nach, kommen Selbstzweifel und fehlendes Talent gar nicht so oft gemeinsam.

@Kien: Ein gutes Maß an Selbstkritikfähigkeit ist sehr förderlich. Ich glaube noch wichtiger, als gut schreiben können ist, nicht gute Schreibe zu erkennen. Dann kann man verbessern.
Ich erlaube mir mittlerweile, in der ersten Version auch richtig schlecht zu schreiben, damit die Geschichte fertig geschrieben werden kann. Das Schöne ist ja, dass das dann eh niemand lesen wird. Die Rohfassung ist nur für mich und dann wird geschliffen. Nicht unterkriegen lassen. Und wenn du soweit bist, feedback einholen.
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag01.12.2021 11:14

von Rodge
Antworten mit Zitat

Kien hat Folgendes geschrieben:
Einen Auszug hier einzustellen ist sicher keine schlechte Idee, ich habe aber derzeit das Gefühl, dass ich noch ein bisschen auf "Stilsuche" bin und nicht so recht weiß, was mein Text eigentlich sein möchte. Wenn ich da Klarheit habe, bin ich gern bereit, mir Feedback einzuholen. Momentan wäre das aber glaube ich verfrüht.


Nee, verfrüht ist das nicht, weil du ja selbst sagst, dass du etwas über deine Schreibe lernen willst. Das kann dabei eine echte Hilfe sein. Man muss nur das eigene Ego überwinden, dass (trotz aller eingestandenen Kritik) selbstverliebt auf die eigenen Texte schaut. Das ist uns allen irgendwann so ergangen, diese Hürde muss man überspringen, wenn man den eigenen Stil finden/verbessern will.
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Taranisa
Geschlecht:weiblichBücherwurm

Alter: 54
Beiträge: 3207
Wohnort: Frankenberg/Eder


Beitrag01.12.2021 13:43

von Taranisa
Antworten mit Zitat

Ich kommen mal wieder mit meinem Lieblingstipp: Testlesende. Ehe ich in meiner AG mein Debüt-Manuskript zerpflücken ließ und unheimlich viel aus den Rückmeldungen lernte, unterlag auch ich dem Irrglauben, Schreibratgeber lesen und die Tipps umsetzen sei eins. Anfangs gab ich als Testleserin eher zögerlich Hinweise, aber mit zunehmender Übung und Sicherheit sehe ich deutlicher, was nicht passt. Das bewahrt mich bei eigenen Texten zwar nicht vor der berühmt-berüchtigten Betriebsblindheit, lässt mich jedoch einige Fehler von Anfang an vermeiden.
Fazit: Rückmeldungen sind nie zu früh eingeholt. Trau dich.


_________________
Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024
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Kien
Wortedrechsler
K


Beiträge: 53



K
Beitrag01.12.2021 18:15

von Kien
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Rodge hat Folgendes geschrieben:
Nee, verfrüht ist das nicht, weil du ja selbst sagst, dass du etwas über deine Schreibe lernen willst. Das kann dabei eine echte Hilfe sein. Man muss nur das eigene Ego überwinden, dass (trotz aller eingestandenen Kritik) selbstverliebt auf die eigenen Texte schaut. Das ist uns allen irgendwann so ergangen, diese Hürde muss man überspringen, wenn man den eigenen Stil finden/verbessern will.

Kritik habe ich schon einstecken dürfen (siehe meine bisherigen Einreichungen), das ist nicht das Problem. Ich bin zum jetzigen Zeitpunkt mit dem Geschriebenen aber noch nicht so zufrieden, dass ich es guten Gewissens zum Abschuss freigeben könnte. Ein Text, bei dem ich selber Zweifel habe, ist für mich einfach noch nicht reif und es auch nicht wert, veröffentlicht zu werden. Da erspare ich dem Forum (und mir) lieber eine halbgare Einreichung.
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Rodge
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 845
Wohnort: Hamburg


Beitrag04.12.2021 11:43

von Rodge
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Jetzt verstehe ich das Problem nicht mehr. Warum nicht eine oder zwei Seiten so überarbeiten, dass sie Deinen Ansprüchen genügen und dann hier einstellen?
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Grim
Eselsohr


Beiträge: 280



Beitrag04.12.2021 12:30

von Grim
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Du du selbst nicht konkret festmachen kan st, was dich stört ubd wo du ansetzen sollst, wäre es sinnvoll, genau so eine Textstelle im Forum einzustellen. Entweder entpuppt es sich als gar kein Problem oder irgendjemand kann das Problem benennen.
Die Argumentation, es nicht einzustellen, da nicht gut genug, verstehe ich nicht. Es ist ja in dem Fall nicht Sinn der Sache, die Schokoladenseitw zu zeigen, sondern an den Schwächen zu arbeiten.

Neu angefangen habe ich mein erstes Projekt, ca 600 Seiten nahezu komplett verworfen. Das lag aber an Strukturproblemen, Handlungsstränge, die ins Nichts führten. Wegen schlechtem Stil neu anzufangen halte ich erstmal für übertrieben.
Struktur, Spannungsbögen, die Geschichte an sich, all das kannst du ja verwenden, musst im Zweifel halt nur stilistisch nachhübschen.
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Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag04.12.2021 13:18

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Hallo Kien,

Kien hat Folgendes geschrieben:
Ich bin zum jetzigen Zeitpunkt mit dem Geschriebenen aber noch nicht so zufrieden, dass ich es guten Gewissens zum Abschuss freigeben könnte. Ein Text, bei dem ich selber Zweifel habe, ist für mich einfach noch nicht reif und es auch nicht wert, veröffentlicht zu werden. Da erspare ich dem Forum (und mir) lieber eine halbgare Einreichung.


