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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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15.11.2021 14:30 When we have fun von hobbes
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Ich hatte schon mal irgendwo auf Jami Attenbergs (englischen) Newsletter verlinkt - kürzlich schrieb sie unter anderem darüber, was ihr beim Schreiben am meisten Freude macht. "What’s the most enjoyable part of writing for you?", fragt sie. Und das würde ich euch auch gern fragen.
(eventuell ganz bestimmt wurde die Frage (so ähnlich) in den Weiten des dsfo schon mal gestellt. Falls das so ist, wird mich sicher irgendwer darauf hinweisen, der besser mit der Suchfunktion befreundet ist, als ich)
Hier meine Antworten auf die Frage:
- wenn ich endlich das passende Puzzleteil (und/oder einen superguten Titel) für einen Text finde, der irgendwie schon fertig ist, dem aber trotzdem noch etwas ganz wesentliches fehlt
- wenn ich beim Schreiben lächeln muss, weil das, was ich geschrieben habe, so unfassbar großartig ist (und das macht sogar noch mehr Freude, wenn ich davor tagelang dachte, dass ich vermutlich niemals mehr irgendwas beflügelndes zu Papier bringen würde)
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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wohe Klammeraffe
W Alter: 71 Beiträge: 639 Wohnort: Berlin
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W 15.11.2021 15:13
von wohe
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Hi hobbes,
eine Entsprechung gibt es m.E. tatsächlich schon, nämlich hier:
Deutsches Schriftstellerforum -> Foren-Übersicht -> Selbsthilfe -> Sonstige Diskussion -> Titel: Was bedeutet euch das Schreiben?
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https://www.dsfo.de/fo/viewtopic.php?t=73359
Aber ich will hier trotzdem nochmal drauf eingehen. Zitat: | -. wenn ich beim Schreiben lächeln muss, weil das, was ich geschrieben habe, so unfassbar großartig ist | So ist es. Dem entspricht:
- Wenn man schneller schreibt als denkt und dann feststellt, dass man das Geschriebene selbst richtig gut findet und bestenfalls auch andere amüsiert sind.
MfG Wohe
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lia88 Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 325 Wohnort: Bayern
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15.11.2021 15:56
von lia88
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Ich freu mich am meisten, wenn ich irgend eine alte Geschichte von mir nach Jahren wieder entdecke und überrascht bin, dass sie mir wirklich (noch) gefällt.
Für mich schafft das Schreiben wertvolle Erinnerungen. Das ist für mich das beste daran.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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15.11.2021 17:16
von hobbes
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wohe hat Folgendes geschrieben: | Titel: Was bedeutet euch das Schreiben? |
Echt, das ist für dich die gleiche Frage? Sehe ich nicht so.
wohe hat Folgendes geschrieben: | (...) und bestenfalls auch andere amüsiert sind. |
Ich mag es ja noch lieber, wenn ich es schaffe, Lesys in einer Art geschockter Stille zu hinterlassen
lia88 hat Folgendes geschrieben: | Für mich schafft das Schreiben wertvolle Erinnerungen. Das ist für mich das beste daran. |
Schreibst du denn autobiographisch?
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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lia88 Eselsohr
Alter: 35 Beiträge: 325 Wohnort: Bayern
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15.11.2021 17:35
von lia88
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hobbes hat Folgendes geschrieben: |
lia88 hat Folgendes geschrieben: | Für mich schafft das Schreiben wertvolle Erinnerungen. Das ist für mich das beste daran. |
Schreibst du denn autobiographisch? |
Nee, aber die Ideen, die ich früher hatte, waren so herrlich reißerisch ^^ Ich muss da jedes Mal schmunzeln, wenn ich mal wieder was altes von mir les. Das sind halt teilweise Geschichten übers Ausreißen oder über Kämpfe zwischen Gut und Böse oder völlig absurde Ideen, von denen ich vergessen hab, dass ich sie jemals hatte ._.
Ich hab auch mal Tagebuch geschrieben, aber eher weniger Lust, das alles nochmal durchzulesen.
