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Deutsches Schriftstellerforum Foren-Übersicht -> Selbsthilfe -> Eure Gewohnheiten, Schreibhemmung, Verwirrung
Plotter, Pantser oder Bojenschreiber? Was seid ihr und was funktioniert?

 
 
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Ralphie
Geschlecht:männlichForenonkel

Alter: 71
Beiträge: 6398
Wohnort: 50189 Elsdorf
DSFo-Sponsor


Beitrag20.11.2021 18:00

von Ralphie
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Ich schreibe auch ohne konzept - immer mit dem Gedanken im Hinterkopf: Am Schluss kriegen sie sich. Das reicht als Plot vollständig aus, es ist wie im richtigen Leben. Da wird auch nichts vorprogrammiert.
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Maunzilla
Exposéadler


Beiträge: 2821



Beitrag21.11.2021 18:09

von Maunzilla
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Plotten ist in jedem Fall effizienter, aber ich finde, es macht viel weniger Spaß. Wenn ich am Anfang schon weiß, wie die Geschichte ausgeht, warum sollte ich sie dann überhaupt noch aufschreiben?
Insofern würde ich das nur dann tun, wenn ich dafür bezahlt würde. Aber dann wäre es Arbeit und kein Hobby mehr. Und dann müßte ich mir zur Entspannung ein anderes Hobby suchen, aber dazu bin ich zu faul. Razz


_________________
"Im Internet weiß keiner, daß du eine Katze bist." =^.^=
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Schalmali
Wortedrechsler


Beiträge: 73
Wohnort: Rügen


Beitrag22.11.2021 18:23

von Schalmali
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Ich schätze ich bin auch mehr der Pantser allerdings merke ich aktuell dass es bis zu einem bestimmten Punkt ging und ich ab da nicht mehr so ganz zufrieden bin. Da merk ich "wiederholt sich doch etwas" dort drüben dann "ist das nicht das Dramalama?" usw. Da überleg ich schon ob ich mehr Plotter versuche um da weiterzukommen.

In meinem Hobby Rollenspiel funktioniert das drauflosschreiben mit Improvisieren auch als Leiter von einem Plot für die Spieler prima aber da hab ich automatisch den Input anderer Rollenspieler die als ihre Figuren ja von sich aus agieren und ich die Handlung/Gegenspieler quasi ggf. nur noch anpassen muss, dass es etwas schönes Rundes ergibt. Das ist im Roman wohl nicht ganz so einfach Very Happy


_________________
"Wenn die Winde des Wandels wehen, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." ~ Chinesisches Sprichwort
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Alexandra
Leseratte
A


Beiträge: 126



A
Beitrag22.11.2021 19:25

von Alexandra
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Plotten und Bojenschreiber. Gute Mischung für mich. Was noch fehlt ist mehr Erfahrung.
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NatNat
Geschlecht:weiblichErklärbär

Alter: 29
Beiträge: 3



Beitrag22.11.2021 21:00

von NatNat
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Ich bin ein Plantser - steht da zwar nicht, bin ich aber.
Ist eine Mischung aus Pantser und Plantser … ganz ohne Planung funktioniert es nicht, aber zu viel muss dann auch nicht sein Laughing


_________________
Von der Seele direkt aufs Papier.
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weltverbesserer
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 63
Beiträge: 215
Wohnort: Dänemark


Beitrag25.02.2022 14:26
Re: Plotter, Pantser oder Bojenschreiber? Was seid ihr und was funktioniert?
von weltverbesserer
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[quote="Minerva"]

3 Typen:
- Plotter: planen erst alles, bevor sie ein Wort schreiben.
- Pantser: Schreiben erst alles runter und überarbeiten dann
- Bojenschreiber: Schreiben alle Szene, die sie nicht loslassen und verbinden diese "Bojen" dann.

(1)312, in der Reihenfolge. Ich würde mich aber nicht als Plotter bezeichnen.
Wenn ich Ideen habe bin ich gezwungen erstmal eine gaaanz grobe Skizze ((1)) zu machen, so wie ein Zeichner, der erst einen groben Umriss zu Papier bringt. Der Plot existiert dann als vage Vorstellung, steht aber noch nicht ganz fest.

