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"Angemessen werben"

 
 
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Volker
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 85



Beitrag24.11.2021 12:09
"Angemessen werben"
von Volker
eBook pdf-Datei Antworten mit Zitat

Hallo zusammen.
In den meisten Autorenverträgen gibt es in der Regel folgenden Paragrafen:

"Der Verlag verpflichtet sich, für das Werk ANGEMESSEN zu werben."

Weiß jemand, was das eigentlich - rein juristisch - bedeutet? Was ist "angemessen"? Ist das im Grunde ein Gummiparagraf, der alles und nichts aussagt und ausgelegt werden kann wie die Wettervorhersage?


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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2343
Wohnort: Annaburg


Beitrag24.11.2021 12:19

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Das bedeutet, vereinfacht gesagt, dass der Verlag für ein Buch, welches erfahrungsgemäß einen durchschnittlichen Gewinn von ein paar tausend Euro abwerfen würde, kein Fussballstadion umbenennen lässt.
Klar ist angemessen ein dehnbarer Begriff. Wie bei angemessener Kleidung. Auf die Feier eines Nudistenklubs gehst du ja anders gewandet als auf einen Opernball.


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hobbes
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Beiträge: 4297

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Beitrag24.11.2021 13:27

von hobbes
Antworten mit Zitat

Und vermutlich hört man genau deshalb die Ratschläge, dieses "angemessen" im Vertrag eventuell durch konkrete Dinge zu ergänzen. Also keine Ahnung, die Anzahl der Rezensionsexemplare (oder ist das eine andere Baustelle?), Flyer, Plakate, Werbepostkarten, die ganz großen Plakate in jedem deutschen Bahnhof Laughing

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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

Alter: 49
Beiträge: 2343
Wohnort: Annaburg


Beitrag24.11.2021 13:53

von Thomas74
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Die Rezensionsexemplare sind woanders geregelt.

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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

Alter: 72
Beiträge: 8665
Wohnort: Bayern
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Beitrag24.11.2021 14:13

von Merlinor
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Hallo Volker

Es ist, wie Du richtig angemerkt hast, im Grunde ein Gummiparagraf. Allerdings kann man sich bei dem Werbeaufwand, den der Verlag bei einem bestimmten Werk betreibt, schon darauf berufen, welchen Werbeaufwand er üblicherweise auf vergleichbare Werken aus der eigenen Produktion ansetzt. Aber da sich Werke und Autoren nur selten wirklich eins zu eins vergleichen lassen, bleibt das Ganze schwammig.

LG Merlinor


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Als Physiker sage ich Ihnen nach meinen Erforschungen des Atoms:
Es gibt keine Materie an sich, Geist ist der Urgrund der Materie.“

MAX PLANCK (1858-1947), Mailand, 1942
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Volker
Geschlecht:männlichWortedrechsler


Beiträge: 85



Beitrag24.11.2021 14:14

von Volker
pdf-Datei Antworten mit Zitat

>>Und vermutlich hört man genau deshalb die Ratschläge, dieses "angemessen" im Vertrag eventuell durch konkrete Dinge zu ergänzen. Also keine Ahnung, die Anzahl der Rezensionsexemplare (oder ist das eine andere Baustelle?), Flyer, Plakate, Werbepostkarten, die ganz großen Plakate in jedem deutschen Bahnhof<<

Das kann man natürlich versuchen, aber darauf wird sich kein Verlag einlassen. Friss Vogel oder stirb.


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Merlinor
Geschlecht:männlichArt & Brain

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Beiträge: 8665
Wohnort: Bayern
DSFo-Sponsor


Beitrag24.11.2021 14:19

von Merlinor
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Volker hat Folgendes geschrieben:
... Friss Vogel oder stirb.


Nun ja, ganz so einfach ist es nicht: Als Autor suche ich einen gleichberechtigten Geschäftspartner, mit dem ich auf Augenhöhe bin.
Mit einem Verlag, der "friss oder stirb" mit mir spielen will, möchte ich nichts zu tun haben ... smile
Als Autor/in sollte man selbstverständlich im Vorfeld danach fragen, was der Verlag unter "angemessen" versteht und nötigenfalls schreibt man das Resultat dann auch in den Vertrag.
Merke: Ein Geschäft funktioniert nur dann gut, wenn die Partner sich respektieren und gemeinsam an einem Strang ziehen.

LG Merlinor


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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2830



Beitrag24.11.2021 16:02

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

Ich gehe mal davon aus, daß der Verlag das Manuskript nicht einkauft, um es in der Schublade verschwinden zu lassen und es nicht druckt, um damit die Papiermühle zu füttern. Also wird er ein eigenes Interesse haben, den Verkauf desselben anzukurbeln.
Freilich kommt es nicht selten vor, daß ein von seinem Werk überzeugter Autor glaubt, der geringe Erfolg seines Machwerkes auf dem Markte rühre allein von der Unfähigkeit oder dem Desinteresse des Verlegers her. Rolling Eyes
Ebenso mag es nicht selten vorkommen, daß ein älterer Titel, der kaum noch Umsatz macht, nicht unbedingt mit hohem Aufwande mehr beworben wird.


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Pickman
Geschlecht:männlichPlottdrossel


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Wohnort: Zwischen Prodesse und Delectare


Beitrag24.11.2021 20:31

von Pickman
Antworten mit Zitat

Reden wir hier eigentlich von einem echten oder von einem DKZ-Verlag? Davon dürfte abhängen, was der Verlag für angemessen erachtet.

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Stefan_Burban
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Beiträge: 574



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Beitrag27.11.2021 12:11

von Stefan_Burban
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Im Prinzip bedeutet es, dass der Verlag auch entscheiden kann, gar nicht dafür zu werben, wenn er es für "angemessen" hält.

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Thomas74
Geschlecht:männlichExposéadler

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Beiträge: 2343
Wohnort: Annaburg


Beitrag27.11.2021 12:14

von Thomas74
Antworten mit Zitat

Stefan_Burban hat Folgendes geschrieben:
Im Prinzip bedeutet es, dass der Verlag auch entscheiden kann, gar nicht dafür zu werben, wenn er es für "angemessen" hält.

Ja, und? Wenn er das mit seinen Verkaufszahlen vereinbaren kann?


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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2830



Beitrag27.11.2021 21:54

von Maunzilla
Antworten mit Zitat

In einem sehr unwahrscheinlichen Szenario könnte man sich vorstellen, daß ein Verlag ein Manuskript nur einkauft, um es einem anderen Verlag wegzuschnappen und es dann lediglich pro forma veröffentlicht, jedoch an einem Verkauf eigentlich nicht interessiert ist, um damit einem anderen erfolgreichen Buch aus seinem Programm keine Konkurrenz zu machen.
In diesem Falle könnte der Autor auf Vertragsverletzung klagen und Schadenersatz fordern. Aber er müßte alles dies natürlich beweisen, was naturgemäß nicht einfach ist.


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minka
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Beitrag28.11.2021 18:27

von minka
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Man muss wohl unterscheiden, ob das Buch ein Spitzentitel oder nur ein Programmfüller ist. Meistens letzteres. Entsprechend wird dann auch beworben. Programmfüller können sich schon freuen, wenn sie es mal in den Newsletter oder auf die Social-Media-Seiten des Verlags schaffen. Spitzentitel bekommen hingegen POS-Materialien für den Buchhandel, Presseartikel, Anzeigen in Social Media usw.
Im Grunde kann man sagen: Je höher der ausgehandelte Vorschuss, desto mehr legt sich der Verlag ins Zeug.
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