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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16.11.2021 14:37
von hobbes
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Ah, du meinst, mit den alten Geschichten kommt quasi die Verbindung zu dem Mensch, der du damals warst?
So ginge es mir vermutlich, wenn ich alte Englisch-Aufsätze aus meiner Catcher-in-the-rye-Phase lesen würde, in denen jedes zweite Wort (meist eher unpassend) phoney war
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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FaithinClouds Leseratte
F
Beiträge: 158 Wohnort: Südlich vom Norden
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F 16.11.2021 18:01
von FaithinClouds
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Kurz und knapp: wenn ich selbst wissen will, wie es weitergeht
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MissVV Erklärbär
M
Beiträge: 1
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PaulaSam Klammeraffe
Alter: 53 Beiträge: 561 Wohnort: Regensburg
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19.11.2021 12:57
von PaulaSam
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Meine Glücksmomente beim Schreiben:
Wenn das Herz den Brustkorb sprengt, vor Freude, Trauer oder Angst.
Wenn Tränen die Augen spülen und ich danach klarer sehen kann.
Wenn meine Gedanken so laut und klar sind, dass sie jeder hören und verstehen kann.
Wenn Leser gefangen sind, genauso wie ich.
LG Sam
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Nina C Klammeraffe
Alter: 36 Beiträge: 992 Wohnort: Op dr\' Jück
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22.11.2021 06:22
von Nina C
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... wenn ich eine komplett runde Szene geschaffen habe. Mit ausgefuchsten Details, um glaubwürdig zu sein, Beschreibungen, die mich (und hoffentlich auch den Leser) alles glasklar vor Augen sehen zu lassen und Emotionen, die schön differenziert, charakteristisch und tief gleichermaßen sind. Kurz, wenn ich bei dieser Szene denke – perfekt bis zum letzten Komma.
Alles Liebe
Nina
_________________ Wenn ihr nicht die gequälten Sklaven der Zeit sein wollt, macht euch trunken, ohn’ Unterlass! Mit Wein, mit Poesie mit Tugend, wie es euch gefällt. (Charles Baudelaire) |
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PaulaSam Klammeraffe
Alter: 53 Beiträge: 561 Wohnort: Regensburg
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24.11.2021 11:39
von PaulaSam
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Zitat: | Kurz, wenn ich bei dieser Szene denke – perfekt bis zum letzten Komma. |
Du Glückliche! Reicht es dir wirklich, wenn DU es perfekt findest? Das würde mir nicht reichen. Ich will ja nicht nur für mich schreiben.
LG Sam
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3221 Wohnort: Frankenberg/Eder
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24.11.2021 12:54
von Taranisa
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PaulaSam hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Kurz, wenn ich bei dieser Szene denke – perfekt bis zum letzten Komma. |
Du Glückliche! Reicht es dir wirklich, wenn DU es perfekt findest? Das würde mir nicht reichen. Ich will ja nicht nur für mich schreiben.
LG Sam |
Ich bin zwar nicht Nina, antworte aber trotzdem mal darauf: Wenn ich eine Szene perfekt finde, ist das der erste Schritt. Wenn ich die Szene nach Überarbeitung aufgrund Rückmeldungen von Testlesenden (=bestes Mittel gegen Betriebsblindheit) noch perfekter ausarbeiten kann, ist dies Schritt zwei. Nummer 3 folgt nach dem Lektorat.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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24.11.2021 13:25
von hobbes
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Ich bin auch nicht Nina, frage mich aber, für wen ich die Szene perfekt schreiben sollte, wenn nicht für mich?
Für wen schreibst du sie denn perfekt, PaulaSam?
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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PaulaSam Klammeraffe
Alter: 53 Beiträge: 561 Wohnort: Regensburg
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25.11.2021 15:36
von PaulaSam
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hobbes hat Folgendes geschrieben: | Ich bin auch nicht Nina, frage mich aber, für wen ich die Szene perfekt schreiben sollte, wenn nicht für mich?
Für wen schreibst du sie denn perfekt, PaulaSam? |
Na, für Leser, für wen sonst?