Wenn du dich mit dem Einstellen hier im Forum (noch) nicht wohlfühlst, dann lass es bleiben.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass du dir ein paar Texte hier im Forum anschaust, Kritiken dazu liest und dann einen oder zwei Kritiker mal per PN anschreibst und nachfragst, ob sie etwas von dir lesen und dir privat Feedback geben würden.
Auf diese Weise kannst du jemanden finden, der dein Schreiben versteht und dich weiterbringen kann oder auch jemanden, der dich in der Luft zerreißt und deine Zweifel noch weiter anfacht.
Dir muss nur immer bewusst sein, dass diese Meinungen subjektiv sind. Ob und wie es dir helfen kann, entscheidest du am Ende selbst.

Kien hat Folgendes geschrieben:

Hat jemand von euch schon einmal komplett neu angefangen? Hat sich dadurch etwas gebessert, wart ihr am Ende zufriedener mit eurem Text?

Drei mal ja.


LG,
Seraiya


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"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
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Eulenbaum
Klammeraffe
E


Beiträge: 867



E
Beitrag04.12.2021 20:46

von Eulenbaum
Antworten mit Zitat

Wann hast Du drei Mal angefangen?

Das ist mir entgangen.

Gruß,
Eulenbaum
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Seraiya
Geschlecht:weiblichMondsüchtig


Beiträge: 924



Beitrag04.12.2021 22:29

von Seraiya
Antworten mit Zitat

Eulenbaum hat Folgendes geschrieben:
Wann hast Du drei Mal angefangen?

Das ist mir entgangen.

Gruß,
Eulenbaum


Das drei Mal bezieht sich auf die drei Fragen von Kien.
Ja, ich habe schon mal einen Roman beendet und dann neu angefangen. Ja, dadurch hat sich vieles verbessert und ja, ich bin am Ende zufriedener gewesen.


LG,
Seraiya


_________________
"Some people leave footprints on our hearts. Others make us want to leave footprints on their faces."
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Kien
Wortedrechsler
K


Beiträge: 53



K
Beitrag04.12.2021 22:32

von Kien
pdf-Datei Antworten mit Zitat

Seraiya hat Folgendes geschrieben:
Wenn du dich mit dem Einstellen hier im Forum (noch) nicht wohlfühlst, dann lass es bleiben.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass du dir ein paar Texte hier im Forum anschaust, Kritiken dazu liest und dann einen oder zwei Kritiker mal per PN anschreibst und nachfragst, ob sie etwas von dir lesen und dir privat Feedback geben würden.
Auf diese Weise kannst du jemanden finden, der dein Schreiben versteht und dich weiterbringen kann oder auch jemanden, der dich in der Luft zerreißt und deine Zweifel noch weiter anfacht.
Dir muss nur immer bewusst sein, dass diese Meinungen subjektiv sind. Ob und wie es dir helfen kann, entscheidest du am Ende selbst.

Wie gesagt, ich habe bereits etwas im Forum veröffentlicht, da wurde mit Kritik auch nicht gegeizt. Es geht also nicht darum, hier zum ersten Mal etwas einzustellen, sondern explizit um den Entwurf, an dem ich gerade sitze und mit dem ich unzufrieden bin.
Eulenbaum hat Folgendes geschrieben:
Wann hast Du drei Mal angefangen?

Das ist mir entgangen.

Gruß,
Eulenbaum

Das bezog sich glaube ich eher auf meine drei Fragen im Zitat, die allesamt mit "ja" beantwortet wurden.

@all: Danke für die Antworten. Ich werde ein bisschen am Text feilen und vielleicht demnächst etwas einstellen. Vielleicht gibt mir die Neuausrichtung/-strukturierung da den nötigen Anschub.
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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8676
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag05.12.2021 18:31

von Merlinor
Antworten mit Zitat

Hallo Kien

Lege den Entwurf erst einmal für zwei, drei Monate auf die Seite, bis Du genügend Abstand hast. In der Zeit widme Dich anderen Projekten, damit Du im Schreiben bleibst.
Bevor Du den Text später wieder in die Hand nimmst, formatiere ihn um: Eine andere Schrift, die möglichst wenig mit der Schrift der ersten Fassung zu tun hat, eine andere Schriftgröße und was Du sonst noch anders gestalten kannst.
Auf diese Weise verfällt Dein Hirn nicht gleich wieder in alte Seh- und Lesegewohnheiten und der Abstand bleibt etwas größer.

Dann lies ihn vollständig durch, von vorn bis hinten, ohne während der Lektüre schon zu urteilen und ohne bereits über Veränderungen nachzudenken und im Geist an ihm zu arbeiten. Lasse ihn einfach im Ganzen auf dich wirken.
Erst wenn Du ihn auf diese Weise so unvoreingenommen, wie es Dir nur möglich ist, vollständig gelesen hast, fange an, Dich mit ihm auseinanderzusetzen.
Du wirst sehen, dass Du auf diese Weise ein recht klares Bild davon bekommen wirst, was Du verändern oder besser machen kannst.

Gegebenenfalls wird Dich das sogar in Richtung einer vollständigen Neufassung stoßen, aber das ist kein Schade: Die Geschichte bleibt ja im Kern dieselbe, nur die Art, sie zu erzählen erfordert ein besseres Konzept.
Sollte sich allerdings herausstellen, dass auch die Basis der Geschichte nicht stimmig und konsistent ist, dann weißt Du wenigstens Bescheid und kannst Dich frohen Herzens neuen Ufern zuwenden.

LG Merlinor


_________________
„Ich bin fromm geworden, weil ich zu Ende gedacht habe und nicht mehr weiter denken konnte.
Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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