Im nächsten Schritt schreibe ich die Szenen (3), die mich belästigen, so wie Ohrwürmer. Von denen breiten sich etliche Möglichkeiten aus, so wie ein Farbklecks auf feuchtem Papier. Ich nenne das für mich Szenenpotential. Also notiere ich alle möglichen Szenarien, die sich daraus ergeben könnten.
Wenn ich dann "von oben" drauf gucke sehe ich den Plot. Das klingt jetzt etwas metaphysisch, ist aber ganz einfach.

Dann schreibe ich solange drauf los(2), bis mir zwischendurch noch eine Idee zu Szenen (3) kommt. Aber das ist ungefähr das Muster, wie ich schreibe.
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jGsnow
Eselsohr

Alter: 29
Beiträge: 324



Beitrag26.02.2022 21:48

von jGsnow
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Ich bin Pantser, also Bauchschreiber. Meistens kommen mir einige Eckpunkte in den Kopf, die ich dann zu einer Geschichte verwebe oder es ist ein Thema, über das ich eine Geschichte schreiben will. Das meiste kommt, während ich schreibe und lässt sich nicht planen, wobei sich bei einzelnen Projekten ein Kapitelplan bewährt hat.
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Sad
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 38
Beiträge: 15
Wohnort: Oberpfalz


Beitrag03.03.2022 22:05

von Sad
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Das Projekt, an dem ich aktuell arbeite, habe ich komplett geplottet. Dennoch passiert noch sehr viel aus dem Bauch heraus, bei dem ich höllisch aufpassen muss, dass es nicht aus der Logik der Story ausbricht oder Dinge, die später passieren, irgendwie durchkreuzt. Ich muss pausenlos den Plot genauestens im Kopf behalten, was es wirklich schwierig macht, nach Schreibpausen wieder in Gang zu kommen, weil ich erst wieder meine Geschichte eingängig studieren muss (da kommt es auf viele Feinheiten an, damit man sich u.a. nicht in Widersprüche verstrickt).

Mein nächstes Romanprojekt entsteht aus einer etwas längeren Kurzgeschichte von mir. Darauf freue ich mich schon, weil der Plot der Geschichte sehr, sehr grob ist und ich dann ganz viel pantsen kann.
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Rapan
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
R


Beiträge: 24



R
Beitrag04.03.2022 14:14

von Rapan
Antworten mit Zitat

Ich hatte mich auch immer in die Kategorie Architekt eingeordnet, da ich als Spielleiter für P&P RPGs quasi nichts anderes als Plotting und Worldbuilding betreibe (sorry wegen der Anglizismen).

Dann habe ich aber auf YT von Ellen Brock "The Four Types of Novel Writers" gefunden. Dort unterteilt sie zwar auch zwischen Plotter und Pantser, gibt ihnen aber noch jeweils entweder das Attribut "Intuitive" und "Methodological". Übersetzt also Gärtner und Architekt, kombiniert mit intuitiv und methodisch.
Und ich finde mich persönlich immer zwischen methodischer Gärtner und intuitiver Architekt hin und her springend.
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Sad
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 38
Beiträge: 15
Wohnort: Oberpfalz


Beitrag04.03.2022 19:28

von Sad
Antworten mit Zitat

Rapan hat Folgendes geschrieben:

Dann habe ich aber auf YT von Ellen Brock "The Four Types of Novel Writers" gefunden.

Sehr interessantes Video, danke dafür!

https://www.youtube.com/watch?v=eryQEZImm6Y
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Lona21
Geschlecht:weiblichLeseratte

Alter: 42
Beiträge: 156
Wohnort: bei Frankfurt am Main


Beitrag13.03.2022 22:34

von Lona21
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Interessantes Thema, mit dem ich mich gerade heute beschäftigt habe, da man ja immer hört, wie wichtig das Plotten ist, ich aber so nicht arbeiten kann. Ich habe schon Grundpfeiler im Kopf, aber ich finde es bewundernswert, wie man es schafft, einen kompletten Plott zu haben, ohne etwas geschrieben zu haben. Bei mir entwickelt sich so viel mit dem Schreiben. Mit einem Plott wäre es manchmal vielleicht einfacher, denke ich mir. Auch weil man genau weiß, dass die Geschichte funktioniert, aber ich kann so nicht schreiben.
Also bin ich bisher noch gespannt, was in meinem aktuellen Roman so passieren wird. Smile