LG Sam
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PaulaSam Klammeraffe
Alter: 53 Beiträge: 561 Wohnort: Regensburg
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25.11.2021 15:53
von PaulaSam
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Taranisa hat Folgendes geschrieben: | PaulaSam hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Kurz, wenn ich bei dieser Szene denke – perfekt bis zum letzten Komma. |
Du Glückliche! Reicht es dir wirklich, wenn DU es perfekt findest? Das würde mir nicht reichen. Ich will ja nicht nur für mich schreiben.
LG Sam |
Ich bin zwar nicht Nina, antworte aber trotzdem mal darauf: Wenn ich eine Szene perfekt finde, ist das der erste Schritt. Wenn ich die Szene nach Überarbeitung aufgrund Rückmeldungen von Testlesenden (=bestes Mittel gegen Betriebsblindheit) noch perfekter ausarbeiten kann, ist dies Schritt zwei. Nummer 3 folgt nach dem Lektorat. |
Aber das ist doch sicher nicht dein Ziel oder Antrieb beim Schreiben, sondern eher der Weg dort hin. Erst wenn Testleser begeistert sind, stellen sich doch Glücksgefühle ein, die zum Weitermachen motivieren. Oder kommt das bei dir schon allein beim kritischen Zerreißen deiner Texte? (Scheint mir, als alternde Schreiberin irgendwie ... masochistisch?) Könnte aber auch sein, dass deine Texte so gut sind, dass sie gar nicht wirklich kritisiert werden. Das wiederum könnte an falschen Testlesern liegen, was ich aber nicht glaube, wenn du schreibst, sie sind das beste Mittel gegen Betriebsblindheit.
LG Sam
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hobbes Tretbootliteratin & Verkaufsgenie
Moderatorin
Beiträge: 4298
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25.11.2021 16:12
von hobbes
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PaulaSam hat Folgendes geschrieben: | hobbes hat Folgendes geschrieben: | Ich bin auch nicht Nina, frage mich aber, für wen ich die Szene perfekt schreiben sollte, wenn nicht für mich?
Für wen schreibst du sie denn perfekt, PaulaSam? |
Na, für Leser, für wen sonst? |
Es gibt ziemlich viele Lesys und die finden ganz unterschiedliche Sachen toll. Entgegensätzliche, gar. Für welchen dieser Lesys soll es also perfekt sein?
_________________ Don't play what's there, play what's not there.
Miles Davis |
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3221 Wohnort: Frankenberg/Eder
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25.11.2021 16:31
von Taranisa
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PaulaSam hat Folgendes geschrieben: | Aber das ist doch sicher nicht dein Ziel oder Antrieb beim Schreiben, sondern eher der Weg dort hin. Erst wenn Testleser begeistert sind, stellen sich doch Glücksgefühle ein, die zum Weitermachen motivieren. Oder kommt das bei dir schon allein beim kritischen Zerreißen deiner Texte? (Scheint mir, als alternde Schreiberin irgendwie ... masochistisch?) Könnte aber auch sein, dass deine Texte so gut sind, dass sie gar nicht wirklich kritisiert werden. Das wiederum könnte an falschen Testlesern liegen, was ich aber nicht glaube, wenn du schreibst, sie sind das beste Mittel gegen Betriebsblindheit.
LG Sam |
Mein Ziel und mein Antrieb ist es, spannende Geschichten mit historischen Informationen zu vermischen und möglichst viele Menschen (mich bei der Planung und beim Schreiben eingeschlossen) zu begeistern.
