insel der Träume

[Perry]

insel der träume

wo ich auch bin ohne dich ist jeder ort schweige
land der nachthimmel lichtlos nur in deinen augen
ziehen sternschnuppen funkelnd ihre bahn

allein am strand sind wellen dein flüsternder
mund sie erzählen von einem schiff das mich zu
einer fernen insel bringt wo du auf mich wartest

kurz eingenickt tauchst du aus dunkelblauer tiefe
als meerjungfrau auf unsere lippen verschmelzen
zu einem feuchten kuss es beginnt zu regnen

[Kullervo]

die abwesenheit von satzzeichen und großschreibung
haben die evokative kraft mich auf eine insel der träume
zu schicken in der alles miteinander verschwimmt
mit einer trägheit die wir alle wie ich glaube kennen

In der ersten Strophe funktioniert das noch sehr gut. Das "Schweige Land" lässt mich dort so stolpern, dass die Sicht verwischt bleibt.
Ich denke, auch in den beiden folgenden Strophen solltest du so eine Satzverzahnung einbauen, denn sobald ich mich an die Zeilenumbrüche gewöhnt hatte, ging ein wenig der Magie verloren.

[Perry]

ich hatte anfangs auch Schwierigkeiten mit der satzzeichenlosen Kleinschreibung, die übrigens in der "modernen" Lyrik häufig verwendet wird. Mittlerweile hat sich mein lesender Blick bereits so daran gewöhnt, dass die sich daraus ergebenden Deutungsmöglichkeiten intuitiv auftauchen.
Durch (besondere) Zeilenumbrüche die Aufmerksamkeit auf bestimmte Worte zu lenken, verwende ich eher selten, hier ist es zudem der Zeilenlänge geschuldet.
Insgesamt schreibe ich Prosalyrik, die ich zur Terzettform verdichte und gliedere (Einleitung, Hauptteil und Schluss). Zusätzlich streue ich lyrische Stilelemente wie Alliterationen, Enjambements oder Binnenreime ein, soweit sich diese anbieten.
Danke fürs Interesse und Feedback.
LG
Perry