Eine waschechte Pantserin bin ich jedoch auch nicht, das ich ja ein bisschen plane und nicht komplett ins Blaue schreibe.
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weltverbesserer
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 63
Beiträge: 215
Wohnort: Dänemark


Beitrag13.03.2022 23:53

von weltverbesserer
Antworten mit Zitat

Rapan hat Folgendes geschrieben:
Ich hatte mich auch immer in die Kategorie Architekt eingeordnet, da ich als Spielleiter für P&P RPGs quasi nichts anderes als Plotting und Worldbuilding betreibe (sorry wegen der Anglizismen).

Dann habe ich aber auf YT von Ellen Brock "The Four Types of Novel Writers" gefunden. Dort unterteilt sie zwar auch zwischen Plotter und Pantser, gibt ihnen aber noch jeweils entweder das Attribut "Intuitive" und "Methodological". Übersetzt also Gärtner und Architekt, kombiniert mit intuitiv und methodisch.
Und ich finde mich persönlich immer zwischen methodischer Gärtner und intuitiver Architekt hin und her springend.


Architekt, so habe ich mich auch immer gesehen, bis mich die ganzen Strukturen und Vorlagen einschränkten. Aber dank deines Links, verstehe ich jetzt, dass das so in Ordnung ist und ich keinem bestimmten Muster folgen MUSS. Danke lol2
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Rhineghost
Geschlecht:männlichGänsefüßchen
R

Alter: 27
Beiträge: 20
Wohnort: Im Rheinland


R
Beitrag25.04.2022 16:22

von Rhineghost
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Ich habe Schreibschübe in denen ich wie ein Irrer in die Tasten kloppe und anderen Phasen in denen ich wie ein Irrer im Raum herumkreise und über die Geschichte nachdenke. Den dann erdachten Plot merke ich mir einfach, sehr selten schreibe ich davon etwas auf und oftmals ändert sich dann doch alles wenn ich weiterschreibe. Ich schreibe allerdings nur Kurzgeschichten und keine Romane oder andere längere Werke. Dort hätte ich möglicherweise eine andere Herangehensweise.
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Franzi88
Geschlecht:weiblichGänsefüßchen
F


Beiträge: 16



F
Beitrag01.05.2022 09:01

von Franzi88
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Ich schreibe ohne Plot. Ein paar Notizen, die ich einbauen will mache ich vorab oder nebenbei, wenn mir noch etwas einfällt.
Ansonsten lasse ich die Geschichte sich beim schreiben entwickeln und schaue, was dabei entsteht.
Oft kommt es so zu Kapiteln oder Szenen, die ich vorher nie hätte einplanen können.
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Christof Lais Sperl
Geschlecht:männlichKlammeraffe

Alter: 62
Beiträge: 942
Wohnort: Hangover
Der silberne Roboter


Beitrag01.05.2022 09:36
Böll
von Christof Lais Sperl
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Ich glaube, Heinrich Böll war ein Plotter. Hat akribisch alles angelegt.
Da aber bei vielen die Literatur von irgendwo ganz unten und drinnen kommt, sind die Resultate oft für die Autoren selbst überraschend und unkontrollierbar. Dieses "Aus-Sich-Heraus-Schreiben" ist für mich spannender und faszinierender.
Einfach fließen lassen.


_________________
Lais
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syode
Geschlecht:weiblichSchneckenpost

Alter: 31
Beiträge: 7



Beitrag04.05.2022 10:12

von syode
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Ich habe mich lange für eine Bojenschreiberin gehalten (wobei ich das ehrlich gesagt als "Plantser" kenne), aber rückblickend muss ich sagen, dass ich einfach nur zu faul war, mir einen richtigen Plan auszuarbeiten. Wenn ich meine Geschichte ausarbeite, läuft es besser und ich bin auch deutlich schneller fertig.

Ich gehe da nicht so ins Detail wie manche anderen vielleicht (ich würde beispielsweise nie Szenenzusammenfassungen schreiben), aber eine Szenenliste habe ich auf jeden Fall. Oft entstehen dann noch kleinere Szenen dazwischen, weil ich einen Subplot bedienen muss/will oder weil ich die Szene einfach schreiben will. Manchmal entferne ich sie wieder, manchmal nicht - das kommt auf das große Ganze am Ende an.