Dank meiner Testleserschaft konnte ich mich schreibhandwerklich sehr weiterentwickeln und strebe der immer perfekteren Umsetzung zu, um Bilder und Spannung zu erzeugen (ich strebe, aber lernen hört nie auf). Aktuell ist ein Werk in der AG, bei dem ich durch die Rückmeldungen sehe, dass ich hier und da Potential verschenkt habe. Jetzt kann ich z.B. noch an der Konflikt-Verschärfungs-Schraube drehen und mehr herausholen.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
Spielweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/21
Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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Selanna Reißwolf
Beiträge: 1146 Wohnort: Süddeutschland
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26.11.2021 00:55
von Selanna
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Ich habe vor einer halben Stunde eine, wohl vor einem Jahr angefangene, Kurzgeschichte geöffnet, die ich geschrieben hatte, soweit der von mir erdachte Plot reichte. Ich habe aufgehört, weil ich nicht mehr wusste, wie es weitergehen könnte und die Geschichte aufgegeben.
Heute habe ich das Dokument geöffnet, eine Leerzeile gesetzt und "Du warst wirklich dort?" geschrieben, keine Ahnung, warum ausgerechnet das. Er hat darauf geantwortet, das hat sie angezweifelt, er hat es bestärkt, sie wollte Details, seine Gedanken sind kurz abgeschweift, sie hat ihn kalt erwischt und ... jetzt bin ich zwei Seiten weiter. Die zwei haben mir ihre Geschichte von ganz allein weiter erzählt. Genau das ist es, was mir am Schreiben solche Freude macht Es ist fast so, als würde man einen Roman lesen oder einen Film schauen Außerdem haben mir die zwei gefehlt, sie streiten immer so schön miteinander
_________________ Nur ein mittelmäßiger Mensch ist immer in Hochform. - William Somerset Maugham |
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BlueNote Stimme der Vernunft
Beiträge: 7304 Wohnort: NBY
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26.11.2021 09:58
von BlueNote
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Dass das Schreiben Menschen mit Freude erfüllt, konnte ich noch nie nachvollziehen. Vor allem wenn das Lesen des Werks dann der reinen Unterhaltung dient. Manchmal erfüllt es mich persönlich vielleicht etwas mit Freude, wenn ich glaube, etwas "Relevantes" festgehalten zu haben.
Das Glücksgefühl stellte sich früher bei kurzen Texten schon eher ein - da bereitete es mir sogar Gänsehaut, als ich "wahre" Worte für die zumindest bis damals tiefste Lebenskrise gefunden habe.
Ganz anders ist es übrigens in der Musik. Warum verschafft das Einüben von Musikstücken so viel mehr Befriedigung? Ich weiß es nicht. Hier habe ich gar nicht das Gefühl, Zeit zu verschwenden, wie beim Schreiben. Wenn ich von der Schreibbegeisterung anderer lese, kommt mir das oft wie eine Ersatzbefriedigung vor, weil diese Menschen sonst keine Ziele im Leben haben, vereinsamt sind und keinen Bezug zur Außenwelt aufbauen können. Zu sehr auf sich selbst bezogen sind, was das Schreiben meiner Meinung nach befördert - und das macht mir eher schlechte Gefühle.
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Taranisa Bücherwurm
Alter: 54 Beiträge: 3221 Wohnort: Frankenberg/Eder
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26.11.2021 10:27
von Taranisa
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BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Wenn ich von der Schreibbegeisterung anderer lese, kommt mir das oft wie eine Ersatzbefriedigung vor, weil diese Menschen sonst keine Ziele im Leben haben, vereinsamt sind und keinen Bezug zur Außenwelt aufbauen können. Zu sehr auf sich selbst bezogen sind, was das Schreiben meiner Meinung nach befördert - und das macht mir eher schlechte Gefühle. |
Hm, also: Ich habe auch Freude an anderen Dingen (z.B. Tanzen, Garten...), suchte mir aber das Schreiben bewusst aus, weil ich dies als für mich richtigen Kanal empfinde, meine Kreativität auszuleben und evtl. durch meine Texte andere zum Nachdenken anzuregen. Als glücklich verheiratete Vollzeitberufstätige mit mir sehr wichtigem Freundeskreis und Tanzgruppe bin ich definitiv nicht einsam und/oder zu sehr auf mich bezogen, sondern interagiere stark mit der Außenwelt.
Kurz gesagt: Wir sind alles Individuen mit individuellen Einstellungen.