Ohne Plan und nur mit einer groben Idee ist der Anfang zwar spannender zu schreiben, aber nach wenigen Szenen verliere ich dann die Orientierung und bringe die Idee nie zu Ende. Oder wenn doch, dann gibt es überhaupt keine Spannung und meine Figuren dümpeln nur so vor sich hin und führen ellenlange Dialoge (da zeigt sich meine Rollenspielvergangenheit besonders stark).
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torpedo-aa
Gänsefüßchen
T


Beiträge: 15



T
Beitrag11.05.2022 18:39

von torpedo-aa
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Bei mir ists die Kombination aus (1) Plotter und (3) Bojenschreiber – cooler Begriff übrigens Smile

Brandon Sanderson, der Fantasy-Autor, hat mal was Interessantes gesagt:
Er sei Plotter für die Welt, die Handlung und den Konflikt; und andererseits Pantser für die Figuren.
Finde es immer schön, wenn es auch Mischformen gibt.
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Nico
Geschlecht:männlichSchneckenpost

Alter: 35
Beiträge: 12



Beitrag12.07.2022 10:32

von Nico
Antworten mit Zitat

torpedo-aa hat Folgendes geschrieben:
Bei mir ists die Kombination aus (1) Plotter und (3) Bojenschreiber – cooler Begriff übrigens Smile

Brandon Sanderson, der Fantasy-Autor, hat mal was Interessantes gesagt:
Er sei Plotter für die Welt, die Handlung und den Konflikt; und andererseits Pantser für die Figuren.
Finde es immer schön, wenn es auch Mischformen gibt.

Bei Youtube wird das auf seinem Kanal im Rahmen seiner Vorlesungen "Writing Science Fiction and Fantasy" auch behandelt. Da wird ja auch der Hybrid Typ erwähnt.
Ich selber bau mir beim Plotten auch ein ordentliches Grundgerüst auf. Ein Spielfeld für die Charaktere sozusagen und habe da auch ein Reiseziel im Sinn, ohne den Weg bereits exakt abgesteckt zu haben.
Das ich im Voraus schon mal eine Szene runter schreibe, die mir in den Kopf schießt, kommt auch vor. Ob diese dann auch wirklich zum Tragen kommt, weiß ich vorher allerdings nicht.
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Dyrnberg
Geschlecht:männlichKlammeraffe


Beiträge: 567
Wohnort: Wien


Beitrag12.07.2022 10:59

von Dyrnberg
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Bei meinem aktuellen Buch hab ich quasi zum ersten Mal geplottet - und es wird mein Romandebüt. Insofern hat sich für mich das Plotten eventuell bezahlt gemacht, wobei: Ich hab zwar jedes Kapitel vorher grob beschrieben, jedoch ist diese Skizzierung manchmal wirklich sehr, sehr, sehr grob ausgefallen. Manchmal stand da nur ein Satz. (Manchmal eine halbe Seite.)

Mir scheint es am hilfreichsten, wenn ich die Figur wirklich verstehe, denn dann kann man diese Figur in unterschiedliche Szenen "werfen" und weiß, wie sich die Figur verhalten wird. (Nur: Dafür bin ich zu viel Laie, als dass ich das hinbekommen würde.)
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Caliban
Geschlecht:männlichEselsohr

Alter: 49
Beiträge: 306
Wohnort: Passau


Beitrag12.07.2022 16:55

von Caliban
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Ich mach mir zuerst Gedanken zu den Hauptfiguren (Ghosts, Flaws, Wants, Needs (falls vorhanden), Status quo (alte Welt), mögliche Arcs), danach über die großen Storybeats. Details erfinde ich on-the-fly während des Schreibens.

Wenn es ans eigentliche Schreiben geht, hangele ich mich von Akt zu Akt, das heißt, ich schreibe erst weiter, wenn ich zB mit dem ersten Akt vollständig zufrieden bin. Meistens muss ich die großen Storybeats für die folgenden Akte anpassen, weil sich einiges geändert hat. Danach gehts an den zweiten Akt, nach dessen Fertigstellung ich gegebenenfalls den ersten anpassen muss, und so weiter und so fort.

Ist im Grunde ein fließender Prozess, den ich trotzdem nicht als 'Pantsen' beschreiben würde, weil ich die ganze zugrundeliegende Theorie während des Schreibens im Kopf habe und entsprechend reagieren kann.

Das Problem beim Pantsen ist leider, dass man die anfangs gesparte Zeit später investieren müsste, um das Ganze in Form zu bringen. Viele machen das nicht, was zu entsprechenden Ergebnissen führt. Da ich persönlich keinen Bock hätte, alles zigmal umschreiben zu müssen, hab ich mir die zugrundeliegenden Modelle, Theorien und Möglichkeiten mittlerweile dermaßen ins Gehirn gehämmert, dass ich einfach anfangen könnte und am Ende trotzdem einen Roman schreiben würde, der sich nahtlos in meine anderen Bücher einreiht. Das ist dann schon eine große Hilfe.

Folgend noch ein Beispiel für die Menge an Vorarbeit zu meinen Hauptfiguren (Romance):

Sadi ist eine Romni, die von ihrem Bruder unterdrückt wird. Sie sieht sich selbst als entstellt an, weil er ihr Gesicht mit einem Messer ‚verschönert‘ hat und die daraus resultierende Narbe sie – ihrer Meinung nach – zu einem hässlichen Entlein macht. Sie will frei sein.

Jax ist Ex-Mitglied der Aryan Brothers. Sein Vater war ein Rechtsradikaler, der ihn bei jeder Gelegenheit kleingemacht hat. Ergo sieht es mit seinem Selbstbewusstsein nicht allzu gut aus. Seine Schwäche besteht darin, anderen gefallen zu wollen. Sein alter Herr ist auch der Grund, warum er ein berüchtigtes illegales Kampfsportturnier gewinnen will, an dem sein Vater gescheitert ist, um sich selbst zu beweisen, dass er ‚besser‘ ist.

Mehr mache ich nicht, weil sich der Rest beim Schreiben ergibt.

Ich schreibe meinen Prozess gerade im Detail auf (nachzulesen auf meinem Blog, den ich hier nicht verlinken kann), falls jemand Interesse hat.


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erichschreiner.de
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Boycott-Nestle
Geschlecht:männlichGänsefüßchen

Alter: 30
Beiträge: 18
Wohnort: Zwickau


Beitrag16.01.2023 10:43

von Boycott-Nestle
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Ich habe bei meinem ersten Roman einfach angefangen zu schreiben, und wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal, dass es ein Roman wird. Nach den ersten zwanzig Seiten hab ich gemerkt dass es ganz so auch nicht geht, und ab da immer etwa 80 Seiten vorausgeplant (Bei 460 Seiten insgesamt). Das war spannend. Ich wusste in etwa wie sich die Charaktere entwickeln, aber wo die Geschichte hingeht war offen.

Zur Zeit bin ich bei einem neuen Projekt und das hab ich von Anfang bis Ende durchgeplottet. Trotzdem haben sich die Charaktere schon selbstständig gemacht und die Geschichte etwas verändert.
Ich habe gemerkt, dass ich am Tag deutlich besser vorankomme, wenn es ein gut ausgebautes Handlungsgerüst gibt.
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Tetz
Geschlecht:weiblichEselsohr

Alter: 44
Beiträge: 268
Wohnort: Saarland


Beitrag16.01.2023 11:26

von Tetz
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Ich habe vorm Schreiben eine Idee für ein "Problem", das die Story in Gang setzt und lege einen Hauptcharakter fest. Normalerweise überlege ich mir vorher auch noch, wie es endet. Der Rest entwickelt sich beim Schreiben. Bei meinem letzten Projekt (NaNoWriMo 2022), kannte ich noch nicht einmal das Ende der Geschichte.
Ich schätze, damit falle ich in die Kategorie des klassischen Pantsers.
Nachteil: Beim Überarbeiten muss man echt viel anpassen, weil sich durchaus einige Dinge während des Schreibens ändern, so dass einige Szenen vom Anfang nicht mehr passen.
Da ich aber noch kompletter Schreibanfänger bin, hoffe ich, dass ich mit der Zeit lerne, wie man vernünftig plottet. Ich glaube, das spart einem ordentlich Arbeit.


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Auf Krawall gebürsteter TroubleMaker mit destruktiver Einstellung
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