_________________ Henkersweib, Burgenwelt Verlag, ET 12/18
Die Ehre des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 12/20
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Das Gegengift des Henkersweibs, Burgenwelt Verlag, ET 11/22
Der Stab der Seherin, Burgenwelt Verlag, Herbst 2024 |
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PaulaSam Klammeraffe
Alter: 53 Beiträge: 561 Wohnort: Regensburg
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26.11.2021 13:05
von PaulaSam
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BlueNote hat Folgendes geschrieben: | Ganz anders ist es übrigens in der Musik. Warum verschafft das Einüben von Musikstücken so viel mehr Befriedigung? Ich weiß es nicht. Hier habe ich gar nicht das Gefühl, Zeit zu verschwenden, wie beim Schreiben. Wenn ich von der Schreibbegeisterung anderer lese, kommt mir das oft wie eine Ersatzbefriedigung vor, weil diese Menschen sonst keine Ziele im Leben haben, vereinsamt sind und keinen Bezug zur Außenwelt aufbauen können. Zu sehr auf sich selbst bezogen sind, was das Schreiben meiner Meinung nach befördert - und das macht mir eher schlechte Gefühle. |
Warum bist du dann hier? Um deinen schlechten Gefühlen zu frönen und dich am vermeintlichen Leid von ziellosen, vereinsamten, weltfremden und ichbezogenen Autoren zu ergötzen? Oder weil du hoffst, dass derart schwache Menschen für deine "wahren Worte" zur Bewältigung deiner Lebenskrise empfänglicher sind als andere?
Ganz ehrlich, ich verstehe dich nicht. Unterhaltungsliteratur dient keineswegs nur dem Selbstzweck. Auch daraus kann man sehr viel lernen. Zum Beispiel über das Leben außerhalb des eigenen Fokus, über Erfahrungen, Welt- und Selbstbilder, das Geschehen heutiger und vergangener Zeit, über Probleme und Lösungsansätze ... u. v. mehr. Ganz so erbärmlich können Autoren von Unterhaltungsliteratur also nicht sein, oder?
LG Sam
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nebenfluss Show-don't-Tellefant
Beiträge: 5982 Wohnort: mittendrin, ganz weit draußen
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26.11.2021 13:21
von nebenfluss
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PaulaSam hat Folgendes geschrieben: | Unterhaltungsliteratur dient keineswegs nur dem Selbstzweck. Auch daraus kann man sehr viel lernen. Zum Beispiel über das Leben außerhalb des eigenen Fokus, über Erfahrungen, Welt- und Selbstbilder, das Geschehen heutiger und vergangener Zeit, über Probleme und Lösungsansätze ... u. v. mehr. |
Das sind Kritierien, die üblicherweise darauf hindeuten, dass es sich um sogenannte gehobene U-Literatur, wenn nicht sogar E-Literatur handelt.
Reine U-Literatur, wie ich sie verstehe, variiert Plotschablonen, ohne eine Realitätsnähe des Geschehens für unabdingbar zu halten. Dazu gehört etwa auch die Forderung, der Protagonist habe sympathisch (und der Antagonist entsprechend unsympathisch) zu sein. Der Prota muss in irgendeiner Weise als Held funktionieren und die Geschichte zum Happy-End führen. Dies alles fiktionalisiert die Realität erheblich. Diese Regeln sind nicht vorgegeben, weil man so etwas über die Welt lernen könnte, sondern weil dies den Bedürfnissen der Leserschaft entspricht, sich im sprichwörtlich roman-tischen Sinne in eine heroischere, gerechtere Welt fortzuträumen.
Lernen kann man daraus sicherlich etwas über das U-Schreibhandwerk selbst, also Identifikationspotenzial der Figuren, Begünstigung/Verhinderung von Lesefluss, emotionale Ansprache, Spannungsaufbau etc. Aber wer wirklich etwas über das Leben außerhalb des eigenen Fokus lernen möchte, wird wohl zu E greifen.
_________________ "You can't use reason to convince anyone out of an argument that they didn't use reason to get into" (Neil deGrasse Tyson) |
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